Riegersburg: Von grotesken Ruhestätten und kulinarischen Highlights

Traumhafte Landschaft und köstliches Essen: In Riegersburg lassen sich genussvolle Ferien verbringen. Bei meinem Urlaub Anfang Juni im Almenland habe ich einen Tagesausflug in die schöne Stadt der Südoststeiermark unternommen. Ein kulinarischer Streifzug mit skurrilen Begebenheiten und herrlicher Natur erwartete mich. Hier für Euch fünf Reisetipps für Riegersburg:

Der "Essbare Tiergarten" gehört zum Geländer der Zotter Schokoladen Manufaktur und lädt zu besonderen Erlebnissen ein.

Der „Essbare Tiergarten“ gehört zum Gelände der Zotter Schokoladen-Manufaktur und lädt zu besonderen Erlebnissen ein.

 

Essbarer Tiergarten in der Zotter Schokoladen Manufaktur

„Schau dem Essen in die Augen“, lautet der Slogan des Essbaren Tiergartens. Will ich das wirklich, hab ich mich gefragt? Mit gemischten Gefühlen zog ich mein Ticket durch den automatischen Einlass und betrat den schönen Garten. Es war warm und ich froh, dass wir rechts abbogen und das bewaldete, schattige Fleckchen hinunter liefen. Wie angewurzelt blieb ich stehen. Sehe ich da wirklich einen Friedhof? Ich weiß, dass die Österreicher lockerer mit dem Tod umgehen, aber Ruhestätten bei einem Spaß-Ausflugsziel, fand ich dann doch etwas makaber.

Der kurioseste Friedhof der Welt!

Neugierig gehe ich näher und muss lachen. Es ist ein Ideenfriedhof! Der ausgefallenste Friedhof der Welt! Schoko-Grabsteine mit Ideen, die zu Grabe getragen wurden und denen hier ein letztes Denkmal gesetzt wurde. Wir stöbern durch die Grabsteine und finden Ideen, wie „Erdbeer-Hummer“ (Damit der Hummer nicht sterben muss, ist die Idee gestorben) oder „Hanfschnitte“ (hier stand allerdings keine Begründung, warum die Idee auf den Friedhof verbannt wurde ;-))

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Wir wandeln weiter, laufen an süßen Schweinen vorbei (OK, Fleisch fällt heute Mittag für mich aus) und genießen die Ruhe in dieser schönen Hügellandschaft. Über 20 Attraktionen finden sich im Essbaren Tiergarten. Hier kann man fast einen Tag Urlaub verbringen. Es gibt Hängematten zum Herumlümmeln, sogar eine Liebesstraße zum Träumen mit Buddha-Tempel oder für die Kleinen eine interaktive Kinderkochküche und einen Streichelzoo. Die Sonne knallt heiß vom Himmel und wir kehren in der Ökobar des Tiergartens ein. Schnell ein schattiges Plätzchen im Kräutergarten erobert, lassen wir uns auf die Plätze fallen und genießen gespritzten Wermut – hausgemacht versteht sich.

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Das Essen ist ein Hochgenuss! Die Brotaufstriche mit verschiedenen Sorten ganz frischem, selbstgebackenem Brot sind so köstlich, dass ich den lieben Kellner frage, ob ich ein Brot mit frischen Kräutern und getrockneten Tomaten kaufen dürfe. Wenige Minuten später setze ich unseren Ausflugstag mit gefüllter Brottüte fort. Nach dem sehr gutem Essen gehts für uns wieder bergauf. Wir laufen an Schwiegermuttergarten  und einer Tiergartenapotheke vorbei. Schlendern weiter durch die Natur, entdecken skurille und künstlerische Dinge.

Einen Besuch des Essbaren Tiergartens und dem darin befindlichen Restaurant kann ich Euch sehr empfehlen. Preise und Öffnungszeiten findet Ihr am Ende des Blogberichts.

 

Das Schoko-Laden-Theater Zotter: Von der Bohne bis zur Schokolade eine Expedition ins Reich der Sinne

© Zotter

© Zotter

Darf ich vorstellen: Das ist Herr Zotter. Jede erfolgreiche Firma fängt mal in der Garage an. So auch bei Josef Zotter. Nach einer Insolvenz gründet er 1998 neu und baut sein „Schokoladen-Imperium“ auf. Dabei werden erste Produkte auf dem heimischen Hof in der Scheune hergestellt. Er setzt dabei nicht auf Masse, sondern auf Qualität und Genuss, vom eigenen Anbau über Bio und Fair Trade. All das und mehr erfahre ich im Zotter-Kino. Hier beginnt mit einer kurzen Einführung und lustigem Film die Verkostungstour. Wie schon im Essbarem Tiergarten erwartet mich im Schoko-Laden-Theater Zotter keine „normale“ Führung der Schokoladenherstellung. Mit Audioguide bewappnet erfahre ich viel über Entwicklung, Geschmacksrichtungen und entdecke immer wieder zwischendurch Kunst und staune über liebevoll gestaltete Exponate. Naschen ist übrigens an jeder Station ausdrücklich erlaubt. „Wer genießen kann, ist auch im Leben genießbar.“ – Allerdings rate ich zu einem sparsamen Naschverzehr – die leckere Schokolade kann süchtig machen ;-)
Am Ende der Führung kann man selbstverständlich Schokoladen kaufen und zwischen 365 Geschmacksrichtungen auswählen. In der Mi-Xing-Bar wird man darüber hinaus selbst zum Schokoladen-Kreateur. 30 Minuten Zeit muss man allerdings mitbringen, bis die eigens entworfene Schokolade angefertigt wurde.

 

Riegersburg

Nach so viel Genuss ist etwas Beine vertreten angesagt. Als eindrucksvolles Wahrzeichen steht die Riegersburg auf einen Vulkanberg und überragt am steilem Hang das Tal. Von überall in der Region ist sie schön anzuschauen. Selbst im Essbaren Tiergarten gibt es „bildhafte“ Impressionen.

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Wer möchte, kann die Burg über den Klettersteig erklimmen. Nicht so ganz meine Kragenweite, so dass ich mein Auto beim Schrägaufzug parke und mich für einen Spaziergang hinauf entschieden habe. Zurück wollte ich fahren, da ich am Abend noch rechtzeitig eine weitere Köstlichkeit in Riegersburg erkunden wollte. Anders herum wäre es vielleicht schlauer gewesen, aber vielleicht auch nicht so schön. Fakt ist, der Anstieg ist zwar kurz aber ganz schön steil. Kleine Foto-Verschnaufpausen runden mir den anstrengenden Aufstieg ab. Wunderschöne Ausblicke auf das Umland begleiten meine kleine Wanderung.

 

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Oben angekommen gibt es zwei Einkehrmöglichkeiten. Auch kann man sich für 2€ an einem Automaten im Schloss Getränke kaufen. Etwas tiefer als die Burg gelagert, ist eine Greifvogelwarte. Es gibt Vorführungen und man kann einen Falknerschuppertag buchen.
Die Burg selbst beherbergt drei Museen. Ich wandle durch die alten, großzügigen Räume und erfahre etwas über die Geschichte der Waffen und Hexen. Nicht alles ist alt im Museum. Die Ausstellungen werden mit modernen Aspekten untermalt. Das Burgmuseum ist noch am usprünglichsten und hat mir persönlich am besten gefallen.

 

Der Käsekünstler mit seiner Fromagerie Riegersburg

Schon mal von einem Cheeseartist gehört? „Käsekunst ist Handarbeit“, berichtet mir Bernhard Gruber und führt mich durch seine Fromagerie. Er ist der Käsekünstler und entwickelt in seiner Manufaktur neue Käsesorten.

Bernhard Gruber - der Käsekünstler

Bernhard Gruber – der Käsekünstler

 

Von der Reifung österreichischen Käses über die Veredelung verschiedenster Sorten, wird hier alles liebevoll hergestellt. Es gibt ausgefallene Sorten wie beispielsweise Käse mit Schokolade. Woher er diese Ideen bekommt, frage ich. „Ich habe zwei Kinder und schlafe schlecht“, berichtet er lachend und führt mich weiter durch diesen „Käse-Himmel“. Eine Verkostung und kleine Führung kann zu den Öffnungszeiten spontan erlebt werden. Wer eine große Führung oder eine Käse-Wein-Harmonie genießen möchte, sollte besser vorher telefonisch reservieren.
Kurz bevor die Sonne untergeht, setze ich mich auf die Terrasse der Fromagerie und genieße erneut den Blick auf die Riegersburg. Den genussvollen Tag lasse ich bei diesem schönen Blick mit exzellentem Wein und köstlichstem Käse ausklingen – ein kulinarischer Hochgenuss. Besonders angetan haben mir es der Alpkäse, der über ein Jahr gereift ist und mit Rotweinkruste veredelt wurde, sowie der Basaltsteinmehlkäse und der Vulcanlandcheddar mit Buchenasche. Mein Tipp: Einmal selbst durchprobieren, wenn Ihr in Riegerburg seid!

 

 

Tipps zum Schluss: Mit dem Cabrio lässt sich die Region prima erkunden. Schöne, kurvige Straßen laden zum cruisen ein. Wer kein Cabrio besitzt, aber auch mal luftig und dabei noch energiesparend unterwegs sein möchte, kann sich in Loipersdorf ein eCar Renault Twizy ausleihen. Laufen ist natürlich auch eine Option: Alle beschriebenen Ausflugsziele sind über den Genusswanderweg zu erreichen.

 

Links und Informationen in Kürze:

  • Schoko-Laden-Theater Zotter 
  • Öffnungszeiten in den Sommermonaten von 9 – 20 Uhr.
  • Eintrittspreise Schoko-Laden-Museum: Kinder haben bis 5 Jahren Eintritt frei. Danach sind die Preise gestaffelt (Siehe Eintrittspreise der Zotterwebsite). Erwachsene bezahlen 14,90 €. Mit der Genusskarte ist der Eintritt kostenfrei. Der Preis für den Essbaren Tiergarten ist hier inklusive.
  • Leider ist das Schokoladen-Theater nicht barrierefrei. Es müssen Treppen überwunden werden. Auch mit Kinderwagen nicht machbar.
  • Die Burg Riegersburg
  • Öffnungszeiten: Mai bis September täglich von 9 – 18 Uhr geöffnet, wobei der letzte Einlass ins Museum um 17 Uhr ist.
  • Eintrittspreise Riegersburg: Die Eintrittspreise sind unterschiedlich und richten sich danach, wie Ihr die Burg erkundet wollt (zu Fuß, klettern oder mit dem Aufzug). Zudem gibt es Kombikarten, ob Ihr auch die Vogelwarte mit besuchen wollt und ob Ihr Fotos machen möchtet. Am besten schaut Ihr im folgenden PDF nach den genauen Preisen. Es gibt auch Familientickets.
  • Fromagerie Riegersburg – Der Cheeseartist
  • Öffnungszeiten: März bis November: Di-Sa 10 bis 18 Uhr, Sonntags 10.30 – 17 Uhr, Montags Ruhetag. Von Dezember bis März: Do – So von 10.20 – 17 Uhr
  • Die Preise der Führungen und Verkostungen sind unterschiedlich, je nach dem, was man erleben möchte. Weitere Infos finden Ihr dazu auf der Cheeseartist-Internetseite.

 

Offenlegung: Mein Ausflugstag wurde vom Tourismusbüro des steirischen Thermenlandes unterstützt. Lieben Dank dafür. Meine Meinung bleibt natürlich die eigene.

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