Drei der außergewöhnlichesten Cafés in NRW

Diese Cafés solltet Ihr Euch nicht in NRW entgehen lassen! Jedes für sich ist ein Unikat mit besonderem Touch: Ob im Kran-Cafés rustikal am Rhein verweilen oder im Unperfekthaus eine „perfekte“ Auszeit in der City genießen oder im SchichtBETRIEB stempeln gehen und sich Schicht für Schicht verwöhnen lassen.

Das Kran-Cafe

Das Wasser plätschert leicht ans Ufer. Ab und zu höre ich eine Ente quaken. Wolken säumen den Himmel, doch die Sonne kämpft sich immer wieder durch. Vor mir liegen Boote angetaut und schaukeln sanft im Rhein. Ich sitze im Biergarten des Kran-Cafés und genieße den Samstag Nachmittag.

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Herzstück des Cafés ist der historische Hafenkran. Blau getüncht steht er imposant am Rheinufer. Einst diente er dem Güterumschlag in Hitdorf an der Kaimauer. Vor der Verschrottung gerettet, beherbergt der Kran heute ein Ausflugscafé, welches es nicht überall gibt. Genau das zieht bei schönem Wetter viele Ausflügler und Biker an. Das heutige eher gemischte Wetter lässt mich allerdings fast allein im Biergarten sitzen.
Wo damals der Kranführer seine Arbeit verrichtete, lugt heute der Gast bei Kaffee und Kuchen (oder Bockwurst) aus dem Fenster.

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Das Café lebt vom Biergarten und dem herrlichen Blick auf den Rhein. Es besticht durch das Rustikale. Im besonderen Ein-Raum-Cafe herrscht Selbstbedienung – inkl. dem Zurückbringen des Geschirrs.
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Ich beobachte die vorbeifahrenden Schiffe und genieße den Ausblick mit etwas Industriecharme. Wem der Wind zu sehr um die Nase weht, kann in zwei Fässern am Ende des Biergartens windgeschützt und regensicher im Kran-Café verweilen.
Wer mehr vom „Leben IM Fass“ genießen möchte, überquert die Straße: Beim Bergischen Hof kann man solche Fässer und auch Schlaf-Fässer mieten. Ab 29,50€ ist diese außergewöhnliche Suite zu haben.

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Kostenfreie Parkplätze sind direkt vor dem Kran-Café vorhanden. Die Öffnungszeiten entnehmt Ihr am besten direkt von der Homepage des Kran-Cafés, da je nach Wetterlage die Öffnungszeiten variieren.
Ich verlasse das Kran-Café Richtung Köln und fahre wenige Kilometer am Rhein entlang. Wer meinem Blog folgt, weiß, dass ich Fähren liebe. Hitdorf hat eine Autofähre. Bei heutigem Wetter war die Rheinfähre etwas schaukelig, doch setze sie mich sicher nach Köln über. Wer aus Richtung Monheim zum Kran-Café fährt/abfährt, sollte unbedingt auf die vielen Blitzer achten. Sie stehen alle paar Hundert Meter. Was soll ich sagen? Ich warte dann mal auf Post…

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Auffe Schicht im SchichtBETRIEB

Ich fahre auf der Rüttenscheider Straße in Essen und schwelge in meiner Vergangenheit. Die RÜ – wie der Essener liebevoll seine Straße nennt – war früher zu Studiumszeiten unsere Treffpunktmeile: Kaffeetrinken, shoppen und Mädelsabende. Zugegeben, auch mal am hellichten (Uni)Tag, aber das brauch ja keiner zu wissen ;-) Auch heute noch tummeln sich hier ausgesuchte Läden mit gewissem Extra neben normalen Einkaufsläden und vor allem besondere Cafés.
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Beim Rüttenscheider Stern finde ich schnell einen Parkplatz in der Seitenstraße. Ein Glückstreffer, auch für einen Sonntag. Parkplätze sind auf und an der Rü immer knapp.
Von weitem sehe ich schon die Stühle und Tische des SchichtBETRIEBs. Wo bei nicht alles Tisch ist, wie es aussieht. Auf Fritzcola-Kästen wurden Abstellmöglichkeiten und Sitze gebaut. Innen überraschen mich die kleinen Sitzmöglichkeiten. Der Platz ist knapp bemessen. Während ich mit meiner Freundin einige Zeit im SchichtBETRIEB zum Plauschen verbringe, sehen wir Gäste oft kommen und gehen, die leider keinen Platz mehr bekommen haben und sich „ihre persönliche Schicht auffe Hand“ mitnehmen.

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Wir machen es uns derweil im Schaufenster gemütlich. Seit dem ich das Barcamp Blogst besucht habe, stehe ich auf Kusmi Tee. Und was soll ich sagen? Genau diesen Tee gibt es hier! Damit hat der SchichtBETRIEB schon gleich bei mir gewonnen –
aber nicht nur damit. Schicht für Schicht ist hier ein Vergnügen: Es gibt leckere Joghurt-Spezialitäten, Schicht für Schicht aufgebaut versteht sich. Meine Freundin ließ sich einen Frozen Joghurt schichtweise bereiten, der ebenfalls köstlich schmeckte.

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Irgendwie habe ich den Eindruck, dass hier ist ein Hipsterladen und ich bin mitten drin. Während ich ein paar Fotos schieße und mich über die liebevoll abgestimmte Innendeko freue, komme ich ins Gespräch mit der Inhaberin. In meinem Alter, so gar nicht hipsterlike, erfahre ich von ihren neusten Kreationen mit Cranberry-Käsekuchen (ein Originalrezept der Insel Terschelling) und fühle mich hier pudelwohl.

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Zu lange darf man allerdings hier nicht Schicht schieben. Das einzige Manko, was mir an diesem Cafe (welches wohl doch eher ein Lädchen ist) auffällt: Es gibt keine Toiletten. Wer also verweilen mag, sollte den Teegenuss einschränken ;-)

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Qualität wird im SchichtBETRIEB groß geschrieben. Nicht nur, dass die Inhaberin neben den Schichtjoghurts frisch Cookies und Kuchen backt, hier gibt es auch vegane Speisen, Fair Trade und auch laktosefreie Köstlichkeiten.

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Beim Bezahlen komme ich der Stechuhr nahe. Eine persönliche Karte darf ich ausfüllen und beim Bergbaustempelkasten für meinen nächsten Besuch hinterlegen.

 

Im SchichtBETRIEB habe ich Gaby gegessen – ein sehr leckerer Cookie. Für zu Hause und Büro nehme ich mir noch zwei kleine Schichtbetriebe im Dessertglas mit. Liebevoll verpackt erhalte ich sie in einer Papiertüte und einen echten Schichtbetrieb-Löffel. Mein erster Besuch wird nicht mein letzter gewesen sein.

Anmerkung
Leider hat der Schicht-Betrieb inzwischen geschlossen. Auf der Facebookseite hieß es: „Liebe Kumpels, man soll aufhören, wenn’s am schönsten ist oder – wie wir im Pott sagen – wenn die Kohle nicht reicht. Unsere Malocher haben die letzte Schicht geschoben, die Schotten bleiben dicht. Wir bedanken uns herzlich bei allen Kumpels, die uns besucht haben und sagen: Glück auf!““

 

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Das Unperfekthaus

Wer in Essen auf Shoppingtour oder Dienstreise ist, sollte im Unperfekthaus unbedingt einkehren, pausieren oder gleich hier übernachten! Direkt am Limbecker Platz in der Essener Innenstadt liegt das außergewöhnliche Haus, welches Träger des Kulturpreises 2007 ist und weitere Preise abgeräumt hat.
Am Empfang zahle ich 6,90 € und bekomme erklärt, dass ich dafür fünf Stunden eine Getränkeflatrate für Milchkaffe,Tee und diverse andere Kaltgetränke erhalte. Dazu kann ich kostenfrei das WLAN und sämtliche Räume nutzen. „Perfekt!“, sage ich und bekomme gleich darauf mit einem Lächeln zu hören: „Das hören wir hier gar nicht so gern.“ ;-)
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An der ersten Kaffeebar bereite ich mir einen Cappuccino zu und fange schon an, mich wie zu Hause zu fühlen. Genau das ist es, was das Unperfekthaus auch so besonders macht. Ich wandle durch die Räume, entdecke in jeder Nische etwas Ausgefalllenes. Hier wird an Coworking-Stationen gearbeitet, Kunst ausgestellt (oder im Keller an Kunst gearbeitet), Shoppingpause beim Kaffeeplausch mit Freunden gemacht oder Carrerabahn gespielt. In einem Raum findet ein Gesellschafts-Spieleabend statt, im nächsten wird auf einem Riesen-Flatscreen TV geschaut. Es ist ein bisschen „ver-rückt“ hier – halt anders als klassische Cafés.
Oben auf der Dachterrasse genieße ich bei herrlich unter gehender Sonne den Blick auf Essen. Von 7 bis 24 Uhr hat das Unperfekthaus geöffnet und bietet für jeden etwas. Essen gibt es bis 22 Uhr. Parken ist im gegenüberliegen Parkhaus möglich.

 

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13 Kommentare

  1. Das Krancafe ist super süß, habe ich oft besucht, wenn ich mit dem Rad zwischen Leverkusen und Düsseldorf unterwegs war.
    Schau mal, das hier würde auf jeden Fall eine interessante Ergänzung deiner Cafe´ Reihe sein: http://wp.me/p1LMHa-4fC

    Liebe Grüße
    Elke

  2. Das sind ja mal ein paar super Tipps. Immer wenn ich unterwegs bin, bin ich auf der Suche nach tollen Cafes. Ich bin immer wieder fasziniert, was Du so alles entdeckst.

  3. Wie genial! Die will ich gleich alle drei ausprobieren! Wo findest du solche Cafés nur immer? Ich glaube, meine erste Anlaufstelle wird der Schichtbetrieb. Wünsche dir eine tolle Woche! Jutta

  4. Ich dachte bisher immer das Unperfekthaus wäre so eine Art Treffpunkt für Veranstaltungen (Schulungen, Seminare etc.). Ist es ja auch, aber daß es gleichzeitig, Kneipe, Cafe etc. ist wußte ich nicht. Über den „Schichtbetrieb“ hatte Juli (heimatPOTTential) auch schon mal berichtet, ich war trotzdem noch nie da, aber irgendwann bestimmt :-). Wo ich auch unbedingt noch mal hinwollte ich das Cafe Einhorn in Mülheim. Habe mal kurz dazu gebloggt, gibt aber auch eine Webseite, Facebookseite etc. Der Clou, das Cafe war füher mal eine Apotheke (Einhorn Apotheke). Ich denke Cafe Einhorn könnte dir auch gefallen.

    LG
    Michael

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