Besondere Naturerlebnisse in der Eifel

Geheimnisvolle Höhlen, sprudelndes Wasser und Vögel hautnah – die Eifel hat eine Menge zu bieten. Es gibt tolle Wanderwege und Spazierpfade. In der Eifel kann man Ruhe finden und inmitten dieser schönen Region Rheinland-Pfalzs auch ganz besondere Naturerlebnisse entdecken. Mit meinem 14jährigen Neffen habe ich neben vielen Ausflugszielen auch die zurückhaltenden Besonderheiten der schönen Eifel-Landschaft entdeckt. Hier drei Tipps für Naturerlebnisse in der Eifel für Euch.

Geheimnisvolle Höhlen
„Da hinten geht es nicht weiter! Da ist nur ein dunkles Loch…“, sagt mein Neffe und macht sich für den Rückweg bereit. Als ich ihm sage, dass es genau da weiter geht, schaut er mich mit großen, abenteuerlustigen Augen an. Wir stehen vor dem Eingang des Trasshöhlenwegs im unteren Brohltal. Hinter dem Gasthof Jägerheim beginnt eine spannende Geo-Route. Wir nähern uns dem „dunklen Loch“ und betreten schon ein bisschen ehrfürchtig die Höhle.
Unseren Wochenendtip in die Eifel konnten wir erst am Nachmittag von Krefeld aus starten und die Dämmerung setzte schon leicht ein. Wir waren allein. Hier und da raschelte es im Laub. Kaum ein paar Meter in der Höhle, werden die Geräusche von außen verschluckt und wir tauchen ein in einer andere Welt.

Wir befinden uns in einem Trassabbaustollen. Bims und Asche haben sich hier nach einem Vulkanausbruch auf 60 Meter verfestigt. Der Trass war als Baustein und zur Mörtelherstellung begehrt und wurde im Brohltal bereits von den Römern abgebaut. Nicht brauchbares Material wurde stehen gelassen. So entstanden die Höhlen. Bis in die in 1960er Jahre wurde im Brohltal der Trass in Steinbrüchen und Höhlen abgebaut, zu gut waren die bautechnischen Eigenschaften.

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Auf unserer Erkundungstour in den Trasshöhlen entdecken wir nicht nur Natur, sondern sogar auch andere, alte Relikte aus der Vergangenheit. Wer mehr zur Geologie und Geschichte wissen mag, schaut bei der Geo-Rallye der Uni Bonn vorbei.

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Wir laufen ein wenig die Geo-Route und genießen die schöne, einzigartige Natur. Hier gibt es natürliche Mineralquellen und Schluchten. An 17 Stationen gibt es Hinweise zu Besonderheiten des Geopfades. Der Weg führt weiter zur „romantischen Wolfsschlucht“ und dem römischen Steinbruch „Mauerley“. Diese Highlights müssen wir uns allerdings für einen nächsten Besuch aufheben, da die Dunkelheit dann doch langsam die Überhand gewann.

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Als Rundweg ist die komplette Wanderung 15,2 km lang. Man kann allerdings auch nur einen Teilweg laufen und wie wir wieder umkehren. Auf dem Rückweg entdecken wir auch neue Dinge und genießen die Ruhe. Irgendwie zwitschern die Vögel auch hier lauter als bei uns. Eine herrliche Reise in die Natur. Eine genaue Streckenbeschreibung gibt es als PDF-Download beim Brohltal-Tourismus. Ebenfalls wird auf der Website sogar eine GPX-Datei angeboten. Ich glaube zwar nicht, dass man sich hier verläuft, allerdings ein prima Service, wie ich finde. Wer Geocacher ist, findet auf dem Trasshöhlenweg interessante Caches. Es besteht die Möglichkeit, mit dem Vulkan-Express anzureisen (hält direkt vor dem Gasthof Jägerheim) oder man parkt wie wir sein Auto auf dem Wanderparkplatz an der B412 (nicht auf dem Parkplatz des Gasthauses, sondern gegenüber oder auf der angrenzenden Wiese). Insgesamt war der Trasshöhlenweg ein tolles Erlebnis. Mein Tipp für Euch: Plant ausreichend Zeit für einen Spaziergang oder Wanderung ein. Es lohnt sich! Wir werden bei einem anderen Eifelbesuch wieder kommen!

 

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Vögel hautnah auf der Kasselburg
„Passen Sie auf! Die Greifvögel sind gewohnt, dass sie ausweichen!“, höre ich noch die Falknerin sagen und schon streift mich ein Flügelschlag kräftig an den Beinen. Ein eigenartiges Gefühl, zum Glück ist aber dem Vogel nichts passiert ;-)

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Wir stehen auf der Flugwiese des Adler- und Wolfparks der Kasselburg. Dienstags bis Sonntags um 11 und um 15 Uhr finden hier Flugvorführungen statt. „So wie die Vögel Lust haben.“, wird uns versichert. Das merken wir auch schnell. Als die Aasgeier behäbig über den Platz fliegen und ihre großen Flügel ausbreiten, merkt man deutlich, wie viel Kraft das den großen Vögeln kostet. Nach ein wenig hin und her landet der erste Vogel gemächlich vor den Toren der Burg und legt den Rest der Strecke lieber zu Fuß zurück – also ich kann ihn da ganz gut verstehen ;-)

 

Wir lauschen gebannt, was uns die Falknerin zu den einzelnen Tieren erzählt. Es ist interessant, die Vögel so nah zu erleben und zu hören, wie sie leben und jagen. Das hier ist keine Art Zoo-Besuch. Hier fliegen die Tiere frei und das Ambiente der Kasselburg sorgt dazu für eine ganz besondere Atmosphäre.
Neben der Flugverführung gibt es auch eine Wolfsfütterung. Ein kleiner Rundweg führt durch das ganze Burggelände. Je nach Lust und Laune kann man sich auf einen Rundweg von 1,5 oder 2,5 km begeben. Für eine Flugschau und einen kleinen Spaziergang sollte man mindestens anderthalb bis zwei Stunden Zeit mitbringen. Der Eintritt kostet für Erwachsene 6 €, für Kinder ab 4 Jahren 4,50 €. Zur Kasselburg selbst führen übrigens phantastische, kurvenreiche Straßen – aber dazu mehr in einem anderen Blogartikel.

 

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Sprudelndes Wasser
Die Abendsonne begleitet uns, als wir das Schiff nach einer kurzen Fahrt verlassen. Über einen Steg laufen wir zum Ufer. Idyllisch liegt das Rheinufer vor uns. Wir befinden uns im Naturschutzgebiet, genauer gesagt auf der Halbinsel „Namedyer Werth“. Etwas befremdlich ist es dann doch, als wir hier unter einer Autobrücke herlaufen – dennoch gewinnt die Natur uns für ihren schönen Anblick zurück. Kaum biegen wir um die Kurve, hören wir es auch schon gurgeln. Aus dem eher unscheinbaren Brunnen vor uns blubbert und rumort es. Mein Neffe und ich treten näher. Mit einem Zischen beginnt das Naturschauspiel. Der größte Kaltwasser Geysir der Welt sprudelt fast 60 Meter in die Höhe.

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Standen wir erst ganz nah bei dem „Brunnen“, so sahen wir jetzt schnell zu, dass wir aus der „Wasser-Zone“ kamen. Aus 60 Meter Höhe prasselte das Wasser der Fontäne nieder. „Und das ist wirklich nicht gefaked?“, fragt mein Neffe. Das könne man fast meinen, wenn man sieht, mit welcher Schnelligkeit und Druck das Wasser aus der Erde schießt. Aber dieses Naturphänomen ist natürlich echt. Im Erlebniszentrum zum Geysir haben wir uns zuvor schlau gemacht, wie es dazu kommt. Während mein Neffe das erste Mal einen Geysir sieht, hatte ich letztes Jahr auf den Azoren die Möglichkeit, heiße Geysire zu bewundern. Das Naturschaupiel ist völlig anderes. Der Geysir in Andernach ist kalt und ohne Schwefelgeruch. Die sprudelnde Fontäne sieht klar, fast rein aus. Auf dem Boden entdecken wir allerdings auch viele Rotfärbungen mit dem Hinweis zum Eisengehalt. Nach einem 15-Minuten-Ausbruch versiegt der Kaltwassergeysir langsam wieder.

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Insgesamt dauert der Aufenthalt auf der Halbinsel beim Geysir eine Stunde. Mit Bootstour und Besuch des Erlebniszentrums sollte man zwei bis drei Stunden einplanen. Alles zusammen kostet der Besuch 14 € pro Person, für Kinder über einem Meter 9,80 €. Mit der FreizeitCARD ist der Besuch kostenlos. Meine Tipps: Samstag um 17 Uhr war die Bootsfahrt und der Geysir-Besuch angenehm leer. In der Abendsonne wirkt das Naturschauspiel doppelt so schön. Bei der Rückkehr legt das Schiff direkt an einem schönen Biergarten an. Es lohnt sich, in einem Liegestuhl das Treiben des Rheins in der Abendsonne nach einem spannenden Tag in der Eifel zu genießen und den Tag wunderbar ausklingen zu lassen.

 

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Die Links in Kürze:

 

Offenlegung: Unser Eifel-Wochenende wurde von Eifel Tourismus Gesellschaft mbH unterstützt. Lieben Dank dafür. Dank auch an Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH für die FreizeitCARD. Meine Meinung bleibt die eigene.

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9 Kommentare

  1. Vielen Dank für die Tipps, die Seite wird gleich mal gespeichert für den Sommerurlaub in der Eifel.
    lg punica

  2. Tanja, Deine Ausflugstipps sind ja eine wahre Inspirationsquelle. Der Sohn will unbedingt die Höhlen erforschen und die Geysire in der Eifel wollte ich schon immer mal sehen, aber bisher hat das Wetter jedes Mal verrückt gespielt. Hoffen wir auf schönes Wetter am Wochenende. Danke für die Tipps! Liebste Grüße, Valérie

    • Danke Dir liebe Valérie :-)
      Es folgen in den nächsten Tagen noch mehr Tipps zur Eifel. Vielleicht ist da noch mehr für Euch bei. Mir hat die #Eifeltour sehr gut gefallen, auch mein Neffe war begeistert :-)

  3. Den Kaltwasser-Geysir wollten wir auch schon lange einmal besuchen. Irgendwie ist das Vorhaben wieder in Vergessenheit geraten. Jetzt kommt es aber wieder auf die Liste! Und die Eifel-Tour hört sich super an! Interessante Facts auch zur Höhle – klasse.
    Schöne Grüße
    Jutta

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