Wie ich perfekt entspannte und Kräuterhexe für ein Wochenende wurde

Drei Tipps, für ein perfektes Wohlfühl-Wochenende im Westerwald: Sinnlicher Genuss mit einer Kräuterwanderung, hochprozentig entspannen bei einer „Kräuter-Verkostung“ in einer traditionellen Kornbrennerei, wunderbar relaxen mit einer Kräuter-Wellness-Behandlung!

Wald und Wiesen Wellness – Die Gedanken auf Reisen schicken

Ich liege entspannt auf einer weichen, breiten Liege. Draußen klatscht der Regen an die Fenster. Innen ist es wohlig warm. Leichte, beruhigende Musikklänge erfüllen den Raum. Ich atme seufzend aus und genieße diese Atmosphäre. Ein angenehmer Duft schwängert die Luft. Ich lasse den Alltag hinter mir, fange an zu entspannen.
Das war vor ein paar Minuten noch nicht so. Kenne ich einen Spa-Bereich nicht, bin ich meistens etwas unentspannt. Ist die Liege breit genug? (Ja, für mich ein wichtiger Entspannungsfaktor) Habe ich mit der Kosmetikerin ein Wohlgefühl? Letzter Punkt ist für mich ganz wichtig. Ich muss mich auf auf die Situation entspannt einlassen können, um zu genießen. Das heißt auch, eine fremde Person ganz nah an mich herankommen lassen. Annerose Wiederstein-Kexel leitet den Spa im Lindner Wiesensee und hat mich mit Ihrer tollen Art gleich für sich begeistert, dass ich gleich die Hüllen fallen ließ und unter die Decke auf der Liege schlüpfte ;-)

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Ich werde von Annerose umsorgt, wie ein kleines Kind. Ob ich richtig liege und mir angenehm warm sei, werde ich gefragt. Wie schön ist es, wohlig umsorgt zu werden! Ich schließe die Augen und warmes Lindenblüten-Mandelöl tropft auf meinen Rücken. Das Öl wird von Annerose und ihrem Team selbst hergestellt und gehört zur Wald & Wiesen Spa Philosophie. Die Kräfte der umliegenden Natur im Westerwald werden für unterschiedlichste Wellnessangebote genutzt. Über Birke, Wildrose, Kresse, über Rosskastanie bis Fichte finden sich hier tolle lokale Spa-Spezialitäten im Programm. Ich bekomme eine Wildkräuterstempelmassage und lasse mich 45 Minuten mit sanften Druck verwöhnen. Die Massage mit diesem selbst hergestelltem Natur-Öl ist ein besonderes Erlebnis. Mit vollem Körpereinsatz massiert Annerose meinen Rücken. Zugegeben, gefühlt für mich immer bis leicht an die Schmerzgrenze – aber ich war auch mächtig verspannt! Danach fühle ich mich irgendwie leichter und beweglicher. Die Lindenblüten-Massage war ein Genuss!

Wenn ich schon mal hier bin und es mir so gut gefällt, hab ich kurzer Hand noch eine Gesichtsbehandlung dazu gebucht. Ruckzuck wird die Liege elektronisch zu einem bequemen Sessel umgebaut. Ganz ehrlich, den hätte ich gern zu Hause! Abgestimmt auf meine Haut erhalte ich ein wohltuendes Reinigungs- und Pflegeprogramm – und auch hier wieder mit bester Gesichtsmassage. Mädels aufgepasst: Absolut begeistert war ich von dem Peeling von La Prairie mit Diamantenstaub! Ja, richtig gelesen. Richtig edel, vor allem richtig gut! Kleine Kristalle aus Diamantenstaub peelen mein Gesicht. Danach ist mein Gesicht glatt wie ein Babypopo :-) Auch noch Tage später – sehr zu empfehlen!

Eine Trennung dieser tollen Wohlfühlzone viel schwer. Allerdings komme ich auf jeden Fall wieder!

 

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Kräuter mit Kräuterwind sinnlich erleben 

Wälder und Wiesen zeichnen die Natur des Westerwaldes aus. Als Regionalprojekt wurde mit Kräuterwind ein Netzwerk ins Leben gerufen, welches Urlaubern sowie Anwohnern gleichermaßen einen bunten Themastrauß rund um das Thema Kräuter anbietet. Ob Kräuterwanderungen, traditionelle Kräutermanufakturen, Kräuterwirte (hier wird Besonderes mit regionalen Wildkräutern gekocht) oder Gartentouren, das Kräuterwind-Netzwerk ist vielfältig. Wer in die Region reist, sollte unbedingt auf der Webseite stöbern und das ein oder andere auf sich abgestimmte Erlebnishighlight in seinen Urlaub integrieren – es lohnt sich! Bei unserem Westerwald-Aufenthalt durften wir an einer Wildkräuterwanderung teilnehmen:

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Auf den Spuren der Wildkräuter

Spitzwegerich, Riesenbärenklau, Sauerampfer – habe ich schon mal gehört. Doch wie sehen diese Pflanzen aus? Wogegen oder wofür kann man diese Kräuter verwenden? In der Schule lernt man viel, doch für meinen Geschmack leider viel zu wenig über heimische Natur und Pflanzen. Zeit, mein Wissen aufzufrischen. Nach einem köstlichen Frühstück treffen wir uns in Wanderschuhen vor dem Lindner Hotel Wiesensee. Hier wartet bereits Klaus Dieter Stahl, Kräuterpädagoge der Kräuterwind-Initiative.
Ob er vermutet, welche schwere Stunden auf ihn zu kommen werden? Sieben Mädels, dazu alle noch mit Smartphone und Kamera bewaffnet, sind wissbegierig und neugierig – aber sind sicherlich zwischendurch auch wie ein Sack Flöhe ;-) Klaus Dieter Stahl hat eine Engelsgeduld mit uns. Mit einem zwinkernden Lächeln beantwortet er jede Frage und ist geduldig, wenn wir Blogger dann doch an jedem Pflänzchen für einen Fotoshoot anhalten.

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Nach wenigen Metern bleiben wir stehen und entdecken “Grün” am Wegesrand. Als Stadtmensch starre ich angestrengt auf die grüne Oase vor mir und versuche Käuter zu entdecken. Herr Stahl zupft ein paar längliche Blätter ab und reicht sie in die Runde. “Das ist Spitzwegerich”, lässt er uns wissen. “Die Wanderapotheke schlecht hin. Er hat antibakterielle und blutstillende Wirkstoffe und eignet sich bestens bei einem Mücken- oder Wespenstich oder Brennesselverbrennungen.” Jetzt möchte ich zwar nicht einen auf Indiana Jones machen, doch gut zu wissen ist es allemal. Außerdem ist das ausgefallene “Spaltenblatt” gut zu erkennen und vor allem auch wieder zuerkennen.

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Wir laufen weiter und finden an jeder Stelle neue Wildkräuter. Ich bin fasziniert, wie unwissend ich zuvor an bekannten Kräutern vorbei gelaufen bin. Es macht Spaß, auf Entdeckungstour im Garten der Natur zu gehen. Wir erfahren von unserem Guide viel von mir bislang unbekannten Kräutern, als auch Anekdoten über bekannte Pflanzen, wie Brennessel oder Löwenzahn. Dass die Pusteblume auch entwässernd wirkt, war mir neu. “Nicht umsonst heißt Löwenzahn im Französischen  pissenlit.”, teilt uns Herr Stahl schmunzelnd mit – Ich glaube, das werde ich jetzt nie mehr vergessen ;-)

Wir staunen über die Artenvielfalt, die uns am Wegesrand geboten wird und wir probieren wie einzelne Kräuter schmecken. Unser Spaziergang ist ein Kräutergenuss für alle Sinne. Unsere Ausbeute sammeln wir in kleinen Butterbrotpapierbeuteln und tragen sie zurück zum Hotel. “Alles was Draußen gesammelt wird, muss lauwarm und gründlich gewaschen werden.”, ermahnt uns unser Guide und so putzen wir unsere Beeren und Wildkräuter, schneiden auch hier und da ein kleines Ästchen ab und drapieren unsere Sammlung stolz vor uns. Als Erinnerung an den schönen Kräuterspaziergang füllen wir Beeren und Kräuter in eine Flasche, gießen mit hellem Essig auf und haben in 5 – 6 Wochen köstlichen, selbst gemachten Kräuteressig vom Wiesensee.

Hochprozentig entspannen!

Eine besondere Kräutermanufaktur im Westerwald ist der Birkenhof. Seit 1848 wird hier traditionell Korn gebrannt. Als Obstdestillerie und Whiskey-Brennerei ist der Birkenhof schon längst über die Grenzen des Westerwalds bei Genießern bekannt. Hier kann man Edelbrände in einem Tagesseminar einmal selbst mit einem Destillateurkurs herstellen, die alte Brennerei besichtigen oder einen genussreichen Abend verbringen.

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Unser Besuch startet mit Eindrücken aus der alten Kornbrennnerei. Während wir uns die Anlagen anschauen, erfahren wir Wissenswertes rund um den hochprozentigen Genuss. Wusstet Ihr beispielsweise, dass Schottland schon längst nicht mehr die Hochburg der Whikseybrennerei ist? Mit insgesamt 108 Brennereien überbietet Deutschland 102 schottischen Brennereien. Aber mal abgesehen davon, schmeckt der deutsche Whiskey auch richtig gut.

Während wir durch die neueren Räume der Brennerei flanieren, bin ich fasziniert vom Mengenverhältnis in der Herstellung: Aus 100 kg Getreide werden lediglich 32-34 Liter Korn. Bei einem Edelbrand ist die Ausbeute noch geringer. 3-4 Liter erhält man aus 100 kg heimischen Früchten.

Nach dem Rundgang geht es ans Riechen, Schmecken und Ausprobieren. In gemütlicher Atmosphäre verkosten wir Produkte des Birkenhofs und genießen dazu handgeschöpfte Schokolade und ebenfalls traditionell hergestellten Käse. In Kombination mit den dargereichten Hochprozentigen ein Gaumenthrill und außergewöhnlicher Genuss. Wer übrigens dort mit voller, leicht klirrender Tasche den Birkenhof verließ? Das war ich! Natürlich konnte ich bei den Köstlichkeiten im Shop (insbesondere den Likören) nicht vorbei gehen. Selbstredend alles nur Geschenke für Daheimgebliebende ;-)

Offenlegung: Für Teilzeitreisen wurde ich zur Pressereise von Linder Hotel & Resorts ins Lindner Hotel Wiesensee eingeladen. Lieben Dank dafür. Meine Meinung bleibt die eigene.

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