Wo Indien in Düsseldorf zuhause ist

Meine Teilnahme am ayurvedischen Kochkurs von Miomente war mehr als „nur“ ein Kochkurs. Es war eine Reise der Sinne, ein Erfahrung für Geist und Körper, ein besonderes Genusserlebnis und ich fand eine Insel der Ruhe mit ganz besonderer Atmosphäre. Ich hab den Platz entdeckt, wo Indien in Düsseldorf zuhause ist!

Ich bahne mir einen Weg durch die Großstadthektik und stehe überrascht im Hinterhof von Padmavati Ayurveda. Ich halte inne. Ruhe und eine besondere Atmosphäre empfängt mich. Hier könnte ich noch länger auf Entdeckungsreise gehen und zwischen Natur und Kunstwerk stöbern, doch ich war spät dran und betrete die Räumlichkeiten.

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Was umfasst Ayurveda und was tut mir gut?
Das außergewöhnliche Flair setzt sich innen fort. Die beiden Inhaberinnen vom Padmavati, Jessica und Daniela, begrüßen mich herzlich. Mit mir am Tisch sitzen fünf weitere Kochkursteilnehmer. Vom Studenten bis „Businessfrau“, Männlein, Weiblein – alles ist vertreten. Wir lauschen gespannt Jessica und Daniela, was sie über Ayurveda für Einsteiger berichten. „Indisches Essen ist nicht gleich ayurvedische Küche. Aryurvedisches Essen ist gesund, soll aber vor allem schmecken!“, eröffnet Daniela den Abend. Hier bin ich genau richtig, denke ich mir und nippe zur Einstimmung und Entspannung an dem vor mir stehenden Tee.
Wir erfahren eine Menge über die traditionelle, indische Heilkraft. Wörtlich übersetzt bedeutet Ayurveda Lebensweisheit oder Lebenswissenschaft. Die beiden geben uns Einblicke in die für mich neue Welt und geben Tipps für „ein Stück Indien für zu Hause“. Der Kochkurs beinhaltet zwei Abende. Am ersten Abend gibt es neben der Theorie einen Fragebogen für die Bestimmung der persönlichen Konstitution. Die Auswertung gibt es beim nächsten Abend. Gemeinsam lassen wir den ersten Kochkursabend nach der „Theorie“ bei Tee und gewürzvollen Knabbereien in gemütlicher Runde ausklingen.

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Ran an die Kochtöpfe
Beherzt geht es am zweitem Kochabend an die Töpfe. Sechs ayurvedische Rezepte haben Daniela und Jessica für uns zusammengestellt. Hier soll jeder glücklich werden. Die Auswahl startet von sauer, herb, über leicht bitter, scharf bis süß und vereint sich in folgenden Gerichten: Früchte-Chutney, Auberginen in Tomaten-Kokos-Sauce, Raita mit Sesam und Gurke, rotes Dal mit Kokosmilch, Tofuwürfel in Sojasauce und Kokospudding.
Alles auf einmal? Ja! Nur den Pudding gibt es nach den geschmacklich breit gefächerten Gerichten. Und genau das macht einen Teil des ayurvedischen Kochens aus. Die Speisen werden so zubereitet, dass der Genuss der Körperkonstitution angepasst ist. Gewürze spielen in der ayurvedischen Küche eine wichtige Rolle. Sie wirken appetitanregend, geschmacks- und verdauungsfördernd. Und damit keine Gelüste übrig bleiben, soll nach Möglichkeit eine Mahlzeit alle sechs Genussrichtungen abdecken.

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Wir sechs Teilnehmer verteilen uns an die jeweils sechs Rezepte und hergerichteten Zutaten. Ich lese mir die Anleitung zum rotem Dal mit Kokosmilch durch. „Das ist ja einfach!“, verkünde ich laut und greife zum Mörser und zerkleinere voller Tatendrang benötigte Gewürze. So einfach ist es dann auch wieder nicht. Innerhalb von Sekunden verbrennen frisch geriebene Gewürze im Fett der Pfanne. Peinlich berührt gebe ich der Kursleiterin mein Missgeschick zu erkennen. Glücklicherweise ist meine gescheiterte Kochkunst nicht schlimm. Schnell gibt Jessica mir neue Gewürze und das Rezept kann von Neuem beginnen. Mit weniger Vollpower beim Herd ist das Rezept dann auch wirklich einfach ;-)
Während ich den Dal in meinem Topf rühre, wird an den Nachbartischen fleissig geschnitten, gerieben und eifrig gekocht.

Schmackhafte Aromen kitzeln unsere Nasen. So riecht Indien! Wir liegen in den letzten Zügen unserer Kochkünste. Jessica schmeißt den großen Reiskochtopf an, die Beigabe zu all unseren Speisen. Wir erhalten die Ergebnisse unserer Konstitutionsbestimmung des ersten Tages des Kochkurses. Gespannt lesen wir unsere individuellen Ernährungsempfehlungen. Ich für meinen Teil kann sagen: Gut erkannt und in der Ausarbeitung stehen eine Menge interessante Tipps. Ausführliches Lesen wird auf später verschoben, denn Jessica bereitet unsere Teller vor und wir nehmen für unser gemeinsames Abendessen an dem schon gemütlich dekorierten Tisch platz.

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Schweigen füllt den Raum – angenehmes, genießendes Schweigen. Wir probieren uns durch die Speisen, tauschen uns über die Rezepte des anderen aus und genießen unsere ayurvedische Küche. Optisch wirkt das Essen eher breiig und bei #foodporn auf Instagram würde es optisch kein Highlight sein. Aber geschmacklich sind die einzelnen Gerichte auf meinem Teller jeder für sich eine Geschmacksexplosion. Der scharfe Dal wird leicht vom Raita neutralisiert. Das Chutney und die Auberginen sind ein Gedicht. War ich zuvor eher dem Tofu abgeneigt, weil es mir immer zu fad schmeckte, genieße ich jetzt jeden einzelnen Tofuwürfel in Sojasauce.
Ayurvedische Gerichte sollen die Gesundheit erhalten oder helfen, wieder gesund zu werden (sollen helfen sog. dosha-Störungen zu beseitigen). Vor allem sollten sie aber auch wohlschmeckend sein – und das ist bei unserem Kochkurs prima gelungen!

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Gewürztipps für die heimische Küche
Während der zwei Kochabende habe ich interessante Tees und Gewürze kennengelernt oder wieder entdeckt. Besondere Gewürze, die mir sehr gut gefallen haben, konnte ich im kleinen Shopareal des Padmavati für meine heimische Küche kaufen und möchte ich Euch empfehlen:

  • Asafötida
    „Bitte was?“, dachte ich mir, als ich dieses Gewürz im Rezept las. Asafötida ist für alle etwas, die den Geschmack von Zwiebel oder Knoblauch mögen und genau beides im Gericht nicht verwenden mögen. Asafötida ist ein getrocknetes Gummiharz, das vom Milchsaft der Asantpflanze gewonnen wird und beim Kochen das Aroma von Zwiebeln, Lauch und Knoblauch entwickelt. Sehr köstlich, sparsam verwenden ist ratsam.
  • Früchtecurrypulver
    Für Desserts, Milchspeisen und Fruchtsalate ist dieses süße Curry geeignet. Neben Kreuzkümmel, Ingwer, Kardamom sind Vanille, Zimt und Anis enthalten – eine interessante Mischung.
  • Kapha-Gewürz
    Scharf aber bekömmlich ist das Kapha-Gewürz. Chili, Kardamom, Kurkuma und Nelken runden mit schwarzem Pfeffer und Salz das Gewürz ab. Wir hatten dieses Gewürz pur am ersten Abend auf frischem Brot gestreut. Solo, ohne Butter o.ä. – leckere Snackidee.
  • Pitta-Gewürz
    Auch dieses Gewürz konnte ich auf Brot genießen. Enthalten sind Bockshornklee, Koriander und Rohrzucker. Es ist süßlich und hat mit seinem Aroma schon inzwischen in der eigenen Küche bei mir eine leckere Currysauce perfekt abgerundet.

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Weiterführende Informationen und Links und

  • Kulinarische Events gibt es bei Miomente. Wer neugierig auf  neue Geschmackserlebnisse ist, wird hier fündig. Die ganze Welt des Genusses wird in ganz Deutschland angeboten. Ob Koch- oder Backkurse, Weinproben, Whiskey-Tasting oder Barista-Seminare: Kreativer Genuss ist vor der Haustüre oder im Urlaub möglich.
  • Donnerstags gibt es im Padmavati auch ayurvedischen Mittagstisch: Ab 12 Uhr könnt Ihr den schönen „Hinterhof“ besuchen und liebevoll zubereitete, ayurvedische Küche genießen. Auf Wunsch gibt es Lunch-to-go-Boxen. Mein Tipp: Genießt im Frühjahr das Essen im wundervoll gestalteten Hinterhof unter dem gigantischen und dann blühenden Magnolienbaum . Was Euch aktuell auf der Speisekarte erwarten wird, findet Ihr auch auf der Padmavati Facebookseite.

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Offenlegung: Ich durfte durch Miomente an dem Kochkurs teilnehmen. Lieben Dank dafür. Meine Meinung bleibt die eigene.

 

 

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2 Kommentare

  1. Oh, wow! Da wäre ich gern dabei gewesen! Ich interessiere mich für Ayurveda und indisches (nepalesisches) Essen mag ich auch ;)

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