Faszinierende Normandie: Es muss nicht immer das Meer sein

Domaine de Villeray Frankreich Normandie

„Frankreich ist nicht mein Urlaubsland!“, habe ich mich oft sagen hören. „Ohne Französischkenntnisse werde ich da nicht weit kommen.“, erklärte ich mich. Dann war ich dieses Jahr auf der Medientournee #frankreich15 und entdeckte in der Theorie so viele interessante Dinge über ein mir bisher so unbekanntes Land, dass meine Vorurteile nebensächlich wurden.

Ruderbote auf der Seine am Ufer der Moulin de Connelles Frankreich Normandie

Ruderbote auf der Seine am Ufer der Moulin de Connelles

Jetzt sitze ich an der Seine in der Normandie. Mit einem Café au Lait genieße ich den Moment. Ein Boot rudert seicht an mir vorbei, Vögel zwitschern. Neben mir sitzen drei Franzosen und unterhalten sich angeregt. Ich verstehe nichts – und das ist gut so. Wohlklingend, etwas geheimnisvoll, fast ein Stück verführerisch klingt sie: Die französische Sprache ist für mich ein Buch mit sieben Siegeln. Das Gespräch gleicht durch die schöne Sprache eher einer Liebeserklärung.
Es ist einer dieser Momente, der sich im Kopf abgespeichert und mit allen Emotionen und Sinnen noch Jahre später abgerufen werden kann. Es ist ein Glücksgefühl, welches man nur auf Reisen findet. Der Alltag ist ganz weit weg. Innerlich ist alles auf diesen wunderbaren Moment ausgerichtet.

Viele kennen die Normandie nur von der Küste. Ein Landstrich, der mir noch unbekannt ist – dafür habe ich Orne und Eure erkundet. In den letzten fünf Tagen blieb ich öfters wie angewurzelt stehen. Verzückt. Beeindruckt. Es gab so viele fantastische Momente, die ich nicht nur versucht habe, in einem Foto einzufangen, sondern vor allem mit den Augen, mit der Seele – Urlaubsgefühl pur!

Weiden und Hügelland in fantastischen Grüntönen Normandie Frankreich

Weiden und Hügelland in fantastischen Grüntönen

Grüntöne wohin das Auge reicht

Kaum eine gute Autostunde vom Pariser Flughafen entfernt umgibt uns sattes Grün von Wiesen und Feldern. In unerdenklich vielen Grüntönen zeigt die Natur in der Normandie sich von seiner schönsten Seite. Weidelandschaft und Apfelbäume zieren unseren Weg. Besonders auffällig: Hecken in imposanter Größe. Ich rede nicht von Hecken des heimischen Nachbarzauns, sondern von riesigen, mehreren Meter hohen Hecken, die ich zuvor in diesem Ausmaß noch nie gesehen habe. Bocage wird dieses Naturerlebnis genannt. Vor mehr als 2000 Jahren als Flurgrenzen von Bauern angelegt, gibt es noch heute viele grüne tunnelartige Hohlwege. Wer durch diese Laubengänge spaziert oder eine Fahrradtour unternimmt, kann erahnen, warum viele Schmuggler diese Wege nutzten. Für Radbegeisterte gibt es durch dieses schöne Grün besondere Fahrradrouten.

Frankreich Normandie Apfelplantage auf alten normannischen Streuobstwiesen

Apfelplantage auf alten normannischen Streuobstwiesen

Apfelplantagen für den so köstlichen Saft und Cidre Apfleplantage Normandie Urlaub Reisen Frankreich

Apfelplantagen für den so köstlichen Saft und Cidre

Tradition und Moderne: Kulinarischer Apfelgenuss

10 Millionen Apfelbäume gibt es in der Normandie. „Früher hat man die Miete noch mit Äpfeln bezahlen können.“, berichtet uns Stéphane Van Tornhout mit einem verschmitzten Lächeln. Seit 1929 besitzt seine Familie eine Apfelplantage bei Gauciel und betreibt Apfelanbau mit Leidenschaft. Damals war Apfelsaft besonders wertvoll, erfahre ich, als Stéphane berichtet, dass in Zeiten ohne fließendes Wasser Apfelsaft für die Region mehr als ein kulinarisches Genussmittel war. Wir laufen an Apfelbäumen vorbei und bestaunen den Apfelkindergarten. Fünf Jahre werden die Bäume hier gehegt und gepflegt, bevor sie für die Plantage genutzt werden können. Ich  entdecke kleine rote Früchte in den Bäumen – eine ganz außergewöhnliche Sorte. Stéphane pflückt beherzt eine Frucht und zeigt uns stolz das rote Fruchtfleisch.

Normandie Frankreich Stéphane Van Tornhout ist Apfelbauer aus Leidenschaft Apfelplantage Cidre Apfelsaft

Stéphane Van Tornhout ist Apfelbauer aus Leidenschaft

Frankreich Die rote Frucht - Seltene, rotfleischige Apfelsorte veredelt Apfelsäfte und Cidre aus der Normandie

Die rote Frucht – Seltene, rotfleischige Apfelsorte veredelt Apfelsäfte und Cidre aus der Normandie

Eine ausgefallene Apfelsorte aus Kanada, die der findige Normanne heimlich in die Normandie importierte und nun damit seine Säfte veredelt. Apfel ist nicht gleich Apfel und Apfelsaftherstellung eine kulinarische Kunst. Nach interessanter Führung genießen wir im kleinen Bauernhofladen mit dem Ehepaar Van Tornhout eine Verkostung, probieren uns durch köstlich schmeckende Säfte. Die Sorten sind für den puren, rohen Apfelgenuss zu sauer, schmecken aber in Säften vorzüglich. Der Cidre hat es mir besonders angetan. Leider kann man diese Köstlichkeiten aus Gauciel (noch) nicht bei uns in Deutschland kaufen. Bei einem Normandiebesuch also unbedingt hier einkehren und sich eindecken. Wer eine Führung (auf Französisch) mag, sollte sich vorher telefonisch anmelden.

Besser Platz im Koffer für diese Köstlichkeiten lassen Apfelplantage Normandie

Besser Platz im Koffer für diese Köstlichkeiten lassen

Normandie Frankreich Cidre Apfelplantage

Sieht nicht nur gut aus, schmeckt auch wunderbar

 www.lecloscerisey.com
 EARL Le Clos de Cerisey, 12 rue de reuilly cerisey, 27930 GAUCIEL
+33 
6 32 89 41 74

Normannen lieben es gemütlich und wissen zu genießen!

Schon beim Autofahren merkt man es: Die Normannen ticken anders. Alles geht hier wesentlich entspannter und ruhiger. Bei einem kurzem Shoppingstop im Supermarkt in Pont-Audemer füllt sich die Kasse hinter mir, als ich meine Waren auf das Band lege. Auf Schnelligkeit bedacht rücke ich eilig vor, um alles geschwind einzupacken. Anders als bei uns stehen die Franzosen ganz locker in der Reihe hinter mir. Es wird entspannt gewartet, bis ich alles eingepackt habe und mir dann erst der Preis genannt. Stress und Hektik scheint man hier nicht zu kennen.

Frankreich Normandie Pont-Audemer, eine Stadt mit Historie und Gemütlichkeit

Pont-Audemer, eine Stadt mit Historie und Gemütlichkeit

Genussreisen liebe ich und in Frankreich gibt es wahrlich ausgezeichnetes Essen! Regionale Produkte raffiniert zu kulinarischen Genüssen zubereitet. Im Auberge à L´Orée du Bois begrüßt uns Monsieur Moisnet überraschend auf Deutsch: „Im Krieg beherbergten meine Eltern einen 17jährigen Kriegsgefangenen. Daraus ist Freundschaft geworden und ich war als Kind oft zu Besuch in Bayern.“ Weniger bayrisch, dafür wunderbar französisch wirkt die Auberge von innen – als ob die Zeit stehen geblieben wäre. Das Haus führt Hervé in dritter Generation und zaubert leckere, normannische Hausmannskost. Das normannische Kalbsschnitzel mit heimischen Pilzen war sehr delikat. Wer das Gericht einmal nachkochen möchte, findet hier ein ähnliches Rezept.

Da mir in der Normandie so viele köstlichen Speisen und außergewöhnlicher Genuss begegnete, gibt es dazu bald einen gesonderten Artikel hier im Blog, der sich um normannische Kulinarik dreht. Ihr solltet bei Eurem Normandieurlaub auf jeden Fall etwas Platz im Gürtel lassen. Auf unserer Reise durch die Normandie haben wir wie Gott in Frankreich gespeist – Äpfel, Cidre, Calvados und Camembert inklusive.

Spapom im Burghotel de Villeray Normandie Frankreich

Burghotel de Villeray

Wellness: Entspannung mit Äpfeln

Sich mit Massagen und einem Sprung in den Pool verwöhnen ist ein perfekter Einstieg in den Urlaub. Zwischen Paris und Küste liegt das Spapom im Burghotel de Villeray im Naturpark Perche. Kurze Zeit nach Ankunft in Frankreich lassen wir uns hier auf Händen tragen. Von dem Pool mit verschiedensten Wassermassagedüsen will ich mich nicht so recht trennen. Das Ambiente ist traumhaft und hier kann ich richtig die Seele baumeln lassen. Äpfel aus der Normandie schmecken nicht nur gut, sie entspannen wunderbar in Ölen mit Massagen und Pflegeprodukten. Das Spapom kann gesondert auch ohne Übernachtung im Hotel als Tagesgast gebucht werden.

 www.spapom.com
 www.domainedevilleray.com

Spapom im Burghotel de Villeray Normandie Frankreich Urlaub

Spapom im Burghotel de Villeray

Normandie Urlaub Schönes Anwesen rund um den Wellnessbereich Spapom im Burghotel de Villeray

Schönes Anwesen rund um den Wellnessbereich Spapom im Burghotel de Villeray

Pascal Chedeville im Landeanflug Normandie mit dem flugzeug entdecken

Pascal Chedeville im Landeanflug

Abenteuer in der Luft: Auf originelle Weise die Normandie entdecken

Nicht dass der Eindruck entsteht, die Normannen seien nur gemütlich. Sie lieben den Humor und kitzeln auch ein wenig das Abenteuer. Pascal Chedeville macht lächelnd und charmant seine Späße, als er uns sein Flugzeug zeigt. Mit dem Ultraleichtflugzeug geht es für einige von uns in die Luft. Panoramablicke über das Seinetal reizen, doch mit dem Ultraleichtflugzeug ist meine üppige Person eher Bodenpersonal. Auf der Terrasse des Pilotenstützpunkts genieße ich die Sonne und versuche, den rasanten Flug in Bildern und Video festzuhalten. Pascal ist Pilot aus und mit Leidenschaft und auch meine mitreisenden Begleiter bekommen das Lächeln nach dem Flug nicht mehr aus dem Gesicht. Schon ab 50 Euro kann man das Abenteuer in der Luft buchen und die Normandie von oben erleben.

 www.avionnormandie.com

Pascal Chedeville im Landeanflug Normandie mit dem flugzeug entdecken Normandie Frankreich

fasten seatbells

Pascal Chedeville im Landeanflug Normandie mit dem flugzeug entdecken Normandie Frankreich

ready to take off

Reizvolle Burgen und aparte alte Gemäuer

Prächtige Gutshäuser, Herrenhäuser, alte Mühlen, Fachwerkhäuser und Burgen – die Départements Orne und Eure bieten davon reichlich. Man kann sie bestaunen, besichtigen und sogar auch in ihnen übernachten. Als ich durch die kleinen Orte des Hinterlandes der Normandie fahre, entdecke ich fast nach jeder Kurve ein wunderschönes altes Haus. Liebevoll mit bunten üppigen Blumen geschmückt, ist der Anblick ein Augenschmaus. Alte Häuser wurden einfühlsam restauriert.

Normandie Frankreich Normannisches Fachwerkhäuser wurden liebevoll restauriert und sehen so urgemütlich mit den vielen Blumen aus

Normannisches Fachwerkhäuser wurden liebevoll restauriert und sehen so urgemütlich mit den vielen Blumen aus

Weit in die Geschichte taucht man beim Château Gaillard bei Les Andelys ein. Bekannter ist die Burgruine als ehemaliges Zuhause von Richard Löwenherz. Auf dem Weg dort hin fahren wir durch schöne Landstriche mit Flachsweiden und Klatschmohn-Blumenmeeren, als sich nach einer Biegung plötzlich ein erhabener Blick auf das gesamte Anwesen und Seineschleife sich vor uns ausbreitet. Kurzer Hand parken wir hier und laufen einen kleinen Hügel hoch. Während wir an diesem heißen Tag den Wind auf unserer Haut genießen, blicken wir auf die vor uns liegende, sehr imposante Burgruine. Klein und dezent war für Löwenherz wohl damals keine Option. Auch schien er eine Schwäche für wunderschöne Landschaften zu haben. Direkt neben der Burganlage blicken wir auf eine Seine mit Kreidefelsen.

Normandie Frankreich Urlaub Das ehemalige Zuhause von Richard Löwenherz Château Gaillard bei Les Andelys

Das ehemalige Zuhause von Richard Löwenherz: Château Gaillard bei Les Andelys

Normandie Urlaub Seineschleife mit Kreidefelsen in der Nähe des Château Gaillard bei Les Andelys Frankreich

Seineschleife mit Kreidefelsen in der Nähe des Château Gaillard bei Les Andelys

Ganz nah ran oder ganz tief: Für das beste Foto vom Château Gaillard

Ganz nah ran oder ganz tief: Für das beste Foto vom Château Gaillard ;-)

Am Fuße der Anlage aus dem 12. Jahrhundert gibt es einen weiteren Parkplatz. Der Anstieg ist ziemlich steil. Getränke und die Möglichkeit zur Toilette gibt es nur beim oberen Aussichtsparkplatz oder im tiefer gelegenen Ort Les Andelys. Nach persönlichem Geschmack lässt sich die Burg in Ruhe oder bei einem Festival oder einer der zahlreichen Veranstaltungen auskundschaften. Zusatztipp: Für gute Fotos kommt Ihr besser am Vormittag. Nachmittags wurden es bei mir leider Gegenlichtaufnahmen.

 www.lesandelys-tourisme.fr/decouverte/chateau-gaillard/

Chateau du Champs bietet eine sehr weitläufige Anlage Normandie Urlaub Frankreich

Chateau du Champs bietet eine sehr weitläufige Anlage

Chateau du Champs bietet eine sehr weitläufige Anlage Normandie Urlaub Frankreich

Blick vom Vorplatz des Chateau du Champs auf den Parkplatz und Golfclub

Beim Anblick des Garten des Chateau du Champs wünsche ich mir Rollschuhe. Weitläufig und gewaltig erstreckt sich der Park. Frankreich hat den Garten als einen der schönsten Gärten des Landes ausgezeichnet – zurecht! Das hier der gleiche Architekt wie im Schloss Versailles tätig war, erkenne ich an vielen Details. Plant reichlich Zeit bei einer Visite ein, auch für Nicht-Langsamläufer erstreckt sich das Schlossareal auf ein großes Gebiet. Die Teestube konnte ich bei meinem Besuch aufgrund einer Veranstaltung nicht besuchen, soll aber traumhaft sein!

www.duchampdebataille.com

Einer der schönsten Gärten Frankreichs befindet sich beim Chateau du Champs Urlaub Normandie Frankreich

Einer der schönsten Gärten Frankreichs befindet sich beim Chateau du Champs

 

Außergewöhnliche Menschen mit außergewöhnlichen (Lebens-)Projekten

Auf meiner Reise durch die Normandie spüre ich, dass die Normannen ihre Heimat schon früh zu schätzen gewusst haben. Bausünden konnte ich nirgends entdecken – dafür stets ein Herz für Heimat und Tradition.
Oft habe ich mir in den letzten Jahren gedacht: „Ich mache mal was ganz anderes.“ Bei diesem Gedanken ist es irgendwie geblieben. In der Normandie habe ich viele interessante Persönlichkeiten kennengelernt, die genau diesen Satz umgesetzt haben:

Von der Juristin zur Hotelbesitzerein: Camille Oeyen verwirklicht mit ihrem Mann ihren Traum Frankreich Normandie

Von der Juristin zur Hotelbesitzerein: Camille Oeyen verwirklicht mit ihrem Mann ihren Traum mit „Manoir de Surville“

Camille Oeyen baute als gelernte Juristin das Anwesen ihrer Eltern aus dem 15. Jahrhundert zu einem jüngst eröffneten grandiosem Hotel Manoir de Surville um. Der Architekt Francis Audouin erwarb mit über 50 eine alte Mühle und restaurierte sie hingebungsvoll selbst mit seiner Frau zu einem Kleinod. Célia Turgis-Douguet holte als absoluter USA-Fan Amerika nach Frankreich: Mit Charme der 50er,60er,70er und 80er Jahre ist Klein-Amerika jetzt in Beuzeville – und das, bevor sie jemals in Amerika war. Didier Vrac übernimmt eine alte Nadelfabrik und eröffnet daraus ein ausgefallenes Museum:

Didier Vrac: Vom Architekten zum Fabrikbesitzer ältesten Nadelmanufaktur Frankreichs Normandie urlaub Reise Ausflugsziel

Didier Vrac: Vom Architekten zum Fabrikbesitzer ältesten Nadelmanufaktur Frankreichs

Tradition wird in der Normandie groß geschrieben

Frankreichs einzige Nadelfabrik La Manufacture Bohin in St. Sulpice sur Risle wurde zu einem Museum, als im französischen Fernsehen über Bohin berichtet wurde und einen Tag später Massen vor der Tür standen und die alte Fabrik besichtigen wollten. 1833 gegründet sind seit 2014 nun Maschinen und Produktionsvorgänge aus dem 19. Jahrhundert in einem Museum live zu erleben. Der Architekt Didier Vrac hat die Fabrik von der Familie Bohin in sechster Generation übernommen und führt uns auf zwei Etagen mit Begeisterung durch die alte Manufaktur. Als Hobbynäherin war mir nicht bewusst, wie aufwändig die Nadelherstellung ist und ich bleibe fasziniert an jedem Arbeitsschritt der Fertigung stehen. Mit Herzblut gibt uns Monsieur Vrac Einblicke in seine mit Leidenschaft geführte Fabrik.

Die Ähnlichkeit des Museumsteils mit dem Automobilmuseum in Turin kommt nicht von ungefähr, wurden beide vom gleichen berühmten Architekten umgesetzt. Die Faszination zur alten Traditionsfabrik zieht seit dem jährlich über 20.000 Besucher an. Hobbyschneider sollten unbedingt tolle Nähutensilien im Shop erwerben. Retroliebhaber kommen ebenfalls auf ihre Kosten: Alle Verpackungen sind im Original vorhanden und noch auf Vorrat. Neu fabrizierte Nadeln werden immer noch im Vintagestil verpackt.

 www.lamanufacturebohin.fr

Jeden Tag mehrmals schönes Wetter

Ich klappe die Fensterläden meines Zimmern im Moulin Pley auf. Nach einer Nacht in der alten Mühle liegt morgens früh noch geheimnisvoller Nebel über der Naturlandschaft Perche. Wäre ich nicht vorgewarnt gewesen, hätte ich mich für diesen Tag wärmer angezogen, verheißen die tief hängenden Wolken kein schönes Wetter. Weit gefehlt in der Normandie. Durchwachsenes Wetter hält nicht lange. Während wir wenig später unser Croissant mit Kaffee aus großen Bechern genießen, reißt der Himmel auf und die Sonne scheint vom blauen Himmel auf uns herab. Die Nähe der Küste und der Golfstrom sorgen für rasche Wetterwechsel. Das milde und feuchte Klima lässt das Grün sprießen. Nie zu heiß und nicht zu kühl – für mich ein vorzügliches Klima.

 Stutenmilchfarm Chevalait Auf Pferde trifft man in der Normandie häufig Frankreich urlaub

Auf Pferde trifft man in der Normandie häufig

Percherons: Hoch zu Roß

Ich bewundere Pferde lieber aus sicherem Abstand, als meinen Astralkörper auf den Rücken der Pferde zu hieven. Dennoch faszinieren mich die schönen und stolzen Tiere. Das die Normandie eine wahre Pferderegion ist, war mir neu. Es gibt ein Verseilles der Pferde und überall auf unserem Roadtrip durch die Normandie begegnen uns immer wieder Pferdekoppeln. Auf Eurer Reise durch die Normandie solltet Ihr unbedingt einmal einen Percheron von der Nähe aus betrachten. Die normannische Rasse bringt locker 900 kg auf die Waage und kann ein Stockmaß von über 170 cm erlangen.
Auf meinem Besuch auf der Stutenmilchfarm Chevalait kommen wir gerade rechtzeitig zur Begattung und Besamung an. Verschämt beiseite schauen oder Fotos schießen war die Frage. Faszinierend war der Anblick bei den stattlichen Pferden allemal. Leider kann die Farm nicht offiziell besucht werden, aber die Farmbesitzerin Julie Decayeux hält einen Onlineshop vor, in dem viele, aus Stutenmilch hergestellte Produkte, erworben werden können. 100.000 Liter Stutenmilch pro Jahr werden auf dieser Farm produziert und finden in Frankreich regen Absatz, vor allem bei Kuhmilchallergikern.

Weitere Berichte zur Normandie:

Roadtrip durch die Normandie
Außergewöhnlich übernachten und speisen

Unsere Stationen des schönen Kurzurlaubs in Eure und Orne im Detail:

 

Offenlegung: Ich wurde zur Pressereise „Normandie mal anders“ von der Normandie eingeladen. Auch Atout France herzlichen Dank für die Unterstützung zu dieser Recherchereise. Meine Meinung bleibt wie immer die eigene.

Danke auch an die tolle Reisegruppe. Es war bezaubernd mit Euch!

Pressereiseteam #normandiemalanders Normandie Frankreich

Pressereiseteam #normandiemalanders Normandie Frankreich

 

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8 Kommentare

  1. In der Normandie war ich auch erst. Wie sind drei Wochen mit dem Fahrrad durchgefahren – man sieht so viel mehr, als wenn man nur am Strand liegt. Obwohl die Küste auch wirklich wunderschön ist. :) Einiges, was du besucht hast, hab ich nicht gesehen. Dafür waren wir auch weiter im Westen: Caen, Bayeux, Landungsstrände, St. Lô, Mortain, Mont St. Michel…

    Die Hügel sehen zwar sehr idyllisch aus, aber beim Radfahren habe ich sie manchmal gehasst :D Jetzt arbeite ich die Tour erst mal für meinen Blog auf – mal sehen, wie lange ich dafür brauche :D

    Die reetgedeckten Fachwerkhäuser fand ich auch wunderschön… und es gab so viele zu kaufen … wenn man mal völlig aussteigen will, findet man da sicher was ;)

    • Ein Bericht zum Vernier Moor mit den verträumten Fachwerkhäusern folgt noch, ebenso zu ausgefallenen Übernachtungsmöglichkeiten.
      Mit dem Fahrrad wäre mir persönlich zu anstrengend- aber sicher wunderschön ;-) Freue mich auf Deine Berichte.

  2. Wie schön. Frankreich ist eh eines meiner all time favourite Länder und bei deinen Bildern würde ich mich am liebsten direkt in mein Auto setzen und mich auf den Weg in die Normandie machen.

    Besonders schön finde ich ja den Teil, in dem du die französiche Sprache beschreibst. Du sprichst mir da wirklich aus der Seele- obwohl ich die Sprache sehr gut beherrsche ist sie einfach nur schön und klingt richtig melodisch. Ganz anders als unser plumpes Deutsch.

    Ganz liebe Grüße,
    Wibke

    • Die Normandie hat mich wirklich überrascht. Hätte nicht gedacht, wie schön es dort ist und vor allem: Wie gut man in Frankreich ohne Französischkenntnisse zurecht kommt. Hatte ich mal keine „Übersetzungshilfe“ dabei, klappte es prima mit Händen und einem Lächeln. Einmal habe ich – auf der Suche nach einer Tasse als Souvenir – meinen Wunsch aufgemalt. Gut, man wollte mich erst in ein Café schicken, aber nach längerem Austausch und viel Spaß verstand man mich doch ;-)

  3. Wie schön! Ich liebe (fast) alles an Frankreich! Den etwas rauen Charme der Normandie mag ich besonders. Als ich zuletzt mit meinem Filius dort unterwegs war, haben wir am Straßenrand bei den Landwirten angehalten, um Cidre für mich und Calvados für meine Eltern zu kaufen. Ach, herrlich! Schöne Orte hast du entdeckt. Sonnige Grüße, Jutta

    • Charmant und liebevoll französisch habe ich die Normannen kennengelernt. Und wenn es nach mir ginge, könnte ich gleich wieder los.
      Leider ist bis auf einen Apfellikör der Vorrat schon aufgebraucht (ins Flugzeug passt leider immer so wenig) ;-)
      Beste Grüße

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