Tipps für eine Cabriotour durch das Bergische Land

Das Bergische Land ist nicht nur ein Paradies für Wanderer und Motorradfahrer. Die grüne, hügelige Landschaft lockt auch zu einer wunderbaren Cabriotour. Ein Streifzug auf vier Rädern durch das Bergische Land bietet neben einem phantastischen Roadtrip auch viele Erlebnis- und Genuss-Stationen.

Vor anderthalb Jahren hat mein Vater die Steiermark verlassen und wohnt  seit dem am Niederrhein. Ein schönes Fleckchen in NRW, aber auch schön flach. Bergisches Urlaubsfeeling vor der Haustüre bietet das Bergische Land. Kurvenreiche Strecken durch zahlreiche Hügel und Täler mit viel Grün. Für mich perfekt für einen Tagesausflug mit dem Cabrio. Fast alle Strecken sind schön. Je nach Zeit und Geschmack lässt sich eine Tour länger oder auch nur für einige Stunden fahren. Anhand einiger Anlaufpunkte stelle ich mir spontan meine Tour für das Bergische Land zusammen. Bei fast 30 Grad und Sonne satt wollte ich ihm mal wieder ein paar Hügel zeigen und das hat seine Wirkung nicht verfehlt: „Das ist eine andere Welt.“, bemerkt mein Vater mehrmals und lässt sein Blick mit dem Fahrtwind über schöne Landschaften streifen.

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Ausflugserlebnisse

Ob ein kurzer Bummel durch idyllische Fachwerkdörfer, Tiere hautnah erleben oder eine der vielen Seen und Talsperren genießen: Das Bergische bietet neben Fahrspaß auch schöne Ausflugsmöglichkeiten für Stops auf Eurer Cabriotour.

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Da guckst Du?!? – Eine Straußenfarm im Bergischem Land

Die Region um Dabringhausen lockt nicht nur zu einer kurvenreichen Strecke, sondern führt uns zu besonderem Federvieh. Nein, wir sind nicht in fernen Ländern, versichere ich meinem Vater, auch wenn es so aussieht. In Emmighausen bietet eine Straußenfarm einen außergewöhnlichen Anblick auf den bergischen Wiesen. Rund 150 Strauße sind hier zu hause. Es gibt auch Bisons auf den Weiden von Klaus Stöcker. Uns ziehen aber mehr die Tiere mit ihren lustigen Blicken an. Die Schlausten sind sie nicht, das konnte ich schon in Südafrika feststellen. Aber sie sehen so niedlich aus. Ganz ungefährlich sind sie dennoch nicht. Zwar kommt man den messerscharfen durchaus tödlichen Krallen auf dem Hof nicht nah, aber die flugunfähigen Vögel sind ein wenig neugierig auf die Kamera und flott dabei mal zu zu picken. Die Laufvögel bringen es locker auf 70 km/h. Eine Hofführung ist unterhaltsam und bringt Wissenswertes für jung und alt. Im angrenzenden Hofladen an der Straße könnt Ihr Leckereien und mehr vom Strauß kaufen.

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Zwischen Märchenwald und Kühen: Der Altenberger Dom

Das ist Idylle pur! Hier ticken die Uhren anders. Gemächlich und langsam bewegen wir uns. Hier herrscht keine Hektik, auch wenn das tolle Wetter viele Menschen zum Altenberger Dom lockt. Neben uns plappern Kinder ganz aufgeregt von ihrem Besuch im Märchenwald und mein Vater erinnert mich daran, dass wir diesen Ausflug auch schon einmal gemeinsam mit meinen Großeltern unternommen haben. Wir setzen uns auf eine Bank und schauen dem Treiben zu. Der Wind raschelt leicht in den Bäumen, die Dhünn plätschert seicht vor sich hin. Wir drehen eine kleine Runde um den Altenberger Dom, schauen den Kühen beim Grasen zu. Obwohl der Ort ein beliebtes Ausflugsziel ist, so umgibt ihn eine besondere Ruhe.
Der Dom ist genau genommen eine Kirche, wurde noch von keinem Bistum regiert. Im 13. Jahrhundert wurde er von Zisterziensern gebaut. Hinter seinen Mauern verbergen sich spannende Geschichten, dazu werde ich später noch einmal gesondert berichten. Ein Besuch lohnt auf jeden Fall.

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Talsperren – die blauen Wunder im Bergischem

Zwischen grünen Hügeln und verträumten Tälern passieren wir immer wieder wunderschönen Talsperren. Keine Region in Europa bietet so viele Stauseen in einer Region wie das Bergische Land. Auf der genialen Strecke um die Dhünntalsperre blitzelt das blaue Wasser durch die frisch-grünen Bäume. Es funkelt spiegelglatt in der Sonne und sieht traumhaft aus. An anderen Talsperren spürt man die Energie, wenn das kühle Nass einem Wasserfall ähnlich an den Hängen der Staumauern tobt. Ich nehme mir vor, das nächste Mal nur eine Tour entlang dieser besonderen Wasserplätze zu unternehmen. Das ist wirklich herrlich!
Nicht alle Talsperren sind mit dem Auto zu umrunden. Es gibt Wanderwege oder auch kurze Spazierwege für eine Pause auf der Cabriotour für zwischendurch. An manchen Plätzen – wie an der Bevertalsperre – darf gebadet werden, auch wenn die Wasserreservoirs primär der Trinkwassergewinnung dienen.

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Einkehrtipps

Landhaus Spatzenhof in Wermelskirchen

Einmal noch scharf abbiegen und wir fahren in „Süppelbach“ direkt zum Landhaus Spatzenhof. Nicht nur die Straße ist bezeichnend. Zwei Stunden Stau mit Sonne auf unseren Köpfen macht uns durstig. Entspannt lassen wir uns im Biergarten des Hauses im Schatten nieder. Ich wundere mich über die leeren Tische. Das war bei meinem letzten Besuch ungewöhnlich. Der Spatzenhof ist eine fantastische Adresse für hervorragendes Essen und schönes Ambiente. 1913 wurde das Haus im bergischem Stil erbaut. Heute beherbergt das ehemalige Kinderheim ein charmantes 5 Sterne Hotel mit außergewöhnlich guter Küche.
Der Grund, dass wir die einzigen Gäste am Samstag Nachmittag sind, hätte ich vor unserer Anreise recherchieren können: Der Spatzenhof hat Samstags erst ab 18 Uhr geöffnet. Asyl mit kühlem Wasser bekamen wir trotzdem. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank dafür!
Wenn Ihr eine Einkehr bei Eurer Tour durch das Bergische im Spatzenhof plant, schaut vorher auf die Öffnungszeiten. Wir hätten unsere Tour sonst anders vorgesehen und wäre zum Abschluss im Spatzenhof eingekehrt. Reist Ihr von weiter an für einen Kurzurlaub im Bergischen, ist der Spatzenhof auch mit seinen ausgefallenen und gemütlichen Zimmern sehr zu empfehlen.

Wißkirchen im Odenthal

Nur wenige Kilometer weiter kehren wir im Hotel und Restaurant Wißkirchen ein. Auch hier war ich bereits auf meiner Genusstour durchs Bergische Land. Viel Hoffnung auf einen freien Platz habe ich nicht, aber wir hatten Glück und finden ein lauschiges Plätzchen auf der Terrasse im Schatten unter kühlenden Bäumen. Etwas abseits vom Altenberger Dom liegt das gut besuchte Restaurant. Der Käsekuchen vom Blech ist zum Niederknien! Ein klassischer Kuchen, der hier eine besondere Note hat. Obwohl die Stücke schon riesig sind, schmeckt er nach mehr. Mit Blick auf das historische Haus und Natur genießen wir nicht nur kulinarisch.

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Noch mehr Einkehrtipps – auch weiter östlich gelegen – findet Ihr hier.

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Besonders schöne Strecken

Das Bergische Land lässt aus meiner Sicht für einen schönen Roadtrip mit dem Cabrio keine Wünsche offen. Die Landschaft ist vielfältig, es gibt gute Gastronomie und kurvenreiche Strecken vorbei an idyllischen Bächen, grünen Wäldern, und traumhaft anmutigen Talsperren. Für Köln, Düsseldorf, dem Ruhrgebiet und dem mittleren Niederrhein liegt das Bergische Land vor der Haustüre und ist prima für eine Halbtagestour geeignet. Schöne Straßen gibt es viele, hier meine Tipps:

  • Von Kürten auf die Wermelskirchener Straße Richtung Norden. Kurz auf die 506, um dann über die L 409 Richtung Süppelbach zu fahren.
  • Hinterhufe und Vorderhufe sind nicht nur witzige Namen, sondern bieten auch eine schöne Strecke auf der K15 Richtung Straußenfarm und Dabringhausen.
  • Weiter über Altenberg Richtung Neschen und von da aus abbiegen zur Dhünntalsperre. Über Lindscheid, Forthausen und Richerzhagen lässt sich das Talsperrengebiet wunderbar umfahren.
  • Klassiker und mit Geschwindigkeitsbegrenzung: Von Altenberg die Serpentinen hoch Richtung Blecher, Retour über Glöhbusch nach Odenthal. In Odenthal lohnt übrigens ein Stopp für einen kleinen Bummel durch den historischen Ortskern. Warum ich den Tipp nicht schon oben unter Erlebnisse aufgenommen habe? Im Sommer werde ich gesondert diesen schönen Ort besuchen und extra dazu bloggen.
  • Marienheide Richtung Brucher Talsperre verlassen. Über die L33 zur Genkeltalsperre und weiter Richtung Aggertalsperre. An Deitenbach vorbei, durch Lieberhausen mit einer wunderbaren Fahrt durch bergische Wälder zur Rengser Mühle.

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Hast Du noch weitere Tipps für eine Tour durchs Bergische Land? Dann bitte her damit in den Kommentaren. Freue mich schon auf meine nächste Tour dort hin.

 

 

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4 Kommentare

  1. Hallo Tanja, bei diesen Bilder bekommt man gleich Lust loszufahren und kann den Sommer kaum erwarten. Die Gegend sollten wir unbedingt mal erkunden, zumal sie ja nicht allzuweit von uns entfernt ist. Die Straußenfarm hat mein Mann schon einmal zufällig im Rahmen eines geschäftlichen Termines besucht und war begeistert. Gut, dass du uns daran erinnert hast. Liebe Grüße
    Manuela

  2. Christiane

    Hallo Tanja, wenn man den Bericht liest, geht einem Bergischen das Herz auf. Du hast genau die Stellen besucht, die auch uns beiden so gut gefallen. Man kann hier so viel entdecken und erleben, da reicht ein Tag bei weitem nicht aus. Aber das weißt Du ja selbst. Wir haben vor etlichen Jahren mit dem damaligen Wuppertaler Isabella-Club Jahressuchrallyes unternommen und dabei auch noch viel mehr über unsere schöne Heimat gelernt und gefunden. Leider ist der Initiator mittlerweile verstorben und es hat sich kein Nachfolger gefunden. Einige der Hefte, worin die Rätselorte vermerkt sind und auch die Bogen mit den Lösungen, haben wir noch und ich blättere gerne darin. So kann man auch mal wieder eine Tour planen, die man lange nicht gefahren ist.
    Ganz herzliche Grüße sendet Dir Christiane, die sich über neue Berichte von Dir immer sehr freut.

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