Neue Hörbuchtipps für den nächsten Roadtrip

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Steht bei Euch bald die nächste längere Autofahrt an oder sucht Ihr ein Geschenk? Ich habe von meinen letzten Roadtrips vier Hörbuchtipps für Euch: Erlebt das Ruhrgebiet vor 40 Jahren und erfahrt, warum Harpe Kerkeling als Junge an die frische Luft musste. Schmunzelt über den schwarzen Humor mit Männer und ihren schönen Füßen, entspannt vom Job auch wenn der Löwe büllt und lasst Euch aus der Vergangenheit in eine erschreckende Zukunft versetzen, wenn es wirklich ein Nationales Sicherheits-Amt gegeben hätte…

Der Junge muss an die frische Luft

Unbedarft lade ich das Hörbuch Der Jung muss an die frische Luft von Hape Kerkeling* auf mein Handy. Das wird schon etwas Lustiges mit nicht zu viel Tiefgang und keine Blödelei sein, dachte ich mir – weit gefehlt! Wer sitzt also jeden Morgen im Auto, putzt sich die Nase und klopft mit den Fingern dezent um die Augen, damit die Spuren der Tränen verschwinden? Aber: Das Hörbuch ist göttlich gut! Es hat Tiefgang. Es ist emotional, ohne zu dick aufzutragen und humorvoll ist es auch. Wahrscheinlich ist es nur genau gerade das Thema, was mich privat anspricht und so dünnhäutig macht.
Aber zurück auf Anfang: Worum geht es in diesem Hörbuch von Hape Kerkeling, welches der Auto selbst liest? Man hätte es aus der Presse zum Kinostart des Films wissen können, aber ich habe das irgendwie ignoriert. Bin also etwas irritiert, als die ersten beiden Kapitel aus dem heutigen Leben des Komikers handeln. Dann beginnt die Reise in seine Kindheit – der Kern des Hörbuchs. Mit Sprachwitz und Wortgewandtheit entführt der Autor mich in seine Welt, seiner Kindheit in Recklinghausen. Ich muss oft schmunzeln, ist das Leben und der Herzschlag des Ruhrgebiets auch meine Heimat und bei den Beschreibungen seiner Familie muss ich oft an meine denken. Das Hörbuch berührt mich und ist eine absolute Hörempfehlung von mir für Euch. Das Hörbuch ziehe ich persönlich dem gedrucktem Buch vor. Hape liest göttlich gut, verleiht den Protagonisten in seinem Leben und Buch Charakter.

Der Mann mit den schönen Füßen

Seit dem Hörbuch Der wunderbare Massenselbstmord* von Arto Paasilinna bin ich ein Fan des finnischen Schriftstellers. Jürgen von der Lippe liest mit wunderbarer Intonation und Ironie vor, dass die doch sonst etwas für mich schwierigen finnischen Namen kein Lesehindernis darstellen – so auch im Hörbuch Der Mann mit den schönen Füßen*.
Das Buch ist mehr Roman als Krimi, dennoch ist die Geschichte spannend, zieht einen in den Bann. Dabei kommt man in den vollen Genuss von Paasilinnas schwarzen Humor, der seines gleichen sucht.
Protagonist ist Aulis Rävänder. Als freiberuflicher Unternehmer mit einem Schlepper lebt er mit seiner Frau und Tochter ein glückliches, unaufregendes Leben. Als seine Frau ihm eröffnet, dass sie die Scheidung will und sich in einen anderen Mann verliebt hätte (der allerdings nur eine verbesserte Versorgungslage sichern soll), nimmt Aulis Leben Fahrt auf. Bei seinem Anruf aus Trauer bei der Telefonseelsorge verwählt er sich und lernt so Irene kennen. Mit ihr und dem künftigen Ehemann seiner Frau wird sein Leben auf den Kopf gestellt und er wird sogar Ziel eines Mordkomplotts.
Der Inhalt hört sich nicht spannend an, aber hört mal hinein. Das Buch lebt von kurzen Plots, schönen Sprachbildern und vor allem vorzüglicher Ironie.

Der Löwe büllt

Irgendwie war mir in den letzten Wochen nach leichter Hör-Kost! So landete auch das Buch von Tommy Jaud Der Löwe büllt* in meine Audible-Bibliothek.
Der 47jährige Nico Schnös ist von seinem Job als Controller ausgebrannt und wird zwangsweise in den Urlaub geschickt. Sein Chef verpasst ihm ein Fitnessband zur stetigen Kontrolle und erwartet, dass Nico entweder entspannt zurückkommt oder er ist seinen Job los. Als seine Frau nicht mit ihm reisen kann, fliegt er mit seiner Mutter in einen kanarischen Ferienclub. Sämtliche Entspannungsversuche scheitern. Es hat etwas von Slapstickkomödie: Während seine Frau sich zu Hause in einer Kuschelsekte zu trösten scheint, zerrt seine hyperaktive Mutter an seinen Nerven. Hinzu kommt, dass sein Vater vor einem Jahr verstorben ist und seine Eltern stets in diesem Ferienclub urlaubten. Es ist leichte Kost, gut zu hören und man kann oft in sich hineinschmunzeln.

NSA – Nationales Sicherheits-Amt

Ein ernstes Thema dagegen greift das neue Buch von Achim Eschbach mit NSA – Nationales Sicherheits-Amt* auf: „Was wäre, wenn es im Dritten Reich schon Computer gegeben hätte, das Internet, E-Mails, Mobiltelefone und soziale Medien – und deren totale Überwachung?“
Ein Buch, welches mich gefesselt und mich an vielen Stellen nachdenklich mit Blick auf die Gegenwart gemacht hat. Es spielt in Weimar im Jahr 1942. Helene ist Programmiererin und arbeitet im Nationalen Sicherheits-Amt. Sie entwickelt Programme, mit deren Hilfe alle Bürger des Reichs überwacht werden. Es regen sich mit der Zeit Zweifel über ihre Unterstützung des Regimes. Als die Liebe ihre Lebens untertauchen muss, versucht sie ihm zu helfen und ein spannender Wettlauf beginnt. Alles ist Fiktion, dennoch so weit nicht hergeholt, schaut man sich die technischen Möglichkeiten von heute an. Immer wieder schiebt sich die Frage in mir auf: „Was wäre wenn…“

 

Lust auf noch mehr Hörbücher? Hier findet Ihr einen weiteren Blogartikel mit Hörbuchtipps:

https://www.vielweib.de/2018/11/hoerbuecher/

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