Arktisches Abenteuer und der Geschmack des Meeres: Königskrabben-Safari in Norwegen

Ein arktisches Abenteuer wartet im hohen Norden Europas, jenseits des Polarkreises, in der zauberhaften Wildnis Norwegens. Die Stadt Kirkenes, eingebettet zwischen der rauen Barentssee und unberührten Natur der sibirischen Taiga, dient als Ausgangspunkt für unsere besondere Safari zu den Königskrabben. Die Luft riecht salzig, und trotz des sonst rauen Klimas am äußersten Ende Europas ist das Wetter heute mild und die See ruhig. Ich bin aufgeregt. Bald brechen wir mit einem 300 PS starken RIB-Boot zu einer außergewöhnlichen Safari auf. Nicht auf Löwen, Elefanten oder Giraffen trifft man hier, sondern auf die majestätischen Königskrabben, die stolz die eisigen Gewässer des Nordpolarmeeres beherrschen.

Kirkenes liegt zwischen menschlicher Zivilisation und der unberührten Natur der sibirischen Taiga.

Kirkenes – Tor zur arktischen Wildnis

Kirkenes, eine Küstenstadt im Osten Norwegens, ist mehr als nur eine Hafenstadt. Es ist das sprichwörtliche Tor zur arktischen Wildnis, der Übergang zwischen menschlicher Zivilisation und der unberührten Natur der sibirischen Taiga. Die Natur rund um Kirkenes hebt sich vom üblichen Bild Norwegens ab. Hier gedeihen eine Vielzahl östlicher Pflanzenarten, die man sonst in Norwegen selten oder gar nicht findet. Die Stadt ist Mittelpunkt der Finnmark, Norwegens nördlichster und östlichster Provinz, die für ihre atemberaubenden Nordlichter und das Erlebnis der Mitternachtssonne bekannt ist. Ein Hauch von Ost-West-Geschichte ist hier spürbar, denn Kirkenes liegt wenige Meter von der russischen Grenze entfernt. Für uns ist Kirkenes heute der Ausgangspunkt für einen fantastischen Landgang der Havila-Kreuzfahrt zu einer einzigartigen Königskrabben-Safari!

Die Schnellboote warten auf uns!

Adrenalinkick mit Vollgas auf der Barentssee

Es ist soweit. Wir machen uns bereit für unsere Königskrabben-Expedition. Die Vorfreude steigt, als wir in unsere wärmenden Overalls schlüpfen. Wie Schutzpanzer legen sie sich um uns und geben uns bei den heutigen sommerlichen Temperaturen ordentlich Wärme. Sogar ich finde mit meinem wohlgenährten Körper Platz in einem der Overalls – eine Erleichterung für mich und der Beweis, dass diese Tour für jeden geeignet ist. Optisch ähnele ich nun einem Michelin-Männchen und sehe aus wie ein Polarforscher, bereit für die Expedition.
Am Steg wartet unser 300 PS starkes RIB-Boat. Die Barentssee, ein Teil des Nordpolarmeeres zwischen Norwegen und Russland mit ihrem tiefen, kalten und reich an Meereslebewesen gefüllten Wasser, wird heute zu unserem Abenteuerspielplatz. Der Anblick des schlanken, schnellen Bootes lässt mein Herz höher schlagen. Ich liebe solche Fahrten auf dem Wasser, die Geschwindigkeit, das Gefühl von Freiheit, die raue Seeluft im Gesicht. Unser Guide und Bootsführer Dirk begrüßt uns mit einem herzlichen Lächeln. Vor vielen Jahren hat er seine Heimat Deutschland verlassen und ist nach Norwegen ausgewandert. Heute begleitet er uns auf unserer Safari und erzählt uns alles Wissenswerte über die Königskrabben.
Die Motoren heulen auf und das Boot schießt mit beeindruckender Geschwindigkeit davon. Ich kann ein Jauchzen nicht unterdrücken, als wir die ersten Wellen schneiden und das Wasser hoch spritzt. Der Spaßfaktor auf dem RIB-Boat ist unbeschreiblich. Man kann die Aufregung und Begeisterung in den Augen jedes Einzelnen sehen. Das ist mehr als ein Ausflug, das ist ein Erlebnis! Und das, wo wir noch nicht einmal am Ziel angekommen sind.

Funfaktor: Mit 300 PS auf See!

RIB-Boat-Tour in Norwegen: Ich kann ein Jauchzen nicht unterdrücken, als wir die ersten Wellen schneiden und das Wasser hoch spritzt.

Königskrabben können eine Spannweite von bis zu zwei Metern erreichen und bis zu 15 Kilogramm wiegen.

Alien-Blick? Das Gesicht der Königskrabbe.

Begegnung mit den Königskrabben

Plötzlich stoppt Dirk die Motoren und unsere schnelle Fahrt endet in einer plötzlichen Stille, die nur durch das sanfte Plätschern der Wellen am Bootsrumpf unterbrochen wird. Jetzt kommt der spannendste Teil unserer Expedition: die Begegnung mit den Königskrabben.
Die Königskrabben, auch bekannt als Monsterkrabbe oder Kamtschatka-Krabben, sind beeindruckende Meeresbewohner. Sie können eine Spannweite von bis zu zwei Metern erreichen und bis zu 15 Kilogramm wiegen. Ursprünglich stammen sie aus dem Nordpazifik, wurden aber in den 1960er Jahren in die Barentssee eingeführt, um die Fischereiwirtschaft zu beleben. Seitdem haben sie sich dort ausgebreitet und gedeihen prächtig in den kalten, nährstoffreichen Gewässern. Sie sind bekannt für ihren schmackhaften, fleischigen Körper und sind daher weltweit eine begehrte Delikatesse. Aber: Die Königskrabbe ist in der Region schädlich für das marine Ökosystem. Daher bemüht sich Norwegen intensiv darum, ihre weitere Ausbreitung in Richtung Süden zu verhindern. Es dürfen nur männliche Tiere gefischt werden.
Wurde der Name „Königskrabbe“ aufgrund ihrer enormen Größe gewählt? Das ist nur ein Teil der Antwort, erzählt uns Dirk. „Sie sind blaublütig, ganz wie die Könige! Aber keine Sorge, es hat nichts mit Adel zu tun. Ihre markante Erscheinung entsteht durch das Protein Hämocyanin, das in ihrem Körper den Sauerstoff transportiert, eine lebenswichtige Funktion, die sie mit uns Menschen teilen.“ Die faszinierende Färbung ihres Blutes ist also der Grund für die königliche Bezeichnung. Dieses Phänomen, das dem Blut seine ungewöhnliche blaue Farbe verleiht, ist auch bei anderen Meereslebewesen wie Tintenfischen, Schnecken, aber auch bei Spinnen und Skorpionen zu finden.
Während unser Schnellboot seicht in den Wellen schaukelt, zieht Dirk einen Fangkorb an einem schier endlos erscheinendem Seil ins Boot. Wir beobachten gespannt. Nach einer kurzen Weile zieht Dirk mit aller Kraft den Korb hoch. Und da sind sie – prächtige Königskrabben, die mit ihren mächtigen Scheren das Netz umklammern. Trotz ihrer beeindruckenden Größe und Kraft sehen sie völlig harmlos aus, auf die Scheren muss man allerdings aufpassen. Ihre Schale fühlt sich hart und rau an, ein natürlicher Panzer, der sie vor Raubtieren schützt.

Königskrabben sind wahre Monsterkrabben: Riesig!

Ursprünglich aus dem Nordpazifik stammend, wurden sie in den 1960er Jahren in die Barentssee eingeführt, um die Fischereiwirtschaft anzukurbeln. Seitdem haben sie sich dort stark vermehrt.

Die blaue Färbung ihres Blutes ist der eiegntliche Grund für die königliche Bezeichnung.

Beeindruckend, so ein Tier in den Händen zu halten.

Die Königskrabbe ist in der Region schädlich für das marine Ökosystem. Daher bemüht sich Norwegen intensiv darum, ihre weitere Ausbreitung in Richtung Süden zu verhindern!

Monsterdelikatesse: Vom Meer auf den Teller

Mit dem Fang an Bord steuern wir eine einsame Hütte am Ufer an. Hier erwartet uns der nächste Höhepunkt unserer Safari: das kulinarische Erlebnis des frischen Fangs. Die Zubereitung der Königskrabbe hat in Norwegen eine lange Tradition. Sie wird schlicht zubereitet, um den natürlichen Geschmack nicht zu überdecken. Frisch aus dem Meer wird die Krabbe nur kurz in Salzwasser gekocht. Wir nehmen auf einfachen Holzbänken Platz und probieren Königskrabben, wie sie frischer nicht sein können. Obwohl je nach Land zwischen 100 und 500 Euro pro Kilo für die Monsterkrabben bezahlt werden, genießen wir die außergewöhnliche Delikatesse auf unserem Ausflug mit der Havila-Kreuzfahrt heute im Überfluß und auf charmante, rustikale Art. „Von der Königskrabbe isst man nur die Scheren und die Beine. Der ganze Körper ist zu eiweißhaltig“, berichtet Dirk und erklärt uns, wie wir am besten mit der vor uns liegenden Schere umgehen und eine Königskrabbe essen.
Die Königskrabbe hat einen feinen, intensiven Geschmack, der das Aroma des Meeres widerspiegelt. Ihr Fleisch ist saftig, fest und unglaublich zart zugleich. Es schmeckt leicht süßlich mit einer feinen Salzwassernote und einem Hauch von Nüssen. Dieses kulinarische Erlebnis ist einfach fantastisch. Es ist, als würde man einen köstlichen Hauch des Meeres kosten, das salzige Aroma auf der Zunge spüren und gleichzeitig von einer sanften Süße verzaubert werden – ein wahres Geschmackserlebnis, das wie ein himmlischer Kuss der Meeresbrise ist!

Unser nächstes Ziel: Eine alte Fischerhütte am Ufer.

Frisch aus dem Meer wird die Krabbe nur kurz in Salzwasser gekocht.

Bei der Königskrabbe sind die Scheren und Beine der wahre Gaumenschmaus, während der übrige Körper der Krabbe reich an wertvollem Eiweiß ist.

Über den Rest der Königskrabben freuen sich die Möwen.

Delikatesse vom Feinsten!

Meereszauber: Eine süß-salzige Geschmacksexplosion!

Ein toller Ausflug auf unserer Kreuzfahrt mit der Havila Castor auf unserer Postschiffroute.

Tipps zu Ausflügen in Kirkenes

Kirkenes ist zwar fast das Ende der Welt, bietet aber für Naturliebhaber und Abenteurer eine Vielzahl an Aktivitäten und Ausflügen. Hier eine Auswahl:

  • Nordlichtbeobachtung: Eines der bekanntesten Phänomene in Norwegen sind die Nordlichter, und Kirkenes ist einer der besten Orte, um sie zu sehen. Im Winter kann man an einer Nordlichttour teilnehmen und die wunderschönen grünen und manchmal rosa Lichter am Himmel bewundern.
  • Königskrabbensafari: Dieses besondere Erlebnis habe ich als Landausflug auf meiner Kreuzfahrt auf der Havila Castor zur Mittsommer-Zeit erlebt. Wer im Winter in Kirkenes unterwegs ist, bietet Havila Voyages auch Königskrabben-Exkursionen im Winter mit dem Schneemobil an.
  • Schneehotelerlebnis: Das Snowhotel Kirkenes ist eine einzigartige Unterkunft. Hier kann man in einem Zimmer aus Eis übernachten, Eis-Skulpturen bewundern und sich im hoteleigenen Rentierpark entspannen. Eine Übernachtung ist bei rechtzeitiger Buchung Sommer wie Winter möglich. Ein Hoteltipp, wenn Ihr wie ich in Kirkenes Eure Postschiff-Kreuzfahrt beginnt. Das Gute an der Kystenruten-Kreuzfahrt mit den Postschiffen ist nämlich: Jeder der34 angefahrenen Häfen von Havila kann Zustiegsort für Eure Kreuzfahrt sein. Kirkeness hat auch einen kleinen Flughafen und ist mit einem Stoppover in Oslo gut erreichbar.
  • Eiskalter Drink: Im Eishotel kann man nicht nur übernachten, sondern auch kühle Drinks in einer einzigartigen Atmosphäre genießen!
  • Schneemobil- und Hundeschlittentouren: Lust, die Arktis auf besondere Weise zu erleben? Im Winter sind Schneemobil- und Hundeschlittentouren beliebte Aktivitäten. Man saust durch die verschneite Landschaft und bewundert die Schönheit der arktischen Wildnis.
  • Wandern und Tierbeobachtung: Kirkenes liegt in der Nähe mehrerer Nationalparks, darunter Øvre Pasvik und Varangerhalvøya. Hier kann man  wandern, Vögel beobachten und die Natur genießen.
  • In der aktuellen Lage für mich kein Ausflugsziel, sollte aber nicht unerwähnt bleiben: Die russische Grenze liegt nur wenige Kilometer von Kirkenes entfernt. Es gibt Ausflüge, die Sie zur Grenze bringen, und man kann sogar einen Ausflug nach Murmansk in Russland unternehmen.

Weitere Bildergalerie

Offenlegung: Meine Recherchereise auf wurde von Havila Voyages unterstützt – ganz herzlichen Dank dafür! Der Inhalt dieses Artikels ist natürlich von der Einladung unbeeinflusst und spiegelt meine eigene Meinung wider. Für den Beitrag erhielt ich kein Honorar.

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