Was gehört zu einer guten Auszeit bei einer Städtereise im Winter? Für mich ist es eine Mischung aus einem beschaulichen Stadtbummel, Café-Glück, Wellness und eine gute Nacht in einer schönen Unterkunft. Auf meiner Stippvisite in Bad Salzuflen habe ich all das in kurzer Zeit mit himmlischer Ruhe und Gemütlichkeit genießen können.
Wieso starte ich nicht immer mit Wellness in einen Kurzurlaub? Weil die Zeit zu knapp ist! Dem Drang folgend, möglichst viel in wenigen Tagen zu entdecken, fehlt mir oft die innere Ruhe.
“Erst einmal auf Entdeckungstour gehen. Sollte Zeit übrig bleiben, kann man sich eventuell zum Abschluss entspannen.”, denke ich mir oft.
Falsch gedacht, wie ich jetzt das zweite Mal erlebt habe:
Was für mich die Normandie und Bad Salzuflen gemeinsam haben
Auf der Pressereise in die Normandie stand als erster Punkt Wellness auf dem Programm. Das widerstrebte mir ehrlich gesagt. Da trifft man auf fremde Menschen, ist erst wenige Stunden zusammen, soll dann gemeinsam entspannen und sich Wasser, Öl und Balsam auf Haut und Haare schmieren lassen? Für mich keine gute Vorstellung. Aber: Es war der beste Einstieg auf einer Pressereise, den ich je hatte. Wie auf Knopfdruck schaltete mein Körper auf Auszeit um. Hektik und Stress waren wie weg geblasen, die Seele baumelte und die kommenden Urlaubstage habe ich viel intensiver genossen.
Genauso war es auf meiner Kurzreise in den Teutoburger Wald. Ihr kennt das: Der Dezember ist nicht gerade eine Ruhephase. Ob im Job oder zu Hause, irgendwie rödelt man immer herum. Kurz vor dem Fest wollte ich meine persönliche Auszeit. Ganz allein, nur für mich ein wenig entspannen und Kraft tanken. Beste Vorraussetzungen diesen Urlaub mit Wellness zu beginnen.
Auf ins nasse Element…
Das Vitasol ist kein Spaßbad, obwohl ich genau hier Spaß tanken konnte. Ist wohl alles eine Definitionssache – aber Ihr wisst was ich meine. Das Vitasol ist kinderfreundlich, dennoch hopsen keine Kinder (oder die, die es noch sein wollen) von Hüpfburgen oder Monsterrutschen. In dieser Therme stehen Gesundheit und Wellness im Fokus. Neben einer Präventionswelt gibt es acht verschiedene Saunen, bei denen stündlich von Saunameistern aufgegossen wird. Je nach Sauna kommen sogar Klangschalen und Dufttücher zum Einsatz.
Mich reizt bei meinem Besuch besonders die 1700 qm große Badelandschaft in der Therme. Acht verschiedene Becken laden zum Schwimmen und als Thermalbad natürlich zum Entspannen ein. Kamera und Handy müssen draußen bleiben. Dafür gibt es im Vitasol eigens Schränke für Wertgegenstände. Erst war ich davon nicht erbaut. Wie soll ich Euch von meinem Ausflug schöne Fotos zeigen? Auf der anderen Seite ist es ohne Digitalgeräte noch entspannter und man muss nicht Angst haben, vor die Linse anderer Kameras zu gelangen. Somit gibt es zum Vitalsol deren Pressebilder, um Euch meinen Ausflug in meine Auszeit zu vermitteln.
Aber halt, da war doch etwas? Was sollte bei keinem Wellnessausflug mit Schwimmbädern fehlen? Richtig: Ein Bademantel! Ihr dürft raten, wer genau diesen zu hause vergessen hatte. Als mir ein Ersatzbademantel als Leihgabe angeboten wird, lehne ich dankend ab. Selten gibt es so einen in meiner Größe. Um so überraschter war ich, als später von hinten eine Dame winkend mit einem Riesenbademantel für mich in den Händen auf mich zu kam. Der Spaß kann also beginnen – trotz meiner Schusseligkeit. Glücklicherweise hatte ich an einen Badeanzug und Handtücher gedacht ;-)
Wie man im Solebad richtig schwimmen geht
Für eine optimale Erholung hüpft man nicht einfach in ein Solebad und bleibt dort so lange, bis man wohlig ermattet auf die Liege gleitet, erfahre ich im Vitasol. Es werden sogar Kurse angeboten, wie man richtig ein Sole- und Saunabad genießt. Im Schnelldurchgang erhalte ich zum Start eine kleine Anleitung: Erst bewegen und aktiv sein, dann wechselwarme Bäder für eine körperliche und mentale Entspannung.
Sämtliche Becken enthalten mindestens 2% Sole. Dazu gibt es verschiedene Sprudelbecken und unterschiedliche Temperaturen. Im Außenbereich gibt es sogar ein Becken mit 32 Grad warmen Wasser inkl. Strömungskanal. Das Intensivsolebecken hat 35 Grad und 12% Solegehalt.
Fast bin ich überfordert bei der Auswahl. Doch alles fügt sich wie von selbst bei meinem Badbesuch. Kaum trete ich aus der Dusche entdecke ich, dass dem “Aktivbecken” alle Ehre gemacht wird. Bass wummert aus den Lautsprechern, eine Frau am Rand des Wassers wirft rhythmisch Arme und Beine in die Luft und tanzt den im Becken stehenden Menschen vor, was sie für ihre körperliche Fitness tun können. Fast hätte ich mich bei so viel Fitness vorbei gemogelt. Aber hatte ich vorhin nicht gehört, dass für ein tolles Wohlgefühl beim Solebaden Aktivität zum Start dazu gehört? Meine Autofahrt und Stadtbummel kann ich wohl zum Aktivitätsgrad heute nicht ganz anrechnen. Ich lünkere zur Uhr und stelle fest, dass es nur noch 20 Minuten bis zur vollen Stunde sind. “Das schaff ich.”, rede ich mir zu und mische mich zu den aktiven Wassersportlern im Becken. Es macht Spaß. Aquagymnastik hatte ich früher öfter gemacht. Im solehaltigem Wasser gehen die Bewegungen noch ein Stück leichter. Eh ich mich versehe, bin ich im Groove und die 20 Minuten sind schnell um.
Ein Bad mit Kerzenschein
Nach dieser Aktivität steuere ich das erste Entspannungssolebad an. Das Thermalwasser umgibt mich wohlig warm und entspannt die müden Glieder. Jeden Freitag Abend gibt es im Vitasol eine Candlelight-Night. Bis 24 Uhr kann man bei Kerzenschein das Bad genießen. Ich hatte mir allerdings etwas mehr Kerzenscheinatmosphäre vorgestellt, doch wird sicherlich aus Sicherheitsgründen die Deckenbeleuchtung im Bad nicht gedimmt. Kerzen stehen zwar aufgereiht am Rande des Thermalbads, verlieren allerdings durch die andere Beleuchtung ein bisschen die Stimmung. Nichtsdestotrotz ist es wunderbar in dem warmen Wasser ein paar Runden zu drehen.
Mit Floating im Wasser schweben – mein absolutes Entspannungshighlight!
Ich probiere der Reihe nach die unterschiedlichsten Becken aus: Es wird heiß, kühl, warm, sprudelig, ruhig, kühl und wieder warm. Das absolute Highlight ist für mich das Intensivsolebecken. Schon von weitem erkenne ich Menschen, die wie aufgereiht im Bad liegen, fast schweben. Das ist seltsam anzuschauen und macht mich neugierig. Ich lasse mich in das 35 Grad warme und 12% solehaltige Wasser gleiten. Schlagartig bekomme ich rote Wangen von der Wärme. Erste Tat: Das Hinsetzen auszuprobieren ist gar nicht so einfach. Fett schwimmt oben und davon hab ich nun mal eine Menge. Immer wieder wollen Körperteile von mir an die Oberfläche dringen. Das ist nicht nur auf Dauer anstrengend, sondern auch unbequem. Ich beobachte meine Nachbarn, wie sie auf dem Wasser liegen und mache es ihnen nach. An einem Unterwassergeländer hake ich meine Füße ein, lasse mich leicht nach hinten gleiten, versenke den Kopf im Wasser und lasse mich treiben. Das ist der absolute Hammer und müsst Ihr ausprobieren! Der Fachausdruck dafür nennt sich wohl Floating und es ist die höchste Form der Badentspannungskultur! Ich lasse alle Muskeln locker und gehe nicht unter. Während wie von selbst mein Gesicht aus dem Wasser ragt, ist mein Nacken total entspannt. Meine Ohren sind unter Wasser und hören klassische Musik ganz seicht im Hintergrund. Die Welt taucht ab. Das ist Entspannung pur!
Sole Gradierwerk – Entspannung über die Atemwege
Aufgrund des Weihnachtsmarktes hatte das Sole Gradierwerk in der Innenstadt von Bad Salzuflen leider geschlossen. Um so mehr freut es mich, dass im Vitasol ein kleines Gradierwerk in einem separaten Glasraum in der Badelandschaft steht. Badeschlappen vor der Türe ausziehen, Handtuch unter den Pöppes und die Augen schließen. Der Rest kommt von selbst. Im Minigradierwerk tropft die natürliche Sole des Gustav-Horstmann-Sprudels über ein Gradierwerk und gibt dabei die hochkonzentrierte Sole an die Luft ab. Die natürlichen Mineralien werden dabei freigesetzt. Das bewusste Atmen entspannt mich. Die Auszeit im Thermalbad ist perfekt gelungen!
Genussvoller Abschluss des Badevergnügens
Schwimmen macht hungrig. Das Kochwerk im Vitasol ist praktischerweise von allen Bereichen des Thermalbades zugänglich. Man kann einen Cappuccino auf der Ruheliege genießen, sich im Saunabereich etwas zu essen bestellen oder aus der Badewelt das Kochwerk betreten. Ich entscheide mich für einen genussvollen Abschluss des Abends im Außenbereich, der sich direkt beim Eingang des Bades befindet. Somit genieße ich nicht im Badeanzug sondern angezogen das Essen aus frischen und regionalen Produkten. Auch hier gilt das Gesundheitscredo des Hauses: Pommes und ähnliches werden nicht angeboten, dafür leckere Salate und mehr.
Bummel durch Bad Salzuflen
Zu einer perfekten Auszeit gehört für mich immer etwas Sightseeing, Kuchenglück und Shopping dazu. Neben dem grandiosen Erlebnis im Thermalbad bummle ich durch die schöne Altstadt von Bad Salzuflen. Schon im Mittelalter wurde eine Saline errichtet. Diese Salzwerkstätten führten dazu, dass Bad Salzuflen größer und reicher wurde. Durch den Kurbetrieb Anfang 1900 erfuhr die Stadt im Kreis Lippe einen weiteren Aufschwung. Wenn ich heute durch die Straßen schlendere begegnen mir imposante Villen und viele Fachwerkhäuser. Die Innenstadt hat eine weitläufige Fußgängerzone und lädt zum shoppen ein – was ich ausgiebig nutze und so manche Geschenke wandern in meine Taschen. Durch den Weihnachtsmarkt ist leider das Gradierwerk geschlossen. Die hübschen Fachwerkhäuser am Markt kann ich durch die aufgebauten Weihnachtsmarktstände nur an ihren Giebeln erkennen, lässt aber erahnen, wie schön der historische Stadtkern ist.
Florentiner-Glück im Rosenbogen
Meine Tour durch den schönen Ort lässt mich den Alltag und die Hektik vergessen. Shopping macht zudem uns Frauen immer glücklich. Zur perfekten Auszeit entdecke ich in einer Seitengasse am Markt versteckt in einer Gasse ein uriges Fachwerkhaus mit schönen Dekorationen. „Café Rosenbogen“ steht außen geschrieben und lockt mich zur Einkehr. Jeder Platz des gemütlichen Cafés ist besetzt. Ich vertreibe mir die Zeit auf einen Platz mit Besichtigung der Auslagen. Neben einem Café ist der Rosenbogen auch ein Einzelhandelsgeschäft mit schönen Wohnaccessoires.
Zu einem leckeren Cappuccino probiere ich gern etwas typisches aus der jeweiligen Gastronomie. Gern werden hier hausgemachte Suppen gegessen, erfahre ich. Die Theke mit selbstgebackenem Kuchen reizt mich am Nachmittag mehr. „Was unsere Kunden am meisten lieben und sich ebenfalls von weit her schicken lassen, sind unsere selbst gemachten Florentiner.“, höre ich Frau Henschel schwärmen. Da lasse ich mich nicht groß überreden und bestelle einen Florentiner, während ich mich an einen Tisch setze. Man sitzt hier auf Antiquitäten und der Kuchen wird auf Oma´s alten Kuchentellern serviert.
Die Florentiner waren so lecker, dass ich gleich zwei als Mitbringsel für meinen Vater einpacken ließ. Ihr dürft mich nicht verraten: Es ist nur einer zu Hause angekommen, weil sie einfach zu köstlich waren!
Wer im Sommer das Café Rosenbogen besucht kann den Kuchen zwischen Rosen auf der kleinen Terrasse genießen.
Wie eine Prinzessin übernachten
Diesen für mich perfekten Erholungstag rundet einen Aufenthalt in der Kurvilla Fürstin Pauline ab. Schon am Vormittag hatte ich eingecheckt und bin unheimlich herzlich empfangen worden. Frau Dirker betreibt die Villa schon seit über 35 Jahren und ist Gastgeberin mit Leib und Seele. Wir saßen im Wintergarten zusammen und ich erfuhr von ihr die besten Tipps zu Ausflügen und Wellnessmöglichkeiten. Leider habe ich erst dann erfahren, dass man in der Kurvilla mit Voranmeldung persönliche Anwendungen direkt im Haus buchen kann. Das hätte ich besser vorher recherchieren sollen, dann wäre ich am nächsten Morgen gleich in den Genuss einer Pediküre in meinem Zimmer gekommen. Das Angebot für solche Behandlungen ist umfangreich. Bei Eurem Besuch ruft Ihr am besten vorher in der Kurvilla an und stimmt mit Frau Dirker oder ihrer Tochter Eure Wünsche ab. Wenn Ihr wollt werden auch gemeinsame Ausflüge in der Region organisiert.
Nach diesem gemütlichen Tag sinke ich müde in mein Bett. Ausspannen und Solebaden kann richtig müde machen. In der Kurvilla wird man wie eine Prinzessin gebettet und am nächsten Morgen mit einem ausgiebigen Frühstücksbuffet verwöhnt. Mich als Teetrinkerin haben die über 50 Teesorten schlichtweg begeistert. „Das große Teesortiment haben wir besonders für unser Heilfastenangebot.“, erfahre ich von Frau Dirker. Das war jetzt nicht ganz meine Intension, allerdings schmeckte der Tee auch wunderbar zum Lachsbrötchen mit Ei ;-)
Die Kurvilla ist eine Pension und kein Hotel. Der Service ist sehr freundlich und es gibt sogar kostenfreies WLAN. Die Preise sind erschwinglich – gleichwohl für eine Auszeit zwischendurch. Das Haus ist ruhig in einer Seitenstraße mit mehreren Villen gelegen. Die Innenstadt mit der Fußgängerzone erreicht man dennoch in wenigen Metern. Kostenfreie Parkplätze sind in der Nähe der Kurvilla vorhanden.
Schweren Herzens trenne ich mich von Bad Salzuflen und diesem schönen Part meiner Winterglückreise. Es hat mir hervorragend gefallen. Ich mache mich weiter auf den Weg nach Bielefeld und auch hier entdecke ich besondere Orte und erlebe beeindruckende Geschichte. Auf diese Reise nehme ich Euch auf einen meiner nächsten Blogartikel mit.
Offenlegung: Meine Reise wurde unterstützt vom Tourismus NRW e.V. und dem Teutoburger Wald Tourismus. Ganz herzlichen Dank für die entspannenden Erlebnisse in Bad Salzuflen. Meine Meinung bleibt wie immer die eigene.
Wenn Ihr mehr zu Ausflugszielen und Reisetipps zu NRW wissen wollt, folgt im Socialweb dem Hashtag #DeinNRW und natürlich hier im Blog dem NRW-Link ;-)
Danke für den Bericht. Bad Salzuflen hört sich ziemlich profan an, aber die Wellnessbereiche sind sehr schön. Auf ins Lippische Hügelland.
Knuuuuuuutsch ;-)
Hab einen tollen Tag!!!!
Ich beneide dich um deinen Mut und die Leichtigkeit, die in deinen Beiträgen zu mir herüber schwappt. Ich verstecke mich in Wanderstiefeln und Outdoorklamotten und du genießt Ruhe, Entspannung und gehst gepflegt essen.
Hammer, richtig gut liebe Tanja
Liebe Elke, sei was Du bist – und das ist gut und wunderbar :-)
Es ist nicht alles einfach, aber wenn man nah bei sich ist, geht das prima. Und: Du brauchst Dich ja wohl nicht zu verstecken!
Ganz liebe Grüße!!! :-)
PS. Ich bewundere Dich übrigens für Deine ganzen Wanderungen, Elke :-)