Ein raffinierter Geschmackstrip durch drei Kontinente – mitten in Palma. Im Restaurant De Tokio a Lima trifft japanische Präzision auf peruanische Würze und mallorquinische Leichtigkeit. Germán de Bernardis Küche komponiert hier keine Fusion, sondern ein kulinarisches Statement. Ein Abend hier gehört zu den Momenten, an die man sich später gern erinnert – geschmacklich, atmosphärisch, vielleicht sogar ein wenig emotional.
Inhaltsverzeichnis
Zwischen historischer Pracht und urbanem Puls
Palmas Altstadt hat viele Gesichter. Doch nur wenige Orte verbinden Geschichte und Gegenwart so eindrucksvoll wie das Boutiquehotel Can Alomar und das zugehörige Restaurant „De Tokio a Lima”. Wer vom stilvollen Passeig del Born aus die Tür zum Can Alomar öffnet – umgeben von Designerboutiquen, Galerien und Palmas feinster Flaniermeile – spürt sofort, dass sich hier alles um feine Nuancen und ein Gefühl für das Besondere dreht.
Von der Terrasse aus eröffnet sich ein Blick über die Dächer Palmas. Zwischen den Bäumen blitzen die Türme der Kathedrale hervor und unten fließt der Passeig del Born wie ein Strom aus Licht und Stimmen. Die urbane Geräuschkulisse wird zu einem sanften Hintergrundrauschen, das sich mit leiser Lounge-Musik und dem dezenten Klirren von Gläsern vermischt. Das moderne Design schafft mit warmen Nuancen und indirekter Beleuchtung eine intime, außergewöhnliche Stimmung. Die Kunst an den Wänden verströmt einen Hauch von Exotik und die bequemen Sitzgelegenheiten laden zum Verweilen ein. Auf der rechten Terrasse des Can Alomars ist bereits für den Abend im De Tokio a Lima eingedeckt. Auf der linken Terrasse kann man vorzüglich mit einem Wein oder Aperitif in den Abend starten und dabei den Blick auf den Passeig del Born genießen. Es ist ein Ort, der Menschen mit einem Faible für das Besondere, für Ästhetik und für das Exklusive anspricht.

Casual Chic mit Aussicht: Die Terrasse für Genießer.

Urbaner Rückzugsort mit Geschichte: das Boutiquehotel Can Alomar an Palmas edelste Flaniermeile

Detailverliebt: Kunst und Interior verschmelzen zu urbaner Eleganz. Fotocredits: It Mallorca Unique Spaces, Can Alomar
Germán de Bernardis Geheimnis: Die Essenz des Geschmacks
Sein Weg begann nicht in einer Sterneküche, sondern am heimischen Tisch in Argentinien. Er wuchs mit der Intuition zweier starker Frauen auf: seiner Mutter und seiner Großmutter. Beide kochten leidenschaftlich – ohne Rezept, ohne Waage. Mit den Augen, mit der Nase, mit dem Herzen. „Meine Mutter hat mir das Kochen nicht im klassischen Sinne beigebracht, aber sie hat mir erlaubt, ihr dabei zuzusehen“, sagt Germán. Es war ihr Vertrauen, das ihn prägte – und ihr Salat. Den durfte nur er marinieren.
Ursprünglich stammt seine Familie aus Italien und die Küche war das Zentrum des Alltags. Besonders die hausgemachten Ricotta-Spinatröllchen mit Tomatensauce und Walnüssen haben sich ihm eingeprägt und beflügeln bis heute seine kulinarische Fantasie. Seine Mutter starb, als er 18 war. Doch sie ist geblieben – als leiser Teil jeder Kreation. „In jeder meiner Gerichte ist meine Mutter ein Teil davon.“
Heute lebt Germán auf Mallorca und seine Küche hat sich verändert, aber ihre Essenz ist geblieben. Kreativität, Respekt vor den Produkten und ein tiefes Gespür für Balance. Germán denkt in Geschmacksrichtungen, nicht in Kategorien. Klassische Labels interessieren ihn nicht. „Ich war bei allem, was ich getan habe, immer kreativ, weil ich es mochte, Dinge auf meine eigene Art zu tun, die sich vom Rest abheben.“ Und diese eigene Art zeigt sich in all seinen Speisen: Kein Gericht ist eindimensional. Ihm geht es um Spannung, um Texturen, um Gegensätze, um Überraschung. Knusprig trifft auf cremig, fruchtige Säure auf dezente Schärfe. Alles ist fein justiert, nie überschwänglich, aber eindringlich. Seine Gäste sollen keine komplizierten Konzepte schmecken. Für Germán sollen sie spüren, dass etwas anders ist, auch wenn sie nicht genau sagen können, warum.

In jeder Komposition schwingt ein Stück seiner Geschichte mit. Fotocredits: It Mallorca Unique Spaces, Can Alomar

Der Mann hinter Mallorcas wohl spannendster Küche: Germán de Bernardi im De Tokio a Lima. Fotocredits IT Mallorca Unique Spaces
Nikkei neu gedacht: Mehr als nur Fusion
Das Label „Nikkei“ klingt schillernd und wird oft zu schnell verwendet. Hinter dem Begriff verbirgt sich die Kochkunst japanischer Einwanderer in Peru, eine über Generationen gewachsene Fusion, die heute als Nikkei-Küche weltweit gefeiert wird. Für Germán de Bernardi ist Nikkei jedoch keine Stilrichtung, sondern eine Möglichkeit, kulturelle Einflüsse in etwas Eigenes zu verwandeln. „Ich koche nicht Nikkei im klassischen Sinne“, sagt er, „ich kombiniere, was ich liebe!“ Was in seiner Küche im „De Tokia a Lima“ entsteht, ist kein Mash-up, sondern ein feinsinniges Spiel mit Aromen. Japanische Technik trifft auf peruanische Tiefe. Mallorquinische Produkte bringen eine Ursprünglichkeit. So entsteht etwas, das sich jeder Kategorisierung entzieht, aber besonderen Geschmack zeigt.
Ein Gericht ist für Germán dann gut, wenn es überrascht. Wenn es sich nicht einfach nachmachen lässt. Wenn es knuspert und schmilzt, wenn süße Mango auf feurige Chili trifft und ein Hauch von Lulo oder Tamarinde die Zunge aufhorchen lässt. „Im Mund explodieren die Zutaten und Aromen, und dazu kommt die weiche und knusprige Textur. Alles in einem. Und das ist für mich eine sehr hohe Qualität.“
Die Karte im „De Tokio a Lima“ verändert sich nicht radikal, aber stetig. Vier bis fünf Gerichte im Jahr ersetzt Germán, manchmal auch nur Garnituren oder Texturen. „Wenn ein Gericht funktioniert, bleibt es – aber ich spiele mit ihm, bis es immer besser wird“, schwärmt er lächelnd. Ein beeindruckendes Beispiel für diese Transformation eines Gerichtes ist das Curry. Früher eher thailändisch inspiriert und mit Kokosmilch zubereitet, hat es sich verändert. Germán hat ihm einen neuen „Twist” gegeben, der es deutlich japanischer und würziger erscheinen lässt – und das ohne Kokosmilch. Obwohl es sich im Kern um dasselbe Gericht handelt, hat sich das gesamte Spektrum der Gewürze und Aromen verändert, was zu einem völlig neuen Geschmackserlebnis führt. Es ist genau diese Fähigkeit, Bekanntes neu zu interpretieren und dabei eine eigene, unverwechselbare Note zu schaffen, die die Küche von „De Tokio a Lima” so faszinierend macht und sie von anderen abhebt. Dabei bleibt er immer seinem Credo treu: nicht kopieren. „Niemals etwas nachmachen, nur weil es funktioniert.“ Seine Inspiration kommt nicht von anderen Köchen. Sie kommt vom Markt, von einem Produkt, einer Farbe oder einem Gefühl. Sie entspringt seiner Neugier, seiner Intuition und seiner Leidenschaft. Der Twist seiner Gerichte ist einzigartig. Und wenn die Gäste später nach dem Abend fragen? Dann erinnert sich niemand an eine Fusion. Sondern an ein Erlebnis.

De Tokio a Lima: Wo japanische Technik, peruanische Tiefe und mallorquinische Leichtigkeit aufeinandertreffen.

Fantastisch für ein Glas Wein über Palmas edelster Flaniermeile.
Wenn der Gaumen tanzen lernt: eine kulinarische Entdeckungsreise im De Tokio a Lima
Was als Restaurantbesuch beginnt, wird schnell zu einer Entdeckungsreise voller feiner Kontraste, überraschender Nuancen und geschmacklicher Tiefe. Als Starter empfiehlt sich beispielsweise die „Trilogie von Nigiri“, eine auf den ersten Blick schlicht wirkende Vorspeise, die jedoch eine überraschende Komplexität offenbart. Sechs kleine Kunstwerke, jedes ein eigenes Universum des Geschmacks: eine Jakobsmuschel in Leche de Tigre, die auf der Zunge vibriert. Iberico-Schwein, umschmeichelt von süß-säuerlicher Mango. Ein Wachtelei mit Trüffel, warm, weich und verführerisch.
Der nächste Gang wirkt zunächst vertraut: perfekt gegartes Rindertataki, begleitet von Kartoffeln, Wildspargel und roten Zwiebeln. Doch dann kommt die Überraschung: eine Orangensauce, herb, cremig, frisch. Wie ein Aromenkompass, der kurz die Richtung wechselt und dann präzise ins Ziel findet.
Und das Finale? Eine Zitronentarte, so leicht und kühl, als hätte jemand den Sóller-Sommer auf den Löffel gelegt. Mit Baiser und Sorbet – säurebalanciert, cremig, lebendig. Ein perfekter Abschluss, der das mediterrane Flair Palmas auf süße und erfrischende Weise einfängt und die Erinnerung an einen außergewöhnlichen Abend hinterlässt.

Trilogie von Nigiri: Hier zeigt sich Germán de Bernardis Raffinesse im Detail.

Jakobsmuschel in Leche de Tigre: Wenn Säure und Umami sich die Hand reichen.

Rindertataki mit Orangensauce – vertraut und doch ganz neu gedacht.

Zitronentarte mit Sorbet: Der Sóller-Sommer auf dem Löffel – Mallorca zum Dessert.
Wie Geschmacksideen entstehen
Kreativität braucht Raum. Und den findet Germán de Bernardi beim Fahrradfahren, im Alltag, auf Reisen – in diesen Momenten kommen ihm die besten Ideen. Seine Gerichte entstehen nicht am Schreibtisch. Sie entwickeln sich im Kopf, durch Produkte, durch Erinnerungen, durch Neugier. Nicht selten hält er sie spontan auf dem Handy fest, bevor sie sich verflüchtigen. Besonders prägend war für ihn eine Reise nach Mexiko. „Es war, als hätte sich mir eine ganz neue Welt geöffnet“, erzählt er. Auf den Märkten entdeckte er Zutaten, die ihn bis heute begleiten: unterschiedlichste Chilisorten, tief aromatische Mole-Saucen, frisches Maismehl – und Mamey, eine Frucht mit erdig-süßem Geschmack, die nur dort wächst. Diese Eindrücke wirken nach, nicht als exotische Dekoration, sondern als Impulse. „Ein einziger Geruch kann eine Idee auslösen“, sagt er. Was zählt, ist nicht die Herkunft der Zutat, sondern die Geschichte, die man damit erzählen kann. Kreativität heißt für Germán nicht, etwas völlig Neues zu schaffen. Sondern bekannte Aromen so zu arrangieren, dass sie unerwartet wirken. Wie ein Satz, der aus vertrauten Worten besteht – aber plötzlich etwas ganz anderes sagt.In der Pandemie hatte er Zeit, genau das weiterzutreiben. Statt Stillstand entstand ein stilles Labor: neue Kombinationen, ungewohnte Texturen, andere Temperaturen. Viele seiner heutigen Gerichte stammen aus dieser intensiven Phase – gereift im Rückzug, geschärft im Experiment.

Delikates Duo: Trüffel küsst Wachtelei – ein aromatischer Balanceakt.

ScrZwei Teller, ein Versprechen: Geschmack mit Tiefe – serviert von Germán de Bernardi. Fotocredits IT Mallorca Unique Spaces eenshot
Eine Identität, zwei Adressen: Palma und Valldemossa
Germán de Bernardis‘ kulinarisches Universum ist nicht auf einen einzigen Ort beschränkt. Neben dem etablierten Spitzenrestaurant „De Tokio a Lima“ im Can Alomar in Palma erstreckt sich seine Vision auch auf einen zweiten, ebenso besonderen Standort: Valldemossa. In einem der malerischsten Dörfer Mallorcas, eingebettet in die sanften Hügel der Serra de Tramuntana, befindet sich ein weiteres Restaurant, das die Essenz von Germáns Küche atmet.
Die Herausforderung, an zwei so unterschiedlichen Orten dieselbe hohe Qualität und Identität zu gewährleisten, ist beträchtlich. Palma steht für urbanes Leben, ist ein Schmelztiegel der Kulturen und ein Ort ständiger Bewegung. Valldemossa hingegen verströmt eine fast zeitlose Ruhe und wirkt wie ein Rückzugsort, der Künstler und Ruhesuchende gleichermaßen anzieht. Doch gerade in dieser Dualität liegt die Stärke von Germáns Konzept. Er schafft es, das kulinarische, sensorische Erlebnis, das man in Palma hat, in Valldemossa nahtlos fortzusetzen.
Wie gelingt das? Germán hat ein excellentes Team, welches seine Vision und seine Rezepte nicht nur umsetzt, sondern verinnerlicht hat: Lucas Pizarro in Palma und Ricardo Rossi in Valldemossa. Die in Palmas Küche erdachten und perfektionierten Kreationen finden ihren Weg nach Valldemossa, wo sie mit derselben Präzision und Leidenschaft zubereitet werden. Es geht nicht darum, exakt die gleichen Gerichte anzubieten – die Speisekarten können saisonale oder regionale Anpassungen aufweisen –, sondern darum, dass die Seele der Küche, der unverwechselbare „Germán-Touch”, an beiden Orten spürbar ist. Die Qualität der Zutaten, die Sorgfalt bei der Zubereitung und die einzigartige Balance der Aromen bleiben dabei stets auf höchstem Niveau.

Genuss mit Charakter: Iberico-Schwein, veredelt durch fruchtige Akzente.
Für wen lohnt sich welcher Besuch? Palma ist die perfekte Location für ein schickes Dinner in urbaner Atmosphäre – vielleicht nach einem Bummel durch die eleganten Boutiquen oder einem Museumsbesuch. Die Energie der Stadt spiegelt sich in der Lebendigkeit des Restaurants wider, und von der Dachterrasse aus hat man einen atemberaubenden Blick, der das Erlebnis abrundet. Valldemossa hingegen ist der Rückzugsort. Ein Besuch dort ist perfekt, wenn man die Ruhe und Schönheit der mallorquinischen Landschaft sucht, einen Tag mit Wanderungen oder kulturellen Erkundungen verbringen und den Abend in einer intimeren, vielleicht romantischeren Umgebung ausklingen lassen möchte. Es ist der ideale Ort, um dem Trubel zu entfliehen und sich ganz auf das kulinarische Erlebnis einzulassen, umgeben von der Idylle des Dorfes.
Beide Restaurants bieten ein authentisches „De Tokio a Lima“-Erlebnis, doch jede Location verleiht ihm ihren eigenen, unvergesslichen Rahmen. Palma ist die Bühne, Valldemossa der Rückzugsort. Wer beides erlebt hat, erkennt: Germáns Küche funktioniert nicht, weil sie sich anpasst, sondern weil sie seinen Stil zeigt und Kulturen kulinarisch mit charmanten Twist verbindet. Der Geschmack bleibt. Die Atmosphäre wechselt. Das macht einen besonderen Reiz aus.

De Tokio a Lima: Geschmacklicher Twist zwischen Japan, Peru und Mallorca.

De Tokio a Lima in Can Alomar: Ein Platz für Genießer.
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Germán de Bernardis "De Tokio a Lima" - Palmas kulinarisches Statement, Fotocredits IT Mallorca Unique Spaces
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