Essen, das gut tut – Im Gespräch mit Kerstin Rosenberg über ayurvedische Ernährungslehre, Genuss und Gewürze

Kerstin Rosenberg, Fotocredits: Ayurveda Gesundheits- und Kurzentrum RosenbergKerstin Rosenberg, Fotocredits: Ayurveda Gesundheits- und Kurzentrum Rosenberg

Was wir essen, wirkt – mehr, als uns oft bewusst ist. In der ayurvedischen Ernährungslehre geht es um mehr als Geschmack: Zutaten, Zubereitung und Timing folgen einem inneren Rhythmus. Bei meinem Ayurveda-Wochenende im Rosenberg begegnete ich einer Küche, die anders ist. Und einer Frau, die mit Überzeugung sagt: „Food is medicine.“ – Kerstin Rosenberg.

Zwischen Löffel und Lebenskunst

Am Anfang steht ein dampfender Teller. Es duftet angenehm nach Kreuzkümmel, Kurkuma und etwas Unbekanntem, das mich sofort neugierig macht. Ich sitze im lichtdurchfluteten Speisesaal des Ayurveda Gesundheits- und Kurzentrums Rosenberg – und merke schon beim ersten Löffel: Hier geht es nicht um Trends, Kalorien oder die nächste Ernährungsempfehlung. Hier geht es um etwas Tieferes. In der ayurvedischen Küche steht nicht nur das Essen im Mittelpunkt, sondern der Mensch. Wie fühle ich mich heute? Was braucht mein Körper gerade? Und wie kann Essen mich nicht nur satt machen, sondern wirklich nähren? Das sind Fragen, die mich an diesem Wochenende besonders beschäftigen. Um darüber zu sprechen, treffe ich eine Frau, die diese Lehre nicht nur lebt, sondern gemeinsam mit ihrem Mann Mark Rosenberg das Rosenberg Ayurveda Gesundheits- und Kurzentrum sowie die Europäische Akademie für Ayurveda gegründet hat: Kerstin Rosenberg, Ayurveda-Spezialistin, Buchautorin und Dozentin. Ihr profundes Wissen, gepaart mit einer ansteckenden Ausstrahlung und einem feinen Humor, hat mich sofort beeindruckt. Sie versteht es meisterhaft, komplexe Zusammenhänge klar und verständlich zu vermitteln. Gemeinsam tauchen wir ein in die Welt der ayurvedischen Ernährung – eine Reise, die weit über das hinausgeht, was auf dem Teller liegt. Was mich an ihr fasziniert, ist nicht nur ihr Wissen – sondern die Art, wie sie es vermittelt. Mit Leichtigkeit, einem Strahlen in den Augen und einem feinsinnigen Humor, der selbst komplexe Zusammenhänge greifbar macht. Kerstin Rosenberg redet nicht über Ayurveda – sie lebt ihn. Und sie zeigt mir, dass ayurvedische Ernährung weder dogmatisch noch exotisch sein muss. Sondern eine Einladung ist – zu mehr Bewusstheit, echtem Genuss und einem neuen Blick auf das, was uns wirklich gut tut.

Auf dem Teller: Farbe, Duft und Achtsamkeit. Fotocredits: Ayurveda Gesundheits- und Kurzentrum Rosenberg

Auf dem Teller: Farbe, Duft und Achtsamkeit. Fotocredits: Ayurveda Gesundheits- und Kurzentrum Rosenberg

Vom ersten Löffel an anders – meine Begegnung mit der ayurvedischen Küche

Kein Buffet, keine Menükarte, keine Wahl zwischen Pasta, Salat oder Suppe. Stattdessen steht ein Teller vor mir, gefüllt mit etwas Warmem, Duftendem – vertraut und fremd zugleich. Ich schmecke Kurkuma, eine milde Schärfe, etwas Süßes, Weiches. Es ist eine gesellige Runde. Man isst gemeinsam an großen Holztischen, lacht, tauscht sich aus – und ist dabei ganz bei sich. Keine Smartphones, kein hektisches Besteckklappern. Nur Essen. Warm, duftend, anders.

Die Küche im Rosenberg ist rein vegetarisch, biozertifiziert und klar in ihrer Ausrichtung: ayurvedisch, konstitutionsgerecht und liebevoll zubereitet. Gekocht wird nicht, um zu überraschen, sondern um zu stärken. Zutaten, Zubereitung und Zeitpunkt folgen einem inneren Rhythmus. Alles auf dem Teller hat seine Aufgabe – sei es, das Verdauungsfeuer zu nähren, die Doshas auszugleichen oder einfach: gut zu tun. Was ich spüre, ist ein anderes Sättigungsgefühl. Nicht schwer, nicht voll – sondern genährt. Das Essen ist warm, meist gekocht, fein gewürzt und doch mild. Ich schmecke Kurkuma, Fenchel, Kreuzkümmel, Süße, Schärfe, Bitterkeit – alles in feiner Balance. Auch das Drumherum spielt eine Rolle: Zum Essen gibt es kein kaltes Wasser, sondern lauwarmes Ingwerwasser oder Kräutertee. Etwa zwanzig Minuten vor und nach dem Essen wird möglichst nichts getrunken, um die Verdauung nicht zu stören. Kleine Rituale, große Wirkung. Die Mahlzeiten selbst sind strukturiert: ein leichtes, warmes Frühstück am Morgen, ein vollwertiges, mehrgängiges Mittagessen als Hauptmahlzeit und Salate – und am Abend eine wohltuende Suppe, warme Gerichte. Nichts aufwendig, aber alles bewusst. Es ist diese Mischung aus Sorgfalt, Einfachheit und Klarheit, die mich überrascht. Diese Küche wirkt – nicht weil sie besonders spektakulär ist, sondern weil sie konsequent dem dient, was Ayurveda im Kern bedeutet: Balance.

Ayurvedisch genießen: warm, gewürzt, ausbalanciert – und einfach köstlich.

Ayurvedisch genießen: warm, gewürzt, ausbalanciert – und einfach köstlich.

Wenn Essen zur Heilkraft wird – im Gespräch mit Kerstin Rosenberg

„Food is medicine.“ Kerstin Rosenberg sagt diesen Satz mit leiser Selbstverständlichkeit. Nicht belehrend, nicht bedeutungsschwer – eher so, als sei es das Natürlichste der Welt. Und im Kontext des Ayurveda ist es das auch. Ernährung ist im Ayurveda kein Beiwerk, sondern der erste Schritt zur Heilung. Nicht in Form von Diätplänen oder strengen Verboten – sondern als Einladung, wieder in Beziehung zum eigenen Körper zu treten. „Was wir täglich essen, beeinflusst unser Denken, Fühlen und Handeln“, sagt Kerstin Rosenberg. Im Rosenberg-Zentrum ist die Küche vegetarisch, sattvisch und biozertifiziert – das heißt: frisch, bekömmlich, frei von künstlichen Zusatzstoffen, zubereitet mit natürlichen Zutaten aus kontrolliert biologischem Anbau. Sattvisch ist dabei mehr als ein Fachbegriff: Es beschreibt eine Ernährung, die den Körper stärkt und gleichzeitig den Geist klärt – leicht, bekömmlich und ausgleichend, ohne zu reizen oder zu belasten. Gekocht wird mit Hingabe, mit saisonalen Zutaten aus der Region und immer mit dem Ziel, nicht nur zu nähren, sondern zu harmonisieren.
Was auf den ersten Blick wie ein ökologisches Argument klingt, ist zutiefst ayurvedisch gedacht. Denn Ayurveda geht davon aus, dass wir nicht nur körperlich, sondern auch kulturell mit bestimmten Nahrungsmitteln verbunden sind. Was in unserer Umgebung wächst, passt oft besser zu unserem Organismus – nicht nur energetisch, sondern auch mikrobiologisch. „Regionale Lebensmittel sind immer besser“, sagt Kerstin. „Wenn ich also die Wahl habe zwischen einer Kartoffel vom Bauern um die Ecke oder einer aus Neuseeland, dann nehme ich immer das Regionale und Saisonale.“

Auch die Jahreszeiten sind im Ayurveda eng mit unserer Ernährung verbunden. Der Körper verändert sich mit dem Wetter, dem Licht, der Luft. Im Frühling braucht er Bitterstoffe, um Kapha abzubauen – also genau das, was wir dann auf dem Markt finden: Radieschen, Rucola, Chicorée. Die Natur gibt vor, was der Mensch braucht. Im Sommer ist Pitta, das feurige Prinzip, besonders aktiv. Der Körper sehnt sich nach Abkühlung, und genau dann wachsen sie: Melone, Gurke, Spinat, Salat – befeuchtend, bitter, kühlend. Und im Winter darf es nahrhaft sein, wärmend, stabilisierend – mit Wurzelgemüse, Eintöpfen, Suppen, vielleicht auch mit etwas mehr Schwere. „Die Natur zeigt uns eigentlich, was wir brauchen – wir müssen es nur wieder sehen lernen“, sagt Kerstin Rosenberg.

Im Mittelpunkt der ayurvedischen Ernähungslehre steht Agni, das Verdauungsfeuer. Es bestimmt, wie gut wir Nahrung aufnehmen und verarbeiten können. Ist Agni geschwächt, kann auch das gesündeste Essen zur Belastung werden. Deshalb wird im Rosenberg alles warm und frisch gekocht, verfeinert mit bekömmlichen Gewürzen wie Kreuzkümmel, Fenchel, Ingwer oder Kurkuma. Keine Rohkostberge, keine eiskalten Getränke, keine Reizüberflutung – sondern wohltuende Kombinationen, die den Körper nicht fordern, sondern führen. Dennoch – und das betont Kerstin immer wieder – geht es nicht um Dogmen. „Food as Medicine – das klingt medizinisch, ist aber vor allem Genuss. Ayurveda nährt nicht nur den Körper, sondern auch die Seele.“ Es geht um die Kunst, Essen wieder in seiner Wirkung zu spüren. Nicht nur im Moment des Kauens – sondern auch danach. Fühle ich mich klar? Ruhig? Angespannt? Träge? Diese Art des Essens erfordert kein exotisches Spezialwissen. Es beginnt mit Achtsamkeit – und dem Wunsch, sich etwas Gutes zu tun.

Auf dem Teller: Wirkung und Wohlgefühl – in Balance gebracht durch Wissen und Intuition. Fotocredits: Ayurveda Gesundheits- und Kurzentrum Rosenberg

Typengerecht, nicht dogmatisch – Worauf es wirklich ankommt

Typgerechte Ernährung klingt nach Diätplan – nach Regeln, Einschränkungen und der Frage: „Was darf ich noch?“ Ayurveda versteht darunter etwas anderes. Es geht nicht darum, stur nach der Dosha-Tabelle zu kochen, sondern darum, sich selbst besser zu verstehen – und zu spüren, was einem wirklich gut tut. „Bei Ayurveda denken viele sofort: Ich bin Vata, also darf ich nichts anderes essen. Aber so funktioniert das nicht“, sagt Kerstin Rosenberg lächelnd. „Es geht nicht um starre Regeln, sondern um Achtsamkeit. Und um Wissen: Ich bin nicht jeden Tag gleich.“ Ayurveda kennt keine Einheitskost. Die Ernährung richtet sich danach, wie wir uns fühlen, was unser Körper signalisiert, was gerade um uns herum passiert – und was uns innerlich bewegt. „An einem stressigen Tag braucht der Körper etwas anderes als nach einem Spaziergang in der Sonne. Wer viel denkt, sollte nicht zu schwer essen. Wer viel friert, braucht Wärme – im Essen wie im Leben.“

Statt Schubladendenken bietet Ayurveda Orientierung. „Natürlich ist die Konstitution wichtig“, erklärt Kerstin, „aber entscheidender ist der momentane Zustand. Ayurveda fragt: Was bringt mich jetzt ins Gleichgewicht?“ Dabei helfen nicht nur die Zutaten, sondern auch die Art der Zubereitung, Gewürze, Temperaturen – und das Gefühl, das eine Speise hinterlässt. Nicht nur im Magen. Sondern im ganzen Menschen. Gerade weil Ayurveda so individuell ist, kann es im Alltag angewendet werden. Oft genügt es, Kleinigkeiten zu ändern: Das Frühstück warm statt kalt. Etwas Ghee ins Gemüse. Eine Prise Kreuzkümmel, um die Verdauung anzuregen. Oder – wenn es mal schnell gehen muss – ein wenig Ingwerwasser vor dem Essen. „Ayurvedisch essen heißt nicht, drei Mahlzeiten für drei Doshas zu kochen“, sagt Kerstin. „Es heißt: bewusster essen.“

Besonders spannend wird es bei den Gewürzen. Denn sie sind nicht nur Geschmacksträger, sondern wirken wie kleine Heilmittel in der täglichen Küche. Ein Hauch Fenchel kann beruhigen, etwas Kurkuma Entzündungen hemmen und Pippali – der lange Pfeffer – gilt im Ayurveda als Booster für das Verdauungsfeuer Agni. „Gerade im Frühling kann eine Messerspitze Pippali mit Honig helfen, die Schwere von Kapha zu vertreiben“, erklärt Kerstin, „Das wirkt wie ein kleiner Neustart.“

Und wenn in der Familie alle unterschiedliche Bedürfnisse haben? Auch hier geht sie ganz pragmatisch vor: „Wir können nicht für jedes Dosha ein eigenes Gericht kochen. Aber wir können über die Gewürze viel ausgleichen.“ Ein Curry für alle – und über die Gewürzkomposition kann man leicht variieren: etwas mehr Ingwer für den einen, etwas mehr beruhigender Fenchel für den anderen. Diese Art zu kochen ist flexibel – und sensibel. Sie verlangt nicht Perfektion, sondern das Hinhören. Kein Dogma, sondern eine Einladung. „Ich finde es schade, dass viele Menschen so ängstlich sind, wenn es ums Essen geht“, sagt Kerstin. „Kein Fett, kein Zucker, kein Genuss. Aber was bleibt dann noch?“ Viel wichtiger sei es, die eigene Verdauung zu stärken – das innere Feuer, Agni. Denn wenn es gut brennt, verträgt man auch mehr.

„Ayurveda bedeutet nicht Verzicht. Es bedeutet Vielfalt. Und Freude.“

In der ayurvedischen Küche ist jedes Gewürz ein Impuls für das Gleichgewicht. Fotocredits: Ayurveda Gesundheits- und Kurzentrum Rosenberg

In der ayurvedischen Küche ist jedes Gewürz ein Impuls für das Gleichgewicht. Fotocredits: Ayurveda Gesundheits- und Kurzentrum Rosenberg

Alltagstauglich & inspirierend – ayurvedisch essen zu Hause

Zuhause ist kein Retreat. Zwischen Büro, Supermarkt und Kinderzimmer erscheint eine ayurvedische Ernährung auf den ersten Blick wie ein ferner Traum. Doch Ayurveda will nicht perfekt gelebt, sondern liebevoll integriert werden. Und genau das macht es so besonders. Es braucht keine neuen Küchengeräte, keine exotischen Zutaten – sondern vor allem: Bewusstsein. Und die Lust auf Veränderung im Kleinen. „Das Schöne ist, dass wir mit wenigen Gewürzen und einfachen Gerichten viel bewirken können“, sagt Kerstin Rosenberg. Ayurveda beginnt nicht mit komplizierten Rezepten, sondern mit der Frage: Was tut mir gerade gut? Und das darf leicht sein – auch im Alltag. Morgens ein warmes Frühstück, vielleicht ein Getreidebrei mit gedünsteten Früchten und einer Prise Zimt. Mittags ein einfaches Dal mit Reis, abends eine Suppe mit etwas Ghee. Dazu ein Chutney oder ein Löffel Kräuterbutter – und fertig ist eine nahrhafte Mahlzeit, die nicht nur satt, sondern auch zufrieden macht.

Besonders alltagstauglich: die ayurvedischen „Superfoods“ wie Mungbohnen, Ghee, Kreuzkümmel oder Kurkuma. Sie wirken kräftigend, ausgleichend und sind vielseitig einsetzbar – vom Frühstücksbrei bis zum Abendessen. Auch der lange Pfeffer, im Ayurveda Pippali genannt, darf in keiner Hausapotheke fehlen. Er ist schärfer als schwarzer Pfeffer, aber milder im Geschmack und besonders gut bei Verdauungsproblemen. Ein Tipp von Kerstin: „Pippali kann man wunderbar in Tees oder gekochte Speisen einrühren – gerade jetzt in der Übergangszeit.“

Ayurveda bedeutet aber nicht, dass jeder am Tisch sein eigenes Gericht bekommt. „Natürlich hat jeder eine andere Konstitution“, sagt Kerstin. „Aber das heißt nicht, dass ich drei verschiedene Gerichte kochen muss.“

Goldene Farben, warme Aromen – in der ayurvedischen Ernährungslehre spielen Kräuter und Gewürze eine große Rolle. Fotocredits: Ayurveda Gesundheits- und Kurzentrum Rosenberg

Goldene Farben, warme Aromen – in der ayurvedischen Ernährungslehre spielen Kräuter und Gewürze eine große Rolle. Fotocredits: Ayurveda Gesundheits- und Kurzentrum Rosenberg

7 Impulse für deine ayurvedische Küche zu Hause

  1. Koche mit Ghee.
    Ghee – das goldene, geklärte Butterfett – ist das Herzstück jeder ayurvedischen Küche: es nährt, stärkt Agni und verbindet Geschmack und Wirkung. Ideal für Gemüse, Dal oder zum Verfeinern von Suppen.
  2. Dein Basisgewürz-Trio: Kreuzkümmel, Kurkuma, Ingwer.
    Diese drei passen fast immer – sie unterstützen die Verdauung, wirken reinigend und entzündungshemmend. Am besten kurz im Ghee anrösten, bevor du das Gemüse dazugibst.
  3. Probiere Pippali – den langen Pfeffer.
    Wärmend und sanft – perfekt für die Übergangszeiten. Du kannst ihn gemahlen in Currys, Dal oder auch mit Honig in Kräutertees geben. Dosierung: sparsam verwenden, aber regelmäßig. (Mein Tipp: Ich vertrage nicht so gut scharf, aber dieser Pippali-Pfeffer ist für meinen Magen unheimlich angenehm – also scharf ist nicht gleich scharf!)
  4. Koche einfach – aber bewusst.
    Ein gutes Dal, ein basisches Kitchari oder eine ayurvedische Gemüsesuppe braucht keine zehn Zutaten. Qualität, Frische und Ruhe beim Kochen machen den Unterschied.
  5. Halte dir ein Chutney parat.
    Ein gutes Chutney bringt alle sechs Geschmacksrichtungen ins Spiel – süß, sauer, salzig, scharf, bitter, herb. Es regt den Appetit an und rundet jede Mahlzeit ab. Tipp: Mango-Chutney mit Limette und Senfsamen.
  6. Arbeite mit saisonalem Gemüse – aber ayurvedisch gedacht.
    Zucchini, Pastinaken, Fenchel, Karotten, rote Bete – das sind keine exotischen Zutaten, sondern regionale Alltagshelden. Je nach Zubereitung (gedünstet, gewürzt, warm) lassen sie sich gut in jede Konstitution einbauen.
  7. Nutze Tees gezielt.
    Fenchel-Anis-Kümmel-Tee nach dem Essen, Ingwertee am Vormittag, beruhigender Vata-Tee am Abend – deine Teekanne kann mehr als nur wärmen. Mein Tipp: Wer wie ich ein Kapha-Pitta-Typ ist, wird vielleicht auch die Kräuterteemischung Feel Beauty wie ich lieben. Der Tee wurde mit Kerstin Rosenberg und Ronnefeldt konzipiert und ist unheimlich lecker!
Reduziert, aber nicht einfach – jedes Gericht folgt einem inneren Prinzip. Fotocredits: Ayurveda Gesundheits- und Kurzentrum Rosenberg

Reduziert, aber nicht einfach – jedes Gericht folgt einem inneren Prinzip. Fotocredits: Ayurveda Gesundheits- und Kurzentrum Rosenberg

Ayurveda zum Nachkochen – Rezepte, die wirken

Die Theorie ist das eine – der Duft in der eigenen Küche das andere. Auf der Webseite des Rosenberg Ayurveda Zentrums finden sich zahlreiche Rezeptideen, die genau das zeigen: alltagstauglich, saisonal und mit einer feinen Balance aus Wirkung und Geschmack. Von Chutneys über leichte Gemüsegerichte bis hin zu kompletten Menüs:

  • Fenchel-Trauben-Gemüse
    Ein sanftes, leicht süßes Gericht, das Vata beruhigt. Der Fenchel wird mit Trauben, Ghee, Kreuzkümmel und einer Prise Safran geschmort – aromatisch, leicht und ausgleichend.
  • Spargelgemüse in Curry-Rahm
    Dieses Frühlingsgericht vereint die Leichtigkeit von Spargel mit der Wärme einer milden Curry-Soße. Ideal zur Kapha-Zeit: entlastend, ausgleichend, feinwürzig.
  • Ayurvedisches Sommermenü
    Mit Zucchini-Kokos-Gemüse, Basmati-Reis, Mango-Chutney und einem Minz-Dessert bringt dieses Menü nicht nur Farbe, sondern auch kühlende Leichtigkeit auf den Teller.
  • Basilikum-Möhren-Chutney
    Eine überraschende Kombination aus Süße und Würze – schmeckt wunderbar zu Reisgerichten, gibt aber auch warmen Speisen eine frische Note.
  • Ayurvedisches Frühlingsmenü
    Selleriesuppe, Pastinakengemüse, Mung-Dal – ein leichtes, klärendes Menü, das den Körper entlastet und gleichzeitig nährt.
  • Mediterrane Ayurveda-Küche
    In dieser Rezeptsammlung zeigt sich, wie sich ayurvedisches Denken mit der Leichtigkeit der mediterranen Küche verbinden lässt – mit einfachen, frischen Gerichten für jeden Tag.

Wer tiefer einsteigen möchte: Kerstin Rosenberg bietet in regelmäßigen Abständen kostenfreie Online-Kurse an, in denen sie praktisches Wissen, Rezeptideen und Impulse für mehr Achtsamkeit im Alltag teilt. Besonders beliebt ist ihr Format „Healthy Friday“ – inspirierend, praxisnah und offen für alle, die Ayurveda unkompliziert erleben möchten.

Sanft gegart, fein gewürzt – Auberginen, wie sie im Ayurveda wirken: erdend, ausgleichend, sättigend. Fotocredits: Ayurveda Gesundheits- und Kurzentrum Rosenberg

Sanft gegart, fein gewürzt – Auberginen, wie sie im Ayurveda wirken: erdend, ausgleichend, sättigend. Fotocredits: Ayurveda Gesundheits- und Kurzentrum Rosenberg

Was bleibt: Ein Teller voll Inspiration

Ich verlasse das Rosenberg-Zentrum nicht mit einem neuen Ernährungsplan. Aber mit vielen Inspirationen, einem Kopf voller Wissen, einigen Dosha-Tipps und leckeren Rezepten. Was bleibt, ist nicht das Gefühl, ab jetzt alles „richtig“ machen zu müssen. Sondern die Lust, es einfach mal anders zu machen. Die Gespräche mit Kerstin Rosenberg haben mich bestärkt: Ayurveda ist kein Expertenwissen, sondern Alltag. Ayurveda ist keine Religion. Kein Regelwerk. Kein Trend. Sondern eine Küche, die den Menschen im Fokus hat. Und manchmal beginnt eine Veränderung nicht mit dem, was man weglässt – sondern mit dem, was man neu entdeckt. Kein starres Konzept, sondern eine Einladung, auf sich selbst zu hören. Man muss nur klein anfangen. Für mich sind das: eine Prise Pippali im Essen. Ein Tee mit Fenchel oder Ingwer. Und mein neuer Muntermacher und Booster am Morgen: warmes Wasser mit Zitrone und einem Löffel alten Honig. Klingt einfach. Wirkt trotzdem.

Und wenn zwischendurch mal ein Kaffee am Nachmittag, ein Stück Kuchen bei der Freundin oder ein Glas Wein zum Abendessen sein darf? Auch dafür ist im Ayurveda Platz. Kerstin Rosenberg nennt das die 80/20-Regel: „Wenn man 80 Prozent achtsam isst und sich nährt, dürfen die anderen 20 Prozent einfach nur Genuss sein.“ Es geht nicht um Perfektion, sondern um Ausgewogenheit. Und darum, mit einem guten Gefühl zu essen – nicht mit einem schlechten Gewissen.

„Ayurveda ist kein Ziel. Es ist ein Weg – und jeder Teller kann ein Anfang sein“. – Kerstin Rosenberg

Ayurvedische Ernährungslehre zum Weiterlesen

Habt Lust auf mehr? Das hatte ich auch – und habe hier drei Buchtipps für euch, die viele weitere Informationen und Rezepte zur ayurvedischen Ernährungslehre bieten:

Das einfachste Ayurveda-Kochbuch aller Zeiten – von Ulrike Dreier*
Leicht, praktisch, lecker – genau das, was man sich als Ayurveda-Einsteigerin wünscht. Die Rezepte brauchen meist nur wenige Zutaten, sind schnell zubereitet und trotzdem wohltuend. Für mich die ideale Begleitung im Alltag, wenn’s unkompliziert sein soll – aber trotzdem gut tut.

Ayurveda & Detox: Reinigende Kuren für freie Tage und das Wochenende* – von Kerstin Rosenberg
Für alle, die mehr über ayurvedische Reinigung und sanftes Detox erfahren möchten. Kerstin Rosenberg erklärt verständlich, wie kleine Kur-Einheiten auch zu Hause gelingen können – mit Kräutern, Gewürzen und Tagesroutinen. Ich finde es hilfreich, dass man nicht gleich alles ändern muss – sondern mit kleinen Ritualen beginnen kann.

Einfach machen: Ayurveda – von Ariane Hotzel*
Ariane habe ich während meines Ayurveda-Wochenendes im Rosenberg kennengelernt – und genau wie sie es lebt, schreibt sie auch: lebensnah, motivierend und echt. Ihr Buch macht Mut, einfach loszulegen. Es zeigt, wie Ayurveda Schritt für Schritt in den Alltag fließen kann – ganz ohne Druck, aber mit viel Freude. Mit dabei: Rezepte und Ernährungstipps!

Offenlegung: Dieses ist ein redaktionell erstellter Artikel, der teilweise durch externe Unterstützung vom Rosenberg Ayurveda Gesundheits- und Kurzentrum möglich gemacht wurde. Die Unterstützung hat jedoch keinen Einfluss auf den hier abgebildeten Inhalt und spiegelt meine eigene Meinung wider. Für den Beitrag erhielt ich kein Honorar.
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