Das erste Adventswochenende ist vorbei und ich habe den ganzen Samstag in der Küche zugebracht, um sechs verschiedene Sorten von Keksen zu backen. Warnt mich bitte das nächste Jahr davor, wenn ich mir wieder vornehme, mal soeben ein paar Plätzchen zu backen. Dass die Keksfabrikation rund 9 (!) Stunden dauerte, hatte ich nicht eingeplant. Nun habe ich riesig gefüllte Keksdosen vor mir, die Wohnung riecht wie eine Backstube und die Küche hat schon jetzt einen Frühjahrsputz verdient. Alles kein Problem, wenn man ausreichend Zeit hat. Davon habe ich im Moment leider nicht genug und mir fällt die schöne Keksmanufaktur in Hamburg wieder ein. Selber backen oder selber kaufen? Oder beides? Das Henk & Henri in Hamburg Eppendorf bietet eine tolle Auswahl ausgefallener Kekse und ist zudem Backakademie mit gläserner Backstube, Café und Shop in einem!
Wenn ich in Hamburg bin und ein wenig Zeit zum Bummeln habe, zieht es mich immer nach Eppendorf. Rund um den Klosterstern stehen imposante Jugenstilhäuser, eines schöner als das andere. Während in den Obergeschossen der Häuser Traumwohnungen sind, spielt sich unten das Leben in vielen kleinen und ausgefallenen Geschäften ab mit einer großen Auswahl an Cafés, Restaurants und Bars. Hier finden sich wie früher noch viele individuelle Lädchen, Einzelhandelsketten sind kaum vorhanden. Ich flaniere sehr langsam, komme fast an keinem Laden so richtig vorbei. Jedes Geschäft hat hier etwas Besonderes. Guten Kaffee kann man beispielsweise in der Kaffeerösterei Burg kaufen. Ein Muss für mich: Bei Viola einkehren! Bei den außergewöhnlichen Gewürzmischungen, die mit so viel Liebe und Ideenreichtum präsentiert werden, kann man mich schon mal eine Weile parken. Ich könnte Euch endlos erzählen, warum sich ein Bummel in Eppendorf lohnt und Ihr definitiv mehr Zeit als ein Stündchen benötigt.
Mit Blick auf die Uhr und meiner knapper werdenden Zeit steuere ich ein Café an und lande in der Keksmanufatur Henk & Henri. Bei der letzten Sonne des Jahres genieße ich meinen Cappuccino mit unheimlich leckeren Mürbekeks auf den mintfarben gestrichenen Holzmöbeln. Das hat etwas von Urlaubsfeeling. Ich ergattere den letzten freien Tisch. Das Café, welches primär keines ist, ist bei Eppendorfern sehr beliebt. Das Treiben von meinem Sitzplatz zu beobachten ist so gemütlich, dass ich zum zweitem Kaffee noch einen frisch gemachten Pflaumenstreuselkuchen bestelle. Beides schmeckt wunderbar.
Während ich mir den Laden anschaue, ist die Manufaktur gut besucht. Ich bewundere die Plätzchenauslage. So würde ich nie meine Kekse hin bekommen. So akkurat, in verschiedenen Farben bemalt – das ist Kunst! Ich kaufe einige Mitbringsel ein. Speziell für Hamburg gibt es im Henk und Henris maritime Keksmotive als ausgefallenes Souvenir. Auch personalisierte Kekse zur Geburt, Hochzeit, verschiedenen Hobbys oder was auch immer, können in Auftrag gegeben werden.
Die Keksmanufaktur im Eppendorfer Lehmweg beherbergte vorher eine alte Drogerie. Die Räume mit besonderem Charme sind bezaubernd umgesetzt. In einem abgetrennten Bereich kann man nicht nur durch Glas der Meisterin bei der aufwändigen Handarbeit zu schauen, sondern auch selbst an Kekskursen teilnehmen. Die Kurse sind begehrt und schnell ausgebucht. So ein Kurs würde mich sehr reizen.
Inhaberin Nadja Bruhn hat ihr Hobby zum Beruf gemacht und das mit viel Leidenschaft und originellen Ideen. Als gelernte Modedesignerin spürt man in ihrem Laden die Liebe zum Detail. Das Label hatte sie bereits schon vor der Selbstständigkeit entworfen, verrät sie mir, während sie den Teig für die nächste Backrunde vorbereitet. Inspiriert von ihren Söhnen Henk und Henri wurde aus dem ursprünglichen Marketingkonzept für Kindermode letztlich der Grundstein für die Keksmanufaktur. Sie startet als reine Onlinebäckerei vor vier Jahren erfolgreich. Um mehr Kundenkontakt zu haben, mietete Nadja Bruhn im letzten Jahr das Ladenlokal im Lehmweg an.
Neben Kekskünstlerin und Cafébesitzerin ist Nadja auch Autorin von zwei Backbüchern: Kekskunst zum Selbermachen und Kekskunst: Meine Lieblingsrezepte für Weihnachten (Amazonpartnerlinks). Solltet Ihr Euer Weihnachtsbackvorhaben noch vor Euch haben, sind die Bücher vielleicht auch etwas für Euch. Oder machts wie mein Vater, der mir auffällig viele Backzeitschriften in den letzten Wochen geschenkt hatte. Dieser Wink mit dem Zaunpfahl führte allerdings dazu, dass er selbst mit ran musste. Sagt nicht, ich hätte Euch nicht gewarnt ;-)
Wow, hört sich super an – und schaut ganz, ganz lecker aus ! Ich finde es toll, wenn Leute ihre Leidenschaft zu ihrer Arbeit machen können – so wie ich !
Frohe Weihnachten !
Da hast Du recht.
Auch Dir frohe Weihnachtstage.
Na, das werde ich mir doch mal für meinen Hamburg Besuch im kommenden Jahr merken :-D Danke für diesen Tipp liebe Tanja!