Der erste Teil von Heimatliebe Deutschland erfreute sich so großer Beliebtheit, dass hier der zweite Teil folgt. Deutschland bietet so viele schöne Ecken. Reiseblogger verraten ihre Insidertipps. Es geht nach Stuttgart und Hamburg. Darüber hinaus geht es intensiv mit vielen Empfehlungen in unsere Hauptstadt Berlin und an den schönen Niederrhein.
Hamburg. Clemens von anekdotique hat besondere Tipps zu Hamburgs Hafen
Ob Hamburg die schönste Stadt Deutschland ist? Ich weiß es auch nicht. Steht man allerdings auf dem Plateau über den Landungsbrücken könnte einen tatsächlich ganz schnell das Gefühl überkommen, dass es gar nicht anders sein kann.
Von dort oben liegt einem die Elbe und der Hamburger Hafen wirklich zu Füßen. Man hat einen fabelhaften 180-Grad-Blick von der Elbphilharmonie an der Spitze der HafenCity bis hinüber zum Fischmarkt – und natürlich auf das wilde Treiben im gegenüberliegenden Hamburger Containerhafen. Wenn die Sonne scheint, ist dieser Blick einfach unschlagbar.
Zum Plateau auf dem Dach der U/S-Bahnstation Landungsbrücken kommt man durch einen kleinen Aufgang am Anfang der Brücke (rechts). Dort führen Treppen seitlich am Gebäude hoch. Am besten zum Sonnenuntergang kommen, dann ist der Blick wirklich schwer zu toppen.
Noch mehr Lieblingsplätze von Hamburg aus einer anderen Perspektive schreibt Clemens mit wunderschönen Fotos in seinem Blog.
Stuttgart. Ein Tag, so wie Regina ihn von Travelschick mag:
Essen – Kunst und Architektur – Natur
Ein perfekter Tag beginnt in der Regel mit einem fast perfekten Frühstück. Ich liebe das Café Hüftengold in der Olgastraße. Richtig gemütlich, etwas verwinkelt und wenn die Sonne scheint, stehen auch draußen ein paar kleine Tische zur Verfügung. Zwar direkt an der Straße, aber so ein bißchen cosmoplitisches Flair kann ja auch in Stuttgart erwartet werden. Im übrigen sind die Kuchen auch sensationell, das aber nur als kleiner Nachtrag.
Von dort schlendert man in wenigen Minuten direkt zur Staatsgalerie. Ein bunter, abstrakt anmutender Bau. Aktuell wird bis zum 6.4. die Ausstellung Oskar Schlemmer – Visionen einer neuen Welt gezeigt. Ich finde sie super, da ich zum einen ein großer Bauhaus Fan bin und zum anderen das triadische Ballett von Oskar Schlemmer derart faszinierend finde. Ich habe als Kind einmal eine Filmvorführung gesehen und seit dem liebe ich es. Die Kostüme, die monotonen Bewegungen und und und. Aber die Dauerausstellung hat auch einiges zu bieten und nicht zu letzt der grüne Noppen Boden ist immer wieder ein Highlight.
Wer dann noch nicht genug von Kunst hat, sollte direkt weiter ins Kunstmuseum am Schlossplatz gehen. Aktuell ist Dieter Roth mit Balle Balle Knalle zu sehen. Passend auch bis April. Dieter Roth und seine Literaturwurst sind wirklich ein Highlight. Wer ihn nicht kennt und einen polarisierende Museumsbesuch möchte, der ist hier genau richtig.
Aber Kunst ist nicht alles, denn eigentlich ist es doch am schönsten in der Natur. Egal bei welchem Wetter, ich finde jede Jahreszeit auf ihre Art schön.
Deshalb nun noch meine 3 Lieblingsplätze, wenn ich eben mal kurz raus möchte:
- Der Killesberg:
Schnell und einfach zu erreichen. Ein großer Park, ein paar Cafés und Restaurants, und ein Aussichtsturm, der eine super Aussicht auf Stuttgart und Umgebung bietet. - Der Bärensee
Drei Seen, Bärensee, Neuer See und Pfaffensee, viel Wald und ein kleines Schlösschen. Herrlich zum Spazierengehen und plaudern. Wem die Seen noch nicht reichen, der findet von dort noch zahlreiche Wege in die umgebenden Wälder. - Die Grabkapelle Rotenberg
Ein endlos romantischer Ort mit einem perfekten Blick auf das Neckartal. Schön sind Spaziergänge in den Weinbergen, die die Kapelle umgeben.
Spazieren gehen macht aber in der Regel recht hungrig, und da ich schwäbisches Essen liebe, ist eines meiner Lieblingsrestaurants der „Goldene Adler“ im Stuttgarter Süden. Eine prima Mischung aus schwäbisch-bodenständig und vielleicht etwas modern-weltoffenen. Maultaschen, Schnitzel oder auch vegetarische Gerichte machen echt Appetit. (Bitte auch die Crème brûlée testen, machmal gibt es die mit grünem Tee, und die ist wirklich sehr sehr lecker). Und so endet mein perfekter Tag mit einem perfekten Abendessen.
Berlin. Kerstin vom Blog Berlinerbande findet in Berlin immer wieder tolle Plätze, wo nach ihr gerade ist…
Berlin – diese wundervolle, schöne, hässliche, leise, laute, grüne und bebaute Stadt. Ich kann nicht ohne sie und hier zu sein ist manchmal ganz schön anstrengend. Jedem unserer Besucher zeige ich – natürlich – die üblich verdächtigen Sehenswürdigkeiten, wie Brandenburger Tor, Alexanderplatz, Siegessäule, Reichstag, die Mauer, Zoo und Tierpark. Sind ja auch echte Hingucker. Und doch hat Berlin so viel mehr zu bieten. Und jeder Bezirk hat seinen ganz eigenen Charme.
Wir wohnen seit ein paar Jahren in Treptow-Köpenick in der Nähe der Wuhlheide. In dem großen Park kann man wundervoll entspannen und die Nähe zur Altstadt Köpenick, der Spree und natürlich dem Müggelsee lassen uns hier auch nicht so schnell wieder verschwinden. Es gibt ja auch nix Schöneres, als am Wasser einfach mal die Seele baumeln zu lassen.
Als geborene Friedrichshainerin lockt mich es mich jedoch immer wieder in mein geliebtes Viertel. Das Flair mit den vielen verschiedenen Kneipen und Bars, dem Wochenmarkt am Boxhagener Platz und den einfach nur nett-grummeligen Anwohnern liebe ich einfach und brauche immer wieder meine Ration. Ab und an landen wir im zum Beispiel im Bariton, wo es megaleckere Cocktails und Taccos gibt.
Etwas uriger dagegen ist die Kneipe (also wirklich Kneipe) „Das dritte Ohr“ in der Matternstraße. Generell kann man aber durch die Boxhagener Straße schlendern und findet garantiert genau das, wonach einem gerade ist.
Weiter geht es mit bärigen Berlin-Tipps aus der Hauptstadt von Maike mit ihrem Reisetageblog
Alle reisen nach Berlin – und ich habe das Glück, hier schon zu wohnen! Darüber freue ich mich jeden Tag. Kulturliebhaber, Party-Hüpfer, Mode-Opfer, Kunst-Freaks: Die Hauptstadt hat für jeden was zu bieten. Sogar Naturfans finden hier ihr Glück, auch wenn „grün“ vielleicht nicht das Erste ist, was einem in den Sinn kommt, wenn man an die Metropole denkt.
Aber: Mit bis zu 30.000 Tierarten gilt Berlin als artenreichste Großstadt Europas! Zwischen Wohnblöcken, S-Bahn-Hängen, Parkplätzen und Brachflächen tummeln sich unzählige Wildtiere – hier gibt es Beweisfotos.
Abseits von den Pestiziden und Monokulturen der Landwirtschaft gedeihen in der Metropole sogar seltene oder exotische Arten, wie der Neuntöter oder die Gottesanbeterin. Futter gibt es massenweise. Und da viele Tiere an Menschen gewöhnt sind, kann man Waschbären, Füchse, Reiher & Co. ganz aus der Nähe beobachten – und manche Tiere sogar aus der Hand füttern!
Einer des besten Orte, um Spatzen, Meisen und süße Eichhörnchen aus der Nähe zu erleben, ist der schöne Volkspark Friedrichshain. Dort hört man übrigens auch Kolkraben, die (im Unterschied zu Rabenkrähen) selten sind. Zum Wildschwein-Watching empfiehlt sich der Grunewald, Stadtteil Zehlendorf, wo auch die herrlichen Seen sind. Die S-Bahn-Fahrt lohnt sich!
Dort in der Nähe, in Dahlem, ist auch der Botanische Garten mit seinen vielen schönen alten Gewächshäusern, einer meiner Lieblingsorte in Berlin. Im Frühling explodiert der Botanische Garten mit bezaubernden Blüten. Und im Winter mache ich oft Tropenurlaub in der Hauptstadt – bei einem langen Spaziergang durch die vielen Gewächshäuser des Botanischen Gartens.
Eine Weltreise zu Fuß!
Die mache ich in Berlin jedes Jahr auch auf der Berlinale, den Internationalen Filmfestspielen: Immer von Anfang bis Mitte Februar bringen Filmemacher vom ganzen Globus ihre neusten Werke nach Berlin. Und während es draußen schneit, reise ich im Kinosessel nach Thailand, Indien oder China.
Kaum ist die Berlinale vorbei, geht die nächste Weltumrundung los: Anfang März bei der ITB, der „Internationalen TourismusBörse“, wenn Aussteller aus den schönsten und exotischsten Orten der Erde ihre Urlaubsparadiese zeigen.
Noch ein Tipp zum Schluss: Wer sie noch nicht kennt, sollte sich die bekannten Sehenswürdigkeiten wie das Brandenburger Tor, die Reichstagskuppel, die Museumsinsel und so weiter nicht entgehen lassen. Das sind zwar keine Geheimtipps, aber sie sind nicht umsonst berühmt – und man trifft dort gut gelaunte Urlauber aus aller Welt.
Der Niederrhein auf zwei Rädern | Entschleunigung in der Heimat mit Anke von Moosearoundtheworld
Die Niederrhein-Route ist mit insgesamt gut 2.000 km Deutschlands längste Radroute. Entschleunigung und Entspannung wird hier wirklich groß geschrieben, denn die Wege verlaufen überwiegend durch das flache Land und sind allesamt asphaltiert. Das klingt langweilig? Weit gefehlt! Die Route führt vorbei an Feldern, Wiesen und durch Wald, genauso wie durch Industriegebiet und entlang des Rheins. Hübsche, alte Städte, Schlösser oder einfach eine Rheinwiese sind tolle Möglichkeiten für eine gemütliche Pause. Alle Wege sind sehr gut ausgeschildert und verweisen an Kreuzungen auch immer auf noch lohnenswerte Nebenstrecken. Unser Ziel ist es die kompletten 2.000 km (mindestens aber die 1.200 km Hauptstrecke) zurückzulegen.
Unsere Lieblingsspots entlang der Niederrhein-Route sind unter anderem:
Schloss Moyland
In Bedburg-Hau lohnt Schloss Moyland nicht nur zum jährlichen Kunsthandwerker-Weihnachtsmarkt, sondern ist auch im Sommer ein wunderbares Ausflugsziel. Im Kräutergarten am Wassergraben lässt es sich wunderbar entspannen, der tolle Museums-Shop des Schlosses hält allerlei hochwertige Mitbringsel für das kreative Herz bereit.
Kempen
Über Kopfsteinpflaster führt der Weg durch die verwinkelte und wirklich sehenswerte Altstadt von Kempen. Einmalige gemütliche Geschäfte und kleine Cafés sind ideal für eine längere Mittagspause.
Kloster Kamp
In Kamp-Lintfort lohnen die tollen Terassengärten des Kloster Kamp für eine sonnige Radfahrer-Pause. Wer sich nach so viel barocker Kloster-Atmosphäre nach ein wenig Industriekultur sehnt, wird in der Umgebung natürlich auch fündig.
Der schöne Niederrhein
Zum Abschluss der Reiseblogger-Insidertipps-Serie auch ein paar schöne Ecken von mir aus meiner Wahlheimat Niederrhein. Ursprünglich bin ich ein Pottkind, wo es auch wunderschöne Landschaften und besondere Ausflugstipps gibt. Jobbedingt ließ ich mich im schönen Niederrhein nieder und finde auch hier immer ganz besondere Erlebnisse für Urlaubsfeeling direkt vor der Haustüre. Hier meine vier Tipps, was Ihr genießen solltet, wenn Ihr mal hier in der Region seid und die nicht in jedem Reiseführer stehen.
Mühlentour
Ob mit dem Rad oder an einem schönem Sonntag mit dem Cabrio: Die Region Schwalm-Nette bietet traumhafte Landschaften im Naturpark zwischen der deutsch-niederländischen Grenze und erstreckt sich mit 435 qkm auf Teilgebiete vom Kreise Kleve, Viersen und Heinsberg sowie der Stadt Mönchengladbach. Während Anke von Moosearoundtheworld eher das Fahrrad bevorzugt, bin ich eher ein Fall der „Vierräder“ ;-)
In mitten dieser schönen Natur am Niederrhein kann man auch eine Mühlentour entlang der Schwalm unternehmen. Es gibt ausreichen (Mühlen)Cafés zum einkehren und genießt die himmlische Ruhe – Urlaubsfeeling perfekt! Mein Blogbeitrag zu dieser Tour ist leider schon fast fünf Jahre alt und Bedarf dringend einer Neuauflage ;-) In diesem Jahr werde ich auf jeden Fall noch einmal mich auf die Spuren der Mühlen und Reise in die Vergangenheit begeben und für Euch ausführlicher und mit mehr Fotos berichten.
Schlössertour am Niederrhein
In NRW gibt es eine Vielzahl von Schlössern und Burgen. Auch am Niederrhein kann man sich auf eine schöne Reise in die Vergangenheit begeben. Relikte aus der alten Zeit ziehen mich magisch an.
Bauernhofcafes zum Verwöhnen und Relaxen
Genießer kommen am Niederrhein auch voll auf ihre Kosten. Ich persönlich kehre gern bei einem sonntäglichen Ausflug in eines der zahlreichen Bauernhofcafés in der Region ein. Da ist der Kuchen noch selbstgemacht und das ländliche Flair verschafft Erholung.
Kempen: Shoppingbummel mit Mittelalter-Feeling
Wie auch Anke gefällt mir Kempen sehr gut. Wer eine kleine Shoppingtour unternehmen möchte, ist im beschaulichen Kempen im Kreis Viersen gut aufgehoben. Überall finden sich bei einem Bummel durch den schönen Ort kleine Läden. In den Gässchen säumen schnuckelige Fachwerkhäuser den Weg.
Schöne Tipps! Den für Hamburg kann ich nur bestätigen, habe erst letztes Wochenende wieder dort oben gestanden und mir den Hafengeburtstag in aller Ruhe angeschaut. :-)
Herzlich,
Anna
Hallo Tanja,
tolle Zusammenstellung. Werde ich mir gleich vermerken.
Danke & Lg Kristin
#hach – die Stuttgarttipps kann ich komplett unterschreiben! bei schlechten Wetter und ein wenig Technikinteresse neben den beiden großen bekannten Mercedes-Benz und Porschemuseum aber unbedingt noch die Strassenbahnwelt anschauen.
Beim Killesberg unbedingt auch mit der Killesbergbahn fahren, eine von drei (oder 4? *grübel*) 15-Zoll Parkeisenbahnen mit Liliputdampfeisenbahnen!
Und im Sommer zum Frühstücken vielleicht noch das Terrasse, direkt auf dem Schlossplatz ;)
Ist ja lustig, wie ich gerade festgestellt habe, fahre ich am Schloss Myllendonk jeden Morgen auf dem Weg nach MG knapp vorbei und weiß nicht, daß es das Schloß gibt. Vielleicht mal einen Abstecher im Sommer wert (früher Feierabend und so). Hamburg und Berlin sind schon wieder gebucht. Dieses mal Frühling in Berlin und warmen Sommer(-regen) in Hamburg ;-).
LG
Michael
In Hamburg und Berlin werde ich dieses Jahr auch wieder sein. Freue mich schon drauf.
Schloss Myllendonk ist vielleicht deshalb nicht so bekannt, weil es einen Golfclub beherbergt? Auf jeden Fall kann man ein wenig das Schloss bestaunen und dort auch im Clubhaus oder im Innenhof einen Kaffee trinken.
Lieben Gruß,
tanja
Hey Tanja, danke nochmal! Ist toll geworden und von den anderen Tipps werd ich mir auch gleich mal was notieren ;)
Ich hab zu danken fürs Mitmachen, Clemens!
Lieben Gruß, Tanja
Liebe Tanja, ein super Beitrag:-) ich freue mich total einen Teil dazu beigetragen zu haben.
Viele Gruesse und bis bald
Regina
Danke Dir liebe Regina :-)