„Wenn Liebe zur Obsession wird und Rache zum blutigen Wahn …“ – heißt es in der Buchankündigung. Das ist beim neuen Thriller von Andreas Gruber wörtlich zu nehmen. Also: Nichts fürs schwache Gemüt – jedenfalls ab der Hälfte des Buches. Nachdem mir Todesfrist von Andreas Gruber so gut gefallen hat, hab ich mich sehr auf den neuen Thriller von ihm gefreut. Auf eine Fortführung des interessanten Ermittlerteams Sabine Nemez und Maarten S. Sneijder aus Todesfrist muss noch gewartet werden (wie ich auch im Podcast mit Andreas Gruber erfahren habe), da in seinem neustem Thriller Herzgrab ein neues Ermittlerteam im Einsatz ist. Und wieder einmal ein gelungenes Buch, wie ich finde…
Wie in vorherigen Büchern, schafft es Gruber den einzelnen Charakteren schnell ein markantes Profil zu geben. Zwei parallel laufende Geschichten vereinen sich zu einem Fall. Elena ermittelt als Privatdetektivin nach einem verschwundenen Maler. Ihr Mann, der beste Ermittler in Vermisstensachen des österreichischen BKA, betreut ebenfalls einen Fall einer vermissten Person. Von Österreich führt es sie nach Florenz.
Wie von Gruber gewohnt, ist das Erzähltempo rasant, die Geschichte atmosphärisch dicht. Es war spannend zu lesen, auch wenn es durchaus ein paar unappetitliche Szenen gegeben hat. Auf einer 5-Punkte-Skala gebe ich 4.5 für dieses Buch. Warum nicht volle 5 Punkte? Nach 70% des Buches gibt es immer wieder Wendungen – teils erwartet, teils unerwartet. Allerdings ist für meinen Geschmack der „Showdown“ etwas zu „amerikanisch klischeehaft“, etwas zu „actionhaft“ geraten.
Für mich Buchtipp des Monats. Ich fühlte mich gut unterhalten und freue mich schon auf das nächste Buch.