Denkt man an Urlaub in der Normandie, so denkt man zunächst an die 600 km lange und vielfältige Küste und an den berühmten Klosterberg Mont-Saint-Michel. Weniger bekannt ist das Hinterland der Normandie, welches im Department Eure unweit von Paris traumhafte Urlaubsmöglichkeiten bietet. Entlang der Seine habe ich malerische und romantische Orte entdeckt, an denen man die Seele baumeln lassen kann und jede Minute genießt.
- Private Bootsfahrt auf der Seine mit Kapitän Polny
- Einkehrtipp: Auf der Terrasse der Villa Alienor den Seineblick genießen
- Die Magie von Moulin d’Andé – Wo Kunst und Künstler Zuhause sind
- Zwischen Idylle und Action: Wasserparadies Poses
- Les Damps – Wo es den freundlichsten Kaffee gibt
- Übernachtungstipp: Im La Canotière romantisch an der Seine übernachten
- Übersichtskarte mit einzelnen Stationen
Private Bootsfahrt auf der Seine mit Kapitän Polny
Muids lautet der Treffpunkt mit Kapitän Polny, so steht es in meinen Unterlagen. Blöd nur, dass mein Navi die Rue de la Plage in Muids nicht findet. Langsam läuft mir die Zeit weg. Die Nacht war kurz, die Sommernacht zu heiß, so dass ich die Nacht mit einer Flasche Cidré an der Seine habe lang ausklingen lassen. Also entscheide ich „Mut zur Lücke“ und fahre auf gut Glück entlang des Flusslaufs los. Kleine Orte liegen malerisch an der Seine. Kurvenreich schlängle ich mich auf der Straße den Schleifen des Flusses entlang. In Muids gibt es nur eine Abfahrt zur Seine und ein kleines Schild weist mir den Weg zur richtigen Straße.
Einsam und idyllisch ist der Anlegeplatz für Boote in Muids. Ich setze mich ans Ufer und genieße den Blick auf die Seine. Sie Sonne steht für den frühen Morgen schon hoch und es verspricht, wieder ein heißer Sommertag zu werden. Perfekt für einen Ausflug auf dem Wasser und das ohne Menschenmassen und Fahrplänen. Mit Kapitän Polny von Liberté Seine kann man auf der Seine individuell eine private Fahrt genießen. Der Kapitän holt einen auf Wunsch sogar auch vom Hotel ab. Leicht kräuseln sich Wellen auf der Seine und laufen am Ufer sanft aus. Von weitem sehe ich einweiß-rotes Schiffchen. Kapitän Polny winkt mir zu und legt gekonnt an.
Fällt Euch etwas an dem Boot auf? Ich bin verzückt von so viel Gastfreundschaft! Dominique Polny hat extra an seinem Schiff zusätzlich eine deutsche Flagge gehisst. Am Anleger baut er ein kleines Treppchen für mich auf und ich kann leicht an Bord gehen. Sein Boot und bietet bis zu sechs Personen Platz. Die Sitze sind äußerst bequem und ich fühle mich von der ersten Minute wohl.
Mit Liberté Seine kann man verschiedene Touren buchen und entdeckt von Mäander zu Mäander die schönsten Orte der Seine. Wir entscheiden uns für eine Tour nach Les Andelys. Langsam setzt sich das Boot in Bewegung und tuckert vor sich hin. 11 km/h Spitzenleistung werden wir auf unserer Tour erreichen, 18 km/h sind aufgrund der Flora und Fauna auf diesem Stück der Seine nur erlaubt. Aber wer will bei dieser Natur schon eilen, der Weg ist das Ziel.
Insgesamt 70 km geht die Seine durch das Department Eure in der Normandie. Paris ist von hier rund 100 km entfernt, fährt man auf der Seine nach Paris, wären das gut 170 km, so schlängelt sich der Fluss. Vier Meter Grundtiefe an die Seine rund um es Andleys. Die Wasserqualität ist so gut, dass es über 40 Fischsorten gibt. Dies und mehr erfahre ich vom Kapitän, während wir langsam weitershippern.
Die bequemen weichen Sitze und das langsame Tuckern entschleunigen mich total. An uns ziehen gemächlich schöne alte Häuser und Mühlen vorbei. Das gleichmäßige Motorengeräusch und vorherige Nacht lassen mich fast einschlafen, so wohlig geht es mir. Doch bevor ich einschlafe, stehe ich lieber auf und schieße Fotos. Im leichtem Morgendunst und gegen die Sonne nicht ganz so wundervoll, wie es in echt war, aber die Naturkulisse mit den typischen Kreidefelsen ist traumhaft.
Wir passieren Petit Andely und bewundern die schöne Dorf Silhouette. Wenige Meter weiter thront über uns imposant Château Gaillard. Hatte ich tags zuvor die Burgruine von Land erkundet, wird mir von der Wasserseite das sensationelle Ausmaß des Châteaus erst jetzt richtig bewusst. Zu Richard Löwenherz in der Normandie findet Ihr hier einen gesonderten Blogartikel.
Als ob all das nicht schon romantisch genug ist, gibt uns Monsieur Polny einen leckeren Cidré aus der Region aus. Kann ein Urlaubstag schöner sein? Ich könnte den ganzen Tag weiter auf der Seine mit Dominique die Normandie erkunden. Mit dem leckeren Getränk machen wir uns wieder auf den Rückweg. Ein phantastischer Vormittag neigt sich dem Ende entgegen.
Der Luxus einer individuellen Fahrt auf der Seine startet bei 70 Euro je Stunde, 2h 15€ und 3h für 165€ für das ganze Boot und eine ganze Gruppe. Eine Preisübersicht und weitere Strecken findet Ihr hier. Ein Stück Romantik, was Ihr Euch unbedingt gönnen solltet. Ich war und bin heute noch begeistert.
Einkehrtipp: Auf der Terrasse der Villa Alienor den Seineblick genießen
40 Grad sind es heute. Und das im Schatten bei gefühlter Luftfeuchte von 99%. Ich sitze in der Villa Alienor in Les Andelys direkt an der Seine. Doch nur selten verirrt sich ein Luftzug vom Wasser in den schön angelegten Karten der Villa. Ich lasse die Seele baumeln und das nicht nur, weil man hier reichlich Zeit haben muss. Als Besucher kann man mit seiner Bestellung schon mal warten. Aber wer will bei dem Wetter schon jemanden zur Hektik treiben? Auf jeden Fall kann man seine Wartezeit mit Blick auf das Ufer der Seine sinnvoll vertreiben. Das Warten lohnt: Die Eiskugeln und die Limonade, die ich mir am Nachmittag zur Auffrischung gönne, schmecken gut.
Wenn man den Ort nicht kennt, wird man ihn wohl kaum finden. Man muss schon wissen, wo man hin muss. Mein Navi gab mir vorher an, dass die Straße nicht befahrbar ist. Ist sie aber doch – Ihr solltet nur nicht zu weit fahren, dann landet Ihr im Wasser. Parkplätze waren bei meinem Besuch ausreichend vorhanden. Neben Café Gourmand gibt es Kaffee und Tee und viele Kaltgetränke am Nachmittag.
Die Magie von Moulin d’Andé – Wo Kunst und Künstler Zuhause sind
Ich fahre weiter entlang der Seine, mein nächstes Ziel liegt in Andé. Der kleine Ort wirkt auf den ersten Blick wie ein schmuckes normannisches Dörfchen: Kleine Straßen, viel Fachwerk, gemütlicher Flair. Aber in Andé befindet sich noch ein besonderer Ort, den nicht jeder kennt – ein magischer Ort der Ruhe und Künste.
Ich fahre den Berg hoch, folge den kleinen Hinweisschildern zur Mühle. Verfahre mich total und finde nur mit netter Hilfe zur Mühle. Dann sehe ich die Moulin d’Andé hinter den Bäumen hervorblitzen. Was für ein Anblick! Das ist die schönste und ausgefallenste Mühle, die ich je gesehen habe.
Romantischer und malerischer geht es kaum! Ich bin verzückt! Die Mühle wurde Ende des 12. Jahrhunderts gebaut. Man geht davon aus, dass die große Mühle an der Seine mit einem Areal von 15 Hektar im Zusammenhang mit dem Château Gaillard steht. Sie soll die Aufgabe gehabt haben, die gesamte Burg zu versorgen. Der Park ist gigantisch groß. Die Stallungen und Nebengebäude sind eines hinreißender als das andere. Pittoresk schmiegen sich die kleinen Häuser vor der Mühle aneinander. Es ist ein einmaliger Platz zum Verweilen.
Die Moulin d’Andé entdeckte Suzanne Lipinska und zog 1957 mit ihren drei Kindern in die Mühle. Schon damals zählten zu Suzannes Bekanntenkreis viele Künstler, so dass sie beschloss, mit der Mühle einen Raum für künstlerischen Schöpfungen zu schaffen. 1962 gründete sie den Kulturverein des Moulin d’Andé mit dem Ziel, Kunst, Briefe und Handwerk zu fördern. Bald schon versammelten sich viele Künstler in der Mühle, nahmen sich hier ihre kreative Auszeit, entwickelten neue Ideen. Unbekannte und Berühmtheiten wie Romy Schneider gaben sich in der Mühle die Hand. Das ist bis heute so geblieben. Schriftsteller, Filmemacher, Musiker, handwerkliche Künstler und Freischaffende, lieben diesen Ort und kehren für eine individuelle Auszeit, Seminare oder Gruppenarbeiten zu Projekten hier ein. Die Mühle ist ein Begegnungsort für alle Kulturliebhabenden. Wer möchte, kann auch als „normaler“ Gast in der Mühle übernachten. Ab 60 Euro startet ein Zimmer. „Die Häuser und Zimmer der Mühle sind nicht perfekt, aber sie haben eine Seele.“, berichtet mir Suzanne Lipinska mit einem Augenzwinkern und ich bin begeistert, wie die 89jährige ihren Traum vom Künstlerort mit ihren Kindern organisiert.
Wer möchte, kann auch an den regelmäßig zahlreich stattfindenden Konzerten teilnehmen. Das Programm wechselt mit den Künstlern und ist sehr umfassend.
Zwischen Idylle und Action: Wasserparadies Poses
Poses ist ein kleiner Ort an der Seine. Ursprünglich gründete alte Seefahrer die Ansiedlung und waren viele Jahre hier zu Hause. Die Seine wird in Poses durch viele kleine Inseln geprägt. Das Ufer ist gesäumt von Wasserlilien und vielen Blumen. Ich laufe ein Stück den alten Treidelpfad an der Seine entlang. Treidelpfad heißt der Weg, weil hier bis 1850 Schiffe von Pferde stromaufwärts entlang gezogen wurden. Verträumt schaukeln kleine Boote angetaut am Ufer. Links von mir fließt ruhig die Seine, rechts von mir blicke ich in kleine Gassen von Poses. Häuser und Straßen sind mit Blumen geschmückt. Ab und an entdecke ich Bilder an der Hauseecke, von einer kleinen Galerie ausgestellt.
In der Ortsmitte, von einem richtigem Ortszentrum kann in Poses nicht die Rese sein, gibt es einen reizenden Platz zum Verweilen und Einkehren. Das Restaurant L’Auberge du Halage hat auf der Seine ein kleines Haus auf Stelzen gebaut. Luftig und inmitten der betörenden Seinelandschaft trinken wir einen leckeren Kaffee. Man soll auch gut im L’Auberge du Halage essen können, doch leider habe ich die Mittagszeit verpasst. Die Küche hat gerade geschlossen. Aber der Kaffee bei dem Ausblick und leichter Brise im Schatten entschädigt für alles – absolut lohnenswert!
Verfolgt man den Treidelpfad weiter, so entdeckt man ein paar Hundert Meter weiter zwei besondere Schiffe. Sie sind das Museum zur Geschichte der Binnenwasserstraßen (Musée de la Batellerie) und geben Einblicke in die Geschichte der Binnenwasserstraßen und der örtlichen Seine. Die „fauvette“ stammt aus dem Jahr 1928 und wurde in ihren ursprünglichen Zustand wieder restauriert. Man bekommt ein Bild von der damaligen Wohn- und Arbeitswelt auf Binnenschiffen. Auf der „Midway“ erhält man anschaulich einen Überblick über Navigations- und Schleusentechniken. Bei einem Besuch achtet auf die Öffnungszeiten. Die Boote können nur zu ausgesuchten Zeiten besichtigt werden. Aber auch davor macht es sich auf einem lauschigen Bänkchen nett mit dem Ausblick und Flair.
Noch mehr Wasserparadies kann man mit einer Bootstour ab Poses genießen. Der kleine Kreuzer Guillaume le Conquerant startet zu unterschiedlichen Routen ab Poses zu einer Minikreuzfahrt. Je nach Route treibt man entspannt auf der Seine zwischen zwei und bis zu acht Stunden. Die Fahrt beinhaltet gute Küche mit einem Mittagessen, so wurde mir berichtet. Ich habe leider erst vor Ort davon erfahren und konnte die Tour nicht machen. Für mich Bootstourenliebhaberin auf jeden Fall ein Ausflug für meine nächste Normandiereise.
Ein Ausflugsziel in Poses habe ich geschludert. Ausgelassen, weil ich erst nachher recherchiert habe, was sich hinter der besonderen Kirche verbirgt und die Informationen auch in keinem Reiseführer standen. Für mich also auch ein Wiederkehr-Ausflugsziel und für Euch ein echter Geheimtipp! Das Erbe der alten Seefahrer setzt sich in der Kirche in Poses fort. „Eglise Saint Quentin“ heißt sie und steht für einen Schutzheiligen der Matrosen. Das Kirchenschiff stammt ursprünglich aus dem 12. Jahrhundert, der Glockenturm aus dem 16. Die Kapelle aus dem 17. Jahrhundert war ausschließlich den Seglern gewidmet und für Männer reserviert. Die Kirche soll ein hölzernes Kirchenschiff ähnlich eines Schiffsrumpf beherbergen und viele Gemälde aus dem 16./17. Jahrhundert mit Motiven aus dem täglichen Leben der Männer am Fluß. Selbst Christus am Kreuz soll mit einem Seeanker verziert sein. In der Kirche soll man viele ungewöhnliche Geschichten entdecken können.
Wer genug von soviel Beschaulichkeit und Ruhe an der Seine hat und etwas Action haben möchte, ist in Poses auch richtig. Zum einen geht es am Ortseingang zum Tierpark Biotropica. Zum anderen gibt es die Freizeitanlage von Léry-Poses. Dabei handelt es sich um eine ehemalige Kiesgrube. Die riesigen Wasseransammlungen ermöglichen Schwimmen, Windsurfen, Wasserski, Wakeboarding und vieles mehr.
Les Damps – Wo es den freundlichsten Kaffee gibt
Was soll ich Euch einen Ort empfehlen, wo es nichts gibt? Also kein Sightseeing, nichts besonderes, kein Ausflugsziel – einfach nichts. Warum? Genau deshalb! Ich bin mehr durch Zufall nach Les Damps bei der Durchfahrt gekommen. Wie immer auf meinem Roadtrip verpasse ich regelmäßig einen Mittagsimbiss. Also nicht, dass ich vor Hunger umkomme, aber so gegen 15 Uhr könnte ich dann schon eine Kleinigkeit essen. In Frankreich ist man damit jedoch an der Mittagszeit vorbei, selten haben Küchen zu dieser Zeit geöffnet. Mit knurrendem Magen fahre ich in den kleinen Ort, da mir nach der Versonnenheit in Poses nicht nach einer größeren Stadt wie Pont-de-l’Arche war. Schöne Häuser säumen den Weg. Es ist allerdings mehr ein Wohnort. Geschäfte entdecke ich keine. Statt an der Seine fahre ich in Les Damps an der Eure entlang. Hier grasen Kühe am Flussufer. Hektik kennt hier keiner.
Als ich aufgeben will und zum Ortsausgang fahre, entdecke ich ein Café mit Tabakgeschäft. Ein paar Franzosen trinken ihren Kaffee, ansonsten ist nicht viel los im Café Bar de la Place. Einen Café au Lait schaffe ich, auf französisch zu bestellen. Mit einem Mittagsimbiss sieht es schon schlechter aus. Man versteht mich nicht. Lächelt mich an, zückt die Schultern und lässt mich wieder alleine. So dachte ich. Mit einem Lächeln, meinem Kaffee und der gefühlten halben Dorfgemeinschaft im Schlepptau kommt die Kellnerin wieder aus dem Café zurück.
Vier Franzosen schauen mich an. Ich versuche meinen Mittagshunger mit Händen, Mimik und Englisch zu erklären – keine Chance. Ich winke lächelnd ab. Das Ganze war mir schon peinlich genug, dass ich kein französisch spreche und nun wirklich nicht so aussehe, als ob ich vom Fleisch falle. Ich bedankte mich, bestellte einen zweiten Kaffee, die Dorfgemeinschaft ging wieder ins Café, nicht so die Kellnerin. Sie ging zu einem Anwohner ein paar Häuser weiter, der auf einer Leiter werkelte und kam mit ihm zurück. Er sprach ein wenig englisch und ich brachte mein Anliegen vor. Jetzt verstand man mich zwar, erklärte mir aber, dass es hier nur Getränke gäbe. Was für eine Gastfreundschaft, ich war begeistert von der Art, mir zu helfen. Ich lud die Anwohner zum Dank auf einen Kaffee ein. Als ich gehen und bezahlen wollte, kam die Kellnerin nicht nur mit der Quittung, sondern auch mit drei Schokoriegeln in der Hand zu mir. Die würden sie drinnen doch verkaufen und das würde vielleicht helfen. Jedenfalls hab ich das so verstanden. Egal wie: Der Kaffee war wirklich unheimlich lecker und die französische Lebensart einfach liebenswert wundervoll.
Übernachtungstipp: Im La Canotière romantisch an der Seine übernachten
So viel malerische und verträumte Orte machen müde? Ich kann das Ganze noch mit einer äußerst romantischen Übernachtungsmöglichkeit toppen! Und die Seine ist natürlich auch hier ganz nah dabei!
Das La Canotière erreicht man, wenn man Les Andelys verlässt und ein kleines Stück weiter Richtung Muids fährt. Nicht zu schnell fahren, sonst verpasst Ihr wie ich das kleine Schild an der Hausmauer. Von außen sieht man lediglich eine unscheinbare Hausmauer und ein Eisentor. Öffnet sich das Tor betritt man eine andere Welt. Verzückt von dem Anwesen direkt an der Seine, eingebettet in dahinter liegenden Kreidefelsen bleibe ich hingerissen stehen und sauge den Anblick in mir auf. Das Tor schließt sich, Ruhe umgibt mich.
Die Zimmer sind im ersten Stock des alten Fachwerkhauses. In hellen Tönen wirkt mein Zimmer romantisch und hat dabei eine traditionelle Note. Leider hat das Zimmer keinen Balkon, aber aus dem Fenster blicke ich auf das luxuriöse Anwesen mit Rosengarten und die Seine. Linker Hand in der Abenddämmerung thront Chateau Gaillard vom Kreidefelsen über mir.
Eigentlich wollte ich heute Abend noch zum Essen in die Stadt, denn auch das La Canotière bietet wie so oft in Frankreich nur Frühstück an. Da ich den ganzen Tag bei über 40 Grad auf den Beinen war, bin ich müde, sehne mich nach einer Dusche und gemütlichen Sachen. In Les Andeleys habe ich mich zuvor mit den wichtigen Dingen des Lebens eingedeckt: Cidré, Käse, Baguette! Unter einem der schattenspendenden Bäume nehme ich im Garten Platz, breite meine Einkäufe vor mir aus und genieße frisch geduscht das französische Leben. Hinter mir plätschert die Seine. Die Sonne geht langsam unter. Ich mache mir eine Kerze an und hänge meinen Gedanken nach. Es sind die kleinen Momente, die Glück ausmachen. Hier ist so ein besonderer Ort, ein besonderer Moment, der ein Stück die Welt stehen lässt – malerisch und verträumt…
Übersichtskarte mit einzelnen Stationen
Offenlegung: Meine Recherchereise wurde unterstützt vom normannischen Tourismusverband und Atout France. Die Reise war ein Projekt innerhalb der Aktion #meineNormandie.Für diese Veröffentlichung wurde weder meine Meinung beeinflusst, noch habe ich Honorar dafür erhalten. Die Begeisterung kam von alleine.
Schöne Orte habt ihr da gefunden! Danke für den Post. :) LG
Zitat:
“ Entlang der Seine habe ich malerische und romantische Orte entdeckt, an denen man die Seele baumeln lassen kann und jede Minute genießt.“
Der Typ,der den Ausruf“die Seele baumeln lassen“,in die deutschsprachige Welt gebracht hat,gehört noch nachträglich aufgebaumelt.
“ Wo es den freundlichsten Kaffee gibt“
Jesus,Barmherzigkeit!
Dann doch lieber hier in Frankfurt am Main,den unfreundlichsten Apfelwein.
Lieber Herr Risse,
über „Seele baumeln lassen“ kann man sicherlich streiten. Mir gefällt die Aussage und Beschreibung.
Den Absatz zum „freundlichsten“ Kaffee haben Sie gelesen? Er beschreibt nicht den Kaffee, die Unterüberschrift wurde bewusst – passend zur Geschichte – gewählt.
Sehr schön , vielen Dank dafür.
Solche Berichte wecken die Reiselust , gerade auch in etwas ´unbekanntere ´ Regionen.
Das freut mich, zu lesen ;-)