Gefühlt kommen immer mehr funktionale Hotels auf den Markt. „Schlafen. Frühstücken. Auschecken. Und das bitte für wenig Geld.“ – so lautet oft die Devise. Kann man mal machen. Mir liegen allerdings Hotels, die etwas mehr Luxus anbieten, dazu gute Betten haben und einen freundlichen Service leben. Wenn man auf Luxus und Verwöhnprogramm im Hotel verzichtet, sind diese beiden Aspekte für mich wesentlich. Ob mich das 2-Sterne-Hotel ibis Wuppertal City glücklich macht? Ich habs für Euch getestet.
Inhaltsverzeichnis
Die Lage
Kurzurlaub in Wuppertal! Überrascht war mein Vater und hoch erfreut über die kurze Anreise. Mitten in der Wuppertaler Innenstadt in einem grauen Gebäude sieht das Hotel von außen eher unscheinbar aus. Wir finden schnell den Parkplatz im Hof. Über den hinteren Eingang erreichen wir den Checkinbereich des Hotels und ich bin überrascht, wie modern das Haus ist: Loungeartiges Sofa, weiße und rote Stühle im angesagten Design, Wandtattoos. Erwartet hatte ich bei einem 2-Sterne-Hotel in Citylage eine Reduktion auf das Wesentliche. Aber statt einen rein funktionalen Stil überrascht mich das ibis Wuppertal City mit einem trendigen Empfang.
Freundlich und herzlich werden wir begrüßt. Beim Einchecken erhalten wir Tipps zum Abendessen und Ausflugshinweise – nicht zu vergessen, den Code für das freie WLAN. Auch wenn unsere Anreise nicht weit war, frischen wir uns mit einem leckeren Kaffee auf. Dabei plauschen wir weiter mit dem netten Hotelpersonal.
Die Zimmer
82 Zimmer gibt es im ibis Wuppertal Hotel. 2017 wurde es renoviert. Uns wird das Zimmer 607 in der 6. Etage zugeteilt. Während mein Vater mit Spaß meinen neuen 4-Rollen-Koffer federleicht durch den Gang manövriert, überlässt er mir großzügig die Zimmerkarte. Karte statt Schlüssel ist für ihn neumodischer Kram. Im Zimmer stecke ich die Karte in den davor gesehenen Schlitz und das Licht erstrahlt. Neben einem Doppelbett steht ein großer Sessel am Fenster gegenüber des Schreibtischs. Insgesamt ist das Zimmer großzügig. Während es beim Empfang poppig bunt zu geht, ist unser Zimmer Ton in Ton und ruhiger im Farbspiel gehalten. Zum Bad geht man eine kleiner Stufe nach oben wie in eine Art Kabine. Hier ist es weniger großzügig, aber absolut ausreichend vom Platzbedarf.
Immer wieder bin ich verwundert, wie ruhig Innenstädte nachts sind. Aber selbst wenn es lauter wäre: Im ibis gibt es schallisolierte Fenster, dass wir nichts von außen hören würden. Die Betten sind hart aber angenehm. Das einzige was ich mir noch gewünscht hätte, wäre ein höhenverstellbares Kopfteil gewesen. Dafür gab es aber Kissen vom Empfang. Für eine geruhsame Nacht war gesorgt.
Das Frühstück
Wer wie wir am Wochenende im ibis Hotel City Wuppertal nächtigt, muss sich am nächsten Tag mit seinem Frühstück nicht eilen und kann in Ruhe bis 11 Uhr frühstücken. Für ein Low-Budget-Hotel ist die morgendliche Auswahl vielfältig. Wir vermissen nichts, schnabulieren Brötchen in herzhaft und süß, kosten Quark mit Obst und genießen Tee mit Kandis.
Als wir mit unserem Frühstück fertig sind, schnuppern wir einen zuckersüßen feinen Duft. Neugierig gehen wir noch einmal zum Frühstücksraum. Nicht nur zur Freude meines Vaters entdecken wir echt bergische Waffeln! Dafür steht extra eine Waffeleisenanlage bereit. Beherzt begebe ich mich ans Waffelbacken. Etwas dunkel wird die bergische Köstlichkeit, aber wir Frauen lesen ja nie Bedienungsanleitungen, obwohl sie extra groß bebildert daneben steht. Lecker war die Waffel trotzdem!
Atelier Wuppertal: Kunstvoll essen
Im ibis Wuppertal City Hotel kann man in der Bar beim Empfang rund um die Uhr etwas Trinken, via Sky Fußball schauen und eine Kleinigkeit essen. Wer mehr Hunger hat, dem empfiehlt das Hotel das Atelier in Wuppertal. In der gleichen Straße nur wenige Meter entfernt im Kolkmannhaus befindet sich das etwas andere Lokal. Von außen erblicken wir, dass Kunst hier ein Zuhause gefunden hat. Am frühen Abend ist das Restaurant bereits gut gefüllt. Die Karte ist bodenständig. Wir bestellen eine Vorspeisenplatte nach Art des Hauses für zwei Personen und wählen als Hauptgang einmal Hühnchen mit Curry und Schweinefilet.
Beim Genuss von frischem Ingwertee lassen wir das Ambiente auf uns wirken. Der Schwager der Inhaberin Samira Namazi ist Künstler und durfte sich im Restaurant verwirklichen. Tische sind lackiert und individuell mit einem malerischen Kunstwerk verziert. Die Wände sind ein bunter Mix, dazu schimmern viele goldene Accessoires und Kerzenleuchter. Wir plaudern und lassen den Abend mit leckeren Essen und einem Glas Wein – Dank der Hotelnähe – ausklingen.
Was man unternehmen kann
Die Region in und um Wuppertal bietet eine Menge Freizeitspaß! Hier im Blog findet Ihr weitere Anregungen: Unternehmt eine Zeitreise ins Mittelalter im Schloss Burg, erlebt Technik, Natur und Kunst bei der Müngstener Brücke oder flaniert durch eine bergische Puppenstube. Natürlich darf eine Bergische Kaffeetafel nicht fehlen. Mein Tipp: Fahrt mit der Wuppertaler Schwebebahn, bucht beispielsweise eine kulinarische, schwebende Stadtführung. Mit dem historischem Kaiserwagen fliegt Ihr quasi Ihr durch Wuppertals Geschichte, genießt das gute Leben alter Zeiten, lernt das Schwergewicht Tuffi kennen und erfahrt amüsant ein paar Anekdötchen, warum man beispielsweise auch „über die Wupper geht“.
Und es gibt noch ein Ausflugs-Highlight: Die Region ist bekannt für Solinger Klingen. Im Balkhauser Kotten erlebt Ihr ein besonderes Museum, welches durch einen Verein liebevoll betreut und zum Leben erwacht. Als ich das alte Kottenhaus an der Wupper besuche, fühlt es sich so an, als ob hier noch gestern Schleifer ihre Arbeit verrichteten. Dazu berichte ich Euch aber bald ausführlich in einem gesonderten Artikel.
Die Region der Bergischen Drei bietet mehr Freizeitspaß und Entdeckungspotenzial, als man vielleicht vermuten würde. Spannende Broschüren für weitere Anregungen findet Ihr auf diesen Seiten.
Mein Fazit
Das ibis Hotel Wuppertal City hat mir gut gefallen. Preis-Leistungs-Verhältnis ist außerhalb von Messezeiten & Co top. Kleiner Preis heißt hier nicht kleiner Service. Unheimlich freundlich, herzlich und zuvorkommend hat man uns während des Aufenthalts betreut – vom Empfang bis zur Putzfee. Jetzt könnt Ihr denken, dass war nur, weil man uns kannte. Aber wir haben die natürliche Freundlichkeit auch im Umgang mit anderen Gästen wahrnehmen können.
Man kann zentral am Hotel parken und in die Stadt fußläufig eintauchen. WLAN ist kostenfrei, das Ambiente modern und zeitgemäß.
Kontaktdaten & Kurzüberblick
42103 Wuppertal
Tel. +49 202 87040
Website ibis Wuppertal City
- Direkte Citylage, fußläufig zur Innenstadt, circa 10 Min zu Fuß zum Hauptbahnhof, Schwebebahnhaltestelle vor der Türe
- Checkout bis 12 Uhr
- kostenfreies WLAN
- kostenfreie SKY-Nutzung
- Hotelbar rund um die Uhr geöffnet, Snacks möglich, kein Restaurant im Hotel
- Kino gegenüber
- startet ab 59 Euro exkl. Frühstück
- öffentliches Parkhaus in der Nähe, eigene Hoteltiefgarage gegen Gebühr buchbar
- Klimaanlage
- Nichtraucherhotel
- barrierearme Zimmer, für Rollstühle zugängig
- Hunde gegen Gebühr erlaubt
Offenlegung: Meine Recherchereise nach Wuppertal wurde mit einer Übernachtungen im ibis Wuppertal City Hotel (Accor Hotels) unterstützt. Ganz herzlichen Dank dafür – auch an die Bergischen Drei. Meine Meinung bleibt wie immer die eigene. Für den Beitrag erhielt ich kein Honorar.
Gerne darfst Du Dich melden, vielleicht kennen wir ja noch ein paar Ecken, die Du entdecken solltest. Liebe Grüße und ein schönes Wochenende.
Liebe Tanja, ein wunderbarer Bericht über Wuppertal und Umgebung, wie Du weißt meine Heimatregion. Obwohl ich in Solingen seit meiner Geburt lebe bin ich mit Wuppertal durch meinen Vater, der gebürtiger Elberfelder und meinen Mann, gebürtiger Barmer, sehr verbunden und mag die Stadt sehr. Danke für den Tip mit dem Restaurant im Kolkmannhaus, das kennen wir nämlich noch nicht. Eine Geschichte funktioniert allerdings z.Zt. nicht: unsere gute alte Schwebebahn. Die wird noch bis August stillstehen, da nach dem letzten Unglück mit der heruntergefallenen Stromschiene diese erst wieder komplett repariert und erneuert werden müssen. Deshalb fallen leider die schönen Fahrten mit dem Kaiserwagen bis dahin aus. Zur Zeit ist ein Schwebebahn Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Aber sonst ist alles so wie Du es geschildert hast. Ich bin gespannt auf weitere Kommentare. Viele Grüße aus der Klingenstadt zu Dir nach Krefeld, das ich überhaupt nicht kenne. Muß ich wirklich mal ändern.😄
Oh, gut zu wissen mit der Schwebebahn. Da hatte ich ja Glück, noch vorher damit die Stadt genussvoll zu erkunden. Danke für den Hinweis. So können die Leser sehen, dass die Fahrt erst wieder an August 2019 möglich ist.
Das nächste Mal melde ich mich für einen gemeinsamen Tee oder Kaffee in der Region (möchte im Sommer eine Cabriotour durch das Bergische Land unternehmen) :-)