Es zischt in der Pfanne, als der Ouzo auf die heißen Garnelen trifft. Ein leichtes Lächeln huscht über Manolis’ Gesicht, während er die Flamme ein Stück höher dreht. „You will make it better than me“, sagt er augenzwinkernd, während er den Kochlöffel reicht. Keine Show, kein Lehrbuch – eher eine Einladung. Zum Mitkochen, zum Mitdenken, zum Mitfühlen.
Wer beim Kochkurs im Minos Palace auf Kreta den Weg an den Herd wagt, landet nicht nur bei Zwiebeln und Olivenöl. Sondern mitten in einem kulinarischen Dialog zwischen Tradition, Wissen und Spontaneität – getragen von zwei Köchen, die unterschiedlicher kaum sein könnten und sich gerade deshalb ergänzen.
Kretische Küche erleben: Zwischen Tomaten, Kräutern und Käse
Der Tisch ist schlicht gedeckt. Ein Stapel Schneidebretter, kleine Tonschalen mit grobem Meersalz und getrocknetem Oregano, ein Krug mit Olivenöl. Die Zutaten sind überschaubar, die Szenerie offen: Gekocht wird am Rand des Restaurants MOM im Minos Palace, wo sich die offene Küche zur Natur hin öffnet. In Sichtweite liegt der hauseigene Kräutergarten, dahinter das Meer.
Bevor die erste Zutat angerührt wird sprechen Manolis Skoulikaris und Executive Chef Giannis Tzortzis über die Wurzeln der kretischen Küche. Über die Klarheit der Produkte, über Handwerk. Und darüber, warum Kochen kein Programmpunkt ist, sondern ein Zugang zur Kultur. „Wir zeigen euch heute vier Gerichte“, kündigt Manolis an. „Und ihr macht sie alle selbst.“
Er beginnt mit Dakos, einem einfachen, aber ausdrucksstarken Gericht. Die harten Gerstenzwiebacke werden mit etwas Wasser benetzt und dann mit bestem Olivenöl beträufelt. Darauf kommt geriebene Tomate, die säuerlich und süß zugleich ist, dann zerbröselter Feta, etwas Essig und Oregano. „Nicht zu viel“, sagt Manolis, wenn jemand die Tomaten auf dem Dakos zu hoch auftürmen will. „Der Käse will auch noch Platz.“ Ein Lächeln, dann ein Tropfen Olivenöl obenauf – fertig ist der erste Gang. Giannis tritt hinzu, beobachtet und korrigiert mit feinem Blick. Beide Köche führen nicht an, sondern begleiten.
Als Nächstes kommt das Tzatziki. Die Gurken werden gesalzen und ausgedrückt, damit keine Flüssigkeit den Joghurt verwässert. Der Knoblauch wird gehackt, nicht gepresst – „sonst wird er nachtragend“, sagt Manolis und man weiß nicht, ob er dabei scherzt. Ein Schuss Ouzo, ein Löffel Essig, etwas Dill. Die Mischung wird kaltgestellt. Sie duftet jetzt schon wie ein ganzer Sommertag.
Dann wird der Teig für die Mizithra-Pies vorbereitet – kleine, runde Küchlein mit einer Füllung aus mildem Frischkäse. Aus der elastischen Masse formt Manolis Kugeln, drückt sie mit feuchten Fingern flach, füllt sie mit Käse und brät sie in der Pfanne, bis sie goldbraun sind. Die fertigen Nerates werden mit Thymianhonig beträufelt, mit etwas Zimt bestäubt. „Nicht zu viel“, flüstert Giannis mir leise zu. „Der Honig soll mitspielen, nicht überstimmt werden.“ Es riecht warm und süß, wie eine Kindheitserinnerung in Öl gebacken.
Zum Abschluss gibt es Garnelen à la Microlimano, einen Klassiker aus dem Athener Hafen, der hier seine eigene Note bekommt. Zwiebeln, Paprika und Knoblauch werden in Olivenöl angebraten, dann kommen frische Tomaten und ein guter Schuss Ouzo hinzu, der in der Pfanne aufdampft. Die Garnelen garen in der Sauce und ziehen durch.
Zwischendurch ist Zeit für Fragen. Für kleine Küchentricks. Für Sätze, die mehr sind als nur Anleitungen. „Kocht nicht perfekt“, sagt Giannis lächelnd. „Kocht mit Gefühl.“ Und genau das tun alle.






Kochen am Meer: Warum der Ort entscheidend ist
Dieser Kochkurs könnte an vielen Orten stattfinden. In einem Seminarraum, auf einer Hotelterrasse oder irgendwo zwischen Herd und Publikum. Aber es wäre nicht dasselbe. Im MOM-Restaurant des Minos Palace ist nicht nur architektonisch alles offen. Der Raum geht in die Natur über und zwischen den Kochstationen weht der Duft aus dem Garten herüber. Minze, Rosmarin, manchmal Salbei. In der Nähe wächst der Fenchel, der später auf den Tellern landet. Und irgendwo zwischen den Kräuterbeeten und den Ausblicken auf die Küste liegt die eigentliche Idee dieses Kurses: Kochen beginnt nicht mit dem Rezept, sondern mit dem Ort.
Das Minos Palace selbst ist in seiner Wirkung zurückhaltend – ein Adults-only-Resort auf einer privaten Landzunge bei Agios Nikolaos, umgeben vom Golf von Mirabello. Die Architektur ist offen und hell, geprägt von Erdtönen und klaren Linien. Reduziertes Design trifft hier auf leisen Luxus – nichts drängt sich auf, alles wirkt selbstverständlich.

Vielleicht ist es diese Kombination aus Nähe und Freiraum, aus Wärme und Weitblick, die den Kurs so besonders macht. Man steht nicht einfach in einer Hotelküche, sondern an einem Ort, der selbst Teil des Gerichts wird. Mit Blick auf die Bucht, während der Ouzo zischt. Mit den Händen im Teig, während die Zikaden ihr Konzert spielen. Und mit dem Gefühl, dass Kochen manchmal mehr erzählt als Worte.
Manolis Skoulikaris – Mit einem Lächeln am Herd
Wer mit Manolis Skoulikaris kocht, merkt schnell: Hier zählt nicht Perfektion, sondern Freude. Der junge Koch aus Agios Nikolaos bringt mehr mit als nur Fachwissen – er bringt Atmosphäre. „Kochen ist für mich ein Live-Erlebnis“, sagt er. „Ein schön angerichteter Teller spricht für sich, aber wenn ich selbst dabei bin, wenn ich den Gästen in die Augen sehe und mit ihnen spreche, dann entsteht eine Verbindung.“
Gelernt hat Manolis an einer staatlichen Kochschule des griechischen Tourismusministeriums, gearbeitet hat er in vielen Hotels der Region. Ein halbes Jahr verbrachte er auf den Bahamas, doch Heimweh und die Sehnsucht nach frischen Zutaten holten ihn zurück. „Ich habe gemerkt, dass es mich erfüllt, mit echten, lokalen Produkten zu arbeiten“, sagt er. „Und mit Menschen!“
Heute ist Manolis Teil des Teams um Executive Chef Giannis Tzortzis. Die beiden verstehen sich nicht nur fachlich gut, sondern sind auch Freunde geworden. Er scherzt mit den Teilnehmern, zeigt jeden Handgriff ruhig und aufmerksam, sodass sich auch diejenigen, die keine Küchenerfahrung haben, in seiner Nähe gut aufgehoben fühlen. Die Leidenschaft zum Kochen sieht man in seinen lächelnden Augen.
Der Kurs sei keine Show, sagt Manolis, sondern ein Erlebnis. Die Gruppen bleiben klein, damit jeder Schritt erklärt werden kann. „So könnt ihr das Gelernte später auch zu Hause nachkochen und eure eigene kleine kretische Nacht feiern.“ Dann lacht er, wie so oft, wenn er über Essen spricht. Und man glaubt ihm jedes Wort.
Vielleicht ist es diese Kombination aus Nähe und Freiraum, aus Wärme und Weitblick, die den Kurs so besonders macht. Man steht nicht einfach in einer Hotelküche, sondern an einem Ort, der selbst Teil des Gerichts wird. Mit Blick auf die Bucht, während der Ouzo zischt. Mit den Händen im Teig, während die Zikaden ihr Konzert spielen. Mit dem Duft von Thymianhonig in der Nase und dem Gefühl, mit Freunden zu kochen.






Mehr als ein Rezept
Am Ende sind es vier Gerichte. Zwei Hände voll Zutaten. Ein paar Stunden in einer offenen Küche auf Kreta. Und doch bleibt mehr zurück als eine Sammlung von Rezepten. Vielleicht ist es der Moment, in dem der letzte Löffel Tzatziki vom Teller gekratzt wird und jemand unbewusst „Mmmh“ sagt. Oder das Lächeln, das sich einstellt, wenn warmer Käse auf Honig trifft. Oder das Aufzischen des Ouzos, das für einen Moment alle Gespräche verstummen lässt.
Was bleibt, ist nicht die exakte Abfolge der Schritte. Es ist das Erleben. Das Mitmachen. Das Verstehen. Und das Gefühl, etwas Echtem begegnet zu sein – vor allem aber fantastischen Menschen, die eine Leidenschaft für gutes Essen und herzliche Gastfreundschaft teilen.
Kreta-Küche: Das Geheimnis der Perfektion
Ein gutes Rezept kann jeder nachkochen. Erst die kleinen Kniffe machen jedoch ein Gericht fantastisch. Im Kochkurs mit Manolis Skoulikaris und Chefkoch Giannis Tzortzis werden genau diese verraten. Hier sind ihre besten Tipps, um die kretische Küche perfekt zu meistern.
Cremiges Tzatziki ohne Kompromisse
Für die perfekte Konsistenz lässt man die geraspelte Gurke über Nacht in einer 5-prozentigen Salzlake ziehen. So wird eine wässrige Soße verhindert.
Bio-Gurken können mit Schale verwendet werden, konventionelle Gurken sollten geschält werden.
Giannis‘ Tipp: Knoblauch wird im Kühlschrank intensiver. Daher lieber etwas sparsamer dosieren und das Tzatziki über Nacht durchziehen lassen – so schmeckt es am besten.
Für Abwechslung können geriebene Karotten, Rote Bete oder Avocado untergemischt werden. Das gibt dem Klassiker eine spannende Note und eine tolle Farbe.
Käsetaschen (Nerates): dünn und knusprig
Die Füllung ist wichtig, aber der Teig ist entscheidend. Um ihn besonders dünn und gleichmäßig auszuarbeiten, befeuchtet man die Hände einfach mit Wasser. So klebt nichts, und die kleinen Teigtaschen garen perfekt.
Shrimps mit Ouzo: Alles eine Frage der Hitze
Garnelen brauchen nur wenige Minuten, um gar zu werden. Entscheidend für ihre saftige Textur sind das richtige Timing und eine hohe Temperatur. Übermäßiges Garen macht sie zäh.
Dakos: So wird das Gerstenbrot perfekt
Damit das Dakos nicht matschig wird, sollte das Gerstenbrot zuerst leicht mit Wasser angefeuchtet werden, bevor Olivenöl und Tomaten darauf gegeben werden. Das sorgt für den idealen Biss
Der Kochkurs in weiteren Bildern: Momente, Menschen, Aromen

Dakos – Kretischer Gerstenzwieback
Zutaten
- 4 kretische Gerstenzwiebacke barley rusk
- 300 g frisch geriebene Tomaten
- 100 ml natives Olivenöl extra
- 2 EL Rotweinessig
- Salz & Pfeffer
- 1 EL Oregano
- 200 g zerbröselter Feta-Käse
Zubereitung
- Die Zwiebacke leicht mit Wasser befeuchten.
- Mit Olivenöl und Essig beträufeln.
- Mit den Tomaten und Feta belegen.
- Mit Salz, Pfeffer und Oregano würzen.
- Mit etwas zusätzlichem Olivenöl abschließen.

Mizithra-Pies (Nerates) – Kretische Käsefladen
Zutaten
- 500 g Weizenmehl
- 1 TL Salz
- 1 EL Olivenöl
- 280 –300 ml lauwarmes Wasser
- 500 g frischer Mizithra oder eine Mischung mit Anthotyro
- Thymianhonig & Zimt zum Servieren
Zubereitung
- Mehl, Salz, Olivenöl und Wasser zu einem weichen, elastischen Teig verkneten.
- Den Teig 30 Minuten ruhen lassen.
- In kleine Kugeln formen, jeweils mit Käse füllen.
- In einer leicht geölten Pfanne mit feuchten Fingern zu Fladen andrücken.
- Bei mittlerer Hitze von beiden Seiten goldbraun backen.
- Warm mit Honig und Zimt servieren.

Tzatziki – Traditioneller kretischer Joghurt-Dip
Zutaten
- 500 g abgetropfter griechischer Joghurt
- 1 mittelgrohe Salatgurke
- 2 Knoblauchzehen
- 3 EL Olivenöl
- 1 EL Essig
- 1 EL Ouzo
- Salz & Pfeffer
- Frischer Dill
Zubereitung
- Gurke raspeln, salzen und gut entwässern.
- Joghurt mit gehacktem Knoblauch, Olivenöl, Essig, Ouzo, Dill, Salz, Pfeffer und Gurke verrühren.
- Mindestens 30 Minuten kalt stellen.

Garnelen à la Microlimano – mit Ouzo & Tomatensoße
Zutaten
- 500 g Garnelen roh, ohne Schale empfohlen
- 1 Zwiebel mittelgroß
- 2 Knoblauchzehen
- 1 rote Paprika
- 2 mittelgroße gehackte Tomaten
- 200 ml passierte Tomaten
- Frisches Basilikum & Petersilie
- Salz & Pfeffer
- 2 EL Olivenöl
- Ouzo nach Geschmack, ca. 50 ml
Zubereitung
- Zwiebel, Knoblauch und Paprika in Olivenöl anschwitzen.
- Frische und passierte Tomaten zugeben, mit Ouzo ablöschen.
- Einkochen lassen, bis die Sauce eindickt.
- Garnelen einlegen, mit Salz und Pfeffer abschmecken, einige Minuten köcheln lassen.
- Mit frischen Kräutern vollenden und heiß servieren.
Minos Palace Resort – Infobox
Ort: Agios Nikolaos, Kreta, Griechenland
Lage: auf einer privaten Halbinsel oberhalb der Mirabello-Bucht bei Agios Nikolaos, etwa 50 Fahrminuten vom Flughafen Heraklion entfernt.
Kategorie: 5-Sterne-Resort, Adults Only (ab 18 Jahren).
Unterkünfte: Zimmer, Suiten und Bungalows mit Meerblick oder privaten Pools im modernen Design mit klaren Linien und natürlichen Materialien.
Kulinarik: Mehrere Restaurants und Bars, darunter das Hauptrestaurant mit mediterraner Küche und das À-la-carte-Restaurant „Inblu“. Eine besondere Rolle spielt „Nao“, der Wellbeing-Hub des Resorts, der gesunde Ernährung und innovative Konzepte verbindet.
Wellbeing, Spa & Longevity: Umfassendes Angebot im Rahmen von „Nao“ mit Programmen und individuellen Behandlungen, Thalasso-Pool, Saunen, Yoga und Meditation. Hier greifen Ernährung, Bewegung und Entspannung ineinander.
Aktivitäten: Kochkurse zur kretischen Küche, Wassersport in der Mirabello-Bucht, Ausflüge nach Spinalonga oder in die umliegenden Bergdörfer.
Besonderheiten: Adults-only-Konzept, privates Ambiente, Fokus auf ganzheitliches Wohlbefinden, privilegierte Lage mit Rundumblick über die Ägäis.
Adresse & Kontakt:
Minos Palace Resort
Thessi Nissi, Agios Nikolaos 72100, Kreta, Griechenland
www.minospalace.com
FAQs: Häufige Fragen zum Kochkurs im Restaurant MOM
Offenlegung: Dies ist ein redaktionell erstellter journalistischer Artikel, der teilweise durch die Unterstützung von bluegr Hotels & Resorts ermöglicht wurde. Die Unterstützung hat jedoch keinen Einfluss auf den Inhalt und spiegelt meine eigene Meinung wider. Für den Beitrag habe ich kein Honorar erhalten.














