Wollt Ihr ans Meer? Mich kann man am Meer parken. Ich liebe diesen besonderen Weitblick, bis der fast unendlich erscheinende Horizont am Himmel das Meer küsst. Der Klang der sanften Wellen mich berauscht und die Seeluft betört. Wie sind die Strände in der Vorsaison an der Süd-/Westküste von Mallorca? Hier gibt es Tipps mit lauschigen Plätzen, denn Mallorca hat zur jeder Saison ein anderes Gesicht mit besonderem Charme!
Die Vögel zwitschern morgens lauter. Der Winter fühlte sich in meiner Heimat mehr nach einem Dauernovember an. Um so mehr erwärmt es das Herz, wenn es jetzt wieder länger hell wird und die Sonne scheint. Bald beginnen die Frühlingsboten wie Krokusse, Primeln und Tulpen bunt in den Vorgärten zu leuchten. Die perfekte Zeit ein bisschen wärmere Frühlingsluft zu schnuppern! Die Koffer sind schnell gepackt und keine zwei Stunden später lande ich schnell mit eurowings auf Mallorca. Da würde so mancher heimischer Kurzurlaub in der Anreise länger dauern und auch teurer sein.
Wie sind die Strände in der Vorsaison an der Westküste auf Mallorca? Das werde ich mir an einem wunderbaren, etwas anderen Strandtag genauer anschauen.

Ob lange Strände, verträumte Buchten oder Klippen: Die Meer-Landschaften auf Mallorca sind abwechslungsreich!
Inhaltsverzeichnis
Morgens bei Schmuddelwetter die Heimat verlassen, sitze ich nun das erste Mal in diesem Jahr bei angenehmen 20 Grad auf der Hotelterrasse des Lindner Hotels und genieße entspannt einen Café con leche. Einen Mietwagen erhalte ich unkompliziert und zu einem passenden Kurs bei der Rezeption. Im Hotel kann man wunderbar entspannen, doch mich lockt das Meer!
Playa de Illetas: Bucht der Ruhe außerhalb der Saison
Neugierig mache ich mich auf die vom Hotel nächst gelegene Bucht. Playa de Illetas ist rund 1,5 Kilometer vom Hotel entfernt. Im Sommer fährt ein Shuttle die Hotelgäste zum Meer, wenn man nicht an der Poollandschaft im Hotel verweilen möchte.
Die Bucht ist umringt von Hotels und Häusern. Von der Straße aus kann ich nur vereinzelt das Azurblau des Meeres entdecken. Ist im Sommer die Bucht sehr beliebt, liegen heute nur vereinzelnd Besucher am Strand. Immer wieder sehe ich einen Strandabschnitt durch die Häuser blitzen. Ungeduldig kurve ich den kleinen Hügel hinauf. Obwohl ich gemütliche Bars mit freien Plätzen sehe, finde ich keinen Parkplatz. Er ist sogar eine gesonderte Parkaera vorhanden, ich war nur zu ungeduldig und mache mich auf zu meiner nächsten Strandauswahl.
Magaluf und Paguera: In der Vorsaison überraschend
Was Playa de Palma für die Deutschen ist, ist Magaluf für die Briten. Im Sommer geht es hier hoch her. In der Vorsaison bin ich angenehm überrascht. Nicht wie sonst schieben sich englische Partygäste durch die Stadt und damit an der großzügigen Strandpromenade entlang, sondern vor mir sehe ich viele Familien und Pärchen, die mit Meerblick eine Spazierrunde drehen. Ich schaue mir den breiten Sandstrand an und lasse meinen Blick über das Meer schweifen. Auch wenn hier noch keine Party im Gang ist, ist dieser Strand nicht ganz meine Welt – ebenso auch die drei Strände von Paguera.
Ich kenne Paguera nur überfüllt von den Sommermonaten. Um so mehr überrascht mich die Ruhe, die über diesem Sommerort liegt. Einige mutige Urlauber liegen in der Sonne und schwimmen im Meer. Das wäre mir zu kalt. Andere bummeln über die Flaniermeile des Ortes. Die Promenade liegt direkt am Strand. Es gibt zahlreiche Cafés und Restaurants. Angenehm ist, dass Anfang April hier keine Atmosphäre einer Geisterstadt herrscht, sondern die Einkehrmöglichkeiten geöffnet haben. In einem Café an der Playa de Tora genieße ich einen Kaffee und die frische Luft des Meeres.
Port Andratx: Wo die Reichen und Schönen zu Hause sind
Mich wundert es nicht, dass Port Andratx ein Anziehungspunkt ist. Es soll einer der schönsten Orte von Mallorca sein. Der Hafenort im Südwesten Mallorcas bietet einen imposanten Yachthafen inmitten einer malerischen Gebirgskulisse. Yachten und Schifferboote schaukeln im Rhythmus der Wellen. Vorbei an schönen Lädchen finden sich moderne Cafés und Restaurants. Heute ist es leicht einen Parkplatz zu finden, in der Hauptsaison spielt viel Glück eine Rolle. Hat man aber einen Platz im Café gefunden, macht das Beobachten im Spiel des Zurschaustellens der Reichen und Schönen Spaß. Die meisten Einkehrmöglichkeiten liegen direkt am Wasser.

Anziehungspunkt in Port Andratx ist sein Naturbecken mit malerischem Blick auf die umliegenden Berge
Umrundet man das Hafenbecken, wird die Straße zum Ende enger und zweigt bergauf ab. Ich bin neugierig und fahre hoch in das Wohngebiet. Auf der Bergkuppe kann man sein Auto stehen lassen, über den Bergmassiv spazieren und von oben auf die Buchten einsehen. Einiges ist als Bauland ausgewiesen, andere Flächen sind noch der Natur überlassen. Der Wind weht und himmlische Ruhe umgibt mich, als ich mir ein Plätzchen auf dem Felsen suche und das Meer ganz alleine für mich genieße.
Neben dem Hafen gibt es rund um Port Andratx besondere Strände und Buchten. Cala d’Egos liegt abgelegen und ist komplett naturbelassen. Am liebsten wird diese Bucht per Boot besucht. Idyllisch wiegen die Wellen die Schiffe in der Bucht. Über Land ist der Weg nicht so einfach, wahrscheinlich auch deshalb ein Grund, warum bei der malerischen Umgebung hier meistens wenige Besucher anzutreffen sind. Über eine Huckel-Geröllpiste gelangt man langsam zum Ziel und muss die letzten knapp zwei Kilometer mit Trekkingschuhen die Bucht für sich erobern.
Palma: Museum mit Meerblick
Palma de Mallorca hat sich für mich in den letzten Jahren immer mehr gewandelt. Statt Ballermann und Putzfrauenimage glänzt die Stadt immer mehr mit modernen Cafés, luxuriösen Bars, schicken Boutiquehotels und Rückbesinnung auf Kultur, Tradition und ausgefallener Kulinarik. Nachdem ich Santa Catalina erkundet und die typisch spanische Markthalle besucht habe, gelange ich zum Hafen von Palma. Beim Sa Feixina Park halten Einheimische unter schattigen Palmen ein Schwätzchen. Ich genieße derweil die erste Frühlingssonne und blicke vom Park aus auf das imposant in Szene gesetzte Es Baluard – Palmas Museum für zeitgenössische Kunst. Hier lohnt nicht nur ein Spaziergang zu umstehenden Kunstwerken zwischen Tradition und Moderne sondern auch ein Besuch des Museums an sich. Hinter dem Museum (und man muss kein Museumsbesucher sein), gibt es ein schönes Café und Loungerestaurant mit bestem Blick auf das Hafenareal.
Es Trenc: Wild und ursprünglich
Am nächsten Morgen breche ich zu einer Tour auf, in dessen Region ich mit meinen Eltern bereits in früher Kindheit oft war. Vor 50 Jahren waren wir in den Buchten von Porto Cristo Novo. Damals gab es in der Cala Mandia nicht ein Haus in und auf der heute verbauten Bucht. Lediglich eine Treppe führte uns an den Strand. Vor knapp 40 Jahren wechselten wir unser Mallorca-Urlaubsgebiet und rückten der „Schweinebucht“ näher. So hieß damals der einzige FKK-Strand im naturbelassenen Süden der Insel. Zwar waren wir keine FKK-Genießer, dafür lockte der kilometerlange Es Trenc mit seinen Pinienwäldern und unverbauter malerischer Landschaft. Inzwischen ist der Strandabschnitt zum bekanntesten Badegebiet der Insel avanciert. Leider! Damals gab es nur wilde Dünen, Pinienwälder und das Meer. Tonio, ein Mallorquiner aus der Nachbarschaft, kochte auf alten Tonnen frischen Fisch und seine weltbeste Tortilla. Während in Sa Rapita im Club Nautico Yachten einkehrten und etwas mehr Tourismus aufkam, war es bei Ses Covetes immer noch ein Kleinod.
Neugierig kehre ich nun seit vielen Jahren an den Urlaubsort meiner Kindheit. Überrascht bin ich, dass bis heute hier wenig Bebauung am Strand umgesetzt wurde. Heute weht ein heftiger Wind über die Insel. Es ist menschenleer. Von Freunden weiß ich, dass es im Sommer ein absoluter Hotspot ist, der mit Parkplatz, Liegen und Sonnenschirm ein teurer Strandspaß wird. Ich setze mich auf den Felsen und genieße den Ausblick. Mit klarer Sicht lassen sich die Orte S’Estanyol, Sa Rapita, Colonia de Sant Jordi und die vorgelagerte Insel Cabrera gut sehen. Die Standbuden sind in der Vorsaison abgebaut. Der Strandabschnitt wirkt fast so ursprünglich wie damals. Für mich ein perfekter Platz am Meer, die Seele baumeln zu lassen und in meiner Vergangenheit zu schwelgen.
Cala Pi: Feste Route für Fahrradfahrer
Zurück führt mich mein Ausflug wieder über Sa Rapita und S’Estanyol. Beide Orte sind von Fincas und Ferienwohnungen geprägt. Neben Neubauten im Hinterland haben vor allem Einheimische seit vielen Jahren hier ihr Wochenendhaus. In der Nebensaison ist es fast ausgestorben. Cafés und Restaurants haben bis auf wenige Ausnahmen geschlossen. Über die Jahre hat sich nicht viel geändert. Es ist eine Urlaubsregion ohne Ballermanntourismus. Das Meer erreicht man hier zumeist über vulkanischen Felsen, manchmal mit einer kleinen Treppe, manchmal mit wenigen Schritten flach über das Gestein. In regelmäßigen Abständen stehen kleine Fischerhütten. Der Mallorquiner angelt an diesem Meeresabschnitt gern in gemütlicher Ruhe.
Beim Verlassen der Küste tauche ich in die grünen Landschaften von Mallorca ein. Saftig grüne Felder so weit das Auge reicht. Umsäumt werden die Äcker von zahlreichen Tanques. Das sind die typischen Mauern, die seit vielen Generationen zur Flächenabgrenzung aus dem steinreichen Boden aufgebaut werden.
Den letzten Stopp meines Ausflugs lege ich bei Cala Pi ein. Die Bucht erstreckt sich tief in bewaldete steil abfallenden Felshänge. Fast einen halben Kilometer trennt die Schlucht den Strand vom freien Meer. Hat das Wetter zuvor ordentlichen Wellengang mit Algen mit gebracht, dauert es in Cala Pi etwas länger, bis sich diese wieder verflüchtigen. Dafür ist dieser Naturstrand ohne Algen ein Traum mit Karibikfeeling, auch wenn der Strand selbst nur 100 Meter breit ist. Cala Pi war schon immer beliebt aber auch nicht extrem überlaufen. In der Vorsaison sind auf Mallorca viele Radfahrer unterwegs, darauf solltet Ihr Euch bei Eurem Besuch einrichten. Cala Pi mit seinem Leuchtturm „Torre de Cala Pi“ ist ein fester Bestandteil auf vielen Radfahrrouten.
Hoteltipp: Lindner Golf Resort Portals Nous
Eine gute Unterkunft gehört für mich zu einem schönen Urlaub dazu. Was dabei „gut“ ist, definiert jeder für sich anders. Ist man bei einem reinen Sommerurlaub nur zum Schlafen im Hotel, sind Reisen in der Vorsaison durchaus anders zu planen. Bei meinem Kurzurlaub auf Mallorca war es warm, aber durchaus auch mal wolkig und frisch. Wunderbar, wenn man dann eine morgendliche Runde im Indoorpool genießen oder sich im Wellnessbereich verwöhnen lassen kann. Nach einem intensiven Tag bevorzuge ich ein nahe gelegenes Hotelrestaurant mit guten Speisen, statt sich noch auf eine weitere Tour zu begeben.
All meine Wünsche fand ich im Lindner Golf Resort Portals Nous berücksichtigt. Die ruhige und zentrale Lage eignet sich wunderbar bei Ausflügen. Der Jachthafen von Puerto Portals und der Königliche Golfplatz von Bendinat sind gleich in der Nähe bzw. nebenan. Frisch renoviert sind die großen Zimmer einladend für eine gemütliche Auszeit auf dem Zimmer. Die Betten waren hervorragend! Kulinarisch wird frische regionale Küche angeboten. Mein Ausflug im Spa ging viel zu schnell vorbei. Das Design vom Lindner Hotel in der Nähe von Palma ist ungewöhnlich: Alles liegt unter einem Hauch von Afrika. Mehr zum Hotel lest Ihr in diesem Blogartikel.
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Ich würde diese Strände gerne besuchen, besonders jetzt. Coronavirus hat viele Pläne verdorben.
Vielen Dank. Sehr cooler Artikel. In dieser schwierigen Zeit möchte ich wirklich ans Meer fliehen.
Besonders jetzt habe ich den großen Wunsch, mit meinen Kindern ans Meer zu fahren. Aber wir müssen auf uns selbst aufpassen und zu Hause bleiben, damit wir nicht krank werden.
Hallo Tanja,
ich bin auf trusted-blogs auf deinen Post gestoßen. Als Mallorca-Liebhaberin musste ich mir den gleich ansehen.
Das hast du wunderschön geschrieben, die Insel ist ja gerade außerhalb der Hauptsaison besonders toll und liebenswert.
Vielen Dank für die schönen Bilder.