Sternehimmel in Wermelskirchen: Kulinarischer Hochgenuss im Spatzenhof

Eigentlich müsste das Titelbild zum Artikel nicht „Queen“ sondern King in den Fokus rücken! Ich war zu Gast bei einem der besten Sterneköche Deutschlands im Bergischen Land. Ganz in der Nähe von Düsseldorf fährt man über Wermelskirchen nach Süppelbach in eine andere Welt. Die Großstadthektik lasse ich hinter mir und stelle alle Antennen auf Genuss und Wohlfühlen ein. Über ein paar Kurven lande ich mitten im Grünen und parke vor einem typisch bergischem Haus. Erbaut 1913 blickt der Spatzenhof auf eine bewegte Vergangenheit zurück. Das ehemalige Kinderheim beherbergt heute außergewöhnliche Küche und ein charmantes 5 Sterne Hotel.

Tischlein deck dich im Schlafsaal

Der Tisch ist festlich gedeckt. Ich sitze im ehemaligen Schlafsaal des alten Waisenhauses. Meine bequeme Sitzbank ist einem Kopfteil eines Betts nachempfunden. Neben mir hängt in überdemensionaler Größe ein Bett als Wandschmuck. Thematisch perfekt umgesetzt, denke ich mir und lasse weiter meinen Blick durch das gemütliche Zimmer gleiten.

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Auch die anderen Zimmer des Landhauses Spatzenhof greifen thematisch die ursprüngliche Bestimmung des Hauses auf. Liebevoll ist das Thema im kleinsten Detail umgesetzt. Jeder einzelne Raum erzählt Geschichten. Es gibt eine ehemalige Küche, eine Vorratskammer und sogar eine kleine Büßerecke (zum Glück hatte ich hier nicht meine Tischreservierung ;-)). Bis heute gibt es zwischen all den Zimmern des Restaurants noch ein Spielzimmer. Zentral mittig gelegen können Eltern sicherlich entspannt die exquisite Küche genießen, während der Nachwuchs sich bei einem Spielchen vergnügt.

Kochkünstler mit Stern

Das Landhaus Spatzenhof vereint Gourmetrestaurant und Landhausküche in einem. Während ich meinen Blick auf den frisch angelegten Kräutergarten schweifen lasse, nippe ich an meinem Aperitif. Vermut mit Williams habe ich mir ausgesucht. Neuland quasi und es schmeckt köstlich.
Wer Hunger hat, muss jetzt ganz stark sein (und vielleicht keinen Blick auf folgende Bilder werfen). Philpp Wolter ist nicht nur Genussbotschafter der Region Bergisches Lands, sondern auch ein Meisterkoch der Extraklasse. Als Michelin Sternekoch zaubert er kulinarischen Hochgenuss und ich darf heute Abend exklusiv ein Sechs-Gänge-Menü erleben.
Neugierig und etwas verstohlen schaue ich zum Nachbartisch und versuche unauffällig, einen Blick auf die servierten Teller zu erhaschen. Mit einem Lächeln werde ich dabei erwischt. Wer wie ich mit Notizbuch und großer Kamera alleine am Esstisch sitzt, wirkt vielleicht nicht ganz so unauffällig, wie ich dachte.

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Der Gruß aus der Küche zum Start verzückt mich. So klein, filigran und so genussvoll schauen die kleinen Happen aus. Wer bloggt kennt das: Kein Verzehr ohne vorheriges Bild. Also gehe ich ganz nah ran und versuche wie gelernt gute Fotoschüsse von der so köstlich aussehen Vorspeise zu erwischen. Mit gedämpftem Licht nicht einfach, aber vertraut mir: Die Vorspeise ist eine Gaumenfreude!

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Geräucherter Marienheider Schafskäse mit heimischen Wildkräutern und Bergischen Walnüssen auf einer Portwein-Zwiebel Vinaigrette wird mir als zweiter Gang serviert. Auch hier wieder fast zu schade, das Kunstwerk zu essen. Der Teller an sich ist schon eine besondere Komposition. Die Spatzen pfeifen es vom Dach: Hier ist man im Genießerhimmel angekommen!. Und nicht nur das: Philpp Wolter arbeitet in seiner Aromaküche vorwiegend mit regionalen Produkten. Das Bergische Land schmeckt wunderbar.

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Die geräucherte Jakobsmuschel an Variationen von Karotte mit Buttermilch und Estragon nehme ich fotografisch noch näher vor die Linse. Lächelnd entschuldige ich mich am Nachbartisch für das Klack-Klack der Kamera und komme mit den netten Tischnachbarn ins Gespräch. Ich ziehe ernsthaft in Erwägung, mir ein T-Shirt mit Aufdruck „Ich bin Blogger – ich darf das :-)“ anzufertigenIch weiß zwar nicht, ob ich in solch einer Lokalität mit Tshirt aufgeschlagen wäre, aber das Konzept des Restaurants ist fabelhaft. Während man in dem einem Saal gediegen speist, kann man sich durchaus auch etwas legerer den Genüssen hingeben.
Die Möhren übrigens schmecken zur Jakobsmuschel vorzüglich und alle Bestandteil des Gerichts harmonisieren perfekt.

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Grafschafter Weinbergschnecken mit Buchpilzen, Pappardelle, Bärlauchschaum und Cranberries – allein auf die Zusammenstellung wäre ich in meiner heimischen Küche nie gekommen. Heute das erste Mal im Spatzenhof, werde ich nicht das letzte Mal hier gewesen sein, denn Kochkurse werden im ehemaligen Kinderheim ebenfalls angeboten.

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Die Raffinesse und Köstlichkeit des Hauptgangs kann ich bei untergehender Sonne nicht ganz im Foto einfangen. Es gibt butterzarter Maibock unter einer Pumpernickel Cranberry Kruste. Dazu gab es Blumenkohl einmal ganz besonders zubereitet als hauchdünne Chips mit Purple Curry Sauce.
Während ich auf den krönenden Abschluss warte, studiere ich die Speisekarte. Neben den Menüangeboten gibt es eine außergewöhnliche Küche, die zu jedem Abend bestellt werden kann. Nicht immer ist der Anlass oder die Zeit für ein Menü. Aus jedem Gericht lese ich die Liebe zu Genuss und Speisen.

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Kunstvoll drapiert endet das Menü mit dem sechsten Gang mit göttlichem süßen Ausklang: Aufgeschlagene Ganache von der Dulcey Valrhona Schokolade auf Rhabarber mit Tonkabohne und Streuseln. Ich gebe zu: Diesen Nachtisch musste ich in seinen Bestandteilen nach dem Verzehr erst einmal googlen. Valrhona ist der führende französische Hersteller feiner Schokoladenkovertüre und Dulcey ist die erste Blonde Schokolade der Welt. Die Komposition von allem war ein Genuss zwischen süßlicher Verführung und leicht säuerlicher Erdung – phantastisch!

Stilvoll übernachten – Hommage an berühmte Waisen

Was haben Tolstoi, Coco Chanel, Marilyn Monroe und sogar Miss Marple gemeinsam? Sie waren alles berühmte Waisen. Ihnen zu Ehren gibt es im Spatzenhof komfortabel eingerichtete Themensuiten. Der unter Denkmalschutz stehende Hof wurde drei Jahre lang zu einem kleinen 5 Sterne Hotel umgebaut. Man spürt den Charme des alten Waisenhauses und genießt gleichzeitig exklusiven Luxus.
Ich übernachte im Zimmer von Johann Sebastian Bach. Bequem geht es mit Fahrstuhl und Koffer in die erste Etage. Jedes Möbelstück und Detail der Dekorationen ist auf den Ausnahmekünstler ausgerichtet.

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Gemütlich breite ich mich in meiner heutigen Bleibe aus. Platz genug ist vorhanden (so sehr, dass ich bei Abreise drei Mal die Suite abschreiten muss, ob ich auch wirklich alles eingepackt habe – Ladekabel und so etwas, Ihr kennt das… ;-))
Nach dem Genussmenü am Abend setze ich mich am lauen Frühlingsabend ein wenig auf den Balkon, blicke ins Grüne und lasse das tolle Ambiente auf mich wirken. Aber auch irgendwann werden mir Nachteule die Lider schwer. Die wirklich geniale Matratze tut ihr übriges.
Zum Abschluss einen Protipp, wenn Ihr auch einmal im Spatzenhof übernachtet. Nur noch eines trennt mich vom Schlaf: Doch wo zum Düvel war der Lichtschalter? Schweren Herzens steige ich wieder aus dem Bett und suche akribisch jeden Winkel ab. Nichts. Ich gebe auf und lasse mich wieder sanft auf die Kissen nieder. Nur durch Zufall öffne ich die Nachttischschublade und finde eine Hightechlichtsteuerung für jeden Winkel des Raumes. Das musste natürlich ausgiebig als kleine Technikverliebte getestet werden. Wer also eine kleine Lichtshow in später Nacht bei Wermelskirchen wahrgenommen hat, das war ich! Nach diesem Entdeckererlebnis und eindrucksvollem Gourmetabend verabschiede ich mich in die Nacht.

Was man rund um den Spatzenhof erleben kann:

Weitere Bilder zum Genussaufenthalt:

 

Offenlegung: Meine Reise ins Bergische Land wurde unterstützt vom Tourismus NRW e.V. und der Naturarena Bergisches Land GmbH. Ganz herzlichen Dank für die tollen Erlebnisse. Meine Meinung bleibt wie immer die eigene.
Wenn Ihr mehr zu Ausflugszielen und Genuss in NRW wissen wollt, folgt im Socialweb dem Hashtag #DeinNRW.

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7 Kommentare

  1. Christiane

    das ist von uns aus ja auch quasi um die Ecke. Habe ich schon einiges drüber gelesen und ich denke mal, das wäre was für einen besonderen Hochzeitstag. Danke für die tollen Fotos.

  2. Ich finds ja unheimlich Klasse, dass Du als Tipp „Dhünntalsperre zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Cabrio/Motorrad umrunden“ aufgenommen hast! :)

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