Mach’s Dir selbst: Kreativurlaub in Berlin #DIY

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Ich streiche über das vor mir liegende Leder. Das fühlt sich gut an. Daneben liegt ein weiteres Stück, im Griff noch sanfter und geschmeidiger. Ich nippe an meinem Tee und genieße die Atelieratmosphäre um mich herum. Freue mich auf einen Lederworkshop.
Es ist spannend, auf Reisen andere Menschen kennenzulernen und in andere Welten abzutauchen. Reisen machen mich glücklich und innerlich frei. Einen Kreativurlaub setzt dem allen ein Krönchen auf! Ich genieße es, Zeit nur für mich zu haben und mit eigenen Händen zu gestalten – hat fast etwas Meditatives. Ein Kreativurlaub beschert eine besondere Auszeit!

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Mit leckerem Tee und viel Inspiration im Kopf kann der Kreativurlaub in Berlin beginnen

Die Geschichte vor der Geschichte

Es hat in Dresden angefangen. Auf der VDRJ-Tagung entdecke ich bei Antonia eine Handyhülle zum Umhängen und bin begeistert, wie praktisch das auf Reisen ist. Kennt Ihr das Gefühl, sich über die Schiffsreling oder auf einem Aussichtsturm mit dem Handy für ein Foto weit nach vorne zu lehnen? Jedesmal verkrampfen sich meine Finger und ich denke mir: „Bitte nicht mit meiner Schusseligkeit jetzt los lassen!“. Der Wunsch nach so einer „Handykette mit Stil“ wuchs und  gelange auf die Website von lapaporter.com. Neugierig stöbere ich zu den Workshops und Lederkursen, die die gelernte Designerin Ilka anbietet. „Das will ich auch lernen!“, denke ich impulsiv und klicke spontan auf buchen! Nähen kann ich, aber mit Leder habe ich noch nie gearbeitet. Ich liebe es, auf Reisen kreative Dinge zu erleben!

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Kreative Ordnung- Unser Arbeitsplatz die nächsten zwei Tage

Leder-Workshop bei Lapàporter in Berlin

Locker und gemütlich ist das Atelier von Ilka. Mit Lapaporter hat sie sich vor über 10 Jahren ihr eigenes Modelabel aufgebaut. Sie kreiert ausgefallene Accessoires primär für Macbooks, iPadsiPhones und Smartphones – daher auch der Name. Ilka ist mit ihrem Label bekannt und als Berliner Designerin oft in namenhaften Zeitungen wie Cosmopolitan & Co vertreten. Ich schlendere durch den Laden und bin entzückt von den Handtaschen und vielen weiteren Produkten, die sie designed hat. Wir sind in kleiner Runde von acht Teilnehmern und werden die nächsten Tage zusammen Großartiges fabrizieren. Zwei Teilnehmerinnen sprechen besser englisch, so wird die Runde multikulti bereits in der Vorstellungsrunde. Dabei genießen wir Tee und läuten unser Kreativwochenende ein.
Animiert von den vielen schönen Taschen um mich herum, könnte ich gleich schon los legen. Aber wie so oft: Vor der Praxis steht die Theorie! Und das wird sich später noch als sehr wichtig erweisen. Leder ist nämlich nicht gleich Leder und nicht für alles gleich gut zu gebrauchen. Ilka klärt uns über die verschiedenen Arten von Leder auf. Dabei lernen wir Wissenswertes zur Herstellung und Behandlung.

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Handarbeit wird hier groß geschrieben

Der von mir gebuchte Anfängerkurs bezieht sich auf reine Handarbeit. Genäht wird ebenfalls von Hand. Gespannt beäuge ich die Werkzeuge, die Ilka uns der Reihe nach vorstellt, was man wie benutzt und welche Effekte man womit erzielen kann. Schnell lerne ich: Mal eben pi mal Daumen Maße zu schätzen funktioniert bei der Lederweiterverarbeitung nicht. Das Material ist wertvoll. Hier zählen Maße und Genauigkeit.

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Genauigkeit zählt

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Es gibt viele seltsame Werkzeuge in der Ledermanufaktur

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Erstes erlerntes Wissen setzen wir gleich schon in die Praxis um

Damit die Theorie nicht nur theoretisch gelernt (und schnell vergessen) wird, fertigen wir unser erstes Projekt: Einen Schlüsselanhänger. An diesem Beispiel lernen wir die Werkzeuge kennen und können uns ausprobieren. Stolz wie bolle halte ich kurze Zeit später meinen ersten eigens gefertigten Leder-Schlüsselanhänger in den Händen. Ja, er hat einige Macken und auch das Nähen von Hand hat nicht so geklappt, wie ich es mir dachte. Aber Kinners, ich habe mich gefühlt, wie eine Vierjährige die mit stolz geschwellter Brust ihr gemaltes Bild vom Kindergarten der Mutti zur Bewunderung vor die Augen hält. Hier gab es zwar keine Lobhuldigungen und La-Ola-Wellen wie von Mutti damals zu Hause – dafür eine Menge „lessons learned“, die mir bei meinen weiteren Projekten später sehr hilfreich waren und sich durchs doing quasi eingebrannt haben.

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Die Idee: Ich bastele mir eine Macbookstasche

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Lederbearbeitung ist vielfältig: Kantenbearbeitung wie hier gelernt gehört auch dazu

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Omas Spruch „Langes Fädchen, faules Mädchen“ greift bei der Lederbearbeitung nicht – hier ist ein langer Faden je nach Nähart sogar Pflicht!

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Stolz wie bolle und heute in der Praxis und unterwegs von mir heiß geliebt!

Am Nachmittag des ersten Workshoptages ging es schon an unsere Wunschprojekte in die Praxis. Zuhause hatte ich mir überlegt, dass ich eine Tasche für mein Reise-Macbook kreieren möchte und natürlich eine Lederkladde für meine Papierliebe. Wir dürfen in Ilkas Schatzkammer der Designs und Schnittmuster stöbern. Jeder sucht sich ein anderes Projekt. Die kreativen Ideen sind vielfältig: eine Schreibmappe, Handtasche, Gürteltasche bis hin zum Portemonnaie ist alles vertreten. Ilka ist für jeden von uns bei den einzelnen Fertigungsabschnitten Rat gebend dabei und so kommen wir unserem Traumprojekt im Lederworkshop immer näher. Was einfach aussieht, ist es meistens nicht. Wir stanzen, lochen, schmirgeln, schneiden, kleben. Für mich hat es wirklich etwas Meditatives, kreativ mit Leder zu arbeiten. Erst abends fällt mir auf, dass ich nicht einmal an meinen dementen Vater oder andere Sorgen(kinder) in meinem Kopf gedacht hatte. Was für eine Wohltat! Das Schöne an einer Kreativreise: Danach geht es nicht nach Hause, sondern zum Ausklang des schönen Tages in eine fremde Stadt oder zum Verwöhnprogramm ins Hotel. Herrlich!
Am Ende des Workshops halten wir alle stolz unser Machwerk in den Händen und sind uns alle einig: Das waren schöne Stunden und macht Lust auf mehr!

 

Wo könnt Ihr noch in Berlin kreativ sein?

Neues Hobby für zu Hause

Der Lederkurs bei Ilka hat mich so begeistert, dass ich das Hobby zu Hause fortführen möchte. Zum Glück gab es Unterlagen, dass ich die benötigen Werkzeuge nachlesen kann – die Bezeichnungen sind für Neulinge nicht einfach zu behalten. Bei der Lederauswahl macht sich der Kurs besonders bemerkbar. Leder im Onlineshop zu kaufen, ist schwer. Man hat kein Griff, kein Gefühl für die Festigkeit und die Farben sehen real anders aus. Mit Vater im Schlepptau falle ich im Duisburger Lederhaus ein. Glücklicherweise stoße ich auf eine geduldige, kompetente und freundliche Bedienung. Ausführlich werde ich für mein Vorhaben der Ledernotizbuchhüllen beraten. Fachmännisch greift mein Vater auch die vielen Lederarten an, nickt anerkennend, dreht sich dann zu mir um und gibt zu bekennen „Ich weiß nix!“.
Ich gerate in einen Kaufrausch und voll bepackt schleppen wir meine Errungenschaften nach Hause. Wie bei allen neuen Hobbys bei mir, muss es erst ausufern. Wie im Wahn – aber es war ein himmlisch beruhigender – und viel Tee fertige ich viele Kladden und genieße meine Werke! Im Kopf gibt es schon neue Ideen zu weiteren Projekten!

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Papierliebe! Mit Lederhülle sind die Notizbücher-Bundles nicht nur praktisch sondern auch ein Hingucker

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Ich liebe diese Hüllen! <3

Tipps für eine Reise nach Berlin

Neben kreativen Stunden kann man in Berlin herrlich seinen Kreativurlaub genießen. Ich habe Euch dafür weitere Artikel zusammengestellt:

Was kostet eine Städtereise nach Berlin?

Berlin Welcome Card: Was steckt drin und spart man mit dieser Touristenkarte?

Dit isst Berlin! Cafétipps zum Frühstück

 

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