Mittagstisch in Hamburg: 7 Tipps, wo es in der Pause gut schmeckt

Wir Deutschen sind nicht gerade bekannt für eine ausgedehnte Mittagsmahlzeit. In Frankreich oder Italien bin ich immer wieder überrascht, wie ausgedehnt man essen geht. Sich Zeit lässt, als ob diese stehen geblieben wäre – auch wenn die Jobuhr tickt und man vielleicht noch 101 Mal die Welt retten muss. Wir Deutschen lieben mittags lieber zügig eine Mahlzeit ohne Hast, meistens auch kein Gängemenü. Auf meinen letzten Reisen nach Hamburg war ich meistens dienstlich unterwegs und habe für Euch hier lohnenswerte Lokalitäten für einen Mittagstisch zusammen gestellt.

„Mahlzeit!“ hört man ab 12 Uhr aus den Büroräumen sich zu rufen. Ob auf Dienstreise, Tagung, Seminar oder Sightseeingtour: Hier kann man in Hamburg bestens zu einem leckeren Mittagstisch einkehren:

Portonovo

Lust auf Urlaubfeeling in der Mittagspause? Dann seid Ihr im Portonovo genau richtig! Zentral und direkt an der Außenalster gelegen ist der Italiener gut zu erreichen. Hier zeigt Hamburg, was dem Rest von Deutschland fehlt: Naherholung vom Feinsten direkt vor der Haustüre. Schon morgens joggen hier Hamburger vorbei, um dann mittags zu einem kleinen Segeltörn auf der Alster zu shippern – und das alles gleich fußläufig zum Büro. Da kann man die Seele baumeln lassen.

Im Portonovo hast Du neben dem Restaurant die Wahl einer normalen Terrassenbestuhlung oder lässt Dich wie ich in bequemen Chillmöbeln nieder und beobachtest das Treiben auf dem Wasser. Der Cappuccino bei dem Ausblick schmeckt beim Warten auf das Essen gleich doppelt so gut! Bei der maritimen Atmosphäre bestelle ich hausgemachte Nudeln mit Gambas – vorzüglich hat es geschmeckt!

mozzer´s finest

Praktisch, wenn man genau gegenüber des mozzer´s finest ein Seminar besucht und schnell zum Mittagstisch einkehren kann – aber auch sonst lohnt eine Anreise. Eine Tischvorbestellung ist ratsam. Während meines Besuchs war das mozzers Mittags bis zum letzten Tisch besetzt.
Das Bistro hat eine gemütliche Atmosphäre, der Service ist sehr freundlich und zuvorkommend. Neben klassischen Angeboten auf der Mittagskarte gibt es ausreichend auch für Vegetarier und Veganer zur Auswahl. Alle zwei Wochen wechselt die Mittagskarte. Die Gerichte sind frisch, regional und immer mit einem besonderen Pfiff. Ich bin während meiner Seminarzeit gleich zwei Tage eingekehrt. Mein Salat mit Lachs und Kartoffeln war sehr lecker, das Dipp mit leckeren Gewürzen abgerundet. Auch der Fleischspieß am folgenden Tag war ein perfektes Mittagsgericht. Die Gerichte werden trotz aller Frische schnell serviert. Preislich lagen die Gerichte der Mittagskarte zwischen 6 und 10 Euro.

Die Schaufenster des mozzers sind als Sitzgelegenheiten umfunktioniert. Hier schmeckt nach dem Essen der Cappuccino besonders gut. „Nervennahrung“ kann mit einer kleinen bunten Tüte, wie man sie früher vom Büdchen her kennt, gleich mitgeordert werden. Freue mich schon auf mein nächstes Seminar und erneuter Einkehr in diesem Bistro.

Café Paris

Französisches Flair und gutes Essen gibt es im Café Paris direkt in Hamburgs Innenstadt. Meistens ist es hier gerammelt voll. Im Sommer stehen am Abend viele Hamburger mit ihrem Café au Lait vor der Türe. Die Innenausstattung und Atmosphäre des Cafés ist ein Traum. Während es oben in der ersten Etage gediegener zugeht, mag ich besonders das Café im Erdgeschoss. Der Saal hat die Anmutung, dass man in eine andere Zeit stolpert: Die schöne Jugendstil-Innenarchitektur hat den Charme von Paris. Für den Mittagstisch kehrt man jedoch in der modern gestalteten Kantine L’Atelier ein, die links neben dem Caféeingang liegt. Zwei Tagesgerichte gibt es zur Auswahl. Man genießt sein Essen an langen Tafeln gemeinsam mit den anderen Gästen. Essensmarken kauft man zuvor online oder direkt vor Ort. Getränke sind dabei inklusive. Die Auswahl der Gerichte schwankt zwischen französischen und deutschen Gerichten.

Gibbon Deli

Klein und unscheinbar sieht es von außen aus. Eine Website zum Gibbon Deli gibt es nicht. Durch Zufall lande ich in der kleinen Snackbar, die direkt am Hamburger Michel liegt. Das Bistro hat nur wenige Tische. Bei schönem Wetter sitzt man auf Bänken auf dem Bürgersteig, ansonsten kann es Mittags hier schon sehr eng werden. Die Preise sind moderat. Es gibt viele Bioprodukte und regionale Lebensmittel. In einer Kühltheke liegen einige Snacks bereit oder man bestellt direkt am Kücheneck sein Mittagsgericht. Der Kaffee war gut und auch die Elbbrause schmeckt bei dem Ausblick auf den Michel nordisch gut!

Brücke 10

Norddeutschland und Fischbrötchen gehören doch einfach zusammen, oder? Die leckersten gibt es meines Erachtens nach in der Brücke 10 auf den St. Pauli Landungsbrücken. Mit einer Mischung aus maritimen Hippster-Style sticht die Bude aus den umliegenden Lokalitäten hervor. Sie ist längst kein Geheimtipp mehr. Oft bilden sich Schlangen an der Brötchenausgabe. Froh ist, der noch ein Plätzchen auf den weißen Holzmöbeln ergattert. Authentischer kann man sein Brötchen wohl kaum essen. Auch wenn ich weiß, dass meine Krabben vor mir wahrscheinlich zum Puhlen schon eine Überseefahrt hatten, genieße ich beim Verzehr doppelt das Hafenflair um mich herum: Die Möwen kreischen, die Elbe glitzert in der Sonne und Ausflugsdampfer laufen mit Containerschiffen um die Wette. Vor mir beobachte ich das Treiben der  Blohm und Vosser Docks. Mehr Hamburg bei Tisch geht nicht, oder?

 

Pfeffersack

Ganz anders hanseatisch geht es im Pfeffersack im Rathausinnenhof zu. Modern und schlicht ist die Ausstattung, prunkvoll das historische Gewölbe über mir. Als Pfeffersäcke wurden damals spöttisch der Hanse angehörende Geschäftsleute genannt. Passend liegt das Restaurant zentral in der Innenstadt direkt beim Rathaus, Hamburger Börse und Hamburger Handelskammer.
In einer offenen Küche wird das Essen zubereitet. Das riecht man leider manchmal an der Kleidung, je nach Geschäftstermin sollte man das bei seiner Mittagspause mit einkalkulieren. Gerichte gibt es um die 10 Euro, die Mittagskarte wechselt. Hier habe ich schon guten Burger mit Süßkartoffeln gegessen, genauso wie einen Teller köstlichen Labskaus. Der Pfeffersack ist ein reines Tagrestaurant. Geöffnet ist von 8 bis 15 Uhr, wobei es von 12 bis 14.30 warme Gerichte gibt.

Ti Breizh

Bretonischer geht es im Norden nicht! Die Crêperie Ti Breizh in der Deichstraße Nähe Hafencity und Speicherstadt ist prall gefüllt. Einen Platz sollte man sich vorher reservieren lassen. Mittags kann man durchaus Glück haben, abends ist eine Reservierung Pflicht. Von einem jungen Mann im bretonisch geringeltem Shirt mit französischem Dialekt werde ich freundlich empfangen. Ich fühle mich gleich wohl. Auf zwei Ebenen im schlichten Design und tollen französischen Fotos kann man im alten Kaufmannshaus aus dem Jahre 1700 Platz nehmen. 80 Sitzplätze gibt es im historischem Haus. 

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80 Sitzplätze werden im altem Kaufmannshaus geboten

Von hier aus hat man direkten Blick auf den Nikolaifleet, wo sich früher der Hamburger Hafen befand. Spielt das Wetter mit, kann man sich auf einer schwimmenden Ponton-Terrasse bretonisch verwöhnen lassen und eine herrliche Auszeit genießen. Mit Ebbe und Flut steigt oder sinkt der Nikolaifleet und somit auch die Terrasse – vielleicht auch ein Stück Bretagne in Hamburg?

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Rückansicht des Ti Breizh: Im Sommer gibt es Terrassenplätze auf einem schwimmenden Ponton

Ich gönne mir einen Cidré und bestelle ein Galette mit Ziegenkäse und französischer Wurst. Wie in der Bretagne gibt es hier Galettes aus hauchdünnem Buchweizenmehl. Der feine Unterschied zu Crêpes ist in der Bretagne nicht nur eine Frage der Philosophie! Es schmeckt knusprig und eindeutig nach mehr. Wenn ich in Hamburg bin, kehre ich gern im Ti Breizh ein. Einen Nachteil zum Mittagstisch sollte man allerdings bedenken: Bringt Zeit mit. Wer schnell mal etwas essen will und vielleicht auf die Zeit geschossen ist, muss unter Umständen etwas warten.

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Cidré muss auch mal am Mittag erlaubt sein

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Wunderbar: Galette auf ursprünglich bretonische Art!

Überblick

RestaurantArtMittagstischAdresseTel. Nr.
mozzer´s finestWohnzimmerbistro12 – 16 UhrCremon 11
20457 Hamburg
040 – 22602101
PortonovoItalienische Küche12 – 15 UhrAlsterufer 2
20354 Hamburg
 040 – 41356616
PfeffersackDeutsche Küche12 – 14.30 Uhr

Adolphsplatz 1
20457 Hamburg

 040 – 36138378
Brücke 10Fischbüdchen10 – 20 UhrBrücke 10
20359 Hamburg
040 – 33399339
Café ParisFranzösische Küche12 – 15 UhrRathausstraße 4
20095 Hamburg
040 – 32527777
Ti Breizh Crêperie12 – 22 UhrDeichstr. 39
20459 Hamburg
040 – 37517815
Gibbon DeliSnackbar – Café 9 – 18 UhrEnglische Planke 6
20459 Hamburg
040 – 80002060

Welche Restaurants könnt Ihr für einen Mittagstisch in Hamburg empfehlen?

 

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4 Kommentare

  1. Vielen Dank für den Artikel! Ich komme eigentlich aus Hannover, ziehe allerdings bald nach Hamburg. Daher freue ich mich über jede Empfehlung eines guten und schnellen Mittagstischs dort. Schließlich stimmt es schon, dass wir Deutschen gerne schnell und gut zu Mittag essen!

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