Arnheim klingt für viele erstmal nicht nach einem aufregenden Ziel. Aber was, wenn ich euch sage, dass ich dort auf meiner Flusskreuzfahrt mit Thurgau Travel das Gefühl hatte, in eine Zeitmaschine gestiegen zu sein? Zwischen nostalgischen Straßenbahnen und Bauernhöfen, die nach frisch gebackenem Brot duften, konnte ich im Openluchtmuseum das wahre Herz der Niederlande entdecken. Ein Landgang der besonderen Art, der mehr bot als Postkartenmotive – er katapultierte mich mitten hinein in die Geschichte.
Inhaltsverzeichnis
Spaziergang durch die Zeit: Eintauchen in vergangene Welten
Das Openluchtmuseum ist ein weitläufiges Gelände, das sich wie ein lebendiges Geschichtsbuch entfaltet. Das beeindruckende 44 Hektar große Gelände beherbergt eine faszinierende Sammlung von rund 100 historischen Gebäuden. Diese stammen aus verschiedenen Regionen der Niederlande und wurden sorgfältig abgebaut und hier wieder aufgebaut.
Bei einem Spaziergang durch die authentischen Straßen und Gassen taucht man in eine Welt ein, die längst vergangen zu sein scheint. Historische Bauernhöfe, stolze Windmühlen und urige Werkstätten erzählen Geschichten von harter Arbeit, einfachen Freuden und dem Wandel der Zeit.
Hier begegnet man Handwerkern und Bewohnern in traditioneller Kleidung, die ihr Wissen und ihre Leidenschaft mit den Besuchern teilen. Der Fischer flickt geduldig seine Netze, der Bäcker schiebt mit geübter Hand das Brot in den Ofen, der Schmied lässt seine Hammerschläge durch die Luft schallen – sie alle erwecken die Vergangenheit zum Leben. In der rekonstruierten Radmacherei aus dem 19. Jahrhundert staunt man über die Kunstfertigkeit, mit der einst Wagenräder gefertigt wurden. Sogar in Amsterdam waren die Räder aus der Achterhoek begehrt, ein Zeugnis für die Qualität und das handwerkliche Geschick der Bauern, die diese Heimindustrie während der Wintermonate betrieben.
Besondere Highlights wie die Arbeiterhäuschen am idyllischen See und die charmante Eisdiele aus den 60er Jahren, in der man Eis nach alten Rezepten genießen kann, machen den Besuch zu einem kurzweiligen Erlebnis. Auf der Zugbrücke hängt sogar noch eine Preisliste zum Überqueren von 1771 und Mühlen dürfen natürlich auf dem Gelände des Freichlichtmuseums auch nicht fehlen. Ein weiteres Highlight ist für mich die Vorführung der Leinenherstellung. Schritt für Schritt wird gezeigt, wie aus der spröden Pflanze ein weicher Stoff entsteht. Es ist erstaunlich und faszinierend zugleich, wie viel Arbeit und Geduld in jedem einzelnen Kleidungsstück stecken, das einmal aus Leinen gefertigt wurde. Den ganzen Winter über wurde daran gearbeitet, von der Ernte der Pflanze bis zum fertigen Produkt.
Ein ganz besonderer Ort, der mich sofort in seinen Bann zog, war die Woonboerderij Hoogmade. Dieser ehemalige Bauernhof aus dem 17. Jahrhundert, der später zu einem luxuriösen Wohnhaus umgebaut wurde, erzählt eine faszinierende Geschichte über den Wandel der niederländischen Landwirtschaft und Lebensweise. Als ich durch die perfekt erhaltenen Räume schlenderte, hatte ich das Gefühl, als wären die Bewohner gerade zur Tür hinausgegangen.
Lebendige Geschichte: Anfassen und Mitmachen erwünscht!
Das Openluchtmuseum ist mehr als ein Ort zum Anschauen – es ist ein Ort zum Mitmachen und Erleben. In der Bäckerei knetet ein Bäcker den Teig, während ich zuschaue und den Duft von frisch gebackenem Brot einatme. In der Schmiede sprühen die Funken und der Schmied lässt mich selbst den Hammer schwingen. Besonders spannend finde ich die Mitmachwerkstätten, in denen man selbst aktiv werden kann. Käsemachen zum Beispiel ist ein faszinierendes Erlebnis, bei dem man tief in die niederländische Kultur eintauchen kann. Der Veranstaltungskalender des Museums ist prall gefüllt mit Aktivitäten, die das Erlebnis Opluchtmuseen noch intensiver machen. In der Siebdruckwerkstatt zum Beispiel entsteht unter Anleitung eines erfahrenen Druckers ein eigenes Kunstwerk. Es ist faszinierend zu sehen, wie aus einfachen Materialien und Farben einzigartige Muster und Bilder entstehen. Ob Sticken, Töpfern oder Schmieden – im Openluchtmuseum kann man sich ausprobieren und etwas Bleibendes mit nach Hause nehmen. Das macht allen Altersklassen Spaß!
Praktische Tipps für deinen Besuch
- Anreise: Das Openluchtmuseum ist mit dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar. Parkplätze sind vorhanden. Vorteil: Wer wie ich auf einer Flusskreuzfahrt ist, wird auf der gemütlichen Fahrt von der MS Edelweiss zum Openluchtmuseum von einer Reiseleiterin oder einem Reiseleiter mit interessanten Geschichten begleitet. Das Warten am Eingang und die Parkplatzsuche entfallen.
- Eintritt: Die Preise variieren je nach Saison und Alter. Es lohnt sich, im Voraus online zu reservieren. Bei einem Landgang mit Flusskreuzfahrt braucht man sich nicht um den Eintritt zu kümmern, er ist im Preis inbegriffen.
- Zeit: Es empfiehlt sich, einen ganzen Tag für den Besuch einzuplanen, um das Museum in Ruhe erkunden zu können. Mindestens jedoch einen halben Tag.
- Verpflegung: Im Museum gibt es mehrere Restaurants und Cafés, in denen man sich stärken kann.
- Tipp: Bequeme Schuhe anziehen, denn es wird viel gelaufen!
Foto-Spaziergang durch das Openluchtmuseum in Arnheim
Offenlegung: Meine Recherchereise auf der MS Edelweiss wurde von Thurgau Travel unterstützt – ganz herzlichen Dank dafür! Der Inhalt dieses Artikels ist natürlich davon unbeeinflusst und spiegelt meine eigene Meinung wider. Für den Beitrag erhielt ich kein Honorar.