Ostuni: Apuliens weiße Schönheit – Ein Streifzug durch die „Città Bianca“

Die Sonne wärmt meine Haut, als ich die steilen Gassen von Ostuni hinaufsteige. Ein Meer aus weiß getünchten Häusern breitet sich vor mir aus, nur unterbrochen von blühenden Bougainvilleen und dem azurblauen Himmel. Die „weiße Stadt“ Apuliens verzaubert mich auf meiner Rundreise mit mittelalterlichem Charme und atemberaubenden Ausblicken vom ersten Moment an.

Ostuni ist aber nicht nur eine Augenweide. Hier pulsiert das Leben und die Menschen scheinen eine besondere Energie zu besitzen. „Die Frauen aus Ostuni haben die knackigsten Popos von Italien“, scherzt Claudio, mein Reisebegleiter von Gebeco, und wie auf Kommando eilt eine Frau mit scheinbar schwer beladenen Einkaufstaschen an uns vorbei. Mit einer Leichtigkeit, die mich verblüfft, nimmt sie die steilen Stufen, als wären es flache Bürgersteige. Ein Augenzwinkern, ein Lächeln – und schon ist sie verschwunden, ein Symbol für die Lebensfreude und den Esprit dieser Stadt. Ich folge ihrem Beispiel und tauche ein in das Labyrinth der Altstadt, bereit, mich von Ostunis Charme verzaubern zu lassen – wenn auch nicht ganz so grazil wie gerade die rassige Italienerin auf ihren Highheels, eher ein Typ, der auf Sneakern schnauft.

Ein Café auf den Stufen Ostunis bietet den perfekten Rückzugsort inmitten der weißen Häuserfassaden.

Die Frauen von Ostuni meistern die steilen Stufen mit einer Eleganz, die den Charme dieser lebendigen Stadt verkörpert.

Überall in Ostuni ranken Bougainvilleen und Geranien und tauchen die Stadt in ein Blumenmeer.

Ostuni – ein Labyrinth von Licht und Schatten

Ostuni ist eine Stadt, die zum Flanieren einlädt. Jede Gasse, jeder Platz hat seine eigene Geschichte. Die dicht aneinander gebauten Häuser bilden ein schützendes Dach über den verwinkelten Gassen. Das Sonnenlicht bricht sich an den weißen Fassaden und taucht die Gassen in ein faszinierendes Spiel aus Licht und Schatten. Hier gibt es wunderbare Treppencafés und ein bisschen fühle ich mich an Santorin erinnert. Ich lasse mich treiben, folge den verschlungenen Pfaden und entdecke immer wieder neue, versteckte Winkel. Hier ein kleiner Balkon mit Blick über die Dächer der Stadt, dort ein verschnörkeltes Tor, das in einen lauschigen Innenhof führt. Die Zeit scheint still zu stehen, während ich durch dieses lebendige Museum spaziere. Fotografen werden Ostuni lieben!

Auf den Spuren der Geschichte

Claudio kennt die schönsten Wege und führt uns durch malerische Gassen hinauf zur Kathedrale, die majestätisch auf dem höchsten Punkt der Stadt thront. Schon von weitem zieht ihre imposante Fassade mit den reich verzierten Rosettenfenstern die Blicke auf sich.
Wir treten ein und sind sofort überwältigt von der schlichten Schönheit der gotischen Architektur. Die zwischen 1469 und 1500 erbaute Kathedrale ist ein wahres Prunkstück und wurde 1902 zu Recht zum Nationaldenkmal erklärt.
Von der Kathedrale aus spaziere ich weiter entlang der alten Stadtmauer. Teile davon sind noch gut erhalten und bieten einen atemberaubenden Blick auf die umliegende Landschaft. Olivenhaine und Weinberge erstrecken sich bis zum Horizont, in der Ferne glitzert das türkisblaue Wasser der Adria. Ich passiere das imposante Stadttor Arco Scoppa, ein weiteres Zeugnis der bewegten Geschichte Ostuni’s. Es wurde im 15. Jahrhundert erbaut, um die Stadt vor Angriffen zu schützen. Heute ist es ein beliebtes Fotomotiv und symbolischer Eingang in die Altstadt.

Die majestätische Kathedrale von Ostuni thront hoch über der Stadt und begeistert mit ihrer gotischen Architektur.

Die charmanten Treppencafés in Ostuni bieten den perfekten Ort für eine Pause mit Ausblick.

In den engen Gassen der Altstadt entdeckt man immer wieder idyllische und fotogene Winkel.

In Ostuni scheint jeder Winkel einer Postkarte entsprungen zu sein, voller Schönheit und Harmonie.

Die Chiesa di San Francesco beeindruckt mit ihrer barocken Fassade und ist ein architektonisches Highlight auf der Piazza della Libertà – direkt neben dem Rathaus.

Das pulsierende Herz Ostunis: die Piazza della Libertà

Auf der Piazza della Libertà treffen sich Einheimische und Besucher zum Plaudern, Kaffeetrinken oder einfach nur, um das bunte Treiben zu beobachten. Die Piazza della Libertà ist ein Ort der Kontraste. Auf der einen Seite die majestätische Fassade der Chiesa di San Francesco, ein beeindruckendes Beispiel barocker Architektur, das mit seinen geschwungenen Linien und üppigen Verzierungen die Blicke auf sich zieht. Auf der anderen Seite das schlichte, aber elegante Rathaus, das einst ein Franziskanerkloster war. Inmitten dieses architektonischen Ensembles erhebt sich die Oronzo-Säule, ein barocker Obelisk, der dem Schutzpatron der Stadt gewidmet ist. Die Statue des Heiligen Oronzo auf der Spitze des Obelisken scheint über den Platz zu wachen und das Treiben wohlwollend zu beobachten.

Ostuni hat Charme – wie ganz Apulien! Es ist wunderschön hier!

Shoppingtime

Oder lieber eine bequeme Sightseeing-Tour ins Umland?

Ostuni ist auch bekannt für guten Wein.

Hoch über der Piazza della Libertà thront die Oronzo-Säule, ein barocker Obelisk voller Geschichte.

Süßer Genuss in Ostuni

Ganz in der Nähe führt mich Claudio noch zu einem seiner Geheimtipps, einer fantastischen Bäckerei, an der die Touristen vorbeigehen, aber die Einheimischen Schlange stehen – nicht ohne Grund! Schon von weitem höre ich das typische Geschirrklappern der Italiener, die ihren Espresso in aller Ruhe im Stehen genießen! Wir biegen um die Ecke und stehen vor der Pasticceria Da Pasqual, einem kleinen, unscheinbaren Laden, der sich harmonisch in das Altstadtbild einfügt.
Wir treten ein und werden von einer wahren Symphonie der Sinne empfangen. Die Auslage quillt über von einer bunten Vielfalt an Torten, Kuchen, Keksen und anderen Köstlichkeiten, die das Herz eines jeden Naschkatzen höher schlagen lassen. Von traditionellen italienischen Süßspeisen bis hin zu modernen Kreationen ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Claudio bestellt einen himmlisch guten Caffè Leccese und empfiehlt mir die berühmten „tettine della monaca“: „Nonnenbrüste“, ein flaumiger Kuchen mit „Pasticcera-Creme“, eine lokale Spezialität, die ihren Namen der üppigen, runden Form verdankt. Wir bestellen zwei Stück und setzen uns an einen der kleinen Tische auf der Straße, genießen das Treiben der apulischen Stadt und die italienischen Köstlichkeiten. Die zarte Hülle umschließt eine luftig-leichte Cremefüllung, die auf der Zunge zergeht. Nicht zu süß, nicht zu schwer, einfach perfekt. Dazu genieße ich den cremigen „Eiskaffee“ und lasse die süße Sünde auf mich wirken. Kein Wunder, dass die Einheimischen Schlange stehen. Die Pasticceria Da Pasqual ist ein wahres Paradies für Naschkatzen und ein absolutes Muss für jeden Ostuni-Besucher. Hier schmeckt man die Liebe zum Handwerk und die Leidenschaft für gutes Essen.
Mein Tipp: Probiere unbedingt die „Tette delle Monache“! Aber Vorsicht: Sie machen süchtig!

Die berühmten „Tette delle Monache“ in Ostuni sind ein Muss für Naschkatzen – flaumig, cremig und unwiderstehlich.

Mit unserem Gebeco-Reiseführer Claudio an meiner Seite entdecke ich Ostuni durch die Augen eines Einheimischen.

In Ostuni vereinen sich Geschichte und mediterraner Charme zu einer Postkartenidylle.

Weitere Fotos von unserem Ausflug in Ostuni

Offenlegung: Meine Recherchereise durch Apulien wurde von Gebeco Gesellschaft für internationale Begegnung und Cooperation mbH & Co. KG unterstützt – ganz herzlichen Dank dafür! Der Inhalt dieses Artikels ist natürlich davon unbeeinflusst und spiegelt meine eigene Meinung wider. Für den Beitrag erhielt ich kein Honorar.

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2 Kommentare

  1. Liebe Tanja, das sieht ja wirklich bezaubernd aus! Auf den Bildern wirkt es auch sehr romantisch, was perfekt zu unseren Plänen für eine kleine Reise passen würde, da wir uns vor kurzem verlobt haben und überlegt hatten zur Feier der Verlobung zu verreisen. Ich bin immer noch auf Wolke 7, unter anderem, weil mein Verlobter mir meinen Traum-Ring gekauft hat 😊 Also vielen Dank für die tolle Inspiration, ich werde ihm Ostuni auf jeden Fall vorschlagen!

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