Entspannung pur: 20 traumhafte Radtouren, um Ostfriesland mit dem Rad zu entdecken und den Alltag hinter sich zu lassen!
Ohne Hektik, einfach mal abschalten und die Seele baumeln lassen. Entdecke Schafherden am Deich, einsame Mühlen und Leuchttürme, verwunschene Schlösser, Moorlandschaften und genieße die Nähe zum Wasser. Lass Dir den Fahrtwind ins Gesicht kitzeln und entdecke Besonderheiten am Wegesrand. Der Radtourenführer Radelzeit in Ostfriesland* bietet mehr als langweilige Wegbeschreibungen. Maria Berentzen schreibt stimmungsvolle Texte. Bereits vom Sofa aus kannst Du die Tour erleben und Dich inspirieren lassen. Der Guide ist mit vielen Fotos und tollen Tipps für Pausen gespickt. Zudem sind kommentierte Erlebniskarten enthalten, auf denen Du auf einen Blick sehen kannst, was die Tour bereithält. Dank einfacher Navigation und GPX-Tracks zum Download weißt Du stets, wo es langgeht.
Die Autorin Maria Berentzen im Interview
Maria Berentzen ist freie Journalistin und Redakteurin. Sie ist nicht nur gern draußen unterwegs, sondern liebt es auch, sich in Themen einzuarbeiten, die sich nicht auf den ersten Blick erschließen. Wenn es einmal so richtig kompliziert wird, freut sie sich. Sie schreibt für verschiedene Redaktionen wie GQ, Vogue und Web.de sowie für namhafte Unternehmen. Mit ihrem Buch Radelzeit* nimmt sie uns mit in ihre Heimat.
Maria, stimmt es, dass eine echte Ostfriesin ohne Rad nur ein halber Mensch ist?
Für mich trifft das definitiv zu. Mein Fahrrad hat für mich viel mit Freiheit zu tun. Ich fühle mich tatsächlich bei nichts anderem so frei und unbeschwert wie auf dem Sattel mitten in der Natur. Ich fahre bei Wind und Wetter, da kenne ich nichts. So bin ich auch aufgewachsen. Ich besitze drei Fahrräder, die ich je nach Situation nutze, ein Tourenrad, ein Holland-Lastenrad und ein Klapprad. Ehrlicherweise sind die Entfernungen hier aber zum Teil sehr groß, daher greife ich auch schon einmal aufs Auto zurück, wenn es schnell gehen muss oder ein großer Einkauf ansteht. Ich träume schon länger von einem E-Lastenrad. Mal schauen, ob sich das umsetzen lässt.
In Deinem Radtouren-Buch schreibst Du über Auszeiten in der Natur und über Touren in Häuptlingsburgen und Runddörfern. Was erwartet einen in diesen „urbanen“ Landstrichen?
Wer sich nach Ruhe sehnt und einfach den Blick schweifen lassen möchte, ist in Ostfriesland auf jeden Fall an der richtigen Adresse. Viele Menschen verbinden mit der Region Fischkutter, Friesennerze, Schafe und Tee. Das hat alles seine Berechtigung, aber hier gibt es noch viel mehr zu entdecken. Das will ich mit dem Buch zeigen, das einige typisch touristische Ziele enthält, aber auch das eher unbekannte Ostfriesland zeigt, das sich einem nicht auf den ersten Blick erschließt. In den „urbanen“ Landstrichen wie etwa den Runddörfern, nach denen du fragst, gibt es gemütliche Gartencafés, kleine Manufakturen und uralte Backsteinkirchen – dort kann man sich herrlich die Zeit vertreiben.
Was sind Deine TOP 3 Fahrradrouten in Deinem Buch „Radelzeit in Ostfriesland„*?
Tour 3: Piepshow mit Storch & Co:
Die 38 Kilometer lange Tour habe ich geliebt. Es war die erste Tour, die ich für das Buch abgefahren bin, weil ich mir sicher war, dass ich über sie auf jeden Fall schreiben will. Die Strecke führt mitten durch die Heimat der Störche und direkt an ihren Nestern vorbei. Man radelt an Flusswindungen entlang und trifft dabei auf Wiesenvögel und Schafe. Zur Tour gehören auch ein Stopp an einem Badesee, die engste Autobrücke in Europa und eine handgezogene Pünte, also eine flache Fähre, bei der man über den Fluss gezogen wird.Tour 8: Rund, rund rund durch Dörfer:
Die Tour ist 49 Kilometer lang und führt in einer nördlichen Runde um Emden durch die Krummhörn. Man radelt durch etliche Warfendörfer, alsokreisrunde Dörfer auf kleinen Hügeln, die sich wie an einer Perlenschnur aneinanderreihen. Wer etwas Zeit mitbringt, kann dort durch die schmalen Gassen streifen. Viele der Häuser stehen unter Denkmalschutz und die meisten Kirchen stammen noch aus dem 13. Jahrhundert. Mit dem Trockenstrand in Upleward ist eine ostfriesische Besonderheit zum Entspannen dabei, außerdem der höchste Leuchtturm in Deutschland und der ehemals tiefste Punkt der BRD.Tour 20: Wo das Moor gluckert
Die Tour steht für mich für Ostfriesland in seiner Ursprünglichkeit, denn dort habe ich gespürt, was Mooreinsamkeit bedeutet: Auf der 42 Kilometer langen Tour radelt man von Wiesmoor aus nach Süden durch das Moor und vor allem durch ehemalige Moorgebiete, die abgetropft worden sind und renaturiert wurden. Am Weg liegen Naturparadiese, in denen heute seltene Arten gedeihen: Libellen düsen um das Rad, Moorfrösche quaken – und wer still ist und etwas Zeit mitbringt, kann mit Glück sogar die ein oder andere Kreuzotter entdecken. Besonders herrlich ist diese Tour im Frühling, wenn der Wind durch die weißen Puschel des Wollgrases streicht, das dann blüht, aber auch zu anderen Jahreszeiten lässt sich dort viel erleben.
Auf meiner einer kleinen Mühlentour um Großefehn war ich begeistert, wie schön und gut ausgebaut die Radwege in Ostfriesland sind und wie toll das Knoten-Zahlen-Punkt-System aus den Niederlanden einfach umgesetzt ist. Wie hast Du Deine Touren für Dein Buch entdeckt: Treiben lassen oder vorher akribisch geplant?
Es war beides. Ich wusste immer, welche Gegend ich gern als nächste erkunden möchte. Und dann habe ich geschaut, was ich damit verbinden kann. Ganz blind losgefahren bin ich nie, viele Zwischenhalte haben sich aber auch erst unterwegs ergeben: Plötzlich lag zum Beispiel ein Garten neben mir, der öffentlich zugänglich war und in dem die Hortensien zwischen Kunstskulpturen blühten. Oder ich bin an einem Fahrradcafé vorbeigekommen, das mir viel besser gefiel als das Restaurant, bei dem ich eigentlich halten wollte – und so weiter. Manchmal habe ich auch spontan umgeplant, wenn es beispielsweise an einer Straße keinen Radweg gab. Die meisten Wege im Buch führen aber ohnehin nicht an Straßen entlang, sondern mitten durch die Landschaft. Auch da musste ich immer wieder entscheiden, was noch radtauglich ist: Ist ein Sandweg vertretbar, wenn er nur einen Kilometer lang und recht fest ist? Was ist mit Schotter? Wenn solche Wege zur Tour gehören, habe ich das immer dazugeschrieben, damit zum Beispiel jemand, der mit dem Rennrad unterwegs ist, sich nicht auf Schotter die Reifen kaputtsticht.
Auf meiner Tour um Greetsiel hat mich stets das Wasser und das Meer begleitet. Ich liebe so etwas! Welche Tour aus Deinem Buch würdest Du Meer-Liebhabern wie mir ans Herz legen?
Da bieten sich tatsächlich einige Touren an: Wenn du gern auf eine Insel möchtest, kann ich dir die Tour „Dünen & wilde Natur“ rund um Norderney empfehlen, weil du dabei wirklich immer das Meer vor der Nase hast. Das lässt sich gut als Tagestour organisieren. Aber Du könntest auch bei „Das Meer & seine Bewohner“ in Norddeich starten und nach einem Besuch der Seehundstation am Meer entlang zum Naturstrand Hilgenriedersiel fahren. Bist du weiter östlich unterwegs, könntest du auch von Esens aus „Die Inseln im Blick“ wählen, denn dort geht es auf dem Planetenpfad mehr als zehn Kilometer lang direkt am Meer entlang – und ein Strandbesuch gehört auch dazu.
Hast Du Dich im Land, wo man „bereits heute sehen kann, ob morgen die Schwiegermutter zu Besuch kommt“, auch mal verfahren?
Tatsächlich fast gar nicht. Es kam aber häufiger vor, dass ich angehalten habe, um mich zu vergewissern, dass ich noch auf dem richtigen Weg bin. Für Touren ist das Knotenpunktsystem in Ostfriesland sehr hilfreich. Es kam aber schon auch vor, dass ein Schild in eine falsche Richtung gedreht war. Da war dann kombinieren gefragt.
Was gehört für Dich immer in den Rucksack bei einer Radtour?
Auf jeden Fall ausreichend Wasser, eine Powerbank für mein Handy, Flickzeug, Kleingeld, ein Snack, Stift und Papier und eine leichte Jacke. Mein Handy habe ich am Lenker und meine Kamera in einer Tasche über der Schulter oder an der Hüfte. Meistens war ich recht bepackt unterwegs: eine Radtasche, ein leichter Rucksack und dann noch die Kameratasche. Schließlich habe ich mir dann noch einen Trinkrucksack gekauft, weil ich gemerkt habe, dass ich sonst das Trinken unterwegs vergesse, was im Sommer auf langen Touren schlapp macht. Für Freizeittouren komme ich auch mit weniger Gepäck aus, aber Wasser und mein Handy habe ich immer dabei.
Maria, danke Dir für Deine Tipps und das Interview. Allzeit gute Fahrt – und wer weiß, vielleicht radeln wir mal zusammen „auf Deinen Touren“ durch Ostfriesland? Dein Buch macht Lust auf Meer und mehr.
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