re:publica – der digitale Kirchentag?

rp13_00Das war sie nun, die re-publica 2013. Jahre zuvor immer viel auf Twitter & Co von DER Fachkonferenz (die keine Konferenz sein will) viel gelesen. In diesem Jahr war ich das erste Mal dabei. Meine Erwartungen wurden über- aber auch untertroffen. Hier meine persönliche Nachlese.

 

 

 

rp13_7Es wird viel über die Besucher der re:publica geschrieben. Nerdtreffen oder Großversammlung der ganzen Netzgemeinde. Ich bin mir selbst da nicht ganz sicher. (Wie definiert man Nerds? Wie definiert und versteht sich eine Netzgemeinde?) Ich fand es waren viele interessante Menschen mit hoher Internetaffinität dort. Ich habe noch nie eine Veranstaltung erlebt, auf der so viel technisches Equipment auf einen Besucher kommt. Überhaupt wurde überall getwittert, gefacebooked, geblogged, ge-app-net (oder was auch immer) – und das alles, ohne das der persönliche Austausch zu kurz kam.

rp13_1Ja, es wurde überall getwittert und das Social Web mit Eindrücken von der #rp13 bedient – ob nicht anwesende Follower and Friends wollten oder nicht. Diesem Bann kann man sich eigentlich nicht entziehen.
Wenn ich schreibe überall wurde Social Networking betrieben, dass ist das durchaus wörtlich zu nehmen. Selbst die langen Warteschlangen zur Toilette verbrachten die „Jünger“ mit Netzaktivitäten. Das war ein Anblick ;-) Strom und Steckdose waren heiß begehrt in diesen Tagen.

rp13_0Warteschlangen gab es viele. Gänge zur Toilette oder Bedürfnis nach kühlem Nass oder Essbaren mussten gut terminiert werden. Allerdings war ich überrascht, wie gut und reibungslos alles funktionierte – alles mit Ruhe, Geduld und immer einem freundlichem Lächeln. Ganz ehrlich, ich glaube auf vielen anderen „klassischen“ Veranstaltungen wäre Unmut und schlechte Laune aufgekommen. Hier hatte doch alles irgendwie etwas von einem digitalem Kirchentag ;-)

Wer wie ich allein die #rp13 besucht, ist darüber hinaus über jede Schlange dankbar. Fast immer kam man mit seinem Vor- und Hintermann/-frau ins Gespräch und hatte ausreichend Zeit sich kennen zulernen und über die Vorträge auszutauschen. Endlich wurden aus den Twitteraccounts und Bloggern Gesichter und Menschen im echten Leben. Das Internet erwacht auf der re:publica zum realen Leben – man steht mitten drin!

Es war schön, so viele Menschen endlich mal „in echt“ kennengelernt zu haben. Schade, dass es nicht bei allen geklappt hat – da hoffe ich einfach auf die nächste Gelegenheit!

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Die Vortragsslots fand ich teilweise sehr spannend und gut, teilweise fehlte mir etwas der Tiefgang, da hätte ich mir mehr erwartet. Manche Vorträge waren mir persönlich zu oberflächlich, manche Diskussion zu wenig kontrovers diskutiert. Trotz dieser Kritik gab es auch neue interessante Impulse.
rp13_9Spannend werden sicherlich die weiteren Entwicklungen von Reclaim Social Media. Hier bietet Sasche Lobo mit einem WordPress Plugin die Möglichkeit, alle geschriebenen Inhalte externer Netzwerke wieder in den eigenen Blog an zentraler Stelle zurück zu holen – inkl. Posts aller Freunde und Follower. Die Suche nach „Wo hab ich das schon mal gelesen/gepostet?“ könnte der Vergangenheit angehören und der eigene Inhalt wieder eigen werden.
rp13_11Auch der Vortrag von Tim Pritlove hatte Neues im Gepäck. Als NSFW-Fan und Hörer gabs zwar bekannte Informationen zum Podlove-Projekt, aber auch Neuigkeiten wie beispielsweise Poodle. Mit Poodle eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten der Suche über Audiobeiträge. Das Experiment hört sich spannend an und könnte der Internetrecherche ganz neue Wege eröffnen.

 

Die meisten Vorträge der #rp13 können über den Youtube-Kanal der re:publica in voller Länge angeschaut werden.

Die re:publica hat Spaß gemacht und war informativ zugleich. Netzwerken ist König – online wie offline. Etwas mehr tiefergehende Vorträge, kontroversere Diskussionen und einen Blick über den Tellerrand der Bloggerwelt hätte ich mir gewünscht.

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3 Kommentare

  1. Also ich am Montag in meiner Twitter Timeline las, daß alles in Richtung Berlin strebte dachte ich, warum bin ich nicht da. Andererseits, dank Livestream konnte man Abends auch von zu Hause aus ein bisschen miterleben was passierte und da ich dem englischen nicht so mächtig bin, kämen Veranstaltungen auf englisch eh nicht in Frage. Da ich terminlich alles verpennt habe, warte ich eben mal auf die re:publica14.

    LG
    Michael

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