Ganz hoch hinaus: Die höchstgelegene Panoramastraße Deutschlands

Von Bad Reichenhall starte ich zu einer schönen Cabriotour in die Berge: Die Roßfeldpanoramastraße ist die höchstgelegene Panoramastraße Deutschlands. Die kurvenreiche Straße schraubt sich auf 1570 Meter Höhe.

Früher hieß die höchstgelegenste Panoramastraße Rossfeldhöhenringstraße und wurde im zweiten Weltkrieg als östlichstes Ende der Deutschen Alpenstraße geplant, allerdings erst nach dem Krieg fertig gestellt. Ursprünglich sollte die Deutsche Alpenstraße die Quertäler der Alpen zwischen Königsee und Bodensee mit einem Straßenzug verbinden. Der Tourismus sollte damit gefördert werden. Bisher bin ich die Deutsche Alpenstraße nur in Etappen gefahren. Schaue ich mir die gesamte Route an, komme ich ins Träumen und muss unbedingt einmal die Strecke nebst Ausflugszielen zusammenhängend fahren.

Zur Roßfeldpanoramastraße gelangt man über eine Nord- und eine Südauffahrt. Ab Berchtesgaden ist der Weg zur Straße ausgeschildert. Ich starte in Unterau. Kaum habe ich die erste Kurve hinter mir gelassen, kommen mir einige Motorradfahrer entgegen, die sich geschmeidig in jede Biegung legen. In Oberau beginnt der offizielle Teil der Panoramastraße. Bei der Mautstation muss für die Zufahrt gezahlt werden (Kosten der Straßenmaut: PKW mit einem Fahrer 5 €, eine Familie mit PKW zahlt 7 €, ein Motorrad inkl. Fahrer kostet 4 € Maut.)

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Das Wetter ändert sich in den Alpen sehr schnell. Bei der nächsten Biegung kann einem schon unerwartet eine Nebelbank erwarten, die kurz darauf von Sonne abgelöst wird.

Lachte die Sonne noch in Bad Reichenhall, so zogen sich über mir langsam dichte Wolken zusammen. Je weiter der Weg mich mit “Dudu” nach oben führte, desto mehr wurde es leider grau in grau. Aber eine echte Cabriofahrerin lässt sich davon nicht so leicht abschrecken. So lang es nicht kräftig regnet: Verdeck auf, Windschott hoch und die Landschaft und Kurven genießen. Davon gibt es auf der Roßfeldpanoramastraße eine Menge.

Die Roßfeldpanoramastraße ist ganzjährig befahrbar. Wer auch im Winter hier seinen Spaß haben möchte, kann auch in den kalten, frostigen Monaten anreisen. Für dieses Gebiet im Berchtesgadener Land gibt es im Winter fast Schneegarantie. Auf dem höchsten Punkt soll es sogar Neuschneehöhen von fast sechs Metern geben. Ich für meinen Teil würde dann hier doch nicht so gern fahren wollen – aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Ich war Anfang Juni auf der Panoramastraße und es war viel zu kalt im Sommer 2014. Hier oben schaute man auf verschneite Bergwipfel und auf gewaltige Bergmassive. Überall gibt es auch Haltebuchten, damit man mit einem kurzem Stopp die schönen Ausblicke nicht nur im Vorbeifahren, sondern auch in Ruhe genießen kann.

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Auf dem Scheitelpunkt sind großzügig Parkflächen eingerichtet. Neben Kiosk und WC (Das einzige hier auf der Strecke, welches ich finden konnte!) befindet sich hier der Ausgangspunkt eines Panoramarundweges. Ebenfalls ist hier Startpunkt für verschiedene Wanderrouten.  Leider zog Nebel auf und der Weg zum Beine vertreten wurde zum Rundweg ohne Panorama. Bei klarer Sicht hätte man hier auf das Salzachtal mit Salzburg und die Salzburger Alpen schauen können, ebenso bis zum Dachsteingebirge der Steiermark. Bei diesem Wetter konnte ich aber selbst den nahe gelegenen Kehlstein oder Hohen Göll kaum erspähen. Etwas konnte ich den Watzmann, die Berchtesgadener Alpen und das Lattengebirge sehen. Das Panorama ist wirklich beeindruckend. Nicht umsonst wurden in der Region mit dieser Bergkulisse Filme beispielsweise wie Indiana Jones und Nordwand gedreht.

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Bei schönem Wetter wird eine kurze Ausfahrt in den entlegensten Winkel Deutschlands sicher viel Spaß und vor allem atemberaubende Blicke auf die Bergwelt bringen. Ich hatte leider etwas Pech mit dem Wetter. Die 15,4 km lange Panoramastraße war trotz Wetterlage für meinen Geschmack dennoch zu schnell vorbei. Ich wäre gern noch länger durch die Bergwelt gecruised.

Bei der Mautstelle Süd kommt man direkt beim Obersalzberg aus. In der Salzbergstraße befindet sich ein Institut der Zeitgeschichte: Dokumentation Obersalzberg. Ab 1923 hat Hitler hier seine Ferien verbracht, ab 1933 wurde es zweiter Regierungssitz neben Berlin und das ehemalige Feriendorf wurde “Führersperrgebiet”. Diese Geschichte wird in dem Institut aufgegriffen, um genau hier über die nationalsozialistische Diktatur aufzuklären und zu sensibilisieren. Weitere Informationen erhaltet Ihr auf der Internetseite www.obersalzberg.de.

Einkehrtipp auf dem Obersalzberg (aber außerhalb der Panoramastraße): Im Windbeutelbaron treffen Bergfeeling, Tradition und tolle Aussicht zusammen. Fotos und mehr findet Ihr in dem Blogartikel Vier Gastrotipps, bei denen Ihr einkehren müsst!

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8 Kommentare

  1. Siehst du, hab ich doch gesagt: Gegen solch gewaltige s/w-Aufnahmen komme ich nicht an! Aber ich habe mich sehr über dein Kompliment gefreut : ) Übrigens ist das ganz erstaunlich: Vor drei vier Jahren konnte ich mit Bergen nicht viel anfangen. Heute finde ich sie grandios. Was für eine Kulisse hier: Da geht einem doch das Herz auf! Sonnige Grüße, Jutta

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