Sizilien und Streetfood: Eine perfekte Kombination für Feinschmecker

Auf einer Rundreise ist man viel unterwegs und entdeckt dabei auch die kulinarischen Schätze eines Landes. Auf meiner Gebeco-Sizilienreise habe ich mich besonders für das Streetfood begeistert, das ich neben den Mahlzeiten in unseren Hotels unterwegs auf der Insel genießen durfte. Von Arancini bis Cannoli – die sizilianische Küche hat so einiges zu bieten! Es schmeckt grandios! Ich nehme Euch mit, was man auf Sizilien zum Apéro oder unterwegs snackt und was ich vom sizilianischen Genuss erleben und lernen durfte.

La Granita: Die erfrischende Antwort aus Sizilien

Eis zum Frühstück? Passt auf Sizilien! Oder eine Abkühlung gefällig? Dann tut eine echte sizilianische Granita besonders gut! Granita ist die italienische Antwort auf Wassereis, Sorbet oder wie es moderner heißt: Slush. Durch die arabische Herrschaft auf der Mittelmeerinsel erhielt die Granita Einzug auf Sizilien und wurde zum Hit und zum Ritutal für heiße Sommertage. Erfrischend, lecker und fettarm – was will man mehr? Granita ist dabei nicht grob mit gecrushtem Eis sondern eher von cremiger. Die leicht körnige Konsistenz ist typisch.
Eine klassische Variante wird aus Zuckersirup und frisch gepresstem Zitronen hergestellt. Ein leckeres Rezept findet Ihr bei Carmen in ihrem Blog cooktaste.de.
Besonders beliebt ist auf Italiens größter Insel eine Mandel-Granita. Jede Region hat allerdings ihren eigenen Favoriten und verschiedene Aromen-Lieblinge. Sizilianer trinken sogar ihre Granita gern zum Frühstück mit süßem Brioche col tuppo – gern diesen dann auch leicht angewärmt. Auf meiner Gebeco-Rundreise aus Sizilien habe ich viele probiert. Orangen-Granita und Granita di cafe fand ich fantastisch bei einer Pause unter der Sonne Siziliens.

Doppelter Genuss: Granita mit Blick auf die Kathedrale von Palermo

Streetfood at its Best: Entdecke den Geschmack von Pane Cunzato Siziliano

Streetfood können die Sizilianer – und zwar der Extraklasse! Ein Pane Cunzato Siziliano gehört dazu. Auf der Insel Mozia genieße ich mit unserer Gebeco-Reiseführerin Angela einen leckeren Grillo Wein und dazu ein köstliches Brot mit Meerblick. Pane Cunzato Siciliano schmeckt fantastisch! Auf hellem Sesambaguette werden Tomaten, frisches Basilikum, Sardellen, Olivenöl, Pecorinokäse, und Meersalz angerichtet – eine aromatische Mischung. Auf dem historischem Mäuerchen zwischen den Ruinen von Mozia lasse ich mich nieder, genieße dazu den Wein bei Grillenzirpen und Meerblick. Die Sonne lacht. Eine leichte Brise streichelt meine Haut. Glück kann so einfach sein. Seit meiner Gebeco-Rundreise auf Sizilien und ich diese Brotzeit probiert habe, gibt es diese Mahlzeit auch öfter bei mir mit gutem Wein zu Hause – das schmeckt nach Sommer. Allerdings sind wir ehrlich: So gut wie in Italien schmeckt es nie…

Kulinarisches Streetfood der Extraklasse: Pane Cunzato Siziliano mit Meerblick

Marzipan- und Mandelgebäck ist heiß begehrt

Sizilianer sind süße Naschkatzen. Dolci gehören zu Sizilien wie Pane und Pasta. Ich kenne kein Land und keine Insel, wo so viel Leckereien rund um die Uhr verköstigt werden. Wie da die hübschen Italienerinnen zumeist auf hohen Schuhen schlank mit ihren Hüften wackeln und leichtfüßig über das antike Kopfsteinpflaster tänzeln können, wird mir ein ewiges Rätsel bleiben. „Wenn Sizilianer krank sind“, berichtet mir Angela, „bringen wir keine Blumen vorbei, sondern dolci„. Sizilien wird mir immer sympathischer.
Bei einem Streifzug durch Erice darf ein Besuch bei der berühmten Pasticceria Maria nicht fehlen.

Fico d’India: Kaktusfeigen wachsen auf Sizilien überall.

Saftige Erfrischung: Kühle deinen Durst mit dem süßen Geschmack von Fico d’India

Fico d’India, die indische Feige, ist eine beliebte Frucht auf Sizilien. Überall sehe ich sie. Bei einem Stopp nach einer Tempeltour durch die Sonne zücken Giovanni und Angela aus ihrem Bus einen Karton. Gelb, grün, rot und orange schimmern Früchte sehr verlockend in der Abendsonne. Endlich! Ich habe noch nie Fico d’India probiert und kann dank den beiden gleich eine Kostprobe starten. Die Kaktusfeige wurde von den ersten Europäern „entdeckt“, die Amerika kolonisierten. Damals wurde Amerika fälschlicherweise Indien genannt. Anfangs wurde Fico d’India nicht als Lebensmittel betrachtet. Sie wurde in Gärten und botanischen Parks ausgestellt, um Gäste zu verblüffen oder Farbakzente zu setzen. Wie man die Kaktusfeige isst, zeigt mir Angela und häutet die bereits entstachelte Frucht geschwind. Sie schmeckt fantastisch und ist sehr erfrischend! Ich greife gleich ein zweites Mal zu und schmecke die süße und zugleich und belebende Frucht.

Fico d’India, die indische Feige ist eine beliebte Frucht auf Sizilien.

Flott geschält: Unheimlich lecker, saftig und erfrischend!

Typisch für Sizilien: Pane e Panelle!

Ein neuer Tag, ein weiterer Stopp und wieder zaubert unsere Reiseführerin Angela aus unserem Bus eine sizilianische Köstlichkeit. Wir nehmen auf alten Steinen Platz, genießen die Aussicht und dazu Pane e Panelle. Als Fingerfood, Snack oder zum Apéro: Die Sizilianer lieben ihr Pane e Panelle. Die italienische Falaffel wird aus Kichererbsenmehl und Petersilie hergestellt. Pane e Panelle sind quasi frittierte Kichererbsen-Sandwiches und ein Klassiker der sizilianischen Straßenküche.

Ob als Fingerfood, Snack oder zum Apéro: Sizilianer lieben ihr „Pane e Panelle“

Arancini – Reisbällchen, die es in sich haben

Arancini sind wohl die bekanntesten Exportschlager der sizilianischen Streetfoodszene. Den Namen haben die frittierten Reisbällchen von ihrem Äußeren, welches an einer Orange erinnert. In der klassischen Variante sind diese sizilianischen Reiskugeln gefüllt mit einer Art Ragù aus Hack, Erbsen, Möhren in Tomaten(mark). Inzwischen gibt es viele verschiedene Rezepte zur Arancini – jedes für sich ein sizilianisches Geheimnis und Kult. Welche Aromen und Zutaten man wählt, eines ist sicher: Die frittierte Reiskroketten sind die Klassiker der sizilianischen Streetfood-Küche! Natürlich musste ich sie auch auf meiner Rundreise kosten. Kurz vor Urlaubsende spazieren wir durch das schöne Syrakus. Nach einem ausgiebigen Marktbesuch und meinem Einkaufsrausch in der Gewürzabteilung, genießen wir ein Glas Grillo und einen leckeren Arancino.

Exkurs: Das schwarze Gold vom Karobbaum

Nach unserem Besuch des Tempels Segesta laufe ich mit Angela den Monte Barbaro wieder hinab. Auf dem Weg bleibt sie plötzlich stehen und sammelt getrocknete, längliche Samen. Neugierig schaue ich zu. Diese Frucht kenne ich nicht. Es sind Früchte des Johannesbrotbaumes, auch Karobbaum genannt, berichtet sie mir und zeigt mir ihren Fund genauer. Die für mich seltsame Hülsenfrucht ist zwischen 10 und 30 Zentimeter lang. Angela klärt mich auf, dass die Samen das Besondere sind. Sie haben nämlich fast alle das gleiche Gewicht, weichen nur wenige Prozent voneinander ab. In der Antike waren Karubosamen das Maß aller Dinge, denn sie wurden als Wiegeeinheit für Diamanten verwendet. Daran erinnert die noch heute gebräuchliche Bezeichnung Karat. Das Wort Karat hat seinen Ursprung im italienischen Begriff carato. Wieder beeindruckt unsere Gebeco-Reiseleiterin mich mit ihrem umfassenden Wissen.
Sie selbst macht aus den Samen zu Hause Mehl und backt damit leckeres Brot. Gern würde ich das mal zusammen mit ihr machen. Aber wir laufen weiter. Unsere Sizilien-Rundreise hält noch viele schöne Erlebnisse und Geheimnisse für uns bereit.

Der Johannesbrotbaumes, hieß früher Karobbaum.

Aus den Samen des Karobbaums wird gern Mehl für köstliches Brot gemacht.

Ein paar Kochbuchtipps für das sizilianische Feeling in der heimischer Küche

Kochbücher sind meine geheime (Sammel)Leidenschaft. In ihnen stöbere ich nach neuen Rezepten und lasse mich von dem Flair verführen. Gute Kochbücher nehmen mich daher auch immer zu besonderen Orten mit. Gern spüre ich das Ambiente des Reiseziels in Kochbüchern, wundervollen Rezepten und fantastischen Essensbildern.

Das Sizilien Kochbuch von Andreas Hoppe

Den Schauspieler Andreas Hoppe kennt man aus unzähligen Tatorten aus dem Fernsehen. Über zwei Jahrzehnte lang spielte er Mario Kopper im Ludwigshafener „Tatort“, teilt eine Leidenschaft mit seiner fiktiven Figur, die sizilianische Abstammung hat: Die Begeisterung für die unkomplizierte, mediterrane und sizilianische Küche. In seinem Sizilien Kochbuch* lässt er seinen Traum Wirklichkeit werden. Das Buch nimmt den Leser mit zu wunderschönen Orten auf Sizilien. Dort entdeckt er besondere Menschen und ausgezeichnete Gerichte. Auf über 200 Seiten finden sich authentische Rezepte der sizilianischen Kochkunst.
Fotos und Beschreibungen vermitteln die kulinarischen Einflüsse der verschiedenen Kulturen anschaulich und verzaubern. So führten die Araber Gewürze, Zitrusfrüchte, Reis und Zucker ein, während die Griechen auf Sizilien die Beliebtheit von Ricotta, Oliven und dem Weinbau förderten. Die Spanier brachten Tomaten und Auberginen, die zu Hauptbestandteilen des klassischen Nudelgerichts wurden: Spaghetti Siciliana. Die Rezepte zu den Fleischfrikadellen in Zitronenblättern und der Thunfisch „Tonno alla menta“ haben mich begeistert.

Echt sizilianisch kochen von Marinella Sammarco

Auch das Kochbuch Echt sizilianisch kochen* Marinella Sammarco verführt mit Siziliens Charme und bringt köstliche Gerichte auf den Teller: So schmeckt Sizilien – und das lässt Marinella jeden Leser auf ihren Seiten spüren. Der Charme Siziliens offenbart sich durch die malerische Szenerie altertümlicher Städte, kristallklaren, türkisfarbenen Buchten sowie einer gastronomischen Vielfalt, die sowohl abwechslungsreich als auch einzigartig ist. Im Laufe der bewegten Geschichte haben Araber, Nordafrikaner, Griechen, Franzosen und Italiener ihre kulinarischen Akzente gesetzt. Dadurch hat sich aus der schlichten Küche der Landbevölkerung eine faszinierende und vielfältige mediterrane Feinschmeckerküche entwickelt. Und Marinella bringt diese Küche mit leckeren Rezepten in die heimische Küche. Manches ist einfache Landküche, manchmal etwas aufwändiger zubereitet. Meine absoluten Rezeptlieblinge:  Rotbarbe mit Orangenreduktion, Büffelmozzarella und gerösteten Mandeln (Triglia con riduzione allàrancia, mozzarella di bufala e mandorle tostate) und Hähnchen mit Oliven, Kapern und Pachino-Tomaten (Pollo in umido alla siciliana).

Offenlegung: Meine Recherchereise durch Sizilien wurde von Gebeco Gesellschaft für internationale Begegnung und Cooperation mbH & Co. KG unterstützt – ganz herzlichen Dank dafür! Der Inhalt dieses Artikels ist natürlich von der Einladung unbeeinflusst und spiegelt meine eigene Meinung wider. Für den Beitrag erhielt ich kein Honorar.

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3 Kommentare

  1. Liebe Tanja,

    gerade selbst aus Sizilien zurück, ist dein Artikel natürlich echter Genuss. Noch ein paar Ergänzungen von unserer Seite: Sensationell fanden wir Arancini mit deftiger Pistaziencreme, die verschiedenartig gefüllten Teigtaschen Scacce und Brioche mit Eis zum Frühstück. Außerdem war ja gerade Artischockenzeit – die frisch rausfrittierten kleinen Artischocken am Markt waren der Wahnsinn. Viele Grüße von Gabi und Michael

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