Skillingsbolle. Allein das Wort klingt schon nach einer süßen Verheißung. Es ist der Name einer Zimtschnecke, die in Norwegen so etwas ist wie der heilige Gral der Backkunst. Eine Kombination aus locker-leichtem Teig, Zimt, der auf der Zunge zergeht, und einem Hauch von Kardamom, der alles zu einem Geschmackserlebnis macht.
Woher kommt Skillingsbolle?
Die Geschichte der Skillingsbolle führt nach Bergen, der heimlichen „Hauptstadt“ des norwegischen Hefegebäcks. Im 16. Jahrhundert brachten die Hanseaten die Skillingsbolle nach Bergen. Der Name leitet sich von der alten Währung „Skilling“ ab, und so viel soll ein Skillingsbolle einst gekostet haben. Seit über 500 Jahren ist sie ein fester Bestandteil Norwegens. In vielen Bäckereien werden sie noch heute nach traditionellen Rezepten gebacken – und der Duft frisch gebackener Zimtschnecken gehört in Bergen fast so sehr zur Stadt wie die berühmten Bryggen-Häuser.
Zimtschnecken gibt es aber nicht nur in Norwegen. Die Schweden haben ihre Kanelbulle, die Dänen ihre Kanelsnegl. In Finnland ist es die Korvapuusti und in Deutschland schwört man auf das Hamburger Franzbrötchen. Doch was unterscheidet die norwegische Version von den anderen?
Was macht die norwegische Zimtschnecke so besonders?
Auf den ersten Blick könnte man sie für eine gewöhnliche Zimtschnecke halten. Doch wer einmal eine Skillingsbolle probiert hat, wird den Unterschied schmecken. Das Geheimnis liegt in der Menge an Butter und Kardamom. Während die schwedische Kanelbulle eher fluffig und würzig daherkommt, ist die norwegische Variante buttriger, saftiger – und oft großzügiger in der Größe. Statt mit Zuckerguss oder Glasur wird sie traditionell mit Hagelzucker bestreut, was ihr eine angenehme Knusprigkeit verleiht. Und das Beste: Sie wird am liebsten warm serviert, direkt aus dem Ofen.

Maritime Kulinarik: Skillingsboller gehören zu den Havila Food Stories und spiegeln die norwegische Backtradition wider.
Die beste Skillingsbolle gibt es… an Bord von Havila!
Mein erster Skillingsbolle-Moment an Bord der Havila Castor war nach einem aufregenden Ausflug mit dem Speedboot zu den Königskrabben. Nach der Arktischen See, dem frischen Wind und dem Adrenalinschub gab es keinen besseren Ort zum Entspannen als die Lounge des Havly Cafés. Ein heißer Kaffee, der Blick auf die vorbei ziehende Küstenlandschaft – und dieses himmlische Gebäck, das den Moment perfekt machte.
Damit war ich nicht allein. Die Skillingsbolle an Bord von Havila war so begehrt, dass sie regelmäßig vergriffen war. Wer zu spät kam, musste darauf hoffen, dass in der Küche eine frische Ladung gebacken wurde. Diese Begeisterung war ansteckend – und ich wusste, dass ich dieses Rezept mit nach Hause nehmen musste. Denn was gibt es Schöneres, als ein Stück Norwegen in der eigenen Küche nach zubacken?

Skillingsbolle a la Havila Voyages
Zutaten
Für den Teig:
- 125 g Butter
- 500 ml Vollmilch
- 1 Ei
- 50 g frische Hefe
- 150 g Zucker
- 1 kg Weizenmehl
- 1 TL Kardamom
- 1 TL Salz
Für die Füllung:
- 75 g weiche Butter
- 50 g Zucker
- 2-4 TL Zimt
Zum Bestreichen:
- 1 Ei
- 100 g brauner Zucker zum Bestreuen
Zubereitung
Teig zubereiten:
- Die Butter in einem Topf schmelzen, dann die Milch hinzufügen und die Mischung auf ca. 37 °C (handwarm) erwärmen.
- Die Hefe in eine große Rührschüssel bröckeln und die lauwarme Flüssigkeit dazugeben. Rühren, bis sich die Hefe vollständig aufgelöst hat.
- Zucker, Kardamom, Salz und den Großteil des Mehls hinzufügen und entweder von Hand oder in einer Küchenmaschine zu einem Teig kneten.
- Das Ei dazugeben und nach und nach das restliche Mehl einkneten, bis ein glatter, geschmeidiger Teig entsteht, der sich nicht mehr an der Schüssel festklebt.
Teig gehen lassen:
- Den Teig mit Plastikfolie oder einem sauberen Küchentuch abdecken und an einem warmen Ort ca. 40 Minuten gehen lassen, bis er sich sichtbar vergrößert hat.
- Währenddessen die Füllung vorbereiten: In einer kleinen Schüssel weiche Butter, Zucker und Zimt vermengen.
Teig ausrollen und füllen:
- Eine Arbeitsfläche leicht mit Mehl bestäuben und den Teig darauf rechteckig (ca. 20x50 cm) ausrollen.
- Die Zimt-Butter-Zucker-Mischung gleichmäßig auf dem Teig verstreichen.
Formen der Zimtschnecken:
- Den Teig auf folgende Weise falten und schneiden:
- Eine Hälfte des Teigs zur Mitte einklappen.
- Die andere Hälfte darüberlegen, sodass drei Schichten entstehen.
- Den Teig quer in ca. 1 cm breite Streifen schneiden.
- Die Teigstreifen leicht auseinanderziehen.
- Ein Ende festhalten und das andere Ende einrollen, sodass der Teigstreifen verdreht wird.
- Den verdrehten Teig zu einer Schnecke formen, indem man ihn zweimal um drei Finger wickelt und das Ende durchzieht.
Zweite Gehzeit:
- Die geformten Zimtschnecken mit etwas Abstand auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen.
- Mit einem sauberen Küchentuch oder Plastikfolie abdecken und an einem warmen Ort erneut gehen lassen, bis sie ihr Volumen verdoppelt haben.
Backen:
- Den Ofen auf 225 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen.
- Die Zimtschnecken mit einem verquirlten Ei bestreichen.
- Mit braunem Zucker oder Hagelzucker bestreuen.
- In der Mitte des Ofens ca. 10 Minuten backen, bis sie eine goldbraune Farbe haben.
- Auf einem Gitterrost auskühlen lassen.

Norwegische Backtradition seit 500 Jahren: Die Skillingsbolle ist ein fester Bestandteil der Landesküche.

Nyt måltidet!
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