Was am nächsten Sonntag unternehmen? Ich hätte folgenden Vorschlag: Besuch des Spargelmuseums und anschließend eine Bootstour auf dem Kemnader See. Das Ganze rundet eine schöne Cabriotour ab.
Spargelmuseum in Herten
Spargelmuseum? Ja, richtig gelesen. So etwas gibt es – und zwar das Vestische Spargelmuseum NRW in Herten Scherlebeck. Spargel gibt es also nicht nur am Niederrhein, sondern auch im Ruhrgebiet. Also auf in den Ruhrpott und erkunden, was geschieht, bevor der Spargel auf den Teller kommt und erfahren, wie es um die Geschichte des Spargels bestellt ist.
Das Spargelmuseum ist im Hof des Bauers Südfeldes beheimatet. Als ich ankam, war ich überrascht, dass auf dem Bauernhof richtig viel los ist. Es war Musik zu hören, ein Bierwagen stand im Biergarten. OK, ich hätte mich vielleicht für einen Besuch nicht gerade den ersten Maifeiertag aussuchen sollen… Während im Bauernhofladen und Cafe sich Menschen drängelten, war es im Spargelmuseum leer. 1,50 € kostet eigentlich der Eintritt. Heute stand die Tür zu dem einen Museumsraum auf. Hier lerne ich, dass bis weit vor Christi Geburt Spargel bekannt war. Der Spargel galt als Luxusgemüse, wurde in Ägypten sogar als „Götterspeise“ bezeichnet. Erst wurde der Spargel nur als Heilpflanze verwendet, erst später als Gemüse für Fürstenhäuser. Im Museum hängen Tafeln, die von der Geschichte des Spargels erzählen. Außerdem gibt es eine Ausstellung zum Erntevorgang.
Da am Feiertag beim Bauer Südfeld so viel los war, konnte ich leider an keiner Führung teilnehmen und war auch recht schnell durch mit der Besichtigung. Ein Plätzchen für einen Kaffee im Freien konnte ich leider nicht ergattern, auch umliegende Cafés waren voll.
Bootsfahrt auf dem Kemnader See
Wenn ich schon im Ruhrgebiet war, kann ich mir auch im Ruhrgebiet noch etwas anschauen, dachte ich mir und fuhr von Herten nach Witten, um auf dem Kemnader See eine Böötchenfahrt zu unternehmen. Das war genau die richtige Entscheidung.
Mücken tanzen über der Wasseroberfläche. Enten quaken und streiten mit den Schwänen um die Brotkrumen, die Ihnen die Kinder zu werfen. Es riecht nach See und ich genieße das Treiben um mich, während ich am Anlieger auf das Boot warte. Wenn ich lausche, höre ich leicht die Wellen von den Schiffen und Tretboten ans Ufer schwappen.
17 Uhr startet am Kemnader See die letzte Fahrt an einem Feiertag oder Sonntag. Die Rundtour dauert ungefähr 60 Minuten. Es gibt mehrere Haltestationen. Man kann auch ein bisschen spazieren gehen und den Rest bequem mit dem Böötchen wieder zurück fahren.
Der Einlass beim Bootseinstieg ging flott. Während die Fahrgäste vor mir bezahlten und Papierausweise erhielten, zückte ich das erste Mal meine Ruhr.Topcard. Fluchs wurde ein technisches Lesegerät unter dem Tresen hervor geholt. Eine Rundfahrt habe ich mit der Ruhr.Topcard frei. Ohne Karte kostet es für einen Erwachsenen 5,50 €. Flott schiffte uns der Kapitän mit witzigen Sprüchen weiter ein.
Von früher kenne ich es, dass eher ältere Menschen eine Bootsfahrt im Ruhrgebiet unternehmen. Heute waren fast nur junge Menschen (wie ich – und jünger ;-)) unterwegs. Zum ersten Maifeiertag fand ich es hier erstaunlich angenehm leer. Ich tuckerte auf dem Schiff der Nachmittagssonne entgegen. Es gibt kaum Häuser am Ufer. Ruder- und Tretbote schippern vorbei. Ab und zu entdecke ich einen Angler am Ufer.
Auf dem Sonnendeck genoss ich die letzte Wärme des Tages. Unter Deck gibt es eine Cafeteria. Hier habe ich mir für 5,50 € eine Waffel und richtig guten Kaffee geholt. Während ich beides wieder auf dem Sonnendeck genoss, schipperte der Kapitän uns zielsicher rund um den Kemnader See. Der Service war sehr freundlich und auch der Kapitän ist ein echtes Unikum. Auf meine Frage, ob ich ihn fotografieren und hier im Blog veröffentlichen durfte, gab es seine Zustimmung mit dem Kommentar: „So einen nussigen Kapitän gibt es nicht alle Tage vor die Linse!“.
Die Bootsfahrt war für mich wie ein kleines Urlaubserlebnis: Etwas die Seele baumeln lassen und genießen. Leider war sie für mich viel zu schnell vorbei und der Tag neigte sich dem Ende entgegen. So langsam gewannen auch die Gewitterwolken, die sich den ganzen Tag ankündigten, die Oberhand. Also schnell noch das Verdeck vom Cabrio auf und über Landstraße mit schönen Kurven heimwärts Richtung Krefeld.
Tourhinweise für eine schöne Route für Cabrios und Motorräder
Von Krefeld aus gestartet, fuhr ich nach Orsoy und setzte mit der Fähre nach Duisburg über. Weiter über Landstraße ging es über Dinslaken, Kirchhellen nach Herten. Um noch rechtzeitig die letzte Bootstour am Kemnader See mitzubekommen, fuhr ich von Herten nach Witten Autobahn. Sicherlich sind auch schönere Wege möglich. Zum Abschluss sollten es dann aber wieder schöne, kurvige Straßen vom Kemnader See nach Krefeld geben. Hattingen, Sprockhövel und Langenberg bieten davon eine Menge. Weiter durch Velbert, Heiligenhaus näherte ich mich über die 288 dann wieder dem Heimatort.
Offenlegung: Die Ruhr.Topcard wird mir vom Ruhr.Tourismus zur Verfügung gestellt. Lieben Dank dafür. Meine Meinung bleibt die eigene.
Weitere Informationen zur Ruhr.TopCard findet Ihr hier.
[…] aufleben lassen. Auch “Neuland” auf dem Wasser gab es zu entdecken (Ich kannte den Kemnader See vor Nutzung der RUHR.Topcard […]