Vergiss Löwen und Elefanten! Wollige Schafe, neugierige Seehunde, elegante Löffler, scheue Schweinswale und die anmutige Uferschnepfe warten darauf, entdeckt zu werden. Texel, die größte der niederländischen Watteninseln, ist ein Naturparadies, das im Winter seinen besonderen Reiz entfaltet. Wenn die meisten Touristen verschwunden sind und Ruhe einkehrt, zeigt sich die Insel von ihrer ursprünglichsten Seite. Es ist die perfekte Zeit, um die „Big 5“ hautnah zu erleben und die Magie der winterlichen Nordsee zu spüren.
Texel ohne Schafe? Unvorstellbar!
Texel ohne Schafe? Unmöglich! Die wolligen Vierbeiner gehören einfach dazu. Überall auf der Insel trifft man auf die „Texelaar„, wie sie hier genannt werden. Mit rund 14.000 Tieren prägen sie das Landschaftsbild wie kein anderes Lebewesen. Das Texelschaf ist eine eigene Rasse, die weltweit für ihre robuste Wolle und ihr zartes Fleisch bekannt ist. Kein Wunder, dass sie das Symbol der Insel sind, fast so selbstverständlich wie der Wind, der die Gräser in den Poldern tanzen lässt.
Vor allem im Gebiet „Hoge Berg“ kann man die Schafe hautnah erleben. Hier durchziehen alte Hohlwege die Landschaft, die von Generationen von Schafen geschaffen wurden. Ein faszinierendes Stück Naturgeschichte!
Die wolligen Texelschafe prägen das Landschaftsbild der Insel
Seehunde: Stille Gesellen der Sandbänke
Kaum ein Tier ist so eng mit Texel verbunden wie der Seehund. Auf den Sandbänken im Süden der Insel sonnen sich die Tiere in scheinbar endloser Ruhe. Wer die eleganten Schwimmer erleben möchte, kann von Oudeschild aus eine Bootstour unternehmen – eine kurze Fahrt, die zu einem intimen Naturerlebnis führt. Für tiefere Einblicke lohnt sich ein Besuch im Ecomare, der ältesten Seehundstation Europas. Hier werden Heuler und verletzte Tiere versorgt, bevor sie wieder in die Freiheit entlassen werden.
ecomare ist ein besonderes, tierisches Erlebnis!
Löffler: Aristokraten der Lüfte
Texel ist ein Paradies für Vogelbeobachter, aber der Löffler ist zweifellos der Star. Mit seinem auffälligen Schnabel und seiner majestätischen Erscheinung zieht dieser weiße Vogel alle Blicke auf sich. Mehr als 400 Brutpaare haben sich im Naturgebiet De Geul niedergelassen – die größte Kolonie Westeuropas. Von Frühjahr bis Herbst kann man die Löffler in den Salzwiesen und Feuchtgebieten der Insel beobachten, bevor sie ihre Reise nach Westafrika antreten.
Uferschnepfe: Ein Hauch von Wildnis
Obwohl kleiner und unscheinbarer als die anderen Mitglieder der „Big 5“, hat die Uferschnepfe eine besondere Anziehungskraft. Ihr Ruf hallt über die Feuchtwiesen des Naturparks Waalenburg, einem der besten Plätze, um die zierlichen Vögel zu beobachten. In den weiten Polderlandschaften in der Nähe des Naturzentrums „De Marel“ wirken sie wie ein stiller Gruß aus einer Zeit, als die Natur noch völlig unberührt war.
Auf Texel kann man viele Vögel beobachten, wie auch die Uferschnepfe. Fotocredits: VVV Texel, Marc Plomp
Schweinswale: Stille Beobachter in der Nordsee
Wer mit der Fähre nach Texel reist, hat oft das Glück, Schweinswale zu sehen – die heimlichen Stars der Nordsee. Mit über 250.000 Exemplaren ist der Schweinswal der häufigste Wal in der Nordsee. Die an der Oberseite grau bis schwarz gefärbten Säugetiere haben einen weißen Bauch, eine stumpfe Schnauze und eine kleine Rückenflosse. Sie werden oft mit Delphinen verwechselt, sind aber kleiner und springen selten aus dem Wasser. Die Chancen, die scheuen Tiere zu beobachten, steigen vor allem in den Wintermonaten. Auf der Überfahrt zwischen Den Helder und Texel genügt oft ein aufmerksamer Blick auf die Wellen, um ihre Rückenflosse zu entdecken.
Texel erleben: Tierische Begegnungen, Wintergenuss und kulinarische Highlights
Texel ist ein Ort, an dem sich Natur und Mensch begegnen. Ob man den Spuren der Schafe folgt, mit dem Fernglas nach Löfflern Ausschau hält oder sich vom Anblick der Seehunde verzaubern lässt: Die „Big 5“ von Texel laden dazu ein, die Insel mit neuen Augen zu sehen. Gerade in der stillen Jahreszeit wird der Besuch zu einem besonderen Erlebnis. So haben im Herbst und Winter viele Strandcafés geöffnet. Offene Kamine laden zum Verweilen ein. In Den Burg gehe ich im Winter gerne shoppen und was für mich neben den „Big 5“ von Texel natürlich nie fehlen darf, ist die Insel kulinarisch zu genießen. Mehr Tipps dazu gibt es in meinem neuen Buch „ReiseGenuss Texel„. Und wenn du noch mehr Texel-Feeling für zu Hause magst gibt es auch einen Fotokalender von Texel.
