Die untergehende Sonne spiegelt sich auf dem Bosporus und taucht die Meeresenge zwischen Europa und Asien in sanftes Licht. Die Leinen der Costa Venezia werden gelöst und das Kreuzfahrtschiff verlässt majestätisch den neuen Hafen von Istanbul. Vor uns liegt eine wunderschöne Reise durch die Türkei und Griechenland – dabei begleitet uns italienisches Flair und kulinarischer Genuss!
Inhaltsverzeichnis
Galataport: Neuer Kreuzfahrtterminal in Istanbul
Während die venezianische Lady auf dem Bosporus in der Abendsonne ausläuft, macht sich das neue Hafenterminal bereit, sich wieder in eine schicke Flaniermeile zu verwandeln. Galataport ist ein Luxusprojekt der Türkei für 1,5 Milliarden und ein besonderes Bauwerk. Der gesamte Baukomplex ist topmodern umgesetzt. Er umfasst auf 400.000 Quadratmetern Geschäfte und Restaurants, über 4.500 Parkplätze, ein Museum und ein Luxushotel. Der Clou: Unter allem befindet sich das erste Untergrund-Kreuzfahrtterminal der Welt!
Als wir gegen 2 Uhr nachts in Istanbul landen und ich müde die Tiefgarage zum Einschiffen erreiche, finde ich es anstrengend, mich durch etliche Meter Dutyfree-Shopping-Mall und geführte lange Wege zu begeben, bis man endlich das Schiff nach einer erneuten Passkontrolle erreicht. Frisch ausgeruht am nächsten Tag finde ich das Shoppingparadies am Bosporus allerdings wieder sehr ansprechend. Die Lage im Galataport ist für ein Kreuzfahrtschiff einmalig. So mitten im Geschehen ist man sonst selten mit einem Schiff in einer Millionenmetropole. Die bekanntesten Sehenswürdigkeiten wie die Hagia Sophia, die Blaue Moschee und der Topkapi-Palast sind schnell mit dem öffentlichen Nahverkehr direkt ab Galataport erreichbar. Von dem Costa Kreuzfahrtschiff kann man somit jeder Zeit seine individuelle Städteerkundung starten. Oder, wer wie ich ein Costa-Ausflugspaket gebucht hat (was sich für Istanbul sehr empfiehlt), kann am Abend für einen Aperitivo oder ein Dinner in die Stadt oder am Bosporus flanieren.
Darüber hinaus baute man das neue Hafenterminal originell passend in die Umgebung. Legt ein Kreuzfahrtschiff wie die Costa Venezia in Istanbul an, gleiten aus der Uferpromenade senkrechte Mauern hoch. Damit ist von außen alles abgeriegelt. Die sonst üblichen Zäune und Abriegelungen der Häfen sind in Istanbul überflüssig. Unterirdisch werden An- und Abfahrten sowie Zoll- und die Passkontrollen geregelt. Schiffsproviant wird über unterirdische Tunnel beliefert und aus Bodenluken wird das Schiff mit Wasser und Strom von Land versorgt. Wenn die venezianische Lady das Hafengelände verlassen hat, sinken die Mauern und der Hafen wird wieder zur Flaniermeile am Bosporus.
Interessante Routen durch die Türkei und Griechenland
Das Hafenleben ist interessant, spannender finde ich aber die Reisemöglichkeiten und Routen. Ab Mai diesen Jahres startete Costa Crociere als weltweit einzige Reederei ganzjährig zu Kreuzfahrten ab Istanbul. Die Metropole am Bosporus ist aktuell für die Costa Venezia Start- und Zielhafen unterschiedlichster Routen zu Küstenstädten und Inseln der Türkei und Griechenlands. Dabei bleibt die erste Nacht die Costa Venezia in Istanbuls Hafen und man hat ausreichend Zeit zwei Tage die Stadt zwischen den zwei Kontinenten zu besuchen – und das lohnt sich! Detaillierte Artikel folgen – stay tuned.
Beim Blick auf das Routing der neuen Costa Kreuzfahrten durch die Türkei und Griechenland zeigen sich drei Routen, die alle mit Ein- und Ausschiffung in Istanbul konzipiert sind. Grundsätzlich ist in allen Häfen eine lange Aufenthaltsdauer eingeplant, was dem Reiseerlebnis vor Ort mehr Raum bietet. Sightseeing, Geschichte, Kulinarik erleben und Erholung auf See stehen auf dem Programm – genau nach meinem Geschmack. Bis zum 13. November fährt die Costa Venezia eine sogenannte Schmetterlingsroute, d.h. man kann zwei einwöchige Routen durch die Türkei und nach Griechenland buchen, die sich abwechseln. Beide einzelnen Routen können auch zusammen gebucht werden und man verbringt 15 Tage auf einer abwechslungsreichen Kreuzfahrt durch die Türkei und Griechenland.
Ich reise von Istanbul nach Kreta, Rhodos und über Kusadasi wieder zurück nach Istanbul. Bei den langen Hafenzeiten blieb mir ausreichend Zeit interessante Städte und prächtige archäologischer Stätten zu entdecken. Gleichwohl finde ich die Zeiten auf See ebenfalls fantastisch. Für mich eine perfekte Abwechslung zwischen aktiven Erlebnissen und Relaxprogramm.
Ab dem Winterfahrplan 22/23 startet die Costa Crociere eine dritte Reiseroute: 12 Tage geht die Kreuzfahrt ab und bis Istanbul, nach Ägypten, Israel und Zypern an, wieder mit einem Aufenthalt in Istanbul, um dann nach Bodrum, Limassol, Haifa (ebenfalls mit einem zweitägigen Aufenthalt und einer Übernachtung), Alexandria und Kusadasi zu besuchen. Ab 2023 werden die beiden Routen in der Türkei und in Griechenland von Costa Kreuzfahrten weiter geführt. Welches Schiff es dann sein wird, steht noch nicht fest, da die Costa Venezia laut neuester Meldung ab Frühling 2023 unter dem neuen Konzept COSTA by CARNIVAL für nordamerikanische Passagiere in die Flotte der Carnival Cruise Line wechselt.
Das Schiff Costa Venezia: Venedig mit einem Hauch von Asien
Die Costa Venezia wurde von der Fincantieri-Werft in Monfalcone gebaut und war 2019 das erste von zwei neuen Schiffen, die für den asiatischen Markt gedacht waren. Leider war sie dort nur ein Jahr im Einsatz. Corona stoppte in China die Kreuzfahrten. Aktuell ist der Basishafen der Venezia Istanbul. Mit gut 2.100 Kabinen zählt die Costa Venezia nicht zu den ganz großen Kreuzfahrtschiffen, hat aber dennoch einiges zu bieten. Mit 13 verschiedenen Restaurants – inklusive besonderer Spezialitätenrestaurants – und acht Bars wird eine Menge geboten. Aufgrund der ursprünglichen Ausrichtung auf den asiatischen Markt gibt es neben Sonnenplätzen auch zahlreiche Schattenplätze. Es gibt schöne Séparés, in denen man sich auf Liegen tummeln und sich zurückziehen kann. Im Wasserbereich La Laguna werden nicht nur Kinder glücklich. Die Wasserrutschen sehen nach einem großen Vergnügen aus. Mehr Einkaufsläden als sonst auf Costa-Schiffen üblich laden zum Shoppen und Flanieren ein.
Bella Italia mit Venedig spüre ich überall: Im Restaurant Canale Grande speise ich mit Blick auf eine echte, venezianische Gondel und spüre den Flair der kleinen Kanäle aus der pittoresken Lagunenstadt. In der Bar Piazza San Marco befinden sich über drei Decks viel Gold und Glamour, vor allem aber natürlich gute Drinks und noch bessere Barkeeper. Über allem thront majestätisch auf dem Platz, der eine Hommage an Venedig ist, der Markuslöwe. Darüber hinaus hängen auf der Costa Venezia Kunstdrucke und Bilder, oft mit Karnevalmotiven. Auch meine Kabine ist ein wenig gülden gestaltet und erinnert an Venedig.
Wer noch mehr Details zum Schiff lesen möchte schaut bei Stephan aus seinem Portal shipsatsea.de oder bei Olivers Artikel auf CruiseStart.de vorbei.
Blick hinter die Kulissen: Im Gespräch mit Kapitän und Hotelmanager der Costa Venezia
Kapitän Giulio Valestra ist für mich ein typischer Italiener: Das, was er macht, macht er mit Können, Leidenschaft und Hingabe. Seine Augen lachen, als er mir von seiner Heimat Sorrento vorschwärmt. Ich war selbst erst vor einigen Wochen dort und kann genau verstehen was er meint. Ein richtiger Seemann ist aber nichts ohne die Liebe zum Meer. So leuchten die Augen des 49jährigen, wenn er mir von seinem Schiff und das Leben an Bord erzählt. Seine Crew umfasst 1.200 Mitarbeiter aus 40 Nationen. Eine große Herausforderung für die viel Organisationstalent erforderlich ist. Giulio Valestra erzählt mir aber auch wie emotional und wunderschön sein Beruf ist, schwärmt mir mit funkelnden Augen vor, wie gern er die Momente nachts auf der Brücke genießt, wenn das Sternenzelt sich über den Meer ausbreitet, sich der Mond auf dem Wasser spiegelt und das Schiff dem Horizont entgegen fährt. Der Kapitän überrascht mich als wahrer Romantiker – und noch mehr, als er von seiner Familie erzählt und von den Momenten, wo er seine Frau und Kinder vermisst. Da ist er wieder, dieser Moment, in der ich die Leidenschaft spüre – eine fantastische, italienische Art und Dolce Vita pur!
Hotelmanager Miguel Munir nickt zustimmend, wenn sein Kapitän mir von dem besonderen Leben an Bord erzählt. Meine Frage, ob sie sich auch manchmal einen „9-to-5-Job“ wünschen, lachen beide herzhaft und verneinen vehement. Auf einem Schiff zu arbeiten heißt, zwei Familien zu haben, eine Familie an Land zu Hause, die andere Familie ist die Crew an Bord, beschreibt mir Miguel: „Wir fühlen uns hier alle als Costa-Familie. Das leben wir und wenn das der Gast ebenfalls spürt und ein Teil unserer Costa-Familie wird, haben wir unser Ziel erreicht.“ Ich lasse das sympathische Gespräch mit beiden in mir nachklingen und denke: „Ja, sie haben recht. Den Spirit der Costa Kreuzfahrten spürt man mit von Herzen kommender Freundlichkeit der gesamten Crew und Bella Italia in jeder Hinsicht!“
Offenlegung: Meine Recherchereise auf der Costa Venezia wurde von costakreuzfahrten.de unterstützt – ganz herzlichen Dank dafür! Der Inhalt dieses Artikels ist natürlich von der Einladung unbeeinflusst und spiegelt meine eigene Meinung wider. Für den Beitrag erhielt ich kein Honorar.
wow i liked it so much thanks sir
[…] Wir flanieren durch dieses Kleinod der Geschichte, werfen noch einen Blick auf den Bosporus mit der Costa Venezia und dabei genießen wir das traumhafte Wetter. Die nächste Attraktion in Istanbul wartet schon auf […]
Was habt ihr amitalie ischen A end angezogen?
Wir waren im Mai auf dem Schiff.der Bericht erinnert mich sehr an die Fahrt.danke für die bilder.
Danke Dir, das freut mich :-) Gern geschehen. Es folgen noch weitere Berichte und Bilder :-)