Ein persönlicher Moment am Meer: Gedanken über Glück, Erinnerung und Dankbarkeit – festgehalten in einem stillen Augenblick zwischen Wellen und Sonnenuntergang.
Kennt du das – ein stiller Moment, der einen plötzlich ganz tief berührt?
Ich sitze am Strand, allein auf einer der verlassenen Liegen. Der warme Sand unter meinen Füßen, das Meer direkt vor mir. Die Wellen rollen sanft an den Strand, ein Glas Wein in der Hand. Vor mir versinkt die Sonne langsam im Meer, während sich die Dunkelheit über den Himmel legt. Die Luft ist noch warm, und das gleichmäßige Rauschen klingt vertraut – eine Melodie, die ich so liebe.
Nur das Meer und ich.
Aus der Ferne weht leise Musik herüber. Ein altes italienisches Lied, kaum hörbar. Und doch erkenne ich es sofort. Meine Eltern haben es früher oft gehört. Ich muss lächeln. Erinnerungen tauchen auf: Mein Vater, sonntags im Schlafanzug, wie er das Radio aufdrehte, den Text völlig falsch und laut mitsang, tanzte – für meine Mutter. Und sie lachte, herzlich, laut, unbeschwert.
Ich hebe mein Glas. Auf euch – danke für diese Kindheit, für diese Leichtigkeit. Für das Gefühl, dass die Welt in Ordnung ist – bevor man wusste, wie das Leben manchmal spielt. Bald werde ich 54. Und vermisse euch immer noch so sehr.
Es sind Tränen da. Aber nicht nur aus Trauer. Das Meer hört zu. Und langsam weicht der Schmerz einem stillen Glück. Dankbarkeit breitet sich aus. Für das, was war. Für das, was ist. Für alles, was ich erleben darf.
Ein leiser Moment. Und doch so groß.
Auf das Leben.
Liebe Tanja,
welch ein berührender Moment, den Sie mit Ihren Lesern teilen. Sie haben ihn so wunderbar sprachlich erfasst, dass ich alles selbst spüren konnte und feuchte Augen bekam.
Dank an Sie für dieses eindrucksvolle Erlebnis.
Alles Liebe
Gabriele Rube
Danke liebe Gabriele für Deinen Kommentar und lieben Worte!!
Das freut mich sehr. Ja, ich bin sehr dankbar für alles… und mein Leben ist auch nicht immer einfach gewesen.
Auch für Dich alles Liebe
Tanja