Warum ich den Rhein bei Bonn so mag

Wasser zieht mich magisch an. Ich liebe es, die Seele mit Blick aufs Wasser baumeln zu lassen, dem Treiben auf dem Wasser zu zusehen oder mich mit einem Boot über das Wasser kutschieren zu lassen. All das geht perfekt in Bonn.

Ob ich denn wisse, woher der Begriff „Schäl Sick“ käme?, fragt mich der Bonner Taxifahrer stolz. Schäl Sick kommt von „scheel anschauen“ klärt er mich auf. Früher wurden Schiffe auf dem Rhein noch von Pferden flussaufwärts gezogen. Das Wasser blendete die Tiere, wenn Sonnenlicht auf den Rhein traf. Zur Wasser gewandten Seite setzte man den Pferden Scheuklappen auf und so konnten die Pferde nur mit Mühe das Ufer auf der anderen Seite erblinzeln. Zur Veranschaulichung verzieht mein 75jähriger Taxifahrer das Gesicht, verdreht die Augen und lacht dabei. Ja, die Bonner, das sind schon herzallerliebste Menschen. „Aber heute sind auch beide Seiten schön“, versichert er mir. Recht hat er!

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Schifffahrt auf dem Rhein

Eine Bootstour auf dem Rhein ist für mich wie ein Urlaubstag. Mit den weißen Flotten über den Rhein zu schippern und die schöne, vorbei ziehende Landschaft zu bewundern, ist einfach herrlich. Ab Bonn Richtung Koblenz beginnt eine traumhafte Strecke ins Siebengebirge. Verschiedene Schifffahrtsgesellschaften bieten eine Fahrt oder Rundtour auf dem Rhein an. Je nach dem, wo hin es gehen soll und wie lang man fahren möchte, startet ein Ticket um die 10 €. Es gibt mehrere Anbieter und die Möglichkeiten sind vielfältig. Eine Übersicht der Schifffahrtsanbieter findet Ihr bei www.bonn-region.de. Abfahrt ist beispielsweise in Bonn am Brassert Ufer und an vielen weiteren Anlegestellen möglich. Die Fahrpläne der weißen Flotten ermöglichen auch prima eine Kombination mit einem Ausflug, wie beispielsweise zum Schloss Drachenburg oder gar bis zum Deutschen Eck zur Festung Ehrenbreitstein nach Koblenz. Mein Tipp: Mit der Bonner Welcome Card gibt es Ermäßigungen auf Schiffsfahrten und Fähren.

Feiern auf dem Rhein – Rhein in Flammen®

Nachdem ich einen erlebnisreichen Tag in Bonn hatte, ging es abends für mich das erste Mal aufs Schiff für „Rhein in Flammen®“. Gebucht war die MS RheinEnergie – das führende Eventschiff an diesem Abend. Über 700 Menschen warteten auf die Einschiffung. Ich war erstaunt, wie schnell und reibungslos das „Boarding“ ging.

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Das Schiff war ein Katamaran und bietet viel Platz Innen und auf dem Sonnendeck. Ich bemerkte gar nicht wie viele Menschen mit mir auf dem selben Schiff waren. Bevor wir los schipperten, musste ich bei dem Traumwetter erst einmal ausgiebig das Sonnendeck genießen. Mit einem Glas Sekt, Sonne, chilliger Musik und dem Rhein war das Urlaubsfeeling perfekt.

Rhein in Flammen® ist bekannt, doch woher kommt eigentlich das Event? Im Blog der Region Bonn finden sich weitere Informationen. Die Tradition reicht bis in die 30er Jahre zurück. Heute findet das Volksfest am und auf dem Rhein in Bonn am jeweils ersten Samstag in Mai statt. Weitere „Rhein in Flammen“ Veranstaltungen findet Ihr hier.
Gegen 19 Uhr setzte sich das Schiff Richtung Linz in Bewegung. Leichter Wind wehte mir durchs Haar. An der Reling stehend genossen wir die schöne Landschaft an Deck. Der Petersberg, der Drachenfels, Burgen und Schlösser zogen an uns vorbei. Dieser Abschnitt des Rheins hat wirklich Schönes zu bieten. Am liebsten hätte ich ja das leckere Drei-Gänge-Menü hier oben genossen. Das gab es jedoch für uns im ersten Geschoss des Schiffes, auch mit einem gläsernen, traumhaften Ausblick. Die Menüfolge lässt allerdings ausreichend Zeit zwischendurch die letzten Sonnenstrahlen mit einer Traumkulisse auf Deck zu genießen.

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Im Konvoi fuhren wir rheinaufwärts an Königswinter, Bad Honnef, Unkel und Remagen vorbei bis nach Linz. Es dämmerte und wurde dunkel. Neben uns tönte laut ein Partyschiff mit guter Musik, wie ich fand. Vor uns trieben über 50 Schiffe. Mit der einsetzenden Dämmerung glänzten sie festlich mit ihrer Schiffsbeleuchtung. In Linz formierten sich alle Schiffe und wir fuhren gemeinsam wieder Richtung Bonn. Das Ufer wurde durch Bengalische Feuer in rotes Licht getaucht. Kaum hatten wir Linz verlassen, startete hier das erste Feuerwerk. Der Höhepunkt war das Abschlussfeuerwerk vor den Bonner Rheinauen. Unter dem Motto Musicals and Flames wurde uns ein beeindruckendes Lichtspektakel geboten. Meine Kamera kommt bei Feuerwerksaufnahmen leider an ihre Grenzen. Tolle Fotos zum Feuerwerk findet Ihr im Jo-Igele Blog und bei Travelpicture24. Der Abend und die Schiffsfahrt waren ein echtes Erlebnis.

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Einfach mal übersetzen lassen – entzückende Fährfahrten

„Fahrmann, setz über!“ – Den Rhein von beiden Seiten genießen geht prima und schnell mit der Benutzung der Fähre. In Bonn und Bonner Umland gibt es davon viele. Ich lasse selten eine Fährfahrt aus. Direkt vor dem Bahnhof in Rolandseck setzt eine Autofähre nach Bad Honnef über. Für 2,50 € setzen „Dudu“ (so nenne ich mein liebstes Gefährt) und ich über. Unter uns brodeln die Schiffsmotoren, schnell rauscht der Rhein an uns vorbei.

Einmal am Tag über den Rhein mit der Fähre zu setzen, reicht mir nicht. Jede Fähre ist auch für sich etwas Besonderes. Die Fähre in Königswinter zum Beispiel lässt mich auffahren und in einem Bogen einsortieren. Sie dreht sich auf dem Rhein und bringt mich auf die andere Seite mit einer „Pirouette“ und Gesamtrundumblick wieder ans andere Ufer nach Bonn-Mehlem – eine entspannte und zu gleich spannende Art zu reisen ;-) Informationen zu Fahrzeiten und Preise findet Ihr bei fähren-rhein.de.

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Das Treiben am Rhein genießen

In Bonn und Umgebung gibt es eine Reihe von guten Cafés und Restaurants mit Blick auf den Rhein. Das Interieur No 253 liegt im Arp Museum bei Rolandseck (mehr Infos zum Museumsbesuch Bonn). Kunst und Genuss werden hier wunderbar inszeniert. Von der Terrasse hat man einen märchenhaften Blick auf den Rhein und das Siebengebirge.
Ebenfalls wunderschön und mit Fähranschluss sitzt man in der Bastei (Bonn – Bad Godesberg). Parkplätze sind hier knapp, doch oberhalb der Gastronomie wurde ich fündig. Vorbei an einem Spielplatz, schaue ich Männern beim Boule zu und schlendere zum Abend hin in die Bastei. Innen und auf den Terrassen genieße ich besten Rhein-Blick. Auch das Essen kann ich sehr empfehlen. Bei den ausgefallenen Gerichten viel die Wahl nicht leicht. „Ravioloni mit Ziegenkäse und grünem Spargel an Bärlauchschaum“ machte das Rennen – köstlich! Beim anschließenden Kaffee beobachte ich das Treiben auf dem Wasser, spüre die untergehende Sonne und denke: „Rhein – ich mag Dich!“


Offenlegung:
 Ich durfte für Teilzeitreisender an einem Wochenendtrip der Blog-Tour #BNboe14 teilnehmen. Ich wurde von der Tourismus & Congress GmbH Region Bonn / Rhein – Sieg / Ahrweiler eingeladen. Vielen Dank dafür. Meine Meinung bleibt die eigene.

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6 Kommentare

  1. … und damit Du Bescheid weißt, wenn Du so etwas da nächste mal machst, dann möchte ich mit !!! Ernsthaft. Das hört sich traumhaft an, genau so etwas liebe ich auch.

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