Nach dem wir einen traumhaften Tag an der Nordküste von São Miguel erlebt hatten, lockte die Azoreninsel auf der Rückfahrt uns noch zu einem besonderen, heißen Abendausklang. Die Stadt Ribeira Grande soll eine tolle Altstadt haben, doch wir ließen sie unbesucht und folgten dem Weg ins Landesinnere zur Caldeira Velha, eine heiße naturbelassene Thermalquelle mitten im Wald gelegen. In einer Waldlichtung liegen hier etwas versteckt Thermalschwimmbecken. Der Tag neigte sich dem Ende entgegen und der Weg durch den Wald wirkte unheimlich. Riesenfarne säumten den Weg und die aufsteigende Feuchtigkeit ließ es für uns wie in einem Urwald aussehen.
Mit Blick auf unser GPS näherten wir uns dem „heißem“ Ziel. Mitten im Wald eröffnete sich ein Pool. Es roch nach Eisen und Schwefel. Es blubberte. Und inmitten dieses Naturschauspiels fand sich ein vor langer Zeit angelegter Badepool.
Schnell entkleidet glitten wir auf sapschigem Untergrund dem Pool entgegen. Der Boden war ganz heiß und selbst neben der Quelle brodelte es langsam vor sich hin. Noch erhitzt von der Sonne des Tages, war der Pool zunächst unheimlich warm. Doch wirkte es schnell wie in einem Wellnesstempel wohltuend und beruhigend auf uns. Es waren nur wenige Einheimische mit uns noch im Pool, die die Quellen als ihre persönliche Wellnessfarm nutzten.
Das eisenhaltige Wasser füllt über einen Wasserfall ein kleineres, künstlich angelegtes Badebecken. Es wird von heissen Quellen erwärmt, so dass man das ganze Jahr über im Freien unter Bäumen warm baden kann. Wirklich ein beeindruckendes Erlebnis.
Nach ein paar Minuten in diesem heißen Nass waren wir ermattet und erschöpft. Wir zogen uns an und wollten die anderen Caches in dieser Region noch vor Einbruch der Dunkelheit finden. Das Anziehen war ein Fehler. Mit dem Earthcache gelangten wir zu einem noch beeindruckenderem Pool. Leider wirkt er durch die Dämmerung nicht mehr so gut auf den Fotos. Aber der Wasserfall und das Naturbecken des weiter hinten gelegenen Pools waren einfach nur toll.
In der Dämmerung fuhren wir über den Lago do Fogo Richtung Hotel. So war jedenfalls der Plan. Für den Earthcache haben wir auf dem höchsten Punkt angehalten. Kein Mensch außer uns war an diesem Ort. Von hier aus hat man einen wunderschönen Blick auf den See und das Meer. Tagsüber jedenfalls ;-) Zur Dunkelheit hin sah man schemenhaft diesen tollen Ausblick. Langsam wabberte Nebelfetzen um uns und wurden schnell so dicht, dass eine Sicht kaum unter 10 Meter lag. Die Dunkelheit verschluckte uns. Schnell wieder ins Auto und langsam machten wir uns auf den abenteurlichen Weg. Eigentlich wollten wir an diesem Abend im Hotel auch noch Live zum Podcast der schweigenden Mehrheit einschalten. Aber daraus wurde leider nichts. Meine Beifahrerin wurde schon ganz still und wir tasteten uns Stück für Stück des Weges vor. Kurve um Kurve. Fernlicht ging schon lange nicht mehr, bei dieser Nebeldichte sah man dann noch weniger. Zu guter letzt schaltete sich auch noch unser GPS ab. Da hatten wir die Batterien wohl zu sehr an diesem Tag strapaziert. Aber: Auf der Azoreninsel kann man sich nicht verfahren und alle Wege sind letztlich doch irgendwie kurz. Ein kleiner Abstecher Richtung Ponta Delgada führte uns dann auf große Straßen wieder doch Richtung „Heimat“.
Es war ein toller Tag mit einem beeindruckendem Abendabschluss und klasse Erlebnissen!
Schöne Geocaches:
GC8CFA – Achtung: Badezeug danach noch anlassen ;-)
GC34PG5
GC1HKTP – Name ist Programm ;-) Am Tage doch besser…
GC1R6VT – ein tolles Versteck (Caches der Insel zeichnen sich sonst eher durch die tollen Plätze, weniger durch tolle Cache-Final-Dosen aus)
wunderbar Landschäfte und schöne Örte. Azoren ist als ein tropische Wald in Europa nur 2 Stunde von Portugal. Unglaublich
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