Cabriotouren durchs Sauerland mit Ausflugstipps – auch wenn es mal ganz anders kommt als man denkt

Sauerland, Roadtrip, Cabriotour

Blauer Himmel und Sonne satt hatten wir gestern. Sonne satt mit ein paar Wölkchen waren für heute angekündigt. Bestes Wetter, um die Heimfahrt meines entspannenden Sommerwellness-Wochenendes mit einer Cabriotour durchs Sauerland abzurunden. So der Plan. Pläne halten nie. Oder besser gesagt: Meine Pläne halten nie. So kam dann doch alles anders als gedacht. 

Der letzte Tag meines schönen Kurzurlaubs im Hotel Diedrich bricht an. Auf der sonnigen Terrasse mit Blick auf einen der 1.000 Berge des Sauerlandes starte ich mit leckerem Frühstück in den Tag. Die Sonne knallt am frühen Morgen schon ziemlich intensiv, man könnte sagen, sie sticht etwas. Alarmglöckchen läuten in mir. Bei so einem Wetter kündigt sich Gewitter an, hat meine Mutti damals immer erzählt. Ich schaue in die Sonne, denke mir, dass sie nicht immer Recht haben kann und starte meine Heimfahrt-Cabriotour.

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Heutiges Roadbook

Fahrspaß im Sauerland ist immer garantiert, sobald man die Autobahn verlassen hat (und selbst die sind kurvig). Ob kleine oder größere Straßen, ich schlängele mich durch schöne Landschaften, weiten Feldern und Wäldern mit satten Grün bergauf und bergab. Ab und zu grasen Kühe oder Schafe. Das Sauerland ist mit seinen vielen Fachwerk- und Schieferhäusern malerisch und idyllisch in seiner Anmutung. Ab und zu gibt es einige Ortskerne, die durchaus etwas spießig daher kommen, aber das ist selten. In diesem Artikel beschreibe ich für Euch meinen letzten Roadtrip und gebe Euch Tipps für weitere Ausfahrten, die ich zum Teil schon selbst oder in Abwandlung oder Kombination gefahren bin.

Mein Roadbook-Plan des Tages:

Hallenberg – Medebach – Titmaringhausen – Usseln – Winterberg Ettelsberg – Bruchhausener Steine – Olsberg – (Hennetalsperre) … so weit der Plan…

Im folgenden findet Ihr ein paar Empfehlungen von mir, die Ihr auf Eurem Roadtrip anfahren könnt:

Stopp 1: Die Kaffeemacherei und wo man zwischen Kunst und Malerei Kaffee trinken kann

Eigentlich lohnt sich ab Hotel Diedrich besonders die Fahrt zum Schloss Berleburg. Eine kurvenreiche Strecke ohne Ende. Nur der heutige Sonntag mit schönem Wetter und Brückentagwochenende lässt die Motorradfahrer in diese Richtung in Scharen an mir vorbei fahren. Die Strecke und die Besichtigung des Schlosses verschiebe ich daher auf ein nächstes Mal. Ein Ausflug soll sich laut Familie Diedrich lohnen. Ebenso eine Ausfahrt Richtung Marburg und Edertalsperre. Die Tour ist für mich jedoch nicht heimfahrttauglich, da sie genau in entgegengesetzter Richtung liegt. Zumal befürchte ich bei den heutigen Bedingungen einen ähnlichen Menschenauflauf. Somit entscheide ich mein erstes Ziel ganz pragmatisch: Der Kaffee im Hotel Diedrich schmeckt wunderbar. Sie beziehen ihn aus einer nah gelegenen Manufaktur. Das erste (Genuss)Ziel war somit gefunden.

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Aus der Kaffeemacherei bezieht auch Hotel Diedrich seinen köstlichen Kaffee. Leider war ich zu früh bei meinem sonntäglichen Besuch.

Die Entscheidung war prima. Kurvenreich, doch fast allein auf der Straße, schmiege ich mich in die Kurven, lasse den Wind durch mein Haar flattern und genieße jede Minute. Der erste Stopp war vom Startpunkt nur leider etwas nah ausgesucht, gute 20 km später bin ich schon da. Leider stehe ich vor verschlossenen Türen. Erst ab 14 Uhr hat die Kaffeemacherei geöffnet. Da bin ich zwei Stunden zu früh. Hätte man besser recherchieren können. Frohen Mutes schiebe ich das Ausflugsziel zu einer neuen Tour und widme mich dem zweiten Ziel gleich in der Nähe.

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Das KUMA ist mehr als nur ein Café. Kunst in Oberschlehdorn.

Es ist gleich in der Nähe in Oberschlehdorn und sollte mein Ersatzziel sein. KUMA heißt das Café, welches kein klassisches Café ist. Das KUMA ist von allem etwas und das macht mich neugierig. Es gibt Kunstausstellungen und Malereien. Regelmäßig finden Kurse zu den Themen Farbe, Metall, Stein und Foto statt. Und zwischen allem kann man seinen Kaffee mit Kuchen oder eine Portion Eis genießen. Ihr ahnt es schon, oder? Auch das KUMA öffnet erst um 14 Uhr und auch hier bleiben mir die Türen verschlossen. Noch bin ich frohen Mutes, werfe einen Blick in meine Google Maps und fahre weiter.

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In Medebach gibt es einen VW Liebhaber <3

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Stopp 2 als Durchfahrt: Titmaringhausen

Aus dem Buch Sauerland-Roadbooks (Amazonpartnerlink) aus dem Bruckner Verlag habe ich von Titmaringhausen gelesen. Das Dorf soll besonders idyllisch sein. Über kleine kurvenreiche Straßen steuere ich Dudu den Berg hinauf. Oben angekommen muss ich sagen, das Buch hat recht. Kaum gedacht, war ich aber aus dem Ort schon wieder heraus bzw. stand am Ortsende mitten auf einem privaten Bauernhof. Immer schön lächelnd legte ich den Rückwärtsgang ein. Hier scheint mir wirklich das Ende der Welt zu sein. Die heutige Cabriotour und ich – das läuft nicht wirklich rund. Ja, es ist ein schönes Dorf, aber so schön auch wieder nicht. Vereinzelte Fachwerkhäuser sind wirklich idyllisch. Der ortsansässige Gasthof scheint schon bessere Zeiten gesehen zu haben. Und ansonsten: Nichts. Hier hören auch die Straßen auf. Also ein Ort nur zur Umkehr.

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Schönes Fachwerk in Titmaringhausen – aber auch das Ende der Welt gibt es hier: Straßen hören in diesem Ort auf und animieren zur Umkehr.

Stopp 3 mit Unentschlossenheit: Curioseum

Ein paar Kurven zurück den Berg hinunter folge ich der Landstraße Richtung Willingen. Die Strecke ist herrlich und ich bin fast alleine unterwegs. Im Sauerland macht der Sommer Spaß, es ist nicht zu heiß, nicht zu schwül, einfach herrlich, so durch die Landschaft zu cruisen.

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Unerwartet liegt ein Flugzeugwrack vor Willingen auf dem Feld

Plötzlich sehe ich nach der nächsten Kurve auf dem Feld ein Flugzeugwrack liegen. Ich schalte runter, nähere mich langsamer diesem blauen Ungetüm und lasse meinen Wagen auf dem Parkplatz auslaufen. Das Flugzeug gehört zum Curioseum, dem „Oldtimer Curioseum mit Panoptikum“. Hans Schlömmer hat in seinem Leben so einiges gesammelt, was hier im Sauerland nun bewundert werden kann. Das sieht so verrückt aus, dass es schon wieder gut ausschaut. Ich überlege, ob ich kurz dem Museum, welches keines ist, einen Besuch abstatten soll. Mit Blick auf die immer tiefer hängenden Wolken, die sich langsam dunkel aufbauen, entscheide ich mich dagegen. Wieder etwas zum Wiederkommen, denke ich mir und steuere Willingen an.

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Im Curioseum erwartet einen außergewöhnliches Gefährt

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Stopp 4: Den Ettelsberg mit der Seilbahn hoch oder doch nur zu schauen?

Hinter Willingen liegt mein Hauptziel des Tages. Der Ettelsberg. 840 Meter ist er hoch, kann mit einer Seilbahn erklommen werden und soll mit seinem Hochheideturm einen Ausblick auf die gesamten Sauerländer Berge ermöglichen. Letzteres war mein Ziel: Für ein paar gute Fotos muss man kreativ sein oder die richtigen Orte kennen.

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Seibahn zum Ettelsberg

Die Parkplätze sind riesig,aber heute leer. Ich fahre bis vorne durch und schaue zum Berg hinauf. Von hier aus gleicht der Ettelsberg eher einem Hügelchen oder täuscht der Eindruck? Oder bin ich verwöhnt, von der Auvergne, die ich vor wenigen Tagen besucht habe? Die Seilbahnen fahren in einem durch und während ich die Kamera für erste Bilder von der Talstation zücke, spüre ich einen Windstoß und dicke Tropfen fallen auf mich herab. Schnell das Verdeck geschlossen, sitze ich im Auto. Wieder unentschlossen auf meiner heutigen Tour, was ich machen soll. Als sich die Regenwolken ganz mit dem Berghang vermischen, ist meine Entscheidung gefallen. Mutti hatte doch recht, dass so ein Morgenwetter Regen bringt und ich keine heute Aussicht vom Berg und Turm erhaschen kann. Also auf zum nächsten Ziel.

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Stopp 5: Vorbei an den Bruchhausener Steinen zur Rosenblüte

Es pladdert ein wenig, aber eine richtige Abkühlung gibt es nicht. Ich lasse die dunklen Wolken hinter mir liegen. Wenige Berge und etliche Kurven weiter kann ich schon wieder das Verdeck öffnen. Und plötzlich ist doch wieder ein kleines Stück Auvergne-Feeling da, wenn auch im Sauerland in der Miniausgabe. Ich fahre rechts ran und bestaune die Felsformationen. Inzwischen ist das Gebiet auch Rothaargebirge.

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Bruchhausener Steine: Kann man erlaufen oder auch fast bis oben mit dem Auto zum Parkplatz anfahren

Die Steine nennen sich Bruchhausener Steine. Wer möchte, kann über verschlungene Wege eine kleine Straße den Berg hoch fahren. Bis zum Parkplatz 3, von da aus sind es noch rund 20 Minuten wohl bis zum Gipfelkreuz zu Fuß. Was bei mir das Auvergnegefühl auslöst, sind die vielen Steine auf den darunter liegenden Wiesen und Weiden – zwar in der Miniausgabe, aber idyllisch sieht es auch hier aus.
Ganz in der Nähe befindet sich in Privatbesitz der Gutshof Bruchhausen. Nebenan liegt ein schnuckeliges Hofcafé. Rosenbogen Heidrich heißt das Kleinod. Es ist zwar trocken, aber an draußen sitzen ist nicht zu denken. Hier muss kurz vorher ordentlich Regen runter gekommen sein. Drinnen genieße ich einen Tee und eine – man glaubt es kaum – Gewittertorte. Wenn das mal nicht zum heutigen Tag passend ist, dazu mit Kirschen, Vanille und Baiserhaube richtig lecker.

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Heute im doppelten Sinn Programm: Gewittertorte

Das Hofcafé heißt nicht umsonst Rosenbogen. Noch kann ich sie nicht sehen, aber zum späteren Sommer wachsen hier über 200 verschiedene Rosensorten, Stauden und Clematis. In diesem Blumenmeer kann man im Garten seine Kaffee- oder Teezeit genießen. Täglich ist von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Vorne am Tresen des Hofcafés entdecke ich einen Laden und vor allem (Stammleser wissen was jetzt kommt): Tassen! Getreu dem Motto Rosenbogen gibt es hier alles, was nur im Ansatz mit Rosen zu tun hat. In all dem Angebot sehe ich sie schon von weitem stehen: Die Rosentasse, die demnächst bei mir zu Hause stehen wird und mich an mein Sauerlandwochenende im Hotel Diedrich und der heutigen Ausfahrt erinnern wird.

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Rosentasse – ein Mitbringsel für zu Hause. Ich liebe Tassen!

Als ich das Café verlasse, hat die Sonne inzwischen die Oberhand gewonnen. Schnell ist das Gartenlokal gefüllt. Leise plätschert der Brunnen vor dem Haus vor sich hin, während die Vögel um die Wette zwitschern und erste Blumen auf das noch kommende Blumenmeer hinweisen – ein heimeliges Plätzchen.

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Hofcafé Rosenbogen ist im Sommer ein Blütenmeer mit bis zu 200 verschiedenen Sorten

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Neben dem Café gibt es einen kleinen Garten, wo man die verschiedensten Rosensorten bewundern kann

Stopp 6: Ausgelassen aber lohnenswert -> Böötchentour auf dem Hennesee

Richtung Hennesee setze ich meine Tour über Landstraße fort. Inzwischen geht es auf 17 Uhr zu. Unglaublich, wie man die Zeit mit Fahren verbringen kann, ohne dann doch auch nur einen Ausflugsort zu besuchen. Es hat dennoch Spaß gemacht. Eigentlich wollte ich mir beim Hennesee noch die Talsperre anschauen und die Himmelstreppe erklimmen. Mit Blick auf die Uhr und den morgigen Montag im Nacken beschließe ich, meine Tour für heute zu beenden und über Autobahn direkt nach Hause zu fahren. Ab hier gelangt man schnell auf die Autobahn bei Meschede. Mit in der Tour aufgeführten Ausflugstipps habe ich quasi meine Route für meinen nächsten Besuch in Hallenberg geplant.
Weitere, längere Tourentipps folgen für Euch im nächsten Kapitel. Habt Ihr Tipps Eurer Sauerlandfahrten? Dann bitte her damit in den Kommentaren.

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Weitere Tourentipps

Sauerland Tourismus hat wunderbar ausgearbeitete Motorradtouren, die sich auch für Cabrioausfahrten eignen. Gefühlt ist es oft nicht so voll wie in der Eifel. Die Touren lassen sich prima kombinieren und ändern. Tourdaten lassen sich von den folgenden Seiten als PDF und GPS-Track laden.

Wer noch mehr Kurvenfieber haben möchte, wird in dem Bruckner-Tourenbuch glücklich. Die Sauerland-Roadbooks (Amazonpartnerlink) gibt es inzwischen nur noch als Kindleedition. Ich habe es noch als Papierbuch und es diente mir schon so oft – wie bei heutiger Tour zur Inspiration. Teilweise sind die Touren den oben aufgeführten aber ähnlich.

Weiterer Buchtipp: Sauerland macht lustig (Amazonpartnerlink) aus dem Gmeiner Verlag beinhaltet Lieblingsplätze und Orte zum Staunen. Manches ist bekannt, allerdings gibt es auch hier und da wirkliche versteckte Orte für Urlauber zu finden. Mit Umgebungskarte kann man schnell über das Buch Ausflugstipps für die persönliche Route erkundschaften – von Natur bis Museen ist alles dabei.

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Übernachtungstipp: Hotel Diedrich

Das war meine Heimreise durchs Sauerland – wenn auch mit Hindernissen eine schöne Tour, die ich bei meiner Wiederkehr und trockenem Wetter noch einmal inkl. der Ausflugsziele nachfahre werde. Übernachtet habe ich im Hotel Diedrich, welches ich Euch sehr empfehlen kann. Mit 59 Zimmer ein Wellness-Kleinod inmitten toller Landschaft und gute Ausgangslage für so manche Cabriotour. Ausflugspotenzial ist in NRW und angrenzendem Hessen reichlich vorhanden.

 

Offenlegung: Ich wurde vom Hotel DiedrichWellness Resorts und Hotels und von NRW Tourismus zu diesem Wochenende ins Sauerland eingeladen. Herzlichen Dank dafür. Meine Meinung im Blogbericht bleibt davon unbeeinflusst. Für den Post wurde ich nicht bezahlt.

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2 Kommentare

  1. Oh, im Rosencafé Heidrich waren wir nach unserer Wanderung zu den Bruchhauser Steinen auch. Nur was es Herbst und von blühenden Rosen keine Spur, aber der Garten machte dennoch einen tollen Eindruck. Auf alle Fälle wunderschöne Gegend mit viel Natur :-)
    LG Simone

    • …und ich war zu früh für die diesjährigen Rosenblüte da. Aber vereinzelt ließ sich die Pracht schon erahnen. LG Tanja

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