Sanft gleitet die SH Diana durch die Wellen des Indischen Ozeans, Kurs auf die Insel Pemba. Ein Geheimtipp mit exotischer Tierwelt, darunter der beeindruckende Pemba-Flughund, den es nur hier gibt. Unser Tag dort? Ein Sprung ins Abenteuer mit einem besonderen Ausflug ins Tierreich, sehr freundlichen Menschen und einem Marktbesuch in einer anderen Welt.
Inhaltsverzeichnis
Die Nelkeninsel Pemba: Unberührte Küsten und fruchtbare Landschaften
Pemba, das grüne Kleinod der Sansibar-Inselgruppe, besticht durch seine üppige Vegetation, seine fruchtbaren Landschaften und seiner Ursprünglichkeit. Mit einer Länge von 67 Kilometern und einer Fläche von rund 985 Quadratkilometern ist sie die zweitgrößte Insel des Archipels.
Meine Entdeckungsreise beginnt mit einer aufregenden Busfahrt vom Hafen in die tiefen Wälder der Insel. Wir schlängeln uns auf kurvenreichen Straßen durch die hügelige Landschaft – ein echtes Abenteuer, das mir manchmal den Atem raubt!
Die Küste von Pemba ist wunderschön, geprägt von dichten Mangrovenwäldern und beeindruckenden Korallenfelsküsten. Ein Tagesausflug bietet mir jedoch nur die Möglichkeit, aus der Ferne einen Blick auf die Küsten und kleinen, vorgelagerten Inseln und Küsten zu werfen, die mir wie gemalt erscheinen.
Pemba ist berühmt für seine Gewürznelkenplantagen, ein wichtiger Bestandteil der lokalen Wirtschaft und Kultur. Die unter der Sonne Sansibars getrockneten Nelken werden in die ganze Welt exportiert und sind ein Symbol für die Fruchtbarkeit der Insel. Neben Nelken gedeihen hier auch Kokosnüsse, Reis, Muskatnüsse, Bananen und viele andere Früchte. Die Hauptorte der Insel, Chake-Chake, Wete und Mkoani, haben alle ihren eigenen Charme und ihre eigene Geschichte. Sie laden dazu ein, den Einheimischen nah zu sein. Überall auf der Insel begegnen uns Menschen sehr offen, mit viel Freundlichkeit und Neugierde.
Trotz der natürlichen Schönheit ist Pemba touristisch noch wenig erschlossen, was der Insel einen unberührten und authentischen Charme verleiht. Pemba wartet darauf, entdeckt zu werden!
Begegnung mit dem Pemba-Flughund
Unser Tagesausflug meiner SH Diana Kreuzfahrt führt uns in die verborgenen Winkel von Pemba, wo wir die Gelegenheit haben, eines der außergewöhnlichsten Tiere der Region zu beobachten: den Pemba-Flughund. Diese beeindruckenden Kreaturen, die sich durch ihre imposante Größe und erstaunliche Wendigkeit auszeichnen, sind ein wahrhaft faszinierender Anblick in den dichten Baumkronen der Insel.
Der Pemba-Flughund ist ein endemisches Tier, das heißt, er kommt nur hier auf der Insel vor. Er ist bekannt für seine beeindruckende Flügelspannweite von bis zu 1,6 Metern. Sein charakteristisches rostbraunes Fell und seine großen, ausdrucksstarken Augen erinnern an einen Fuchs. Das hat ihm auch den Beinamen „Pemba Flying Fox“ eingebracht. Als Fruchtfresser tragen sie wesentlich zur Verbreitung von Samen bei und fördern so die Gesundheit der Wälder, in denen sie leben.
Der Moment, als wir die Flughunde zum ersten Mal sehen, ist besonders. Die Luft ist feucht vom Regen und die Stille der Natur umgibt uns. Nur das Geräusch unserer Schritte auf dem nassen Lehmboden ist zu hören. Die Bäume mit den vielen Flughunden wirken aus der Ferne zunächst befremdlich, wie Bäume mit seltsamen Auswüchsen. Plötzlich erfüllt das leise Flattern von Flügeln die Luft und wird lauter, als immer mehr Flughunde sich erheben und ihre riesigen Schwingen zum Flug ausbreiten. Über unseren Köpfen, in den Baumkronen, sind die Silhouetten der Flughunde zu sehen, wie sie geschickt von Ast zu Ast gleiten und zu neuen Flügen ansetzen. Es ist ein atemberaubender Anblick, diese seltenen Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten. Ihre Anmut und Leichtigkeit in der Luft sind beeindruckend und zeugen von einer Anpassungsfähigkeit, die sie zu wahren Meistern ihres Reiches in den Baumkronen macht.
Markterlebnis in Chake Chake
Nachdem wir die faszinierenden Pemba-Flughunde kennengelernt haben, führte uns unsere Entdeckungsreise weiter ins pulsierende Herz von Chake Chake, dem größten Markt auf Pemba. Dieser Markt ist ein Mosaik aus Farben, Gerüchen und Klängen und bietet uns einen authentischen Einblick in das tägliche Leben und die Kultur der Insel. Beim Betreten des Marktes umgibt uns eine lebhafte Atmosphäre. Die Luft ist erfüllt von den Stimmen der Händler, die ihre Waren anpreisen, und dem Stimmengewirr der Käufer, die um Preise feilschen. Überall erstrecken sich Stände mit einer Vielfalt an Produkten – von frischem Obst und Gemüse bis hin zu handgefertigten Kunstwerken und lokalen Gewürzen. Während ich durch die Gänge schlendere, ernte ich neugierige Blicke, begleitet von einem freundlichen Lächeln. Touristen sind hier selten. Beim Obsthändler kaufe ich Bananen. Neben dem reichen Angebot an Früchten sehe ich jedoch auch die Armut der Insulaner. Die Begegnungen auf dem Markt geben nicht nur Einblicke in die lokale Kultur, sondern auch in die Lebensweise der Menschen auf Pemba. Es ist eine perfekte Gelegenheit, die Insel und ihre Bewohner auf authentische Weise kennenzulernen.
Voller Eindrücke, aber auch ein wenig nachdenklich gestimmt, fahren wir zurück zum Hafen. Die Tenderboote der SH Diana warten darauf, uns wieder an Bord zu nehmen. Das nächste Abenteuer der Expeditionskreuzfahrt wartet am nächsten Tag auf uns. Das Schiff legt ab. Ich stehe im Swan’s Nest der Diana und beobachte, wie der Hafen von Pemba immer kleiner wird. Nachdenklich, glücklich, erfüllt und dankbar…
Weitere Fotos
Offenlegung: Meine Recherchereise auf der SH Diana wurde teilweise von Swan Hellenic unterstützt – ganz herzlichen Dank dafür! Der Inhalt dieses Artikels ist natürlich davon unbeeinflusst und spiegelt meine eigene Meinung wider. Für den Beitrag erhielt ich kein Honorar.