Dresden mal anders: Mit dem sächsischen Raddampfer auf entspannter Städtereise

Dresden, Elbland, Schifffahrt

„Was Düsseldorf für Kölner ist, ist Dresden für Leipziger.“, lässt mich meine Kollegin zwinkernd wissen. In Leipzig aufgewachsen, hat sie ihre ganz eigene Meinung zu Dresden. Ich kannte Dresden bisher nur auf die Schnelle – meistens neben Jobterminen bei dunklem, nassgrauem Novemberwetter. Der Hype um die Stadt, die auch gern mit Elb-Florenz betitelt wird, blieb mir bisher verborgen. Ja, Dresden ist schön. Aber das nach einem Besuch verzückt die Augen leuchten, war mir fremd. Jetzt allerdings war ich wieder in Dresden und habe endlich den Spirit der Elbstadt gespürt.

Es ist ein traumhafter Oktobertag. Strahlend blauer Himmel, keine Wolke und mit beinahe 20 Grad laufen wir vom Neumarkt zur Elbe hinunter. Dresden wäre nicht Dresden, wenn es nicht alle paar Meter etwas zu Sehen und zu Bestaunen gäbe.

Dresden, Elbland, Fürstenzug

Der Fürstenzug liegt in der Augustusstraße Nähe des Neumarktes mitten in Dresden

Der Fürstenzug: Das größte keramische Wandbild der Welt

Was ich schnell lerne: Die Dresdener stehen auf Superlative. Kaum vergeht eine Beschreibung unserer Stadtführerin ohne Hinweise, was und wo am tollsten, längsten, schönsten in Dresden ist. Man muss den Dresdnern aber auch lassen, dass sie wirklich eine Menge der Meisterklasse zu bieten haben. Den Fürstenzug entdecke ich Nähe des Neumarkts. Auf über 100 Metern erstreckt er sich entlang der Augustusstraße. Das Bild wurde aus über 23.000 Wandfliesen aus Meissner Porzellan angefertigt. Das Kunstwerk stellt eine Ahnengalerie der in Sachsen herrschenden Markgrafen, Herzöge, Kurfürsten und Könige aus dem Geschlecht des Fürstenhauses Wettin dar.

Dresden, Elbland, Fürstenzug

Das Wandbild wurde aus über 23.000 Wandfliesen aus Meissner Porzellan angefertigt

Dresden, Elbland, Schifffahrt

Mit dem Raddampfer „Leipzig“ in Dresden über die Elbe

Dresden, Elbland, Schifffahrt

Städtetour gemütlich mit dem Schiff ins Dresdner Umland

Mit dem Raddampfer „Leipzig“ auf Tour durch Dresden

Wir flanieren ein kurzes Stück am Elbufer entlang. Am Liegeplatz 5 wartet auf uns der Raddampfer Leipzig. Zur Sächsischen Dampfschiffahrt zählt die älteste und größte Raddampferflotte der Welt. Unser Schiff wurde 1929 erbaut und ist einst der jüngsten aber auch der größten Schaufelraddampfer der Flotte gewesen. Ursprünglich wurde es als Konzert- und Luxusdampfer in den Dienst gestellt. Noch heute spüren wir die Mondänität vergangener Zeiten. Zwei Stunden führt uns die Fahrt auf der Elbe nach Pillnitz. Zeit zum Entspannen, ich liebe Schifffahrten!

Dresden, Elbland, Schifffahrt

Liegeplatz mit Ausblick auf das Königsufer

Dresden, Elbland, Schifffahrt

Auf der Elbe lassen wir die Dresdner Altstadt hinter uns

Dresden, Elbland, Schifffahrt

Unter anderem begleiten mich auf diesem Ausflug Heidrun, Ingo vom Reise-Wahnsinn und Rüdiger vom Deutschen Reiseradio – Foto: Heidi Diehl

Die Schaufelräder mit einem Durchmesser von über drei Metern setzen sich in Bewegung. Wir legen ab. Die 7,5 Tonnen schwere Dampfmaschine treibt das Schiff an. Wir verlassen die Altstadt Dresdens mit Blick auf die Stadtsilhouette und passieren Sehenswürdigkeiten im Umland. Wer nicht wie wir eine Schifffahrt erleben möchte, kann alle Ziele auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln der Stadt bequem erreichen.

Dresden, Elbland, Schifffahrt

Seit 1929 arbeitet die Dampfmaschine auf dem Raddampfer

Elbschlösser auf den Loschwitzer Elbhöhen

Dresden ist nicht nur City und Altstadt. Dresden hat ein malerisches Umland. Drei Kilometer stromaufwärts nach dem Dresdner Stadtzentrum schippern wir auf der Elbe durch malerische Flusslandschaften. Auf einem Hügel thronen drei Schlösser neben einander: Die Elbschlösser. Sie sind Bestandteil des Weltkulturerbes des Dresdner ElbtalsAlle drei Anwesen wurden im Zeitraum 1850–1861 auf dem Gelände des vormaligen Findlaterschen Weinbergs erbaut. Immer noch bewegen wir uns in Dresden, genau genommen im Stadtteil Loschwitz – auch wenn es den Anschein hat, wir hätten die Stadt schon längst hinter uns gelassen. Angrenzende Orte sind über die Jahre eingemeindet worden.
Schloss Albrechtsberg erwarb die Stadt Dresden 1925. Festsaal und Salons stehen für Kongresse und kulturelle Veranstaltungen zur Verfügung. Die Villa Stockhausen ist als Lingner Schloss das mittlere der drei Elbschlösser. Karl August Lingner war übrigens kein geringerer als der Vermarkter des Odol-Mundwassers und erfolgreicher Unternehmer und Erfinder. Ihm hat Dresden auch das Hygiene-Museum zu verdanken.
Schloss Eckberg wird heute als Hotel genutzt und lockt mit einer Gartenanlage und Aussichtsturm.

Dresden, Elbland, Schifffahrt

Die drei Elbschlösser auf einen Blick

Dresden, Elbland, Schifffahrt

Elbschlösser thronen auf dem Weinberg

Dresden, Elbland, Schifffahrt

Hier könnte ich mir auch ein Schloss errichten

Dresden, Elbland, Schifffahrt

Die Villa Stockhausen ist als Lingner Schloss das mittlere der drei Elbschlösser und lugt vom Wasser aus durch die Bäume hervor

Das Blaue Wunder

Eigentlich ist es „nur“ eine Brücke, aber Dresden wäre nicht Dresden, wenn es wirklich nur eine Brücke wäre! Mit einer Gesamtlänge von 280 Metern ist die Brücke 3.500 Tonnen schwer. Seit 1893 verbindet die Loschwitzer Brücke die Dresdner Villenviertel Loschwitz und Blasewitz miteinander. Als Meisterleitung seiner Zeit war die Stahlfachwerkkonstruktion eine der ersten strompfeilerfreien Brücken Europas – und da haben wir wieder Dresdens Superlative! Als Wunder betitelten die Dresdner ihr Bauwerk. Den Zusatz „blau“ erhielt die Brücke aufgrund des hellblauen Farbanstrichs. Inzwischen ist das Blaue Wunder ein Wahrzeichen der Stadt Dresden.

Dresden, Elbland, Schifffahrt

Das Blaue Wunder von Dresden

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Die Stahlfachwerkkonstruktion ist eine der ersten strompfeilerfreien Brücken Europas

Dresden, Elbland, Schifffahrt

Den Zusatz „blau“ erhielt die Brücke aufgrund des hellblauen Farbanstrich der Brücke – auch wenn es bei heutigem Licht eher grün schimmert

Die älteste Schwebebahn der Welt?

Wer hat’s erfunden? Wer führt den Superlativ an? Als uns per Lautsprecher auf dem Schiff der Hinweis zur ältesten Schwebebahn der Welt erreicht, lünkere ich zu Meike vom Blog Meikemeilen. Was wird die Wuppertalerin dazu sagen? Prompt wird uns eine Dresdener Lösung angeboten: Es handelt sich um die älteste Berg-Schwebebahn der Welt! Schon wieder ein Superlativ und schon wieder keinem auf die Füße getreten! Seit 1901 in Betrieb bringt sie Besucher von Loschwitz in knapp fünf Minuten den Berg hinauf nach Oberloschwitz. Dabei werden 84 Höhenmeter überwunden. Wer Lust hat, kann das Maschinenhaus an der Bergstation besichtigen. Übrigens: Die Wuppertaler Schwebebahn eröffnete im selben Jahr.

Dresden, Elbland, Schifffahrt

Die älteste Bergschwebebahn der Welt lässt sich auch von der Elbe aus entdecken

Dresden, Elbland, Schifffahrt

Knapp 90 Meter hoch geht es mit der Bergschwebebahn in Dresden nach Oberloschwitz

Dresden, Elbland, Schifffahrt

Bei Pillnitz endet unsere gemütliche Schifffahrt

Dresden nie ohne Stollen!

Nach zwei Stunden erreichen wir Pillnitz. Wir verlassen den Raddampfer und laufen wenige Meter zur Bäckerei Wippler. Bei Wippler trifft man auf über 100jährige Backtradition. Im Garten des Cafés ist bei dem schönen Wetter kein Plätzchen mehr zu bekommen. Hier lassen es sich die Dresdner gut gehen. Bekannt sind sie für ihre Torten, aber auch für den Exportschlager schlecht hin: Der Dresdner Stollen. Wir treffen auf Lina Trepte. Sie ist das 24. Dresdner Stollenmädchen. Ein wenig ist diese Auszeichnung und die damit verbundenen Aufgaben mit einer Weinkönigin vergleichbar. Seit Oktober ist sie für ein Jahr lang Repräsentantin der Marke Dresdner Christstollen unterwegs, um für das besondere Handwerk und die jahrhundertelange Tradition zu werben. Von ihr lassen wir uns in die Stollenbackstube der Wipplers entführen und erfahren Wissenswertes rund um das Weihnachtsgebäck.

Dresdener Stollen, Dresden, Elbland, Schifffahrt

Lina Trepte ist das Stollenmädchen 2018

Was macht den Dresdner Stollen so besonders? Stollen ist nicht gleich Stollen. Damit sich ein Gebäckstück Dresdner Stollen nennen darf, müssen zahlreiche Kriterien erfüllt sein. Erst dann erhält die Leckerei das begehrte blau-gelbe Gütesiegel. Ausgewählte Zutaten sind wichtig: Rosinen, Butter, süße und bittere Mandeln, Orangeat, Zitronat, Mehl, Wasser und Hefe müssen im Teig enthalten sein, Eier dafür nicht. Eine Zugabe von Margarine sowie künstlicher Konservierungsstoffe und Aromen sind nicht zulässig. Ein Stollen liebt Butter, sehr viel Butter! In der Satzung des Schutzverbandes Dresdner Stollen e.V. ist die Grundrezeptur festgeschriebenen. Rund 2 Kilogramm wiegt ein Standardstollen, den man bei 16 Grad optimal lagert. Jede Saison backt die Bäckerei Wippler mehr als 20.000 Christstollen.

Dresdener Stollen, Dresden, Elbland, Schifffahrt

Viel Butter kommt in den Dresdner Christstollen

Dresdener Stollen, Dresden, Elbland, Schifffahrt

In der Bäckerei Wippler wird seit über 110 Jahren traditionell dem Backhandwerk nachgegangen

Die Geschichte des Stollens ist mit der Dresdner Kulturgeschichte eng verknüpft. Erstmals wurde der Dresdner Christstollen 1474 erwähnt. Vom kulinarischen Genuss war noch nicht die Rede. Der Stollen galt als mittelalterliches Fastengebäck und bestand lediglich aus Mehl, Hefe und Wasser. Ganz im Sinne des Verzichts erlaubte die katholische Kirche weder Butter noch Milch. Die Sachsen waren aber von je her Genießer und baten den Kurfürst Ernst von Sachsen, dass Butter-Verbot aufzuheben. Mit dem „Butterbrief“ wurde 1491 Butter als Backzutat frei gegeben und die Stollenbäcker durften nun gehaltvollere Zutaten verwenden. Das schmeckte nicht nur dem Volk besser. 1560 wurde der Dresdner Stollen königliches Gebäck. 

Dresdener Stollen, Dresden, Elbland, Schifffahrt

In der Backstube genießen wir den leckeren Stollen

Schloss Pillnitz

Weiter geht es mit Dresdnern Superlativen: Schloss Pillnitz. „Die ehemalige Sommerresidenz des sächsischen Königshauses ist die größte chinoise Schlossanlage Europas.“, lautet die Beschreibung auf den Seiten der Dresden Marketing GmbH. Wir laufen am Elbufer vorbei und genießen den Herbst in seinen wunderbaren Tönen und Stimmungen. Zu gern hätte ich mich mit ans Ufer auf die Bank unter die Bäume gesetzt und die Seele baumeln lassen. Der Indian Sommer zeigt in Dresden sich von seiner besten Seite. 

Dresden, Elbland, Schifffahrt, Pillnitz

Indian Summer von seiner besten Seite am Elbufer

Dresden, Elbland, Schifffahrt, Pillnitz

Idylle auf dem Weg zum Schloss Pillnitz

Wir laufen am Schloss Pillnitz vorbei, dem einstigen Lustschloss und spätere Sommerresidenz des sächsischen Königshauses und lassen für heute auch den reizvollen Park unbeachtet liegen. Ein Besuch lohnt, wartet das Anwesen mit vielen botanischen Besonderheiten und historischen Palmenhaus auf. Das Schlossmuseum im Neuen Palais informiert über die Geschichte der Schlossanlage und das höfische Leben seiner Bewohner. Darüber hinaus wird die Mode der Chinoiserie sowie die Fest- und Spielkultur des Barocks dargestellt. Allein dieser Besuch ist zusammen mit der Bäckerei Wippler einen Tagesausflug wert. 

Dresdener Stollen, Dresden, Elbland, Schifffahrt

Leider nur im Vorbeigehen heute: Schloss Pillnitz

Dresdener Stollen, Dresden, Elbland, Schifffahrt

Schloss Pillnitz lockt mit einem besonderen Park und Museum

Wir steigen in den Bus und lassen uns durch die Randbezirke Dresdens wieder Richtung Altstadt fahren. Eingerahmt wurde mein Ausflug von der diesjährigen Jahrestagung der VDRJ (Vereinigung Deutscher Reisejournalisten). Mit mehr Zeit lässt sich noch viel mehr im schönen Umland entdecken!

Dresden, Elbland, Militärhistorisches Museum der Bundeswehr

Das militärhistorische Museum der Bundeswehr ist nicht nur von außen ein interessanter Hingucker. Wir passieren das Museum auf der Rückfahrt mit dem Bus nur für einen kurzen Stop.

Dresden, Elbland

Auch eine Möglichkeit Dresden zu erkunden: Kutschfahrt durch die Elbperle in Sachsen

Ein Dach von Dresden ist schöner als das andere: Dieses hier taufen die Dresdener Zitronenpresse

Die Frauenkirche

Unsere Bustour endet an der Frauenkirche. Während meines Aufenthalts in Dresden merke ich, dass dieser Ort Dreh- und Angelpunkt vieler Touristen ist. Am Rande des Neumarktes ist die Kirche umringt von Hotels, Restaurants und Cafés. Durch die Zerstörung und den erfolgreichen Wiederaufbau ist die Dresdner Frauenkirche weltweit zu einem Wahrzeichen für Toleranz und Frieden geworden. Einst zwischen 1725 und 1742 erbaut, zerstörte am 13. Februar 1945 ein Luftangriff auf Dresden das Sakralbauwerk so stark, dass es in sich zusammenbrach. Lange Zeit blieb die Kirche in ihren Trümmern bestehen. Nach der Wende wurde sie wieder aufgebaut und 2005 vollendet. Seitdem ist die als „Steinerne Glocke“ bekannt gewordene Kuppel wieder Krönung der Stadtsilhouette und ein wahrer Besuchermagnet.

Dresden, Elbland, Frauenkirche

Die Frauenkirche ist ein beeindruckendes Bauwerk und Wahrzeichen für den Frieden

Von oben soll man einen phantastischen Blick auf Dresden haben. Wer den beschwerlichen Kuppelaufstieg nicht auf sich nehmen will, sollte auf jeden Fall die evangelische Kirche von innen genießen. Leider sind meine Handyfotos nicht schön geworden, aber es ist ein beeindruckendes Stück Zeitgeschichte! Wer virtuell vor seinem Besuch in die Frauenkirche  schauen möchte, findet einen 360-Grad-Rundgang auf der Website der Kirche.

Restauranttipp: William im Schauspielhaus

„Die Bühne für kreativen Genuss“ titelt die Website. Am Seiteneingang des Schauspielhauses in der Nähe des Zwingers erklimmen wir den Altbau im zweiten Stock. Das William ist Restaurant, Bar und Lounge in einem. Nicht nur Theaterbesucher sind Willkommen. Das Ambiente ist modern und luxuriös mit Charme der edlen Zeiten. Wir sitzen gemütlich auf einem Plüschsofa oder bequemen Stühlen. Verzierungen und goldene Ornamente strahlen uns von den Wänden entgegen.

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Restaurant William im Schauspielhaus

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Weinbegleitung von ausschließlich sächsischen Weinen

Das Restaurant gehört zu weiteren kulinarischen Hotspots des Spitzenkochs Stefan Hermann. Leider ist er bei unserem Besuch nicht zugegen. Dafür sorgt Küchenchef Sascha Denninger mit spannenden Kreationen der deutschen Küche für die kulinarischen Genüsse unseres Abends. Als Starter wird uns Moritzburger Räucher-Forelle serviert, gefolgt von einer köstlichen Kürbiscremesuppe mit Sherry und Rettich. Der Hauptgang „Rehrücken mit Pfifferlingen und Polenta“ schmeckt wunderbar und ist auf den Punkt gegart – leider geben meine Fotos den köstlichen Genuss nicht wieder. Eierschecke ist DAS Nachtischrezept aus DDR-Zeiten. Denninger konzipiert mit Hermann für uns eine „Eierschecke 2.0“ und rundet das Gebäck mit Mandeln und Birne wohlschmeckend ab.

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Hauptgang: Rehrücken mit Pfifferlingen und Polenta

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Eierschecke 2.0

Zu allen Gängen werden uns ausgesuchte Weine gereicht. Als Hommage an den schönen Ausflugstag auf dem Raddampfer in die Sächsische Weinstraße trinken wir ausschließlich Weine der Region – vorgestellt von der frisch gekürten Sächsischen Weinkönigin Lisa Leinemann.
Und wenn wir heute nicht ins Theater kommen, kommt das Theater zu uns. Überrascht schaue ich, als die Spotlichter angehen und uns zwei Schauspielerinnen eine interessante kurze Darbietung zu Ost und West liefern.

Dresden, Elbland, William, restaurant, Stefan Hermann Dresden

Theatereinlage im Restaurant Williams

Der gebürtige Schwabe Stefan Hermann ist Spitzenkoch und mehrfacher Gastronom in seiner Wahlheimat Dresden. Er hat sich ein kleines Imperium aufgebaut und verwirklicht sich damit seinen Traum, Kulinarik auf verschiedenen Ebenen zu spielen. Im Gourmetrestaurant bean&beluga könnt Ihr Sterneküche genießen und Kochkurse sowie einen Feinkostladen besuchen. Bodenständische Küche mit schwäbischem Akzent gibt es im Hirsch 32. Die gesamte Gastronomie Hermanns umfasst viele weitere Genussplätze. Stefan Hermann ist vom Gault-Millau auch zum Gastronom des Jahres 2017 ausgezeichnet worden.

Übernachtungstipp: Vienna House QF

Im Herzen der Altstadt direkt neben der Frauenkirche am Neumarkt liegt das Design-Boutiquehotel Vienna House QF Dresden – zentraler kann man in Dresden für eine Städtereise kaum nächtigen. Mein Zimmer ist sehr geräumig und modern eingerichtet. Das Bad ist ebenfalls groß und mit ebenerdiger Dusche mein morgendlicher Wellnesstempel. 

Vienna House QF Dresden Hotel, Dresden, Elbland

Große, moderne Hotelzimmer und bequeme Betten: Im Vienna House QF Hotel Dresden

Im sechsten Stock haben wir unsere Abende bei Gin und Cocktails – ok, einige auch bei einem Bierchen – ausklingen lassen. Der morgendliche Tee schmeckte während der Tagung bei dem Ausblick über die Dächer Dresdens doppelt so gut. Aufgrund der langen bzw. kurzen Nächte habe ich es nie rechtzeitig zum Frühstück geschafft. Mir wurde aber nur Köstliches dazu berichtet.

Vienna House QF Dresden Hotel, Dresden, Elbland

Hotelbar im 6. Stock

Vienna House QF Dresden Hotel, Dresden, Elbland

Blick über die Dächer von Dresden auf dem Balkon der Hotel-Bar im Vienna House QF

Vienna House QF Dresden Hotel, Dresden, Elbland

Blick auf den Neumarkt vom Konferenzraum

Mein Zimmer 103 liegt zum Neumarkt ausgerichtet. Am Abend beim Frischmachen klingt Livemusik mit Tracy Chapman sanft an mein Ohr. Ich öffne die Fenster weit und genieße die Atmosphäre. Wie im Spätsommer lassen sich Besucher am Lutherdenkmal nieder, plaudern und genießen den Abend. Die Tische der Restaurants sind bereits voll besetzt. Langsam taucht die untergehende Sonne die barocken Bauten in schimmerndes sattes Licht. Tracy Chapman weicht Eric Clapton. Ich summe mit dem Straßenmusiker und spüre das toskanische Flair. Dresden, Du deutsches Florenz – jetzt weiß ich, wovon so viele schwärmen.

Vienna House QF Dresden Hotel, Dresden, Elbland

Treiben auf dem Neumarkt

Vienna House QF Dresden Hotel, Dresden, Elbland

Das bronzene Martin Luther Denkmal von 1885 auf dem Neumarkt in Dresden von hinten

Übersichtskarte

Weitere Ausflugstipps für Dresden und das Elbland

  • Erlebniswelt Haus Meissen: Seit 1710 existiert Europas erste Porzellan-Manufaktur im Herzen Sachsens vor den Toren Dresdens. Vor Ort können vier Schauwerkstätten zur Entstehung des Meissner Porzellans besichtigt werden. Darüber hinaus gibt es spannende Führungen: Geschichtliche Führungen bis hin zu Erlebnisse der Sinne und sogar eine Führung zu Lustgetränken. Der Kreativworkshop reizt mich. Als Tassenliebhaberin käme ich sicherlich nicht an dem Shop vorbei und lockt mich daher auf jeden Fall zu einer nächsten Reise in die Region.
  • Das Weingut Hoflößnitz ist das älteste erhaltene Weingut in Sachsen. Seit 1401 besteht die Weingutanlage und kann besichtigt werden.
  • Das Militärhistorische Museum ist nicht nur von außen ein Hingucker. Zentraler Punkt der Ausstellungen und Exponate ist der Mensch und die Frage nach den Ursachen und Folgen von Krieg und Gewalt.
  • Das Grüne Gewölbe im Residenzschloss nimmt Euch mit auf eine Zeitreise in den Barock. Die Exponate sind einmalig. Rund 4.000 Kostbarkeiten der Schatzkunst Europas warten auf Euch. Darunter finden sich natürlich auch Superlative: Der weltgrößte grüne Diamant oder das teuerste goldene Kaffeeservice. Eine Teilnahme an einer Führung lohnt sich.
  • Das habe ich verpasst und bereue es. Mir fiel erst später zu Hause ein, was ich mir unbedingt in Dresden mal live ansehen wollte: Den Milchladen der Gebrüder Pfunds! Als ich mir in Mechelen das Jugendstilinternat angeschaut habe, war ich begeistert von den Fliesenbekleidungen und den Brunnen von Villeroy & Boch. Die Schwestern des Internats wollten mondänen, großstädtischen Weltflair, um noch mehr Anmeldungen für ihr Internat zu generieren. Der Milchladen in Dresden diente als Vorbild für die Spielbrunnen in Mechelen und wurden damals extra in Auftrag gegeben. Das Original hätte ich gern gesehen – noch ein Grund wieder nach Dresden zu reisen!
  • 55 Kilometer zwischen Pirna und Diesbar-Seußlitz erstreckt sich die Sächsische Weinstraße. Wir sind ein Stück mit dem Schiff entlang der schönen Strecke gefahren. Ihr könnt bequem auch zu Fuß oder per Rad Euch auf den Weg machen. Eine Übersichtskarte findet Ihr hier als PDF hinterlegt.
  • Weihnachtsmarkttour: In Dresden habt Ihr nicht nur die Möglichkeit den bekannten Striezelmarkt zu besuchen, sondern gleich eine Reihe von Märkten in Dresden und Umland zu entdecken.
  • Lust auf noch mehr Dresden? Dann stöbert in der TOP 10 Auswahl des Tourismusbüros.
  • Tipp: Dresden hat eine Städtekarte als WelcomeCard im Angebot. Je nach Entdeckerwünschen lohnt sich vorab ein Kauf.

Offenlegung: Ich habe an der Jahrestagung der VDRJ (Vereinigung Deutscher Reisejournalisten) teilgenommen. Neben der Tagung hat uns Dresden Marketing GmbH ein schönes Begleitprogramm ermöglicht – lieben Dank dafür. Meine Meinung bleibt wie immer die eigene.

Hinweis in eigener Sache: Reisen mit leichtem Gepäck, dachte ich, wäre eine gute Idee gewesen. So sind alle Fotos mit dem Handy und nicht mit der Kamera gemacht worden. Wird mir nicht mehr passieren! Leider kann ich Euch daher viele Sachen nicht zeigen, wie beispielsweise die schöne Frauenkirche von innen. Aber Dresden persönlich und live zu erleben, ist eh viel schöner!

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3 Kommentare

  1. Unsere letzte Kurzreise ging ebenfalls nach Dresden und wir sind schwer begeistert zurückgekommen. So viel Kultur und leckeres Essen auf einem Fleck; perfekt für uns Beide. Seitdem müssen wir immer an das leckere Dresdner Handbrot oder den Wein zurückdenken. Zum Glück kann man mittlerweile alle Produkte übers Internet beziehen. Irgendwann wird es uns aber nochmal nach Dresden verschlagen. Durch die Altstadt zu bummeln und von einem Denkmal zum nächsten zu geraten, war einfach wunderbar.

    Wie stehst du zu Kurzurlaub? Hin und wieder brauchen wir diese Auszeit vom Alltagstrott einfach. Ansonsten würden wir echt durchdrehen. Neue Städte und Regionen zu erkunden, bereitet mir jedes Mal aufs Neue Vorfreude. Man weiß nie, ob es einem wirklich gefällt, bis man selbst da war. Diesen Sommer bleiben wahrscheinlich die Meisten auf Balkonien oder machen innerhalb Deutschlands Urlaub. Finde ich super, denn manchmal liegt das Schönste doch sehr nah. Außerdem bietet Deutschland so vielseitige Flecken – warum nichtmal ein Jahr auf Fernflüge verzichten?

    P.S.: Ich finde deine Bilder ebenfalls super. Mach weiter so!

  2. Nachdem ich grad „live“ von Leipzig so begeistert wurde, hab ich jetzt schon wieder Lust auf Dresden. :)
    Deine Fotos finde ich übrigens super (und die Frauenkirche innen eh nicht sooo spannend, außer vielleicht die Unterkirche, die hat schon was). Mag sein, dass ich da ein Banause bin, aber mir gefallen „echte“ Fotos vom Handy mittlerweile viel besser als die Hochglanz-Profibilder, die viele Reiseblogger einstellen.

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