Weinstraße im Elsass: Cabriotour mit Postkartenidylle durchs Genießerparadies

Ob für eine Wochenendtour oder einen längeren Urlaub: Das Elsass bietet abwechslungsreiche Routen und Genuss für alle Sinne. Entweder man fährt von Nord nach Süd die 170 km lange Elsässer Weinstraße oder pendelt wie ich von Ort zu Ort nach Lust und Laune mit eigenem Rhythmus. Die Weinstraße im Elsass ist ein Genießerparadies!

1953 wurde als einer der ältesten Weinstraßen Frankreichs die Route des Vins eröffnet. Sie erstreckt sich vom Norden zum Süden durch 70 Weindörfer, von denen einige zu den schönsten Dörfern Frankreichs zählen. Meine Cabriotour führt mich durch mittelalterliche traumhafte Städtchen, vorbei an Burgen und schönen Weinbergen. Der Charme der Route liegt durchaus darin, die Hauptstraße hier und da zu verlassen und die Tour mit kleinen Wegen durch die Region und durch die Weinberge zu bereichern. Wie so oft ist der direkteste/schnellste Weg nicht immer die beste Route. Die Ausläufer der Vogesen und Weinberge voller Reben geben der Tour stets den passenden malerischen Rahmen. Weingüter und Winzerstuben locken überall zum Genießen – spätestens hier ist ein Fahrerwechsel oder Übernachtung fällig.
Riesling, Sylvaner, Pinot Blanc, Muscat, Pinot Gris, Pinot Noir und Gewürztraminer sind die typischen Elsässer Rebsorten, die auf rund 15.000 Hektar angebaut werden. Über 150 Millionen (!) Flaschen werden jährlich im Elsass abgefüllt und über eine Millionen Hektoliter Wein hergestellt.

Im Elsass gibt es zahlreiche Weinstuben und Weinkellereien. Ich bin froh, noch ausreichend Platz im Kofferraum zu haben.

Das Elsass ist perfekt für eine Cabriotour. Niederschläge regnen sich in den Vogesen ab. Das Elsass ist daher einer der regenärmsten Regionen Frankreichs. Aber, es kommt ja immer anders… Meine Tour beginnt nicht ganz im Norden bei Wissembourg sondern ich starte von Straßbourg aus. Durch Wissembourg führte mich ein Abstecher auf einer Tour durch die Pfalz auf der Deutschen Weinstraße. Ein Ort, der auf jeden Fall einen Besuch wert ist und besonderen Charme hat.

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Wissembourg – eine Stadt mit besonderem Flair

Weitere, sehr lohnenswerte Orte auf der Weinstraße im Elsass möchte ich Euch in diesem Artikel näher bringen:

Colmar ist eine Stadt wie aus dem Bilder- oder Märchenbuch.

Colmar – Hauptstadt der elsässischen Weine

Warum ich ins Elsass wollte? Colmar war der Grund! Ich kannte bisher nichts vom Elsass, nur Bilder der malerischen Altstadt von Colmar sind mir im Web immer wieder begegnet. Von da ab stand fest: Da muss ich auch mal hin. Nach wenigen Minuten in der Altstadt wusste ich, dass ich mit diesem Wunsch nicht alleine bin. Colmar ist voller Touristen – aber die Stadt lohnt sich dennoch! Bunt und verspielt schmiegen sich malerische Fachwerkhäuser aneinander. Man meint, man wandelt durch ein Märchen und Frau Holle klopft einem gleich auf die Schulter.

Fachwerkhäuser im Overflow – und ich finde es wunderschön!

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Viele Geschäfte in Colmar befindet sich nur in urigen Fachwerkhäusern, sondern sind selbst individuell und liebevoll gestaltet.

Colmar ist immer gut besucht – dennoch eine Reise wert!

Straßencafés säumen die Gassen. Jedes ist auf seine ganz individuelle Art ein Kleinod. Blumen verzieren die Fassaden. Ich glaube, ich habe noch nie so viele Fachwerkhäuser auf einmal gesehen. Die ältesten von ihnen wurden bereits im 16. Jahrhundert gebaut. Baustile jeder Epoche finden sich und erzählen Geschichten. Colmar ist eine Stadt, die mich begeistert hat. Ein Tagesausflug ist zu wenig, ich komme auf jeden Fall wieder. Einen ausführlichen Bericht zu diesem phantastischem Ort lest Ihr hier in meinem Blog.

Lesetipp
Weitere Cabriotour im Elsass: Verlängert Euren Roadtrip mit einer Tour durch die Vogesen auf einer der schönsten Panoramarouten Europas.

Obernai lockt ebenso mit schönem Fachwerkambiente und historischem Flair.

Obernai – Paradies für Fachwerk- und Schokoladenliebhaber

Ich wandle durch die schönen Gassen in Obernai und wundere mich, dass ich an jeder Ecke eine Pâtisserie entdecke – eine schöner als die andere. Bei den verlockend aussehenden Schaufenstern komme ich nicht vorbei. Die Auslagen sind zu verführerisch. In der  Pâtisserie Gross stehe ich vor den Glasvitrinen und kann mich wie ein Kind bei der Präsentation von der Fülle an köstlichem Gebäck und Schokoladenkreationen kaum entscheiden.

Pâtisserie Gross ist weit über die Grenzen des Elsass bekannt.

Neben den verschiedenen Schokoladen bin ich verzückt von den kleinen Küchlein in der Pâtisserie Gross.

Obernai liegt nicht nur an der Weinstraße im Elsass sondern auch an der Schokoladenstraße! Das Elsass ist nicht nur ein Traumziel für Genießer von Wein, Sauerkraut und deftigen Speisen. Neu gibt es eine Straße, die sich ganz der Schokolade widmet: Die Route du Chocolat et des Douceurs d’Alsace ist die Straße der Schokolade und elsässischen Genüsse, durch die Region zwischen Rhein und Vogesen. Auf der Karte der touristischen Straße findet Ihr viele Einkehr- und Shoppingmöglichkeiten – alles im Namen der Schokolade.

Fachwerk in bunt sieht man bei uns selten

Neben kleinen Gassen hat Obernai einen großen Marktplatz.

In Obernai treffen viele Baustile aufeinander.

Obernei – oder wie Oberehnheim wie es im Deutschen heißt – ist ursprünglich eine fränkische Siedlung aus dem 7. Jahrhundert. Heute zählt die französische Stadt knapp 11.000 Einwohner, hat sich den Charme eines Dorfes aber erhalten. Hier erlebt man das Elsass aus dem Bilderbuch – jedenfalls wenn man wie ich in der Nebensaison hier ist. Zur Saison soll der Ort voll sein. Ich genieße die leeren Straßen und Gassen, erfreue mich an den schnuckeligen Fachwerkhäusern.
Es gibt viele Souvenirlädchen, Cafés, Restaurants und Weinstuben. Wir kehren Mittags in ein besonderes Bistro ein. Im Le Bistro des Saveurs kocht Thierry in seinem pittoreskem Fachwerkhaus. Ohne gute Produkte gibt es kein gutes Essen ist das Credo des Sternekochs und so verwendet er wertvolle Biozutaten. Plant reichlich Zeit für einen mittäglichen Besuch ein, das Ambiente und das Essen sind ein Gedicht.

Entlang der alten Stadtmauer kann man wunderschön mit Blick auf die Altstadt flanieren.

Für eine kleine Runde nach dem guten Essen bietet sich ein Spaziergang auf der benachbarten alten Befestigungsanlage an. Die innere Ringmauer ist 1.400 Meter lang und umringt die Altstadt mit schönem Ausblick. Aus der verträumten Ruhe schlendere ich wieder durch die den alten Stadtkern und bewundere das malerische Bilderbuchflair von Obernai.

Vom Dorfbrunnen auf dem Marktplatz in Obernai kann man perfekt das Treiben beobachten.

Das sonst so sonnige Elsass schenkt mir bei meinem Besuch durchaus immer wieder Wolken und Regen auf meiner Tour.

Riquewihr – eines der schönsten Dörfer Frankreichs

Rund 10 Kilometer nordwestlich von Colmar liegt Riquewihr. Ein Winzerstädtchen zwischen Berg- und Weinhängen. Das Stadtbild ist aus dem Mittelalter und bis heute unversehrt erhalten geblieben. Es gehört zu den meist besuchten Orten Frankreichs – verträumte Ruhe ist auch hier Fehlanzeige. Am Wochenende und in der Saison kann es durchaus voller werden. Das spüre ich schon bei der Parkplatzsuche rund um den Altstadtkern. Aber ich werde fündig und gelange durch einen winzigen schmalen Gang durch die historische Stadtmauer in die Altstadt. Alle paar Meter muss ich anhalten, entdecke immer wieder neue Fotomotive.

Riquewihr ist ein belebter historischer Ort – in manchen Gassen findet sich auch Ruhe.

Zu schön, um Platz zu nehmen.

Der Dolder ist das Wahrzeichen von Riquewihr.

Der Dolder – der mittelalterliche Torturm – ist das Wahrzeichen der Stadt. Auf der Hauptstraße der Altstadt reihen sich Weinstuben aneinander. Nach der Autofahrt kehre ich ins erste Restaurant, um auf der Terrasse einen Kaffee zu trinken und schaue mir das bunte Treiben an. Danach schnappe ich mir den Entdeckungsplan der Stadt und tauche in die Geschichte des Ortes ein. Alles ist dicht beieinander. Während ich über das bucklige Kopfsteinpflaster laufe, geht mir durch den Kopf, wer hier wohl alles schon her gelaufen ist.

Riquewihr bietet Besonderheiten, wenn man ganz genau schaut. In der Rue des trois Eglises ist es fast unscheinbar und ich entdecke es erst auf den zweiten Blick: Hier hat man im 16. Jahrhundert Kirchen in Wohnhäuser umgewandelt! Einst evangelische Frauenkirche gehört das gotische Kirchenfenster bis heute zu einem Wohnhaus. Gegenüber in der Hausnummer 14 soll im Wohnzimmer sogar noch ein Wandbild vom Jüngsten Gericht hängen.

Entdeckt Ihr die einstige Kirche im Wohnhaus?

Lesetipp
Lust auf Genuss und Schlemmen wie Gott in Frankreich? Im Artikel Elsass à la Carte berichte ich Euch über genussvolle Geheimtipps und kulinarischen Lieblingsplätzen an der Weinstraße im Elsass.

Ribeauvillé – Eine Perle der Weinstraße

Ich habe mir einen Sommer ausgesucht, wo Petrus sehr traurig war. Es vergeht kein Tag an dem es nicht regnete. Ich rede nicht von ein paar Tropfen. Es gewitterte fast täglich und Wassermassen fielen vom Himmel. Die niederschlagärmste Region Frankreichs meinte es nicht gut mit mir. Das Gute war jedoch, dass es genügend Zeiten gab, wo ich wieder offen cruisen und die Sonne genießen konnte. Nur mit Ribeauvillé meinte der Wettergott es nicht gut mit mir. Ein Ort, der mir wärmstens ans Herz gelegt wurde – und ich war gleich drei Mal in meinem Urlaub da. Mehr als die äußeren Stadtmauern habe ich allerdings nicht gesehen. Kaum habe ich den Wagen geparkt, ging ein Wolkenbruch nieder. Ich konnte schon fast die Uhr danach stellen.
Ribeauvillé zählt ebenfalls zu einen der schönsten Dörfer Frankreichs. Das erste Mal wurde das Dorf 759 n. Chr. erwähnt und hat sich bis heute das historische Erbe bewahrt. Der schöne Ort liegt umgeben von Weinanbauflächen und Bergen auf halber Strecke zwischen Straßburg und Mühlhausen. Ruinen der drei Schlösser der Herren von Ribeaupierre begrüßen den Besucher von den benachbarten Hügeln. Ich fahre bei Regen um den Ort, spähe hier und da in die Gassen, wo es möglich ist. Winzerstuben befinden sich in prachtvollen Bauten alter Zeiten. Ich freue mich schon auf das Städtchen bei meiner nächsten Elsassreise.

Itterswiller – Auf dem Hügel mit Panoramablick

Auf meinem Rückweg kehre ich nach Itterswiller ein, leider meine letzte Nacht meines Elsasstrips. Das Dorf liegt an einer ehemaligen römischen Heeresstraße. Schon zu Römerzeiten wurde Wein angebaut. Itterswiller liegt auf einem kleinem Hügel, den Emmebuckel (Mont Biene) und ist relativ unspektakulär und genau das hat Charme. Die Hanglage ist einzigartig. Leicht erhöht erblicke ich nach Süden und Osten auf die Rheinebene. Als ich durch die Dorfstraße fahre entdecke ich zahlreiche Restaurants. Itterswiller ist bekannt für seine „kulinarische Bühne mit atemberaubenden Panoramen.“ Mit einer Aussicht auf Reben und Ebene genieße ich im Restaurant Emmebuckel Faller zünftig ein typisch elsässisches Menü zu meinem Urlaubsabschied. Leider gesellt sich der Regen später wieder  zu mir. Meine Terrasse zum Hotelzimmer ist überdacht. Der warme Sommerregen duftet. Wehmütig denke ich an meine Heimfahrt – aber ich komme wieder!

Itterswiller ist ein kleines Dorf mit Hanglage und Blick auf die Rheinebene.

Blick auf die Rheinebene und Weinhügel

Die bunten Häuser im Elsass werde ich vermissen.

Tipp Reiseführer
Der Reiseband Elsass aus dem Michael Müller Verlag (Amazon-Partnerlink) bietet umfangreiche Tipps zu individuellen Reisen im Elsass und Vogesen. Neben Tourtipps gibt es zahlreiche Hinweise zu Einkehrmöglichkeiten und malerischen Orten. Mehr zum Reiseführer lest Ihr im Blog auch hier.

OffenlegungTourisme Alsace und Atout France unterstützen meine Recherchereise. Herzlichen Dank für diese Unterstützung. Meine Meinung bleibt wie immer die eigene. Ich erhielt kein Honorar.

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2 Kommentare

  1. Liebe Tanja,
    ja, das wunderschöne Elsass. Vor vielen Jahren sind wir dort auf Entdeckungsreise gegangen. Deine Bilder und dein Bericht lassen mich in Erinnerungen schwelgen.
    Liebe Grüße
    Gudrun

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