Besonderes Naturerlebnis auf Cousin Island (Seychellen)

Auf Cousin Island erlebt man ein Vogelparadies. Das Naturschutzprojekt ist weltweit einzigartig und eine grandiose Erfolgsgeschichte.

Cousin Island ist ein Vogelparadies. Die Vögel sind hier so sicher, dass einige Arten sogar auf dem Boden brüten.

Die Sea Biord von Silhouette Cruises liegt vor Cousin Island. Von hier aus werden wir auf die Naturschutzinsel Cousin Island geholt.

Tenderabenteuer: Vollspeed voraus

Das Paradies kann nicht nur Sonne. Warmer Regen fällt auf uns herab. „Flüssiger Sonnenschein“, erklärt uns lächelt Kapitän Ron als wir in die Tenderboote steigen und unsere Sea Bird verlassen. Die Wellen lassen die Schiffe ordentlich schaukeln. Wenig ladylike robbe ich zur Sicherheit mit Kamerarucksack auf allen Vieren in das Boot, welches uns zum Transfer von Cousin Island geschickt wurde. Das Naturreservat hat seine eigenen Regeln. Nur Boote von der Insel dürfen Besucher von den vor Anker liegenden Schiffen abholen und zur Insel bringen. Dabei ist die Anzahl der Gäste begrenzt. Das Gleichgewicht der Natur auf der Insel zu schützen ist das höchste Gebot.
Die Wellen klatschen laut gegen das Boot, während wir mit ihnen auf dem Meer tänzeln. Bietet der Himmel uns heute dunkle fast bedrohliche Wolken, so ist es tropisch warm. Dieses Naturschauspiel lässt die näher kommende Insel wie ein Gemälde aussehen. Unerwartet dreht unser Boot der Insel den Rücken zu und wir steuern wieder hinaus aufs Meer. Während ich mich frage, ob jemand etwas an Bord vergessen hat und wir umkehren müssen, wendet der Skipper wieder ruckartig und gibt plötzlich Vollgas auf die Insel, immer näher. Er beschleunigt weiter. Das Tenderboot wird zum Speedboot. Mit Wucht peitschen wir über die Wellen und schlagen nach jeder Meereswoge hart auf das Wasser auf. Cousin Island kommt weiter rasant näher. Uns trennen nur noch wenige Meter vom Strand. „Köpfe zwischen die Beine! Festhalten!“, lautet jetzt forsch die Anweisung, die man uns kräftig gegen die Gischt zuruft. Aus den Augenwinkeln sehe ich wie eine Menschengruppe am Strand, auf die wir direkt zusteuern, schlagartig auseinander stöbert. Fünf Meter bis zum Strand. „Er wird doch nicht…?“, denke ich mir und im selben Moment gibt der Skipper das letzte bisschen Gas, was der Motor noch zu bieten hat. Drei Meter bis zum Strand. Blitzartig zieht der Skipper den Motor des Boots nach oben. Ein harter Ruck, ich kralle mich in die Sitzbank und ziehe den kopf weiter nach unten. Einparken bekommt eine ganz andere Dimension. Jetzt gleiten wir fast schwerelos mit unserem Boot auf dem Sand. Sanft kommt das Boot zum Stehen. Nass vom warmen Regen und der Bootsfahrt steigen wir aber trockenen Fußes auf den puderzuckerweißen Sand aus. Diese Anreise war ein Abenteuer! Und das nächste Abenteuer „Natur“ wartet bereits schon auf uns.

Hier fühlt man sich fast wie Robinson Crusoe.

Der Sammelpunkt für Gäste ist das einzige (neben dem Plumpsklo) was auf Cousin an Zivilisation erinnert.

Mücken lieben das tropische Wetter, den Wald – und mich!

Dresscode erforderlich? Die Sache mit den Mücken!

Ein Naturschutzmitarbeiter der Insel holt uns ab und führt uns zu anderen Besuchern von Cousin Island. Ob wir ausreichend Mückenschutz aufgetragen haben, werden wir gefragt. Emsig nicke ich, denn die Viecher lieben mich. Das beruht allerdings nicht auf Gegenseitigkeit. Etwas mitleidig schaut der Biologe mich an. Für meinen Besuch auf Cousin Island habe ich mich bei meiner heutigen Kleiderwahl für ein fröhliches Schwarz entschieden. Schwarz ist bei mir oft Farbe genug. Das war ein Fehler. „Mücken lieben schwarz – und hier besonders.“ Wie recht er behalten sollte, erfahre ich keine 10 Minuten später als wir im weiter anhaltenden, warmen Regen durch die tropische Natur laufen. Unsere Gruppe vom Silhouette Cruises ist inzwischen wie eine Clique auf Klassenfahrt zusammen gewachsen. Mit hellen Pareos und Strandtüchern werde ich von ihnen versorgend umhüllt. Das steigert zwar meine innere Hitze, hält aber ein paar Mücken fern. Allerdings nur ein paar – wie die Motten dass Licht ziehe ich die tausende Mücken an. Wie in einem Comic wandle ich weiß umhüllt durch den Wald der Insel und immer eine Heerschar Mücken umringt mich wie eine schwarze Wolke. Protipp für Euren Besuch auf Cousin Island: Fröhliches Sommerweiß ist eine bessere Kleiderwahl!

Naturschutz wird auf der Insel groß geschrieben.

Cousin Island ist ein Juwel für die Tiere.

Auf Cousin Island wird der Ökotourismus selbst finanziert.

Naturschutzprojekt Cousin Island: Weltweit einzigartig und erfolgreich

Bevor wir uns auf den Rundgang über Cousin Island begeben, werden uns die Regeln des Aufenthalts erklärt, wie wir uns zwischen den Tieren und der Natur am besten schonend verhalten sollen. Ein Plumpsklo steht für die Notdurft bereit. Ansonsten gibt es auf Cousin nur ursprüngliche Natur. Die Kunst und das Gute liegt in der Einfachheit. So auch die Grundidee des Naturschutzprojektes zu dieser einmaligen Seychellen Insel. Die Eintrittsgelder des Besuchs von Cousin Island fließen komplett in den Naturschutz der Insel – das ist Ökotourismus selbst finanziert. 1968 wurde die Granitinsel zu einem Naturschutzgebiet, um die letzte Populationen seltener Seychellen-Vogelarten zu schützen. Heute umfasst das Naturschutzprojekt auch umgebende Korallenriffe und Brutplätze der Karettschildkröte. Inzwischen haben sich zahlreiche Tierarten angesiedelt und Populationen gestärkt. Das Cousin-Island-Projekt zählt zu einen der weltweit größten Erfolgsgeschichten im Naturschutz. 

Seychellen-Skinks sind nur auf den Seychellen zu Hause.

1968 wurde die Granitinsel zu einem Naturschutzgebiet, um die letzte Populationen seltener Seychellen-Vogelarten ein Revier zu bieten.

Palmen gibt es auf Cousin Island nicht mehr.

Überall sehen wir Vögel und können sie ganz nah betrachten.

Naturparadies für Vögel

Das Juwel in der Natur bietet spektakuläre Einblicke in die Vogelwelt. Ein Biologe vom Inselprojekt führt uns barfuß in seine Welt. Palmen gibt es auf der ehemaligen Kokosnussplantagen-Insel heute nicht mehr. Sie wurden entsorgt und Platz für heimische Bäume und Pflanzen gemacht, so dass inzwischen 300.000 Vögel auf dem Inselchen leben. Ein Rundgang führt durch einen Wald. Am Boden und hohen Baumstümpfen brütende Weißschwanz-Tropikvogel lassen sich von uns neugierigen Besuchern kaum stören. Wir halten Abstand und sind doch ganz nah dabei. Verbringt diese Vogelart die meiste Zeit auf dem offenen Ozean, kehrt sie zur Brut gern auf Cousin Island ein. 70-80 Tage dauert es, bis sein Nachwuchs flügge wird. Dazu singen Feenseeschwalbe ihr Lied von den Bäumen. Über Bäume und Boden spazieren Seychellen-Skinks, eine Eidechse, die nur auf den Seychellen zu Hause ist. Schildkröten dürfen natürlich auch nicht fehlen. Der Ausflug ins Naturparadies Cousin Island ist fantastisch. Wären nicht die Mücken so anhänglich, würde ich gern noch länger bleiben. das Naturschutzprojekt sieht allerdings vor, dass auch die Ausflugszeit auf der Insel begrenzt ist und die Tiere nach unserem Besuch wieder ausreichen Ruhe und Zeit für sich haben.

Weißschwanz-Tropikvogel brüten auf Cousin Island unbekümmert auf den Boden.

Auch die Feenseeschwalbe ist auf Cousin ganz nah zu beobachten und singt uns ihr Lied.

Warmer Regen: Liquid sunshine.

Karibik-Feeling: Gleich geht unsere Kreuzfahrt durch die Seychellen-Inseln weiter.

Noch mehr Fotos von dem Vogelparadies und Naturschutzgebiet Cousin Island

Offenlegung: Meine Recherchereise auf die Seychellen wurde zum Teil von Silhouette Cruises, dem Tourism Department Seychelles und der Agentur John Will Kommunikation unterstützt – ganz herzlichen Dank dafür! Der Inhalt dieses Artikels ist natürlich davon unbeeinflusst und spiegelt meine eigene Meinung wider. Für den Beitrag erhielt ich kein Honorar.

Hier findest Du weitere Artikel über die Seychellen in meinem Blog.

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