(enthält Werbung)* Bremerhaven offenbart seine Schönheit nicht auf den ersten Blick. Allerdings bietet die Stadt am Meer ein Paradies für Fischliebhaber. Vom einfachen, aber leckeren Fischbrötchen bis hin zu raffinierten Gourmet-Kreationen bietet Bremerhaven eine Vielfalt, die den Gaumen verwöhnt. Hier sechs Tipps für eine kulinarische Entdeckungsreise durch Bremerhaven.
Inhaltsverzeichnis
Warum eine Städtereise nach Bremerhaven lohnt
Wer eine Städtereise in Deutschland erleben möchte, denkt in erster Linie an Hamburg, München, Köln oder Lübeck. Ein Fehler, denn gerade die „B-Städte“ haben viel zu bieten! Bremerhaven lockt Hafenromantiker, Fischliebhaber und Wissensdurstige mit einer Vielzahl inspirierender Reiseerlebnisse. Bremerhaven ist ein Schmelztiegel aus Geschichte, Kultur und kulinarischer Vielfalt.
Ob Tagesausflug mit einem Landgang vom Kreuzfahrtterminal aus oder bei einer mehrtägigen Städtereise: Bremerhaven hat viel zu bieten! Im Zentrum des Geschehens stehen die Havenwelten, ein moderner Stadtteil, der sich entlang des Weserdeichs erstreckt. Hier befindet sich auch das Klimahaus, eine faszinierende Wissens- und Erlebniswelt, die eine Reise durch die Klimazonen der Erde ermöglicht. Gleich nebenan lädt das Deutsche Auswandererhaus zu einer Zeitreise ein und erzählt die Geschichte von Millionen Menschen, die ihre Heimat verließen, um in der Neuen Welt ein neues Leben zu beginnen. Beides sind außergewöhnliche Museen, die es sonst nirgendwo in Deutschland gibt. Ein weiteres Ausflugsziel in Bremerhaven ist der Zoo am Meer mit seiner beeindruckenden Sammlung maritimer Tierarten. Hier können Besucher Eisbären, Pinguine und viele andere Meeresbewohner in naturnah gestalteten Lebensräumen beobachten. Abgerundet wird das maritime Flair Bremerhavens durch die Hafenrundfahrten mit dem HafenBus. Diese Touren bieten einen exklusiven Blick hinter die Kulissen der Überseehäfen, Containerterminals und Werften – ein echtes Highlight für Technik- und Schifffahrtsbegeisterte. Und hier meine sechs Tipps für den besonderen Fischgenuss in Bremerhaven:
Genuss pur: Ein Abend im legendären Restaurant Natusch
Im Herzen des Bremerhavener Fischereihafens, nur einen Steinwurf von den Auktionshallen entfernt, liegt das Restaurant Natusch – eine kulinarische Institution, die weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist. Im Jahr 1950 von Heinz und Margit Natusch gegründet, entwickelte sich das Natusch von einer einfachen Seemannskneipe zu einem der führenden Fischrestaurants Deutschlands. Mit Lutz Natusch und seiner Frau Monika wuchs das Restaurant zu einer der ersten Adressen für fischliebende Feinschmecker in Deutschland! Heute führt seine Tochter Tanja das Haus in dritter Generation. Das Natusch steht dabei nach wie vor für Qualität und eine Küche, die sich dem Fischreichtum der nördlichen Meere verschrieben hat. Eine Vielzahl von Nordseefischen wird hier täglich fangfrisch zubereitet, darunter Scholle, Kabeljau, Schellfisch, Limande, Rotbarsch, aber auch exotischere Arten wie Rochen, Seewolf und einige Haiarten. Das Natusch ist nicht nur für seine ausgezeichnete Küche bekannt, sondern auch für sein einzigartiges Ambiente. Jede „Abteilung“ des Restaurants ist stilvoll eingerichtet, von der rustikalen Fischerstube bis zum eleganten Captain Morgan. Besonders bemerkenswert ist das Kapitänszimmer, das aus der Luxusyacht „Zaca“ von Errol Flynn, einer Filmlegende der 40er Jahre, umgebaut wurde.
Der charismatische Gründer Lutz Natusch hat das Restaurant zu einer Marke gemacht, die für Qualität und Authentizität steht. Seine offene und direkte Art, gepaart mit einer raumgreifenden Präsenz, haben ihn zu einer unternehmerischen Größe in Bremerhaven gemacht. Im elterlichen Restaurant aufgewachsen, hat er es konsequent um- und ausgebaut, wobei die Qualität der Produkte immer im Vordergrund stand. Als einziger Gastronom durfte er auf der Bremerhavener Fischauktion mitbieten und auch heute noch bezieht das Natusch seinen Fisch von lokalen Fischhändlern.
Bei meinem Besuch hatte ich das Glück, Lutz Natusch persönlich zu treffen. Trotz der Übergabe des Restaurants an seine Tochter ist Lutz Natusch immer noch eine prägende Figur und ein leidenschaftlicher Gastgeber. Während unseres Gesprächs, das von privaten Themen bis hin zu Restaurant- und Bremerhaven-Geschichten reichte, faszinierte mich seine Persönlichkeit – ein echter Unternehmer, Familienmensch und Gentleman, immer mit einem Lächeln in den Augen. Es war mir eine Ehre, so viel über das Restaurant und die Stadt zu erfahren, während ich die exquisiten Fischgerichte genoss, für die das Natusch so berühmt ist.
Das Natusch ist mehr als ein Restaurant. Es ist ein Stück Bremerhavener Geschichte und Kultur, ein Ort, an dem sich die Liebe zum Fisch und zur Gastfreundschaft in jedem Detail widerspiegelt. Ein Besuch hier ist ein Muss für jeden, der die wahre Essenz der maritimen Küche erleben möchte. Das Natusch ist Kult! Mein Tipp: Unbedingt einen der begehrten Tische im Natusch zum Abendessen reservieren!
Gern ans Meer? Oder wo gibt es die beste Fischsuppe?
Wenn ich ein Restaurant eröffnen würde, würde ich es auch so nennen: „Gern ans Meer„! Wer würde da nicht gerne einkehren? Ein gediegenes Restaurant erwartet einen allerdings nicht. Der Imbiss im Fischereihafen ist bekannt für seine hervorragende Auswahl an Fischgerichten. Ein Highlight sticht besonders hervor: die legendäre Fischsuppe. Sie ist das Herzstück der Küche, gekocht mit Leidenschaft, die man in jedem Löffel schmeckt. Sie verbindet die Frische des Meeres mit einer Vielfalt an Gewürzen und Kräutern zu einem Geschmackserlebnis, das seinesgleichen sucht. Wer auf der Suche nach dem authentischen Geschmack Bremerhavens ist, kommt an „Gern ans Meer“ nicht vorbei. Hier, am Fischbahnhof 12, gibt es wirklich Bremerhavens beste Fischsuppe. Unbedingt probieren!
Das Schaufenster Fischereihafen auf eigene Faust erkunden
Das Schaufenster Fischereihafen war früher Anlandeplatz für Fischdampfer. Heute ist der Fischereihafen ein Zentrum für maritime Kultur und Gastronomie. In und um die historische Packhalle IV dreht sich alles um den Fisch. Von Räucherfisch und Matjesbrötchen bis hin zu gehobenen Fischrestaurants können Besucher hier eine Vielzahl kulinarischer Genüsse erleben. Gegenüber befindet sich der Fischbahnhof, in dem die Besucher bei Kochshows und Fischbuffets die Vielfalt der Fischzubereitung entdecken können. Der „Fischbahnhof360°“ bietet eine kleine Inszenierung in die Geschichte und Entwicklung der Fischerei. Jährlich lockt das Schaufenster Fischereihafen rund 500.000 Besucher mit verschiedenen Veranstaltungen wie Open-Air-Konzerten und Themenmärkten an. Das Schaufenster wurde in den 1990er Jahren ins Leben gerufen, um Einheimischen und Touristen einen Einblick in die Fischwirtschaft zu geben und das Image von Fisch zu stärken. Die Restaurierung der Packhalle IV und der Bau des Fischbahnhofs wurden mit Hilfe europäischer Fischereifonds realisiert, wodurch ein authentisches Ambiente geschaffen wurde. Hier können Besucher nun alles über Fisch und Meer erfahren.
Abgerundet wird das maritime Flair durch das Museumsschiff FMS GERA, den Salondampfer MS HANSA und weitere historische Schiffe, die für eine authentische Hafenatmosphäre sorgen.
Fischkochstudio: Lernen, wie man den besten Fisch kocht
Das Fischkochstudio ist für mich ein Highlight auf der Deutschen Fisch-Genuss-Route. Es besteht seit 1927. Küchenmeister Ralf Harms sowie Florian Zerbst führen durch interaktive Kochshows und bieten interessante Kochkurse an. Sie zeigen, wie man Fisch von Grund auf zubereitet und verfeinern kann. Das Studio verbindet traditionelle Rezepte mit modernen Kochtechniken und bietet eine Vielzahl inspirierender Rezepte, die sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Köche geeignet sind. Ein Besuch im Fischkochstudio ist ein lehrreiches und schmackhaftes Erlebnis für jeden Fischliebhaber. Deutschen Fisch-Genuss-Route. Hier lest ihr mehr zu meinem Besuch im Fischkochstudio.
Fischhappen-Tour: Schnabulieren und spazieren
Die Fischhappen-Tour ist ein kulinarischer Rundgang durch das Schaufenster Fischereihafen, den einst größten Fischereihafen Europas. Die Gästeführerin Gisela Fischer bietet einen Rundgang an, der historisches Wissen mit kulinarischen Genüssen verbindet. Durch sie wird der Spaziergang sehr lebendig. Gespannt lausche ich ihren Anekdoten über die Geschichte des Hafens, während wir die Fischspezialitäten der Stadt probieren. Es gibt mehrere Stationen. Am Fischmarkt anno 1906 bei Fiedler schlendert man an verschiedenen Marktständen vorbei und ich weiß gar nicht, für welche der frischen Fischdelikatessen ich mich entscheiden soll. Schon von weitem schnuppere ich das Räucherdorf von Herrn Hartmann. Hier wird die alte Kunst des Fischräucherns noch ganz urig zelebriert. Wir erleben, wie der Fisch mit Hingabe und nach überlieferten Methoden geräuchert wird und genießen die intensiven Aromen, die nur echtes Handwerk hervorbringen kann. Köstlich! Den krönenden Abschluss meiner Fischhappen-Tour bildet Abelmann – ein Name, der für Qualität und Geschmack steht. Hier werden marinierte Fisch- und Meeresfrüchtesalate und andere erlesene Köstlichkeiten serviert, die den Gaumen verwöhnen und die kulinarische Reise perfekt abrunden. Ich habe mich in die ausgefallenen Garnelen-Salate verliebt und gleich reichlich für zu Hause eingekauft.
Die Fischhappen-Tour ist eine Hommage an die Bremerhavener Fischtradition. Durch die Informationen und Geschichten von Gisela Fischer tauchen wir ein in eine Welt vergangener Zeiten und erfahren hautnah, was diesen Ort zu dem gemacht hat, was er heute ist.
Übrigens, die kulinarischen Kostbarkeiten sind nicht nur vor Ort erhältlich, sondern können auch online bestellt werden. Ein wahrer Genuss für zu Hause, der die Erinnerungen an diese außergewöhnliche Reise immer wieder aufleben lässt. Überzeugt von der Vielfalt und Qualität kann ich den Online-Shop nur wärmstens empfehlen.
Der kleine Leuchtturm: Ingrids Fischbrötchen, ein kulinarisches Muss in Bremerhaven
Mein Kurztrip nach Bremerhaven neigt sich dem Ende zu, und es ist fast schon eine kleine Tradition geworden: Keine Heimkehr ohne ein Fischbrötchen auf der Hand von Ingrid aus ihrem kleinen Leuchtturm. Die gebürtige Freiburgerin, einst bekannt für ihren Radverleih in der Region, hat 2017 den kleinen Leuchtturm im Fischereihafen übernommen und sich damit vom Rad auf den Fisch verlegt. Verlässliche Qualität ist ihr wichtig. Als Geschäftsfrau legt Ingrid großen Wert auf konstante und gleichbleibende Qualität. Ihr Anspruch ist es, den Kunden regionale und typische Speisen anzubieten – ehrlich, lecker, typisch und ohne unnötigen Schnickschnack. 2017 beginnt sie, verschiedene Produkte zu probieren und zu testen. Hier gibt es nur das, was sie selbst gern mag, versichert sie mir mit ihrem charmanten Lächeln.
So endet mein Besuch in Bremerhaven, wie er begonnen hat – mit einem Lächeln und einem köstlichen Fischbrötchen von Ingrid, einem wahren Geschmackserlebnis, das die maritime Seele dieser Stadt einfängt.
*Offenlegung: Meine Recherchereise wurde von der Deutschen Fisch-Genuss-Route (DSFG) unterstützt – ganz herzlichen Dank dafür! Der Inhalt dieses Artikels ist natürlich davon unbeeinflusst und spiegelt meine eigene Meinung wider. Für den Beitrag erhielt ich ein Honorar.