3 Insidertipps für besondere Lokalitäten in Nürnberg

Wenn keine freie Zeit auf einer Reise für Museen und Erkundigungen bleibt, so passt eine kurze Genusspause fast immer. Bei meinem letzten Besuch in Nürnberg habe ich fantastisch Tee getrunken, urig Landbier genossen und in der Mittagspause lecker in modernem Ambiente gegessen. 

Zünftiges Landbier im Paradies

Bier gehört zum Frankenland wie Tulpen zu den Niederländern. Was liegt also näher, abends ein gutes Wirtshaus zu besuchen. Manchmal frage ich mich allerdings, welchen Eindruck ich auf andere mache. „War mir nicht sicher, ob Dir das hier gefallen würde.“, beichtet mir mein fränkischer Kollege, als wir uns am Abend im Landbierparadies treffen. Ich fühle mich hier pudelwohl in der Kneipe abseits vom Hippsterstyle und Mainstream.
„Das Leben ist zu kurz, um schlechte Biere zu trinken!“ lautet der Slogan des Hauses. Zwar bin ich jetzt weniger die Bierexpertin, aber so prall gefüllt das Wirtshaus in der Wodanstraße an einem Montag Abend ist, scheint dies wohl zu stimmen. „Heute ist Fußball und dies ist ein beliebter Treffpunkt vor dem Spiel.“, werde ich aufgeklärt und lasse mich auf den letzten freien Platz am blank gescheuertem Tisch nieder. Im Ausschank aus dem Holzfass gibt es wechselnde Biere – ausschließlich von fränkischen Kleinbrauereien. Tradition und Brauhandwerkskunst wird in Franken groß geschrieben. Noch heute gibt es in dieser bayrischen Region mehr als 300 Brauereibetriebe.

Bei uns im Rheinland kenne ich eher kleine, fast sanft anmutende Biergläser. Im Landbierparadies wird dagegen das Bier urig im Steinkrug serviert. Während ich mich frage, wie lang ich wohl an dem vor mir stehenden Humpen nuckeln werde, leert mein Kollege neben mir mit durstigem Schluck bereits die erste Hälfte des Kruges. „Bayern sind halt anders“, denke ich laut und werde gleich lächelnd mit einem „Franken“ korrigiert. Kurze Zeit später legt er seinen Krug quer auf die Tischplatte. Meine Fragezeichen scheinen mir ins Gesicht geschrieben zu sein. „So bekommt man ein neues Bier. Wie soll die Bedienung sonst wissen, dass mein Krug leer ist.“ Schlau, die Franken ;-)

Nicht umgekippt, sondern so sieht eine neue Bierbestellung in Franken aus.

Nicht umgekippt, sondern so sieht eine neue Bierbestellung in Franken aus.

Das Lesen der Speisekarte birgt ebenfalls so manche Überraschungen für mich. Geduldig werde ich in die Brotzeitkultur eingeführt. Haxe ist mir persönlich zu deftig, aber bei der Beschreibung der Nürnberger Stadtwurst (nicht zu verwechseln mit den Nürnberger Bratwürstchen) schlage ich zu. Als Starter passt zudem Obatzter immer.
Bier und Essen schmecken lecker. Die Stadtwurst würde ich gern exportieren, so schmackhaft war sie, aber leider haben die Geschäfte schon alle zu. Im Landbierparadies wäre ich ohne Insidertipp als Tourist nie gelandet. Es lohnt sich, hier einzukehren.

Nachtrag 04.10.2016 Nachtrag 04.10.2016
Leider erfahren, dass das schöne Café zu gemacht hat. Wirklich sehr schade, dass es das La Violetta nicht mehr gibt.

La Violetta – Wohl das schönste Selbstbedienungscafé in Nürnberg

Dieser Tipp flatterte über Twitter zu mir. Twitter ist für mich überhaupt ein Quell von Insidertipps zu Ausflügen, Sehenswürdigkeiten, Cafés und Restaurants. Von Followern, verstreut über ganz Deutschland, gibt es immer wieder interessante Empfehlungen. Das La Violetta wurde mir von Foodflaneur vorgeschlagen. Thomas schreibt in seinem Blog über das kulinarische Leben und kennt sich auch mit guten Cafés in Nürnberg aus.
Das La Violetta ist zentral in Nürnbergs Innenstadt gelegen. In der gemütlichen Oberen Wörthstraße zieren viele Fachwerkhäuser die Gasse. Über der Eingangstür thront ein Pferdchen und schicke Blumendekorationen aus dem zugehörigen Nachbarladen schmücken den Eingang.

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Die liebevoll dekorierte Einrichtung erinnert mich an ein französisches Kaffeehaus: Alte, gemütliche Polstermöbel, dunkles Holz, eine Tapete, die ihres gleichen sucht. Da im Café Selbstbedienung herrscht, lasse ich mich von der freundlichen Dame hinter der Theke bei der Riesenauswahl an Teesorten beraten und lande dann doch wieder beim geliebtem Earl Grey. Auch die Kuchenwahl nimmt Zeit in Anspruch, da ich mich zwischen den so gut aussehenden, selbst gebackenen Kuchenstücken kaum entscheiden kann.

Kuchentheke im La Violetta - das Café mit französischem Charme

Kuchentheke im La Violetta – das Café mit französischem Charme

Da im unteren Bereich des La Violettas nur begrenzt Platz ist, bahne ich mir mit Köstlichkeiten beladen den Weg über die alte Treppe in den ersten Stock. Tee und Kuchen schmecken fantastisch, während ich die Kunst des Obergeschosses bestaune. Eine Teatime nach meinem Geschmack!

Mittags schnell aufgetischt

Sicherlich kann man im Aufgetischt auch ausgiebig feiern, Kochevents durchführen oder in Ruhe speisen. Ebenso ist die Lokalität aber auch für einen schnellen Mittagsbesuch gut. Einen Mittagstisch gibt es hier von Montags bis Donnerstags. Nähe des Gewerbegebiets Südstadtpark liegt das Aufgetischt etwas versteckt auf einem Hinterhof. Unsereins verläuft sich mal gern und umrundet die Lokalität weitläufig. So gab es meinen Verdauungsspaziergang halt schon vor dem Essen.

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Das 200 m² große Loft ist hell und modern eingerichtet. Als ich Süßkartoffelpommes mit selbst kreiertem Burger auf der Karte entdecke, ist meine Entscheidung schnell gefallen. Für einen Mittagssnack etwas üppig, aber lecker war es trotzdem ;-)

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Hier meine drei Insidertipps für Lokalitäten in Nürnberg in einer Kartenübersicht. Alle drei Empfehlungen sind auch in meiner Genusslandkarte verewigt. Solltet Ihr diese Karte noch nicht kennen, schaut mal vorbei, wenn Ihr auf der Suche nach besonderen, ausgefallenen Cafés und Restaurants seid.
Wenn Ihr weitere Schlemmertipps habt, bitte immer her damit. Ich sammle alle Hinweise und freue mich bei meiner nächsten Reise in die Region, Eure Tipps auszuprobieren.

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