Formel 1 in Zandvoort: Motorsport-Feeling pur erleben

Zur Formel 1 Rennstrecke mit dem Fahrrad fahren? In Holland ist (fast) alles möglich! Den Circuit Zandvoort, einer der legendärsten Rennstrecken der Welt, erreicht man ganz bequem vom niederländischen Küstenort mit dem Fiets. Ein Besuch lässt das Herz von Motorsportliebhabern und Formel-1-Fans höherschlagen.

Mit dem Fahrrad zur Rennstrecke

In Zandvoort den Rennsport hautnah erleben

Motorsport-Feeling 365 Tage im Jahr

Der niederländische Küstenort Zandvoort ist eng mit der Geschichte der Formel 1 verbunden. Bereits 1952 gehörte der legendäre CM.com Circuit Zandvoort zu den weltweiten WM-Stationen. Um in Zandvoort Formel 1 Luft zu schnuppern, braucht man jedoch nicht auf das nächste große Rennen zu warten. Rund ums Jahr bietet der Badeort Fans PS-starker Rennwagen zahlreiche Möglichkeiten, ihre Leidenschaft auszuleben. Aber auch wer wie ich keinen Rennwagen sein Eigen nennt, kann die Formel 1 im Circuit Zandvoort als ein Urlaubshighlight erleben. Am Ortsrand von Zandvoort treffen wir vor den Toren der Rennanlage auf unseren Guide – ebenfalls auf dem Rad natürlich. Mit ihm erkunden wir gemeinsam das Gelände. Ich habe wieder das Glück auf meinen Reisen besonders spannende Menschen kennenlernen zu dürfen, die mit Leidenschaft für ihre Themen brennen. Jeroen van Iersel ist Marketing und Communicationsmanager des Circuit Zandvoort und sein Job scheint eine wahre Berufung zu sein. Ich klebe förmlich an seinen Lippen, wenn er spannende Einblicke über die Formel 1 berichtet und uns hinter die Kulissen der Ausnahme-Rennstrecke blicken lässt. Je nachdem welche Trainings und Rennen laufen, kann man ähnliche Besuchertouren auf der Website buchen.

Zandvoort: 365 Tage Motorfeeling

Jeroen van Iersel ist Marketing und Communicationsmanager der Circuit Zandvoort und führt uns über die Rennstrecke

Wir starten auf der Tribüne unsere Rundfahrt mit dem Fahrrad über den Circuit Zandvoort

Zandvoorts Formel 1- Rennstrecke mit Tradition

Der Circuit Zandvoort befindet sich nur einen Steinwurf von Dorf und Meer entfernt . Von 1952 bis 1985 gehörte die legendenumwobene Rennstrecken zu den weltweiten Stationen der Formel 1 WM. Jährlich finden hier dutzende Motorsportveranstaltungen wie der Historische Grandprix und die Formel-3- Masters statt. Bereits im Jahr 1948 wurde hier das erste große Rennen gefahren. Ab 1952 gehörte Zandvoort zu den acht weltweiten Stationen der Formel 1 WM. In diesem Rahmen wurde auf dem Circuit insgesamt 30 Mal der „Große Preis der Niederlande“ ausgetragen. Umso größer ist die Freude in Zandvoort, dass man nun endlich wieder an diese Tradition anknüpfen kann: Die Formel 1 kehrte 2021 wieder zurück. Für Fans ging damit ein lang ersehnter Traum in Erfüllung.

Jährlich finden in Zandvoort dutzende Motorsportveranstaltungen wie der Historische Grandprix und die Formel-3- Masters statt

Die legendäre Rennstrecke vom Circuit Zandvoort

Es gibt auch einen VIP-Lounge-Bereich, wo man beim Rennen herrlich feiern und entspannen kann

Für die Zahlen- und Faktenliebhaber unter uns: Die Rennbahn ist 4,3 km lang und hat 13 Kurven. Beliebt ist Zandvoorts Rennstrecke durch besondere Kurven geworden: Die Scheivlak und „Tarzanbocht“ sind die berüchtigten Haarnadelkurven auf der Start-/Ziel-Strecke. Wobei die Tarzankurve als eine 180-Grad-Kurve Nervenkitzel pur verspricht.
Unser erster Stopp mit Jeroen bietet einen perfekten Blick auf die Start- und Zielgerade der Rennstrecke. Hier pocht das Adrenalin im Blut nur vom Zuschauen. Es läuft ein Proberennen. Gespannt warte ich auf den Durchmarsch der nächsten Rennpferde. Ich weiß nicht wie viele Pferdestärken auf mich zu gedonnert kommen. Es ist laut, es riecht nach Sprit und es ist für mich einfach herrlich! Schmiegen sich die Rennwagen eben noch in der Kurve, rauschen sie gefühlte Nanosekunden später plötzlich rasant an mir vorbei – fast schneller als der Schall. In der kommenden Kurve müssen sie wieder abbremsen. Jetzt zeigt sich, wer die Ideallinie bestens fahren kann. Eine Fehlzündung beim orangefarbenen Porsche knallt durch die Luft – herrlich! Ich liebe das Spiel der Motoren! Schweigend stehen Jeroen und ich an der Rennstrecke und genießen das Rennen.

Blick auf die Start- und Zielgerade der Formel-1-Rennstrecke in Zandvoort

Näher dran kann man dem Rennsport als Besucher nicht sein

Zwischen Dünen und nah dem Meer: Auf Zandvoorts Rennstrecke geht es immer heiß her

Boxengasse mit Boxenluder?

Wenn ich könnte wie ich wollte, würde ich kreischend den Rennfahrern zujubeln und eine auf Boxenluder machen. Die Praxis sieht anders aus: Gesittet gehe ich vorsichtig und nach strenger Sicherheitsanweisung auf die andere Seite der Boxengasse. Die Probetrainings laufen und Obacht ist bei einem Straßenwechsel geboten. Auf dem Circuit Zandvoort gibt es zwar auch Ampeln, aber die regeln hier nicht den Verkehr, geben keine Grünzeichen für Fußgänger, sondern regeln einzig und allein die Vorgaben für die Rennfahrer.
In der Boxengasse ist man ganz nah am Geschehen des Rennens und der Rennfahrer. Rechts von mir fachsimpeln Fahrer in coolen Rennoveralls über die Bereifung. Es herrscht strukturierte Betriebsamkeit. Reifen werden gewechselt, am Material des Rennwagens gearbeitet. Separierte Garagen reihen sich aneinander. Während ich das Treiben der Boxengasse auf der einen Seite beobachte, geht auf der anderen Seite links von mir das Rennen in der heißen Phase weiter. Ich weiß gar nicht, wo ich zuerst hinschauen soll. Motorsport überall und ich mittendrin – so ein fantastisches Rennerlebnis gibt es nur in Zandvoort!

In der Boxengasse ist immer etwas los

Blick in die Boxengasse

Spannende Gratwanderung: Zwischen Boxengasse und Rennstrecke – Adrenalin pur

Wanna drive? – Mit einem Rennwagen selbst über die Strecke heizen

Wer das Rennfeeling nicht nur sehen, sondern auch erleben möchte, kann bei Race Planet Zandvoort eine Fahrt über den Circuit buchen. So lässt sich hinter dem Steuer von Ferrari, Lamborghini, McLaren & Co. die legendäre Tarzankurve hautnah „erfahren“. Wer sich also selbst einmal wie Schumi oder Verstappen fühlen möchte, kann Formel 1 Träume wahr machen und in einem Formel1-Auto selbst über die Strecke heizen. Die Flotte von Race Planet besteht aus mehr als 150 Autos, da sollte jeder seinen Traum finden. Ich hätte da schon ein paar Ideen und würde das zu gern selbst einmal ausprobieren – Maxima Verstappen klingt gut, oder nicht? 

Wer keinen Rennwagen hat, kann in Zandvoort einen buchen und selbst über die Piste heizen

Ein Selbsttest: Virtuell zum Formel-1-Rennfahrer werden

Racesquare Circuit Zandvoort lässt eine weitere Möglichkeit zum Rennfahrertraum Wirklichkeit werden. Virtuell aber dafür auch kostengünstiger kann man in den Rennsport einsteigen und das gleich neben der Rennstrecke! Direkt oberhalb der Boxengasse bieten mehrere High-End Simulatoren die Möglichkeit, in die Rolle von Louis Hamilton, Max Verstappen & Co. zu schlüpfen. Nach einer kurzen Einführung geht es ins freie Training, ins Qualifying und schließlich ins Rennen. Bis zu 20 „Fahrer“ können dabei live gegeneinander antreten. Und das mit Ausblick über die berühmte Zielgerade von Zandvoort.
Zugegeben etwas skeptisch habe ich mich auf das digitale Rennen eingelassen. Dachte, mich wird eine Simulation, wie ein Videospiel erwarten. Ich nehme vor dem Bildschirm Platz und muss mir bereits eingestehen: Das ist anders. Allein für das Verstehen des Lenkrads brauche ich schon ein Studium. Meine Bewunderung für das Können der Rennfahrer steigt. Die Einweisung von Racesquare Circuit ist kurzweilig und gekonnt, da ich jetzt auch verstehe, wie man hier schaltet, wo die Ideallinie ist, und wie man Rennen besser außerhalb des Kiesbettes fährt – soweit die Theorie.

Maxima Verstappen in der Pool Position – oder doch nicht?

Mit Racesquare Circuit Zandvoort selbst zum Rennfahrer werden

Anstrengend, aber mit viel Spaß: Einmal digitale Rennfahrerin bei Racesquare Circuit in Zandvoort sein

Das Rennen beginnt und ich setze galant mit Vollspeed zunächst den Wagen im Rückwärtsgang in den Hintermann, verreiße danach das Lenkrad und ziehe dann den edlen Rennschlitten ins Kiesbett. Na, das war schon mal ein gelungener Aufritt. Von meiner Brillanz im Rennen haben meine Mitstreiter allerdings noch nicht viel mitbekommen, sind sie selbst noch in der Trainings- und Verstehensphase. Ich begreife: Das ist hier alles mal gar nicht so einfach, wie es aussieht. Mein Ehrgeiz ist gepackt. Neuer Start. Neues Glück. Und tatsächlich wird es besser. Mit voller Konzentration steuere ich meinen Wagen durch die einzelnen Runden. Wer hätte gedacht, dass so ein bisschen Computerspielen anstrengend sein kann? Ich gerate ins Schwitzen. Lünckere auf die Zeit, wie viele Runden ich im ersten Qualifying noch reißen muss. Und zack: Wie im echten Straßenverkehr – einmal nicht aufpassen und schon ist es passiert! Mein Sitz schaukelt und rüttelt mich erneut durch. Hallo Kiesbett, wir kennen uns ja schon. Inzwischen weiß ich, wie man virtuell aus diesem Malheur schnellstens herauskommt und die Rennstrecke nicht wieder als Geisterfahrer betritt.
Waren das wirklich gerade Rücklichter, die ich von meiner Kollegin auf dem Nachbarsitz vor mir auf dem Bildschirm zu sehen bekomme? Der Überholvorgang holt mich mit voller Aufmerksamkeit zurück auf die Rennstrecke. Jede Kurve fahre ich jetzt mit höchstmöglicher Geschwindigkeit. Ideallinie ausreizen ist angesagt. Bremsen ist was für Feiglinge – hier im virtuellen Raum jedenfalls, wobei ich sagen muss, so virtuell fühlt sich das hier alles nicht an. Und ich verrate Euch etwas: Mir wurde schwindelig. Ich bin wirklich nicht zart besaitet, aber die Kurven fühlten sich für meinen Körper sehr echt an.
Am Ende habe ich das Rennen nicht gewonnen, aber bin begeistert davon, einmal selbst Rennfahrerin für eine Stunde gewesen zu sein. Das hat Spaß gemacht! Der gesamte Tag ist ein wunderbares Ausflugserlebnis in Zandvoort, was man in der Form woanders nicht geboten bekommt.

„In that case, if you want to follow me, this is how I look from behind…. „

Offenlegung: Meine Recherchereise nach Zandvoort wurde von Visit Zandvoort unterstützt – ganz herzlichen Dank dafür! Der Inhalt dieses Artikels ist natürlich davon unbeeinflusst und spiegelt meine eigene Meinung wider. Für den Beitrag erhielt ich kein Honorar.

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