Trübes Wetter und keine Lust draußen zu sein? Ein Museumsbesuch oder Ausstellung ist bestens für einen Schlechtwettertag geeignet. Bei meiner Reise in den Teutoburger Wald habe ich drei wunderbare Ausflugsziele für drinnen erkundet:
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Das Lenkwerk
Eigentlich ist das Lenkwerk kein Museum. Dennoch finden sich hier echte Schätze aus vergangenen Zeit. Was wir Rheinländer im Classic Remise erleben, ist für die Bielefelder das Lenkwerk. Ein glücklicher Ort für Liebhaber von Oldtimern und Youngtimern. Wer einen kostbaren Wagen sein Eigen nennt, kann für sein bestes Stück einen warmen, trockenen Platz buchen und anderen eine Freude machen, das Juwel zu bewundern. Gegenüber der Remise in Düsseldorf ist der Ausstellungsbereich des Lenkwerks klein. Dafür ist der Ort nicht weniger historisch und bietet auf dem Gelände mit dem alten Gebäude von 1938 Büroräume und halt das Lenkwerk selbst. Bei meinem kurzen Bummel durch die Halle entdecke ich so manches Schätzchen. Die Fenster zu den Werkstätten sind verglast und man kann – wenn man nicht wie ich an einem Sonntag hier ist – unter Gleichgesinnten Fachleuten bei der Arbeit zuschauen.
Wer bei soviel Nostalgie Lust bekommen hat, sich selbst einmal hinter des Steuers eines alten Schätzchens zu setzen, kann im Lenkwerk das entsprechende Gefährt auch mieten. Nachdem ich Dudu vor der Türe abgestellt habe, springt mir beim Eingang gleich eine Postkarte mit der Aufschrift „Herzensbrecher zu vermieten“ entgegen. Ist ja Weihnachten und ich mache mich auf der Suche nach der Verwandtschaft. Ganz hinten in einer Ecke einer Nebenhalle sehe ich ihn stehen. Ist doch wirklich zum verlieben, oder?
Aber nicht nur Autos finden hier ihren Platz. In der oberen Etage kommen Motorradfahrer auf ihre Kosten. Hier lohnt sich das Anschauen der Dauerausstellung von klassisch alten Motorrädern.
Bevor ich weiterfahre, gönne ich mir ein Stück Kuchen im Café direkt in der Haupthalle. Wer etwas Herzhaftes mag, kehrt in der Kocherei vor dem Eingang der Haupthalle ein. Diese hatte zu meinem Besuch leider geschlossen.
Das Huelsmann Vermächtnis im weißen Haus
Ich laufe durch den Park. Nass und ungemütlich fegt mir der Wind am frühen Abend um die Nase. Einladend steht vor mir die Direktorenvilla, eine ehemalige Textilfabrik der Ravensberger Spinnerei. Bielefelder haben dem historischem Gebäude den Beinamen „Das weiße Haus“ gegeben. Was mich hier erwartet, weiß ich nicht genau. „Kunst und Design“ hieß es auf der Webseite des Museums Huelsmann und ich lasse mich überaschen.
Inzwischen gehören zwei Villen zum Museum. Während in der neueren Villa Ausstellungen zu Gast sind, ist in der alten Villa von 1865 eine Dauerausstellung. Zeitlich schaffe ich leider nur die Dauerausstellung, auch wenn mich die Sonderausstellung zur Fotografie mit Fokus auf Amsterdam sehr gereizt hätte (läuft noch bis Mai 2016). Von der netten Dame am Empfang erhalte ich kostenfrei ein Audiogerät. Exponate sind mit Nummern gekennzeichnet und von Schauspielern gesprochene Informationen erzählen mir Geschichten zu den Ausstellungsstücken. Wer jetzt glaubt, dass sei trocken und langweilig, der irrt. Gern habe ich mich bei dem ein oder anderen Ausstellungsstück hingesetzt, der Geschichte an meinem Ohr gelauscht und dabei das Ausstellungsstück ganz genau betrachtet.

Im Huelsmann Museum werden verschiede Epochen des Kunsthandwerks ausgestellt.
Der Schwerpunkt des Museums liegt auf Kunstgewerbe. Das Haus beherbergt kein Heimatmuseum, sondern Europäische Geschichte. Auf drei Etagen durchleuchtet man Museumsstücke im Hinblick auf die Lebensumstände des Menschen und sein Verständnis zu Kunst und Design. Es gibt eine Vielzahl von Meisterwerken des europäischen Kunsthandwerks zu entdecken – ein kompakter Lehrpfad durch verschiedene Epochen. Von Renaissance, Barock und Klassizismus gibt es allerlei Porzellan, höfisches Tafelgeschirr, seltene Möbel, Glaskunst und sogar wissenschaftliche Instrumente.
Fasziniert bin ich von dem Porzellan, welches mit jedem Artikel einen Wunsch oder Lebensweisheit ausspricht. In filigraner Handarbeit und mit viel Liebe zum Beschenkten muss das Geschirr angefertigt und in Auftrag gegeben worden sein. Über den Audioguide erfahre ich die einzelnen Wünsche für den Beschenkten, die ich ohne weiteres aus dem Porzellan selbst nicht entziffern könnte.
Weitaus praktischer sind die Utensilien im Untergeschoss. Ich bestaune Reiseuhren mit Pol-Höhen der angegebenen Stadt, lerne Mond- und Sterne-Uhren kennen. Wusste nicht, dass es so etwas früher gab. Aber eigentlich auch logisch. Was sollte man tun, wenn für eine Sonnenuhr die Sonne nicht schien? Wie genau die unterschiedlichen historischen Uhren bleibt mir noch verborgen. Die Zeitreise im Huelsmann Museum war kurzweilig und interessant.
Die Wäschefabrik in der Leinenstadt
Über dieses einzigartige Museum, was mich regelrecht geflasht hat, habe ich bereits einen gesonderten Artikel hier im Blog verfasst. Das Erlebnis des Museums ist einzigartig. Hier erwartet Euch keine Ausstellung im herkömmlichen Sinne, sondern ein begehbares Denkmal. Man flaniert durch die Wäschefabrik und fühlt regelrecht, als ob der Betrieb nur für ein paar Minuten angehalten wurde. Wenn Ihr in Bielefeld seid, lasst Euch dieses Museum nicht entgehen!! -> Hier lest Ihr mehr zu meinem Besuch in der Wäschefabrik.
Hinweise für Eure Ausflüge und Museumsbesuche
Die Bielefelder Museenlandschaft ist vielfältig. Hier findet Ihr noch weitere Anregungen:
[smarticon name=“fa fa-arrow-right“] Kunsthalle Bielefeld
[smarticon name=“fa fa-arrow-right“] Historisches Museum
[smarticon name=“fa fa-arrow-right“] namu – Natur Mensch Umwelt
[smarticon name=“fa fa-arrow-right“] Bauernhaus Museum
[smarticon name=“fa fa-arrow-right“] Deutsches Fächermuseum
[smarticon name=“fa fa-arrow-right“] Krankenhausmuseum
[smarticon name=“fa fa-arrow-right“] Dr. Oetker Welt
[smarticon name=“fa fa-arrow-right“] noch weitere Tipps für Museen

Kostengünstig Bielefeld entdecken geht prima mit der Tourist-Card Bielefeld
Offenlegung: Meine Reise wurde unterstützt vom Tourismus NRW e.V. und dem Teutoburger Wald Tourismus. Ganz herzlichen Dank für die besondere Fotoerlaubnis in der Wäschefabrik.
Meine Meinung bleibt wie immer die eigene.
Wenn Ihr mehr zu Ausflugszielen und Reisetipps zu NRW wissen wollt, folgt im Socialweb dem Hashtag #DeinNRW und natürlich hier im Blog dem NRW-Link ;-)