Die schöne Altstadt von Palermo

Was soll man sich in Palermo anschauen, wenn man nur einen Tag Zeit hat? Hier findest Du Tipps für Deine Städtereise nach Palermo mit ausgesuchten Sehenswürdigkeiten für Deinen Kurztrip durch Palermos Altstadt.

Angesagt: Eine Städtereise nach Palermo

Palermo: Siziliens Hauptstadt

Einst galt Palermo als die gefürchtete Mafia-Stadt. Heute avanciert Siziliens Hauptstadt zum angesagten Reiseziel im sonnigen Süden. Palermo eignet sich für einen Kurzurlaub, Wochenendtrip als Städtereise oder als Station auf einer Rundreise durch Sizilien. Die Metropole am Mittelmeer in Italien fasziniert mit prächtigen Kirchen, Palästen, außergewöhnlichen Kunstschätzen und 3000 Jahre Geschichte.
Während ich durch Palermos Altstadt bummle überrascht es mich immer wieder, wie viele Kirchen es hier gibt. Über 130 sollen es sein und einige Gotteshäuser sind weltbekannt. An Sehenswürdigkeiten mangelt es der italienischen Stadt nicht. Palermo ist ein einzigartiger Schmelztiegel der Kulturen. Die Hauptstadt von Sizilien wurde im 8. Jahrhundert vor Christi gegründet und ist heute mit knapp 700.000 Einwohnern die fünftgrößte Stadt Italiens.

Doppelter Genuss: Eiskalte Granita mit Blick auf die Kathedrale von Palermo

Nicht nur Kultur und Geschichte begeistern: In Catania wurde das Sorbet und in Palermo die Eiscreme erfunden. Wer hätte das gedacht? Die erste Granita (die italienische Antwort auf unser Wassereis), die ich in der Mittagssonne im Schatten genießen darf, schmeckt hervorragend. Wer den „Kratzbecher“ aus Kindertagen noch kennt, kann sich vorstellen mit welchen Gefühlen ich diese ähnlich schmeckende Orangen-Granita genieße! Überhaupt laden in Palermos Altstadt zahlreiche Restaurants und Cafés zum Verweilen ein. Überall entdecke ich traditionelle, sizilianische Küche, mit verlockenden Gerichten und Backwaren. Für exzellentes Streetfood ist Palermo bekannt, bevor es in unseren Breitengraden Trend wurde. Dabei geht es in der italienischen Küche vielleicht mit „Fast Food“ zu, aber nicht immer dreht sich hier alles um Pizza und Pasta. Siziliens Küche bietet eine Vielzahl außergewöhnlicher Gerichte! Vor allem immer dabei: Viel Leidenschaft und Liebe zur Kulinarik. Die Aromen sind umwerfend. Am liebsten möchte ich alles probieren. Zunächst möchte ich jedoch die Stadt erobern. Ich bin neugierig.
Ein Mofa knattert flott an mir vorbei, während an der Straßenecke sich eine Gruppe Italiener laut gestikulierend unterhält. Ein Streit, ein Plausch unter Freunden? In Italien weiß man das nie so genau, aber ich genieße das italienische Flair derHauptstadt von Sizilien, feiere das pulsierende, italienische Leben und genieße Bella Italia. Habe ich gestern noch entspannt am ruhigen Strand gelegen, überfordert mich Palermo in den ersten Minuten mit seiner imposanten Präsenz. Aber ich kann mich angenehm treiben lassen: Unsere Reiseführerin Angela ist hier geboren, kennt sich bestens aus und ich muss mich nur an ihre Fersen heften. Sie weiß, wo es lang geht und lotst uns zielstrebig ohne Hektik zum ersten Sightseeing-Spot. Auf unserer Gebeco-Rundreise durch Sizilien kennt sie die besten Sehenswürdigkeiten, die man in Palermo mit einem kleinen Zeitfenster von einem Tag für sich entdecken kann.

In Palermos Altstadt gibt es viele Plätze und kleine Grünanlagen zum Entspannen vom Großstadttrubel.

Erlebe die 4 K’s in Palermo: Kultur, Kunst, Kulinarik – und klasse Wetter!

Im Palazzo dei Normanni befinden sich besondere (Kultur)Schätze!

Palazzo dei Normanni  – Der „Normannenpalast“

Mit unserem Bus der Gebeco-Rundreise steigen wir zentral in Palermo Nähe des Normannenpalastes aus. Statt stressiger Parkplatzsuche führt uns unsere Reisebegleitung Angela mit ihrem lachenden, sizilianischen Charme durch schöne Gassen zielstrebig zum Palast. Spätsommer ist Hochsaison für Städtereisende. Palermo wird für Wochenendtrips immer beliebter. Trotzdem müssen wir beim Einlass des Palazzo dei Normanni nicht in einer Schlange warten und haben das Sightseeing-Ziel Nummer 1 von Palermo fast für uns alleine. Vorteile, wenn man mit einem „Local“ die Stadt erkundet: Immer zur rechten Zeit am richtigen Ort.
Der Palast stammt ursprünglich aus dem 9. Jahrhundert. Im Laufe der Jahrhunderte wechselten die Herrscher der Stadt und alle haben sich an diesem sehr eindrucksvollen Gebäude verewigt. Es ist viel erhalten geblieben und noch heute kann man den Mix der Stilelemente der imposanten Epochen bewundern. Die Normannen eroberten im 12. Jahrhundert Sizilien und der damalige König ließ das Gebäude zu seinem Königspalast noch prachtvoller ausbauen. Daher kommen die heutigen Namen „Normannenpalast“ oder „Palazzo Reale“.  Ein Spaziergang durch das königliche Haus ist ein Wandel durch die verschiedenen Epochen. In jedem Raum entdecke ich faszinierende Ausstellungsstücke. Im 16 Jahrhundert nannten spanische Könige das Gebäude ihr eigen und wieder wurde der Prachtbau umgestaltet. Jeder hinterließ in dem historischem Schloss seine eigene Marke.

Der Eingangsbereich des Palastes lässt noch nicht ahnen, was es für Ausnahme-Schätze gibt…

An Gold wurde im Königspalast von Palermo nicht gespart

Cappella Palatina: Die schönste Hofkapelle der Welt

Lächelnd kündigt unsere Gebeco-Reiseführerin an: „Gleich werdet ihr staunen und verzückt sein!“, und lotst uns die Treppen nach oben in die Cappella Palatina. Die Hofkapelle stammt aus dem 12. Jahrhundert. Beeeindruckt bleibe ich auf der Schwelle stehen! Fast von überall funkeln mir prunkvolle Goldmosaiken entgegen. Mamorsäulen und Mamorböden vervollkommnen den Anblick des altertümlichen Luxus. Hier hatte der König sich wahrlich etwas gegönnt! Vom Goldglanz der dreischiffigen Kapelle in den Bann gezogen, übersehe ich fast die Holzdecke im Mittelschiff über mir. Angela zeigt und erklärt mir die Art von Stalaktiten, die im arabischen Stil umgesetzt und mit vielen kleinen Geschichten und Szenen der alten Zeit bemalt sind – absolut faszinierend! Ich verliere mich in der Capella Palatina und entdecke viele kleine Kunstwerke, die in einem Gesamtkunstwerk sich königlich vereinen. Wie das alles früher möglich gewesen ist, ist mir ein Rätsel. Für Euren Besuch des Palastes und der Hofkapelle plant unbedingt ausreichend Zeit bei Eurem Spaziergang durch Palermos Altstadt ein.

Cappella Palatina: Die schönste Hofkapelle der Welt

Goldmosaike – so etwas habe ich in der Form noch nicht gesehen. Die Cappella Palatina ist wirklich einmalig!

Gold wohin man blickt…

Überall entdeckt man Schätze und Kunstwerke bis ins kleinste Detail.

 

Unsere Gebeco-Reiseführerin Angela erläutert und die Geschichten und spannenden Hintergründe zu den einzelnen Mosaiken und welche Geschichten sie erzählen – grandios!

Kirchen in Palermo

An Kirchen mangelt es in Palermo nicht: 136 Kirchen gibt es. Jede hat seine eigene Geschichte. Neben der sehr beeindruckenden Capelle Palatina, gibt es weitere Kirchen, die mich bei meinem Bummel durch die Altstadt Palermos verzaubert haben.
Die Kathedrale von Palermo ist ein Mix aus vielen Baukulturen. Bis ins 18. Jahrhundert wurde sie immer wieder umgestaltet. Eigentlich heißt die aus dem 12. Jahrhundert stammende Kirche „Kathedrale Maria Santissima Assunta“. Palermos Kathedrale beherbergt viele berühmte Kunstschätze, doch war sie für mich insgesamt ernüchternd, nach dem ich zuvor die Kapelle des Königspalastes bewundern durfte.
Die Kirche San Giovanni degli Eremiti ist eine Insel der Ruhe inmitten der pulsierenden Altstadt von Palermo. Bereits im 6. Jahrhundert wurde hier eine Kirche errichtet. In der Nachmittagssonne entspanne ich im mediterranen Garten und Kreuzgang auf dem Kirchenareal. Es ist im Vergleich zur Stadt sehr ruhig hier. Die fünf roten Kuppeln der Kirche sind weltbekannt. Das Gotteshaus ist damit auch ein Symbol und Wahrzeichen von Palermo.

An Kirchen mangelt es Palermo nicht…

Die Kathedrale von Palermo liegt inmitten der Altstadt.

Die Kathedrale von Palermo ist ein Mix aus vielen Baukulturen.

Die Kirche San Giovanni degli Eremiti ist eine Insel der Ruhe inmitten der pulsierenden Altstadt von Palermo.

Der Garten und Kreuzgang der Kirche San Giovanni degli Eremiti ist eine Insel der Ruhe inmitten der pulsierenden Altstadt von Palermo.

Palermo – überall ein Platz zum Verlieben!

In Palermo gerate ich in einen Fotorausch!

Palermos Opernhaus: Teatro Massimo

Opern und Italien gehören für mich zusammen. Mit den „drei Tenören“ avancierte klassische Musik zu uns nach Deutschland. Ein Besuch in der Oper galt wieder als angesagt und wurde nicht als das unumgängliche Wochenendvergnügen mit Eltern und Großeltern deklariert. Ja, so war ist meine Generation. Ich gebe zu, dass mich als Kind früher Opern gelangweilt haben. Nur hohe Frauenstimmen haben mich vom Einschlafen des Theaterbesuchs abgehalten. Aber die Banausin wollte ihre Eltern erfreuen, so bin ich zu meinen Lebzeiten in Hamburg monatlich mit meinen Eltern in die Opernhäuser der Weltstadt gegangen. Je älter ich wurde, je mehr konnte ich den Opern etwas abgewinnen – allen voran: die italienischen Opern. Ob es an den sexy Sängern, der umwerfend anziehenden Sprache, dem Bühnenbildern oder den (Liebes-)Geschichten lag, weiß ich nicht mehr.
Weltweit werden Opern meisten in italienischer Sprache aufgeführt – nicht ohne Grund finde ich. Zu gern wäre ich daher im Teatro Massimo für eine Abendvorstellung eingekehrt. Auch das Innenleben des Gebäudes soll glanzvoll sein. Dabei geht es nicht nur um Kunst und Musik: „Die Kunst erneuert die Völker und offenbart ihnen das Leben. Unnütz ist die Unterhaltung im Theater, wenn sie nicht auch der Zukunft den Weg bereitet.“, steht auf dem Portal des Opernhauses. Das Stadttheater bietet beste Technik für schöne Künste und zeitlich auch ein Symbol des Wiederstandes. Der neoklassizistische Bau ist das drittgrößte Opernhaus in Europa und das größte in Italien. Heute reicht die Zeit aber nur für einen Spaziergang um das historische Gebäude. Ich werde es nachholen, denn Palermo begeistert mich und reizt zu einer ausführlicheren Städtetour.

„Die Kunst erneuert die Völker und offenbart ihnen das Leben. Unnütz ist die Unterhaltung im Theater, wenn sie nicht auch der Zukunft den Weg bereitet.“, steht auf dem Portal des Opernhauses.

Mittelpunkt der Altstadt: Quattro Canti

Eigentlich ist es nur eine Kreuzung zweier Straßen. Die Verkehrsachsen Corso Vittorio Emanuele und der Via Maqueda teilt die Altstadt Palermos in vier bekannte Bezirke. Die Quattro Canti (übersetzt vier Ecken) ist aber weit mehr als eine Straßenkreuzung. Das Besondere ist die barocke Architektur mit denen die vier Eckhäuser der Piazza Vigliena verziert sind. Konkav angelegt sind sie mit Brunnen und reichlich Figuren geschmückt. Tagsüber ein Anziehungspunkt von Touristen, ist nachts der Platz „Quattro Canti“ bei Italienern zum Aperitivo und Abendausklang sehr beliebt.

Die „Quattro Canti“ sind der Mittelpunkt der Altstadt.

Eine Piazza schöner als die andere…

In jeder italienischen Stadt gibt es verträumte und pulsierende Plätze. Auf der Piazza Verdi thront das berühmte Teatro Massimo und wird unsäumt von netten Lokalen und Cafés. Östlich von den Quattro Canti pausieren wir ein wenig auf der Piazza Pretori. Es ist heiß und ein Plätzchen auf den Stufen der alten Häuser für eine kurze Verschnaufpause sehr angenehm. Der Platz hat dem Namen vom ehemaligen Gerichtspalast Palermos und mit den reichlich verzierten Brunnen denke ich umgehend an den Trevi-Brunnen in Rom. Nackte Statuen verzieren den Brunnen reichlich und während ich im Schatten entspanne erzählt uns Angela, dass der ursprüngliche Name des Platzes Piazza della Vergogna (Platz der Schande) hieß. Wer jetzt denkt, dass dies von den Nacktheiten herrührt, der irrt. Wir sind schließlich in Italien! Da schrecken doch ein paar nackte Menschen im Land von Amor nicht ab. Vielmehr waren die Kunstwerke für ein Schloss in Florenz gefertigt worden. Da haben sie aber nie gestanden, weil der inzwischen finanziell ruinierte Inhaber sie nach Palermo verkauft hatte. Hochmut kommt vor dem Fall. So wurden alle Kunstwerke an Brunnen und Statuen in viele hundert Einzelteile zerlegt, verschifft und in Palermo wieder aufgebaut. Palermos Einwohner litten damals aber unter Hunger, Not und Armut, so dass durch diesen künstlerischen Deal mit der Stadt sie den Platz in Platz der Schande tauften.

Interessante Geschichte steht hinter der Piazza della Vergogna (Platz der Schande)!

Schöne Gassen und malerische Plätze geben Palermo einen besonderen Flair.

Innenhof vom Dom von Monreale, dem größtem Dom von Sizilien.

Der Dom von Monreale auf dem königlichen Berg

Zum Abschluss unsres Ausflugstages in Palermo auf unserer Gebeco-Rundreise verlassen wir Palermo und genießen in der Ferne einen Blick auf die Stadt. Wir fahren in die fünf Kilometer entfernte Kleinstadt Monreale, die eigentlich schon fast zu Siziliens Hauptstadt gehört, so weit ist Palermo gewachsen. Auf dem königlichen Berg Monte Reale steht auf 300 Metern Höhe der imposante Dom von Monreale. Es ist die größte Kirche Siziliens. Ein Aufstieg auf die Turmspitzen lohnt sich: Von hier hat man einen grandiosen Blick auf die Meeresbucht und Palermo. Aber nicht nur dieses Highlight sollte man sich bei einem Besuch der Kathedrale gönnen, auch von innen bietet die Kirche aus dem 12. Jahrhundert viel Sehenswertes. Berühmt sind der Kreuzgang und die byzantinischen Mosaiken. Überall funkelt es wie in der Kapelle des Königspalasts gülden. Auf über 6.000 m² wurden die Goldmosaike akribisch angelegt und sind bis heute phänomenal erhalten geblieben. Seit 2015 gehört auch dieses Bauwerk Palermos zum UNESCO Weltkulturerbe.
Mit diesem Sightseeing-Highlight verlassen wir Palermo und setzen unsere Gebeco-Rundreise fort. Heute Abend werden wir in einem schönem Hotel entspannen und morgen die Insel Mozia, den berühmten Weinort Marsala und das Bergdorf Erice entdecken.

Weltkulturerbe: Der Dom von Monreale mit seinen auf über 6.000 m² Goldmosaiken.

Der Dom ist ein beeindruckendes Bauwerk.

Auch hier kann ich mich an der prunkvollen Pracht und Details der Kirch nicht satt sehen…

Blick vom Dom von Monreale auf Palermo.

Weitere Fotos von Palermo

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Offenlegung: Meine Recherchereise durch Sizilien wurde von Gebeco Gesellschaft für internationale Begegnung und Cooperation mbH & Co. KG unterstützt – ganz herzlichen Dank dafür! Der Inhalt dieses Artikels ist natürlich von der Einladung unbeeinflusst und spiegelt meine eigene Meinung wider. Für den Beitrag erhielt ich kein Honorar.

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