Francis William verzaubert: So schmecken die Seychellen!

Aus den Boxen ertönt rhythmische Musik. Plötzlich singt eine männliche Stimme dazu mit voller Lebensfreude. Ich gehe auf der Sea Bird auf die Suche und entdecke Francis laut singend und mit geschlossenen Augen tanzend in seiner Schiffskombüse. Ein herrlicher Anblick, den ich genieße und ein wenig mitswingend weiter beobachte. Als Francis mich bemerkt, hält er inne und lächelt mich etwas unsicher an. Ich drehe die Reggae-Musik lauter und animiere ihn genau da weiter zu machen, wo er aufgehört hat. Das Eis ist gebrochen. Was würde ich darum geben, so gut tanzen zu können wie er. Aber Francis hat nicht nur Rhythmus im Blut und diese fantastische Lebensfreude, die ich bisher bei allen Seychellois auf meiner Reise erleben durfte – Francis ist auch unser Koch auf dem Schiff der Silhouette Cruises und von ihm möchte ich (wenn schon nicht das Tanzgefühl) kreolisch kochen lernen.  

Let`s work: Einmal Smutje im Paradies sein

Francis William bringt Kreolische Küche an Bord der Silhouette Cruises

Francis ist gerade mal 26 Jahre alt und hat noch eine Menge vor in seinem Leben als Koch, verrät er mir. Es ist wissensdurstig, immer auf der Suche nach neuen Inspirationen. Francis ist auf den Seychellen geboren, eng mit den Traditionen seiner Heimat verbunden und liebt das Kochen. Er hat auf Mahé die Tourismusschule zwei Jahre besucht und viel über Kommunikation mit Gästen gelernt. Am meisten hat er den Unterricht in der Küche geliebt und sich daher darauf spezialisiert. Seine Leidenschaft wird zu seinem Beruf und bringt ihm Erfolg: Nach der Schule startet er seine praktische Ausbildung im Vier Jahreszeiten auf den Seychellen und lernt von den Besten der Region sein Handwerk zu verfeinern.
Nach vier Jahren im Luxushotel zieht es den jungen Seychellois aufs Meer. Er heuert bei Silhouette Cruises an und verwöhnt seit fünf Monaten nun die Gäste auf ihrer Kreuzfahrt zwischen den Inseln im Paradies. Dabei zaubert er in der kleinen Kombüse vorzüglich schmeckende Gerichte. Auf den Seychellen ist jede Mahlzeit ein Buffet. Es gibt stets mehrere Hauptgerichte zur Auswahl, wobei Francis mindestens ein Curry zaubert. Dazu gibt es Salate mit frischem Gemüse und Früchten aus der Region. 
Alle Gerichte, die er uns an Bord der Sea Bird zubereitet, hat er auf der Basis des Erlernten für sich neu interpretiert und kreativ mit raffinierten Gewürzen seine spezielle Note gegeben. Grundsätzlich liebt Francis aber zurückhaltende Komponenten. Für ihn ist es eine Kunst, die wahren Aromen der Lebensmittel in den Vordergrund zu stellen. Dressing und Gewürze sollen für ihn harmonisierend unterstützen. Manchmal muss Francis auch improvisieren, da an Bord nicht immer alles zu haben ist. „Kreativität kennt viele Wege.“, verrät er mir mit einem Augenzwinkern.

Frisch gefangen begutachtet Francis seinen Fisch – der kommt morgen auf unsere Teller!

Ohne Curry geht es nicht: Francis William zauberte uns jeden Abend an Bord ein besonderes Curry

Let`s work: Einmal Smutje im Paradies sein

Wir haben ein Date und verabreden uns kurz vor dem Dinner in der Küche. Als er mich zu sich in seine Pantry ruft, bin ich überrascht, dass er alles schon geschnibbelt und in kleine Häppchen vorbereitet hat. Er lächelt und ich glaube, er konnte nicht so recht glauben, dass ich wirklich in der Küche mit ihm arbeiten wollte. So bleibt mir aber das Wichtigste, erklärt der 26jährige mir feierlich: Das Beste und Wichtigste bei einem Salat ist immer das Dressing. Er erklärt und reicht mir die Zutaten. Es sei ein einfaches Gericht, versichert er mir und ich bin überrascht, wie schnell und wirklich einfach der Salat gezaubert wird. Francis hatte auf meine Bitte hin den Salat nämlich noch einmal auf seine Menüplanung gesetzt. Eigentlich wiederholen sich auf einer Cruise der Silhouette Cruises keine Gerichte, aber für mich und seinen Fans unter den  Mitreisenden an Bord macht er eine Ausnahme.
Er reicht mir erklärend die Zutaten für sein Dressing. Auch hier zählt: Keep it simple! Auf den Seychellen stehen die guten, frischen Lebensmittel im Vordergrund. Ich starte mit dem Honig, den ich über den gewürfelten Salat geben soll. Das überrascht mich. Wird das Dressing nicht in einer Schüssel vorbereitet? Spülen ist an Bord Aufwand und bedeutet unnötigen Frischwasser-Bedarf. Außerdem hat Francis es so gelernt, berichtet er mir, und es schmeckt besser, überzeugt er mich. Wichtig dabei ist allerdings, dass der Salat danach kraftvoll und lange gerührt und mit dem Salatlöffel ordentlich gemixt wird, das alle Dressingbestandteile sich mit dem Salat vereinen. Als ich nach meinem Dressing und Umrühren fertig bin und ein wenig stolz den Koch anlächle, zuckt er nur die Schultern und zeigt mir, wie kraftvoll die große Schüssel umgerührt gehört. Ich muss zugeben: Nach seinem Kraftakt des Rührens schmeckte der Salat deutlich besser als bei meinem zaghaften Löffel-Aktionen!
Zum Schluss gibt mir Francis noch einen Tipp, den er im Vier Jahreszeiten gelernt hat. „Das Auge isst immer mit!“, ermahnt er mich mit Blick auf meine gefüllte Salatschüssel. Auch wenn an Bord nur schlichte Glasschüsseln zur Verfügung stehen, muss das Essen ansprechend aussehen. Füllt man den Salat flach in eine Schüssel, drückt womöglich den Salat noch platt, damit mehr hineingeht (weiß auch nicht, wer das so in unsere Schüssel drapiert hat), dann ist dies nicht für die Augen ansprechend. „Baue einen Hügel“, zeigt Francis mir. „Lass den Salat wie einen Seychellen-Felsen aussehen und garniere mit Obst.“ Der Unterschied ist deutlich zu sehen, auch hier hat Francis Recht behalten.
Bevor es zum Dinner für uns nach draußen geht, tanzen wir noch ein wenig nach seinen Lieblingssongs und genießen gemeinsam das Kochen, während die Sea Bird sanft in den Wellen schaukelt. Das Glück kann manchmal so einfach sein.

Optisch macht der Kreolische Thunfisch-Salat vielleicht nicht viel her – aber auf dem Gaumen und warmen Wetter ein erfrischender Sommergenuss der Extraklasse!

Kreolischer Thunfischsalat a la Francis

Zutaten für rund 10 Personen:

  • Jeweils zu gleichen Teilen und in kleinen Würfeln geschnitten: Paprika, Schlangengurke, Weißkohl. Es bietet sich an ungefähr einen halben kleinen Weißkohl, 3 rote Paprika und eine Schlangengurke zu nehmen.
  • 4 Dosen Thunfisch (Francis nimmt in Öl eingelegt, ich bevorzuge natural)
  • Für das Dressing jeweils 1/2 Tasse: Honig, Zitronensaft, Olivenöl, Sonnenblumenöl und Salz und Pfeffer nach Geschmack

Zubereitung und Hinweise

Die Gurken auf den Seychellen sind anders. Meistens haben sie eine gelbliche Schale und sind im Durchmesser doppelt so groß. Sie schmecken auch etwas anders als unsere Schlangengurken. Ich habe zuvor bei unseren Gurken mit einem Löffel die Kerne entfernt, dann schmecken sie etwas ähnlicher nach ihren Schwestern und Brüdern auf den Seychellen.

Das Dressing wird nicht vorher angerührt, sondern großzügig über das klein geschnittene Gemüse verteilt, danach gilt es kräftig und lange umzurühren und alles zu vermengen.

Laut Francis ist die Mischung von Oliven- und Sonnenblumenöl wichtig, hier sollte man nicht nur Olivenöl verwenden. Der Geschmack wäre zu intensiv und würde die natürlichen Aromen überdecken. 

Kreolische Papaya-Salat ganz easy

Ein weiterer Favorit auf unserer Schiffsreise durch die Seychellen war neben den leckeren Fischgerichten auch Francis kreolischer Papaya-Salat. Als ich ihn nach dem Rezept fragte, lacht er mich aus und fragte, ob ich das ernsthaft haben wollen würde. Das Geheimnis liegt wieder in der Einfachheit und frischem Gemüse: Einfach die Papaya raspeln und frische Zwiebeln schneiden. Dazu kommt das Dressing vom Thunfischsalat und fertig ist diese köstliche Beilage. Papaya ist mehr als eine Tropenfrucht erfahre ich nach meiner Reise im kulinarischen Seychellen-Reiseführer*. Sie sei ein Wunderwerk der Natur und was ich mit Blick auf Fettverbrennung lese, sollte ich die Frucht nebst Kernen täglich in meinen Speiseplan einbauen. Jetzt dagegen lasse ich nach dem köstlichen Dinner von Francis an Bord der Sea Bird unter dem Schattenplatz nieder und genieße einen wohl verdienten Takamaka-Cocktail – das Leben auf den Seychellen ist herrlich!

Die Küche auf den Seychellen begeistert mich mit frischen Tropengemüse und Früchten und vor allem sensationellen Gewürzen und Gewürzkombinationen!

Kochbuchtipp: So schmecken die Seychellen

Das Buch von Heike Mallad und Rainer Bauerdick* bringt Euch die kreolische Küche mit Rezepten und Lebensmittelkunde nah. Der kulinarische Reiseführer Seychellen* verzaubert durch tolle Bilder und spannenden Informationen. Das Buch enthält Seychellische Rezept-Klassiker, tolle Gewürzinformationen, ausreichende Geschichten zu den verschiedensten Gemüsearten und Exoten und es gibt natürlich eine Menge Rezepte zu Getränken und Speisen. Die Seychellen sind ein Land der Take-Aways oder wie es bei uns eher heißt: der Streetfood-Küche. Das ist aber nicht gleichbedeutend, dass es nur ungesunde Dinge wie Pommes und Burger gibt. Im Gegenteil: Auf den Seychellen habe ich fantastisch schmeckende Fischgerichte genossen und Tropenfrüchte entdeckt, die ich zuvor noch nie probiert hatte oder gar von ihrer Existenz wusste! Dieses Kochbuch* nimmt Euch mit in die kulinarische Welt der paradiesischen Inselgruppe!

Offenlegung: Meine Recherchereise auf die Seychellen wurde zum Teil von Silhouette Cruises, dem Tourism Department Seychelles und der Agentur John Will Kommunikation unterstützt – ganz herzlichen Dank dafür! Der Inhalt dieses Artikels ist natürlich davon unbeeinflusst und spiegelt meine eigene Meinung wider. Für den Beitrag erhielt ich kein Honorar.

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3 Kommentare

  1. Diese Reise scheint ja wirklich eine Traumreise mit kulinarischen Köstlichkeiten gewesen zu sein. Ich liebe es, bei meinen Reisen die landestypischen Gerichte zu probieren.

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